SAGW-Veranstaltungsreihe «UN Sustainable Development Goals

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 Präsentation transkript:

Häusliche Gewalt in der Schweiz Forschungsstand, aktuelle politische und rechtliche Lage SAGW-Veranstaltungsreihe «UN Sustainable Development Goals. Der Beitrag der Geistes- und Sozialwissenschaften» Universität Fribourg, 15. Februar 2018 Daniela Gloor, Dr. phil. Social Insight, Schinznach-Dorf

Ablauf des Referats Überblick zur Entwicklung Zwischenfazit Ergebnisse zum heutigen Stand Fazit und Zukunft

80er/Anfang 90er Jahre: Beginn der Forschung Forschung: enges Zusammenspiel mit der Praxis Wenig Akteure: Frauenhaus, Frauenberatungsstellen Themen der Forschung: Problem verstehen, Situation Betroffener, Definition, Gewaltformen Vorkommen, Prävalenzforschung, Problemetablierung

Ab Mitte/Ende 90er: das Feld wird weiter Entstehen kantonaler Interventionsprojekte in allen grösseren Kantonen  politische Einbindung Mehr Stellen eingebunden: Polizei, Justiz und andere Stellen Weiterbildung, Policyebene Forschung: wendet sich den Institutionen und deren Arbeit/Zusammenarbeit zu

2000/10er Jahre: rechtliche Instrumente Neue rechtliche Lösungen: kantonale Gesetze zu häuslicher Gewalt, Gesetze auf Bundesebene (Straf-/ Zivilrecht, Polizei, Ausländergesetz) Bereits 1993: Opferhilfegesetz Gender- und Gleichstellungsperspektive zum Teil ins Hintertreffen

Zwischenfazit: 3 konsensuale Ziele 3 Ziele für Praxis, Politik und Recht: Gewalt stoppen Opfer schützen und unterstützen Tatpersonen zu Rechenschaft ziehen und helfen

3 Ziele – Stand der Umsetzung Forschung ist gefragt: Wie sieht die Umsetzung aus? Wie erleben Betroffene das Hilfesystem?  Forschung im NFP40: Sicht von Frauen, die vom Partner Gewalt erfahren haben

Ergebnis «Opferschutz – viel erreicht, viel Schwieriges bleibt» Betroffene machen heute oft gute Erfahrungen («Der Polizist war mein Engel.») Arbeitsberg für Frauen, die von Partnergewalt be- troffen sind (jede 4. Frau: mit 10–16 Stellen Kontakt) Zusätzliche Probleme für Migrantinnen

Ergebnis «Gewalt stoppen – geringe Wirksamkeit» Ungenügende Effektivität der Massnahmen Effektivität von Mann abhängig 11 von 40 Frauen: anhaltende Gewalt/Drohungen Bei Kooperationsverweigerung: kaum je Konse- quenzen

Ergebnis «Brachland ‚Tatperson‘» Männer suchen oft Hilfe Nutzen ist jedoch gering, Fachpersonen kaum je spezialisiert aufs Thema Ad Sanktionen: Offizialisierung greift kaum 12 von 40 Frauen: Partner/Expartner hat gegen weitere Frauen Gewalt ausgeübt

Fazit und Zukunft Weiterhin viel Effort nötig für die tatsächliche Umsetzung der Ziele Istanbul-Konvention tritt am Ostersonntag in Kraft (1.4.2018) Zukunft: Politische und rechtliche Ebene weiterhin gefordert Forschung weiterhin wichtig

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!