„Abbruchquoten-Diskussion“

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„Abbruchquoten-Diskussion“

„Abbruchquoten-Diskussion“: Eine solide Datenbasis ist wichtig

„Abbruchquoten-Diskussion“: Eine solide Datenbasis ist wichtig IST DIESE RICHTIG?

„Abbruchquoten-Diskussion“: Mit gewissen Unschärfen muss gerechnet werden „Im Allgemeinen gelten in der Bundesrepublik Deutschland die Studierenden als Studienabbrecher, die das Hochschulsystem ohne ein Abschlussexamen verlassen haben und nach einem angemessenen Zeitraum nicht wieder dorthin zurückgekehrt sind (vgl. LEWIN et al. 1995)“ „Dass eine Exmatrikulation ohne Abschlussexamen nicht mit Studienabbruch gleichzusetzen ist, belegen außer den Studienunterbrechern und den Abbrechern eines Zweit- oder Drittstudiums auch die Hochschul-, Studien- und Fachwechsler, die ihr Studium schließlich erfolgreich beenden.“ Zitate: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/1433/3/03forsch.pdf

„Abbruchquoten-Diskussion“: Mit gewissen Unschärfen muss gerechnet werden „Da also auch Fach-, Studiengang- und Hochschulwechsel als Studienabbrüche interpretiert werden können, wäre es hilfreich, zwischen Schwund- und Abbruchquoten zu unterscheiden.“ Zitat: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/1433/3/03forsch.pdf

Biologie im Langzeittest: Schwundquote, - alles wie bisher, oder? Schwundquote in % * ** ** * Mittelwert aus „15 Jahren Kapazitätsberechnung“ ** Gesamtwert aus 5 bzw. 4,5 Jahren „Matrixbetrachtung“

Bachelor Biowissenschaften: Bachelor Biowissenschaften: Schwundquoten in den verschiedenen Studienphasen und nach der Reform Grundstudium Hauptstudium (n = 671 Erstsemester von WS 2006/7 bis SS 2011) Schwundquote in % (n = 478 Erstsemester von WS 2011/12 bis WS 2014/15) ./2. ./3. ./4. ./5. ./6. Fachsemester-Übergang

Bachelor Biowissenschaften Module ALT GM Mathematik/Biostatistik: VÜ (2 SWS) GM Physik: VÜ (3 SWS) GM Anorganische Chemie: VÜ (4 SWS) GM Botanik: V (2 SWS) PT (3 SWS) GM Molekularbiologie: V (5 SWS) NEU GM Mathematik/Biostatistik: VÜ (2 SWS) GM Physik: VÜ (3 SWS) GM Anorganische Chemie: V (5 SWS) PT (4 SWS) Bachelor Biowissenschaften Module des 1. Fachsemesters (WiSe) GM Organisation der Lebewesen/Botanik: V (6 SWS) PT (3 SWS)

Die Statements der Biologie zum Thema: „Hohe Abbruchquoten“ - (bzw. Schwundquoten) existieren nicht erst seit der Bachelor/Master-Reform - sind definitionsbedingt schwer zu identifizieren - sollten nicht überbewertet aber auch nicht ignoriert werden In jedem Fall: Qualifizierte Studierende sollten stets unterstützt werden beim Erlangen ihres Abschlusses. Mehr noch: Sie sollten gewonnen werden für weiterführende Studiengänge und Promotionen.

„Lange Studiendauer-Diskussion“

„Lange Studiendauer-Diskussion“: „Lange Studiendauer-Diskussion“: Die unverblümte Situation im Studiengang Biowissenschaften (RSZ 6 Sem.) Semester 2009 2010 2011 2012 2013 2014

„Lange Studiendauer-Diskussion“: Die Details im Studiengang Biowissenschaften Im Jahr 2014 : - 20 Abschlüsse im 6. FS (RSZ) - 20 Abschlüsse im 7. FS - 15 Abschlüsse im 8. FS Im WS 2014/15: - 14 Doppeleinschreibungen 7./8. FS B.Sc./1. FS M.Sc. Da keine Zulassung zum Sommersemester -> Überbrückung durch „unfreiwillige“ längere Studiendauer?

Die Statements der Biologie zum Thema: „Lange Studiendauer“ Wie viele Semester über RSZ sind tolerierbar? +1 unkritisch wegen Doppeleinschreibung? +2 u. U. gewollt wegen fehlender Sommersemester-Zulassung? Die (wahren) Gründe müssen ermittelt werden, - durch Befragungen und aussagekräftige, kombinierbare Statistiken. Besser noch: Durch Analysen individueller Studienverläufe, - allerdings würde damit an die Grenzen des Datenschutzes gestoßen werden!?

„Abbruchquoten-Diskussion“: Mit gewissen Unschärfen muss gerechnet werden Eine besondere Position nehmen die Non-starter ein: Sie haben sich zwar für ein Studium immatrikuliert, werden aber meist nach recht kurzer Zeit wieder exmatrikuliert, ohne es aktiv aufgenommen zu haben. Die Non-starter unterscheiden sich insofern von den ebenfalls nur eingeschriebenen ‘pro forma-Studenten’, als sie keine Statusvorteile anvisieren. Doch handelt es sich bei beiden Teilpopulationen nicht um Studienabbrecher im eigentlichen Sinn, da ja nur de jure endet, was de facto gar nicht begonnen hat. „Da also auch Fach-, Studiengang- und Hochschulwechsel als Studienabbrüche interpretiert werden können, wäre es hilfreich, zwischen Schwund- und Abbruchquoten zu unterscheiden.“ Frühe Abbrüche werden eher mit Integrationsschwierigkeiten, späte eher mit Leistungsproblemen in Verbindung gebracht

„Abbruchquoten-Diskussion“: Mit gewissen Unschärfen muss gerechnet werden Das optimale Verfahren zur Berechnung der Abbruchquote liegt in der statistischen Erfassung der Studienanfänger und der Beobachtung ihres Studienverlaufs über einen längeren Zeitraum hinweg, der allen Veränderungen der Studienlaufbahn in genügendem Maße Rechnung trägt. Unter Einschluss nahezu aller Irregularitäten des Studienverlaufs ergäbe sich die generelle Abbruchquote dann aus der Differenz des prozentualen Anteils der Absolventen eines Anfängerjahrganges zu 100 Prozent. Dieses Verfahren scheidet aus, weil es die Vergabe einer einmaligen Matrikelnummer an jeden Studierenden voraussetzte, eine Maßnahme, die in der Bundesrepublik Deutschland an die Grenzen des gesetzlichen Datenschutzes stieße. In den USA und in anderen europäischen Ländern gibt es diese Einschränkung nicht. Daher basiert die Berechnung der Abbruchquote in der Forschungspraxis auf den Ergebnissen empirischer Untersuchungen oder auf Studentenbestands- und Prüfungsstatistiken. Die Mängel beider Datengrundlagen lassen sich zwar reduzieren, aber nicht völlig beseitigen (REISSERT 1983).