Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

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 Präsentation transkript:

Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp Lärmbewertung, Lärmwirkung,Massnahmen Umgang mit Fluglärm und anderen Lärmquellen Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp TU- Berlin Fachgebiet Technische Akustik, Psychoakustik und Lärmwirkungen Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp Future Noise Policy“ Ende der 90iger Jahre EU Directive 2002 ab 2003 Umgebungslärmrichtlinie Aktionspläne Strategien für die Massnahmen von Schutz vor Schallbelastungen müssen ausgehandelt werden Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp Ermitteln der Belastung durch Umgebungslärm anhand von Lärmkarten nach - für die Mitgliedstaaten gemeinsamen – Bewertungsmethoden; Sicherstellen der Information für die Öffentlichkeit über Umgebungslärm und seine Auswirkungen; Annahme von Aktionsplänen durch die Mitgliedstaaten auf Grundlage der Ergebnisse von Lärmkarten mit dem Ziel, den Umgebungslärm so weit erforderlich und  – insbesondere in Fällen, in denen das Ausmaß der Belastung gesundheitsschädliche Auswirkungen haben kann – zu verhindern, zu mindern sowie die Umweltqualität in den Fällen zu erhalten, in denen sie zufrieden stellend ist. Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp Es gilt: nicht nur der „Fluglärm“ führt zu erhöhter Belastung, auch die Zunahme der Belastung durch die Quellen Straßenverkehr, Zugverkehr, Zulieferverkehr etc Besonders geschützt werden müssen u.a. Einrichtungen wie KITAS, Schulen, Krankenhäuser, Altenheime Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp Dazu müssen Messungen und Befragungen vor Ort durchgeführt werden, alleine Schallausbreitungskalkulationen reichen nicht aus Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp Die anwohnende Bevölkerung muss durch adäquate Verfahren in die strategische Planung aktiv einbezogen werden. Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp Eigene Untersuchungen in derart kritischen Feldern zeigen opportune Zugänge, die im einzelnen mit den jeweils Beteiligten („neuen Experten“) ausgehandelt werden. Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp Es geht darum Lösungen Vorort zu finden Integrierte Kompensationsstrategien sind eine Orientierung für innovative Lösungen zum aktiven und passiven Lärmschutz und Ausgleichmaßnahmen für die Belasteten.   Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

Beiträge zur Reaktion auf Schalleinträge multisektorielle Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeitsprüfungen die Perspektive einer nachhaltigen Entwicklung Bürgerbeteiligung die Anerkennung des Bedarfs von Ruhezonen das Ausweisen von “sensiblen Gebieten” und das Design von “entwicklungsunterstützender Umwelt” Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp Tendenzen Das Präventions- und Vorsorgeprinzip verlangt dezidiert eine stärkere Gestaltung der Umwelt hin auf Nachhaltigkeit und ist nicht ausschließlich auf Schutz orientiert. Instrumente, wie die Umweltverträglichkeitsprüfung und die strategische Prüfung von Plänen und Vorhaben erweitern das Potential zur gesundheitsorientierten Gestaltung (Stichwort „supportive environments“). Diese Prüfungen (wie auch klassische gewerberechtliche Fragestellungen) betreffen meist kleinräumige Einheiten wo der lokale Kontext stärker wirksam ist und spezifischere Lösungen für Raumplanung und Lebensqualität erfordert. Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

Massnahmen in Kooperation Die Harmonisierung von Indikatoren und Noise Mapping, wie von der Neuen Umweltlärm-Direktive eingefordert, liefert grundsätzliche administrative Information im Vergleich innerhalb der europäischen Länder. Diese Aktivitäten liefern jedoch keinerlei Instrumentarium oder wesentliche Erkenntnisse für die weit schwierigeren Aufgaben, die für Umweltverträglichkeitsprüfung und für Design und Planung von gesundheitsfördernden Umweltprogrammen erforderlich sind. An dieser kritischen Wegkreuzung gilt es Massnahmenkataloge mit den „Betroffenen“ , den eigentlichen Experten und Expertinnen zu erarbeiten. Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp

Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp Fazit Es geht nicht um den Lärmpegel, sondern um die Bedingungen, die eine akustische Situation erträglich oder unerträglich machen. Strategien und Modelle müssen kommunal und bürgerintegrierend entwickelt werden. Die Umgebungslärmrichtlinie sieht adäquate Bürgerbeteiligung vor, etwa in Bürgerforen, die problemorientiert aktiv werden. Die Soundscapeforschung in der Akustik kann hier erfolgreich Modelle anbieten. Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp