„Ist die Positive Psychologie die Psychologie der Zukunft. ” Mag

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Kurzpräsentation der Bewerbung September 2005
Advertisements

„Wenn sie so wären wie wir……“
Neuer Claim: Natürlich gut beraten
Die Versorgung bei psychischen Erkrankungen aus Sicht der Ersatzkassen
Name of speaker Kultursensible Kommunikation im Sozial- und Gesundheitsbereich INTEGRATION HEIßT SICH ANERKANNT.
Wie kann betriebliche Gesundheitsförderung einen Beitrag zur Modernisierung des Öffentlichen Dienstes leisten? von Senatsdirektor Dr. Volker Bonorden Senat.
Klein, Gesund und Wettbewerbsfähig
Bildungsaktivitäten in Second Life - Lehren und Lernen virtuell
109. Deutscher Ärztetag, Magdeburg
Unzureichende Wahrnehmung / Diagnostik
gegen Armut und soziale Ausgrenzung
Medizinische Psychologie
Behinderung und Männlichkeit
Behinderung – was ist das ?
Gesunder Mensch im gesunden Unternehmen
„Älter werden in der Pflege“
Was ist eigentlich Psychologie????
Armutskonferenz 7. Juni Waldau Theater Präsentation der Workshop-Ergebnisse Workshop 7: Armut und Gesundheit.
Errungenschaften der letzten 200 Jahre
Phänomen und Pädagogische Projekte
Zwischen Geeks,Trolls, Nerds und Lurkern (Herausforderungen für die Schule der digital natives)
Resilienz die innere Kraft zu gedeihen.
Professionelle Pflege von HIV/AIDS-Patienten
FREUNDE ist ein pädagogisches Programm, zur Stärkung und Entwicklung von Lebenskompetenzen. ... ein von vielen regionalen Rotary-Club`s initiiertes.
„Die Gesichter des Hungers“ eine Annäherung an das Thema Projekttage Stromberg-Gymnasium Vaihingen an der Enz Klassenstufe März 2008 Rainer.
Lebensgefühl und Wertorientierungen bei Jugendlichen in Deutschland Ergebnisse der Shell Jugendstudien 2002, 2006, 2010 Dr. Thomas Gensicke Senior.
Der Beitrag der Familie als Erziehungs- und Bildungspartnerin
“Ärzte ohne Grenzen – Gesundheit mit Grenzen” Ärzte ohne Grenzen, Anita Sackl Wien, Oktober 2010 © Sophia Ioannou MSF.
Bevölkerung Münchens 2004 Bevölkerung Münchens 2015
"Künstler helfen Obdachlosen" - SKM Augsburg
„Weil sie es uns wert sind!“
Netzwerk Gesundheitsförderung und Arbeitsmarktintegration
Überlegungen zu einer am Versorgungsbedarf orientierten Psychotherapeutenausbildung Prof. Dr. Rainer Richter DGVT Tagung zur Zukunft der Psychotherapieausbildung.
Projekte "agil" planen und managen
Verein rund um´s erkrankte Kind KiB children care Verein rund um´s erkrankte Kind.
Mvö mediationsverband österreich Diese Präsentation unterliegt dem Urheberrecht und ist ausschließlich von mvö-Mitgliedern zu verwenden. Copyright: Der.
Anerkannt! Tagung Graz, Anerkennung und Gesellschaft August Gächter.
Down-Syndrom / Trisomie 21
Psychosomatik & Arbeitswelt
Cluster 2 – Psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt
Was ist psychische Gesundheit?
Kompetenz hat ein Gesicht –
Warum ist Vereinbarkeit ein Thema?
Umweltpsychologische Beiträge zur sozialen Dimension ökologischer Nachhaltigkeit: Nachhaltige Universitäten leben und erleben. Katharina Treutner Renate.
Wohlfahrtsstaat und aktive Eingliederung in Österreich
Burnout Dr. Margot Peters FÄ f. Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin.
SOZIALWISSENSCHAFT FÜR DIE STADTENTWICKLUNG IN DER WISSENSGESELLSCHAFT Josef Hochgerner Zentrum für Soziale Innovation Beitrag zum Fachsymposium stadt:forschung:politik,
Das menschliche Gehirn - eine Einführung in die Neuropsychologie
Vielfalt und Ambivalenzen des Alters
Dr. Remi Stork Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.
Patientenbefragung Wien1 Patientenbefragung Wien April 2004 OGM Österreichische Gesellschaft für Marketing ; Fax - 26
Fachtag „Armut und Gesundheit“ Neudietendorf,
Schadensminderung im Justizvollzug Zusatzmodul: Gefangene aus ethnischen Minderheiten Training Criminal Justice Professionals in Harm Reduction Services.
 Die Schule Niederrohrdorf ist eine innovative, attraktive und vorbildliche Lern-, Arbeits- und Lebensstätte, die ihre Werte lebt.  Unsere Kinder profitieren.
Gesunde Mitarbeiter – Gesundes Unternehmen
Schulpsychologie Bildungsberatung
Ich pflege also bin ich… Praxiseinblick in die Situation pflegender Angehöriger DGKP Jürgen Bigler Ich bin daheim! Pflege- und Betreuungsnetzwerk.
Soziale Arbeit an Schulen im Landkreis Bad Kreuznach
„Psychische Belastungen am Arbeitsplatz“
14. Österreichischer Gesundheitsförderungskonferenz Arbeitslosigkeit und Gesundheit – Daten und Fakten Mag. a Barbara Haider-Novak Villach,
Nicht das Problem, sondern die Lösung: Pflege 50+ Die Stadt Senftenberg lädt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ambulanten und stationären Pflege.
110. Dt. Ärztetag, , Münster Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V. Prof. Dr. med. Dr. h. c. Dietrich Niethammer, Generalsekretär.
Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch
Einführung Public Health Vbg September 2008 Public Health im 21. Jahrhundert - Herausforderungen in der Spätmoderne Horst Noack Arbeitsgruppe Public.
Konzeptpräsentation „Gesund Führen“ / Comline AG
Schule „Komplex „Harmonie“ DSD-1 Der Einfluss von Computerspielen auf Jugendliche Vorgelegt von: Klasse: 10“A“ Betreuer: Frau Grebneva, Deutschlehrerin.
Burnout, Depression und Ängstlichkeit bei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Lucia Jerg-Bretzke¹, Harald C. Traue¹, Kerstin Limbrecht-Ecklundt²,
Glück kann man lernen AUVA Glück macht Schule - die Ziele Glück – Lebenszufriedenheit und Wohlbefinden Jeder Mensch kann in Eigenverantwortung.
 Präsentation transkript:

„Ist die Positive Psychologie die Psychologie der Zukunft. ” Mag „Ist die Positive Psychologie die Psychologie der Zukunft?” Mag. Ulla Konrad, Präsidentin Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP)

Glücksbringer

Herausforderungen ...darstellbar durch die Breite der Psychologie in den Berufsbildern Fragen an die Psychologie Ziele, Visionen und Aufgaben

Herausforderungen Fachsektionen in den Berufsverbänden (APA, EFPA, BÖP) Befragung von PsychologInnen Themen und Fragen von KlientInnen, Medien und Entscheidungsträgern  

Die Vielfalt der Psychologie

Die Vielfalt der Psychologie

Die Vielfalt der Psychologie 4030 PsychologInnen in 12 Fachsektionen Klinische Psychologie/Gesundheitspsychologie 3047 Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie 1298 Psychotherapie 1136 Arbeits-, Wirtschafts- und Organisationspsychologie 840 Pädagogische Psychologie 443 Traumapsychologie 288 Notfallpsychologie 276 Verkehrspsychologie 214 Rechtspsychologie 207 Mediation 210 Gerontopsychologie 157 Sportpsychologie 157

Most Popular Topics APA Quelle: http://www.apa.org

Divisions der APA Gesamt 56 Divisions mit 150.000 Mitgliedern Eine Auswahl: Society for Social Issues, Aesthetics, Creativity and the Arts Consumer Psychology Ethnic Minority Issues Population and Environmental Psychology Religion Peace, Conflict and Violence Quelle: www.apa.org

Die Psychologie blüht

Herausforderungen Kinder- und Jugendpsychologie Fehlen von Vorbilder für die beschleunigten Herausforderungen des modernen Lebens Fehlen einer Lobby Schaffung eines Konsens im Sinne der Investition in Kinder und Jugendliche Umgang mit neuen Medien. Auswirkungen von Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und daraus resultierende Perspektivenlosigkeit auf Familien, Kinder und Jugendliche. Mag. Wölfl, Mag. Rupp, Mag. Winkler

Herausforderungen Kinder- und Jugendpsychologie Trennung und Scheidung - emotionale und ökonomische Folgen. Neue Familienformen (Patchwork, gleichgeschlechtliche Paare) Migration und Integration, interkulturelle Herausforderung im Erziehungsalltag. Kinder psychisch kranker Eltern, insbes. AlleinerzieherInnen. Verhaltensauffälligkeiten im schulischen und familiären Kontext. Mag. Hochfilzer-Winter, Mag. Platzer, Mag. Seitschek 12

Herausforderungen Bildungspsychologie in Ballungszentren: wandelndes Lehrerbild und Integration von MigrantInnen Wissensvorsprung von Lehrern durch neue Medien minimiert: Fokus auf Vermittlung von Schlüssel-qualifikationen, die als "Schlüssel" zur Erschließung von sich schnell änderndem Fachwissen dienen können Nützung neuer Medien und neuer sozialer Netzwerke Dr. Kabas

Herausforderungen Mediation Einsatz für eine gelingende interkulturelle Kommunikation Einsatz bei der Zunahme an Wertekonflikten Mag. Priesner

Herausforderungen Verkehrspsychologie psychologische Mobilitätsgestaltung (Mensch-Verkehr) Psychologische Ergonomie (Mensch-Technik) Nachschulung und Rehabilitation Mag. Berktold

Herausforderungen Gerontopsychologie Fachbereich der Zukunft Erleben und Verhalten von alternden und alten Menschen in den Fokus von individuellen Betreuungskonzepten stellen mehr Beachtung für Themen wie Arbeit, Sexualität und Sterben im Alter Stärkere Verankerung der Gerontopsychologie im Gesundheitssystem Dr. Aschenbrenner, Dr. Gatterer

Herausforderungen Arbeits-Wirtschafts-Organisationspsychologie Soziodemographischer Wandel bringt alternde Erwerbstätige und verlangt neue Arbeitskonzepte Migration: Integration von Arbeitskräften mit unterschiedlichen kulturellen Hintergrund Umstellung der Arbeitswelt von Körperarbeit in Dienstleistungsgesellschaft: Psychische/Intellektuelle Arbeit neue Formen der Grenzen der Arbeit: Burnout Umgang mit Informationsdichte und ständiger Erreichbarkeit Dr. Kabas

Herausforderungen Arbeits-Wirtschafts-Organisationspsychologie Umgang durch die Krise und gesellschaftlichen Wandel ausgelöste Verunsicherung und Orientierungslosigkeit in der Arbeitswelt bei MitarbeiterInnen und Führungskräften präventive Maßnahmen für Individuen und Organisationen Globale Wirtschaftsthemen und ihre Auswirkungen auf die Menschen und Arbeitsplätze Mag. Joanowitsch

Herausforderungen Klinische Psychologie Ent-Stigmatisierung psychologischer Hilfe Konzepte zur flächendeckenden Versorgung psychischer Erkrankungen Prävention und Früherkennung psychischer Symptome Beitrag zur Reduktion von Frühpensionen und Krankenstandstagen aufgrund psychischer Erkrankungen Mag. Gerö, Dr. Kabas, Mag. Holzgruber, PhDr.Dr.Binder-Krieglstein

Herausforderungen Etablierung der Psychologie als gesamtgesellschaftliche Leistung im Sinne der psychischen Gesundheit, Gesundheitsförderung, Krankenbehandlung und eines ganzheitlichen Menschenverständnisses. Mag. Wölfl

Krankenstandstage 2009: 2,4 Millionen Krankenstandstage aufgrund psychischer Probleme/Erkrankungen1 Durchschnittliche Anzahl an Krankenstandstagen bei psychischen Erkrankungen: 33,4 Tage.2 Einzige Krankheitsgruppe mit absoluten Zuwachs (1994 – 2008) an Fehlzeiten je Beschäftigten Häufigste Ursache von Invaliditätspensionen3 bei Frauen und zweithäufigste bei Männern. 1 Fehlzeitenreport 2009, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, S. 52 2 Hauptverband der Sozialversicherungsträger 3 Biffl, Leoni, Mayrhuber (2008) Arbeitsbedingte Erkrankungen und Invalidität

„Depressionen kosten jährlich 7 Milliarden...“ WHO Aussagen: an 4. Stelle aller stationären Aufnahmen liegen psychische Erkrankungen Tendenz steigend (2015 an 2. Stelle) rund zwei Drittel der psychischen Erkrankungen entfallen auf die Diagnosen Angst und Depression 56% arbeitsunfähig 23% Frühpension

Psychische Störungen in der EU Jährlich EU weit 27% der Bevölkerung mind. eine psychische Störung Lebenszeitprävalenz liegt bei 50% davon ca. 40% chronisch häufig komplexe Phänomene - siehe Neuropsychologie nur 26% erhalten Behandlung Quelle: Wittchen, Jacobi 2005

Celsus Bibliothek Ephesos

Themen Individuum Wie bleibe ich gesund Wie verkrafte ich das Älterwerden Wer bin ich Wie kann ich mir selbst helfen Wie werde ich glücklich Psychologie Wie lebe ich eine zufriedene Partnerschaft Was ist richtig für mich Wie gehe ich gut mit meinen Kindern um

Themen Gesellschaft Wie entstehen und lösen sich Konflikte Was macht eine gute Führungskraft aus Welche Werte braucht es Wie kann eine gute Veränderung sein Warum sind Menschen gut oder böse Psychologie Wie finde ich die besten Mitarbeiter-Innen Wie kommen Entscheidungen zustande Wie erreiche ich die Menschen

Positive Psychologie

Definition … als Orientierung in Bezug auf das Mehren des Guten in Forschung, Anwendung und Praxis insbesondere im Hinblick auf menschliche Stärken und Ressourcen integrativen Ethik der Nächstenliebe und des Verzichts auf jede Form von Gewalt und mit dem Ziel bessere subjektive und objektive Lebensbedingungen für Menschen zu schaffen Quelle: Auhagen, 2008

Definition Positive Psychologie ruht auf drei Grundpfeilern Sie ist auf das Positive ausgerichtet Sie hat den Anspruch einer wissenschaftlichen Fundierung Sie verfolgt das Ziel, positiv auf das Erleben und Verhalten im Alltag von Menschen zu wirken Quelle: Auhagen, 2008

Ziele der EFPA 1981 gegründet, 250.000 Mitglieder, BÖP Gründungsmitglied Ziele: To promote for the benefit of the general public, improvements in quality of life and well-being by promoting inclusion in society and the prevention of mental illness and disorder. To disseminate psychological knowledge and professional skills in the interest of the citizens of Europe, provide documentation and make available information and expertise of scientific and professional psychology to the public. Quelle: www.efpa.eu

Mission Statement APA The mission of the APA is to advance the creation, communication and application of psychological knowledge to benefit society and improve people’s lives Quelle: www.apa.org

Aufgaben des BÖP Transparenz psychologischer Unterstützungsmöglichkeiten breit angelegte Information der Öffentlichkeit Verstärkter Einsatz von PsychologInnen in allen relevanten Planungsgremien Berücksichtigung psychologischer Erkenntnisse etwa bei Maßnahmen zur Unfallverhütung und zur Humanisierung der Arbeitswelt Schaffung von psychologischen Diensten in allen Krankenhäusern und Ambulanzen Bezahlung von psychologischer Behandlung durch die Krankenkassen

Unser Weg 33

Spuren hinterlassen Für die zahlreichen und vor allem weit reichenden Herausforderungen, die sich der Psychologie stellen und stellen werden will sie ihren Platz einnehmen im Sinne einer starken und politisch relevanten gesellschaftspolitischen Kraft, so braucht sie Konzepte wie jene der Positiven Psychologie, die von einem Konzept der Stärke Motivation und des Optimismus ausgeht oder auch wie Rick Snyder es ausgedrückt hat „eine Psychologie der Hoffnung“ (2001)  oder nach Verena Kast die als Archetyp der Freude das göttliche Kind benennt. Letztendlich soll die Psychologie Spuren hinterlassen, Spuren, die nachhaltig sichtbar sind 34

Literatur 1. Spiel, Lösel und Wittmann (2009) Transfer psychologischer Erkenntnisse in die Politik. Sonderdruck aus Psychologische Rundschau, Vol. 60, Nr. 4 2009 2. Gruber (2008) Erfolgsfaktor Freude. Wien: Kraftfeld-Verlag 3. Zimbardo, Gerrig (18. Auflage 2008), Psychologie. München: Pearson Studium 4. Auhagen (2008) Positive Psychologie. Weinheim und Basel: Beltz Verlag 5. Seligman, Workshop: Positive Psychologe, Positive Interventions and Positive Education, 30.04.2009, Graz 6. Verena Kast unveröffentlichtes Skriptum 7. Redaktion Psychologie Heute (Hg., 2004) Faszination Psychologie. Weinheim und Basel: Beltz Verlag 8. Wittchen, Jacobi (2005) Size and burden of mental disorders in Europe. Dresden: Technical University of Dresden 9. Silbereisen (2003) Zur Lage der Psychologie – neue Herausforderungen für Internationalität und Interdisziplinarität. Psychologische Rundschau, Vol. 54, Nr. 1 2003 10. Biffl, Leoni, Mayrhuber (2008) Arbeitsbedingte Erkrankungen und Invalidität. Wien: WiFo 11. Österr. Institut f. Wirtschaftsforschung (Hg., 2010) Fehlzeitenreport 2009. Wien: WiFo 12. Hauptverband Österreichischer Sozialversicherungsträger, www.hauptverband.at

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!