Was Kinder schon immer glücklich machte - Haribo, Taschengeld und Disneyland, oder ein anerkennend Wort Vortrag in Innsbruck 9.11.2017 Prof. Dr. Anton.

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 Präsentation transkript:

Was Kinder schon immer glücklich machte - Haribo, Taschengeld und Disneyland, oder ein anerkennend Wort Vortrag in Innsbruck 9.11.2017 Prof. Dr. Anton Bucher, Universität Salzburg

„Glück ist eine Sehnsucht, die nicht altert“ (Ludwig Marcuse)

Machen Kinder glücklich? Heirat 1. Kind Schul- Pubertät Kinder aus dem Haus kindheit 3

Zentrale Inhalte des Vortrags Bericht über zwei empirische Untersuchungen: Der Salzburger Survey zum Kindheitsglück aus dem Jahre 2000 Die Tabaluga – TV – Glücksstudie des ZDF aus dem Jahre 2007

Grundannahmen beider Studien Kinderrechtserklärung der UNO: die Menschheit schuldet dem Kinde das Beste, auf dass es eine glückliche Kindheit habe Glück ist eine subjektive Befindlichkeit: jedes Kind ist seines eigenen Glückes Richter 5

Grundannahmen beider Studien Heutige Kinder werden vielfach als gestresst, überfordert, konsumsüchtig, kurz: unglücklich bedauert. Sind sie das wirklich?

Einschätzung Kindheitsglück, Salzburg

Salzburger Survey zum Kindheitsglück

Salzburg: Wesentlichste Ergebnisse Kinder mehrheitlich glücklich Glück wird am positivsten beeinflusst durch gutes Familienklima, genug Platz, Schule positiv erlebt, Freizeit Negative Prädiktoren: Schule Belastung und Angst, Langeweile, Strenge der Eltern

Die Tabaluga tivi-Glücksstudie Wunschlos glücklich? Der Tabaluga tivi-Fachkongress des ZDF am 15. und 16. November 2007 Prof. Anton A. Bucher, Universität Salzburg 12

Die Anlage der Studie global bilanziertes Kindheitsglück Trauriges in der Kindheit Teilweise bereichsspezifisches Glückserleben Unabhängige Variablen Gängige soziodemographische Variablen: Geschlecht, Alter, Familienform, Wohnsituation, (Taschen-) Geld etc. Tätigkeitsvariablen: In der Familie, der Schule, der Freizeit etc. Umgebungsvariablen: Soziale, räumliche Persönlichkeitsvariablen: Speziell Extraversion, Introversion Abhängige Variablen

Sie dürfen auch in dieser Stunde nicht vergessen sein: Die tausenden namenlosen Kinder, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens standen: Im Bayerischen Wald,1936

Beschreibung der Stichprobe 1239 Kinder 51 % Jungen, 49 % Mädchen Alter zwischen 6 und 13 Jahre Repräsentativ verteilt über die gesamte Bundesrepublik

Art der Durchführung Datenerhebung durch iconkids & youth, April-Mai 2007 Speziell geschulte jugendliche Interviewer, Face to face Interviews Zuhause beim Kind Zusätzliche Befragung eines Elternteils .

Ergebnisse: global bilanziertes Kindheitsglück „Wenn du mal an dein bisheriges Leben alles in allem denkst: Was würdest du sagen, wie glücklich bist du?“ Angaben in %

Ergebnisse: Glücklichste Kindheitsepisoden % Geschenke, speziell Fahrrad, Tiere 56 Ausflüge / Urlaub 47 Familie 45 Besondere Anlässe 38 Freunde 30 Schule 27 Sport Hobbys / Freizeit 24 Events (bspw. erster Besuch bei McDonald‘s) 21 Erwachsen werden 14 Sonstiges 8 Wohnen 7 Ferien / schulfrei 4 Aussehen 1

Ergebnisse: verschiedene Lebensbereichen Glück in verschiedenen Bereichen der Kindheit: I Mittelwerte Taschengeldempfang Freiraum draußen, Freunde, Spiel Fernsehen Familie und zuhause bei Sport in meinem Zimmer in der Stadt PC/Spielkonsole total unglücklich total glücklich

Ergebnisse: verschiedene Lebensbereichen Glück in verschiedenen Bereichen der Kindheit: II Mittelwerte total unglücklich total glücklich Quelle: ZDF-Medienforschung | iconkids & youth | Universität Salzburg

Ergebnisse: Alterseffekt – Glück/ Familie „Total glücklich“ bei Mutter, familiären Unternehmungen, Geschwistern nach Alter Angaben in %

Ergebnisse: soziodemographische Einflüsse Kein Geschlechtsunterschied Jüngere Kinder sind glücklicher

Ergebnisse: soziodemographische Einflüsse Einfluss der Schule Grundschüler/innen am glücklichsten Haupt- und Realschüler/innen deutlich weniger glücklich überraschend glücklich die Gymnasiasten

Soziodemographische Einflüsse Einzelkinder nicht unglücklicher Kein Effekt von Stadt/Land

Ergebnisse: Familienformen Angaben in %

Familienformen

Materielles Haushaltsein-kommen nur dann einen Einfluss auf Kindheitsglück, wenn es niedrig ist Höhe des Taschengeldes: kein Effekt

Kinder nicht unglücklicher, wenn Mütter berufstätig Kinder von Akademikerinnen und Akademikern: nicht glücklicher

Tätigkeitsvariablen Dem Glück förderlich: Familiäre Unternehmungen fröhliches Familienklima unterstützende Erziehung Lob Eltern zeigen Liebe

Schule „Ich gehe gerne zur Schule.“ „Unsere Lehrerinnen erteilen spannenden Unterricht.“ Angaben in % Zu lange Hausaufgaben, Angst vor Tests reduzieren Kindheitsglück deutlich

Freizeitaktivitäten 1 41 % haben total genug Freizeit – sie sind am glücklichsten Heutige Kinder als gestresst zu bedauern, ist ein Unrecht gegenüber früheren Kindern, die pro Woche bis zu 40 Stunden neben der Schule arbeiten mussten.

Freizeitaktivitäten Die meisten Kinder sind sportlich Breites Spektrum an Hobbys Haustiere machen besonders glücklich

Freizeitaktivitäten Im Schnitt 5-6 Freunde, sie machen besonders glücklich Draußen herumtoben (41 % (fast) täglich) beglückt PC und Spielkonsole erhöhen das globale Kindheitsglück nicht Ebenfalls nicht die tägliche Fernsehdauer

Umgebungsvariablen Wenn genug Platz in der Wohnung: besonders glücklich Die meisten Kinder registrieren genug Platz zum draußen Spielen Laute und gefährliche Wohnumgebung (ca. 30%) reduziert Kindheitsglück Wo viele Kinder – viel Glück

Persönlichkeitsvariablen und Glück Extraversion Angaben in % Introversion

Ergebnisse: Die stärksten Glücksfaktoren Aktivität und Wohlbefinden in der Familie Introversion Selbstwert Positives Erleben in der Schule Alter Extraversion Global einge- schätztes Kindheitsglück In Freizeit an PC / Spielkonsole Bei beiden leiblichen Eltern lebend Treffen mit Freunden Genug Freizeit Genug Platz in Wohnung / Haus Viele Kinder in Umgebung

Eltern kennen ihre Kinder Von Eltern und Kindern eingeschätztes Kindheitsglück Angaben in %

Resümee und Botschaft Kindheitsglück braucht: Freiraum Bewegung Andere Kinder Eine Pädagogik der Zumutung, wie ein „Du kannst es!“

Danke Danken: eines der wirksamsten Glücksmittel Allen Kindern und Eltern, die sich befragen ließen Allen Eltern, die ihre Kinder glücklich machen, worüber keine BILD schreibt Mag. Jensy Meindl für die PPP

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit