Die Wirtschaft vor neuen Herausforderungen Dr. Konrad Hummler Gewerbeverband AR, Herisau 6. Mai 2010.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Leiterin der Abteilung Sozialpolitik
Advertisements

BAU 2011 Europas Bauwirtschaft nach der Krise – wie geht es weiter?
Reichtum und Verteilung aktualisiert März 2010
Aufregung in Euroland.
Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Die Finanzkrise meistern – Wachstumskräfte stärken
erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung, Carl-Mosterts-Platz 1, Düsseldorf Entschuldung als Gestaltungsaufgabe der Internationalen Finanzpolitik.
Das Finanzpolitik Quiz
0 Der Versicherungssektor – Direktinvestor und 'Investitions- Förderer' Impulsreferat von Generaldirektor Dkfm. Karl Fink Wien, am 5. November 2007.
Wer bezahlt das Grundeinkommen?
Die Schuldenkrise der EWU 2010
Finanzen und Europa als Herausforderung und Chance für Kommunen
= = = = 47 = 47 = 48 = =
gegen Armut und soziale Ausgrenzung
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr
Modul 10: Die Krise des Euro
Der Spendenmarkt in Deutschland
1 IIa. Fallstudie Eurozone Eurozone, 2009 BIP: 8959 Mrd. Bevölkerung: 329 Mio. Pro-Kopf-Produktion: Preis Big-Mac: 3,38 Wechselkurs: 1,41 US $/
H Nein X2O neutral -253 °C 1 u 37 pm Elektrische Leitfähigkeit
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
PD Kontinuierliche Migrationsmatrix Zusammenfassung:
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
Sie sanieren – wir finanzieren: KfW!
Anleger – Barometer BRD Dezember Ergebnisse Vorgelegt von: AMR – Advanced Market Research GmbH, Düsseldorf In Kooperation mit: HSBC Trinkaus & Burkhardt.
Industrieland Deutschland
WIRTSCHAFTSLAGE NOCH SCHWIERIG
Das Finanzpolitik Quiz Humboldt-Universität zu Berlin Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Wirtschaftspolitik I Makroökonomie, Geld und Kapitalmärkte.
Herzlich Willkommen in Deutsch!
Eine Einführung in die CD-ROM
Bezirksregierung Münster Provinz Gelderland Ein regionaler Vergleich Menno Walsweer Amt für Wirtschaftsforschung Provinz Gelderland.
Die deutsche Wirtschaft
Industrieland Deutschland
Trendumfrage 2011 Das Zahlungsverhalten in Österreich
Das Finanzpolitik-Quiz Humboldt-Universität zu Berlin Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Wirtschaftspolitik I Makroökonomie, Geld und Kapitalmärkte.
Die Wochentage Vorgestern war Übermorgen ist Sonntag Montag
Sicherheit vs. Freiheit?
News Aktuelles aus Politik, Wirtschaft und Recht05/2010 © Verlag Fuchs AG Griechenland 1.Griechenland hat ein Haushaltsdefizit von 50 Mrd. Euro. Dazu müssen.
Marktpotential 1995 Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.
Ideologie und Wirklichkeit Von der Finanzarktkrise zur Schuldenkrise
Bitte F5 drücken.
Der Arbeitsmarkt von morgen Dr. Ulrich Schuh EcoAustria Institut für Wirtschaftsforschung 4. PersonalentwicklerInnentagung 18. Oktober 2012.
Demografische und volkswirtschaftliche Herausforderungen für Wien
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Eine lllustration der Herausforderungen des Stromsystems der Zukunft
Szenisches Lernen Wie Theaterelemente den Unterricht bereichern
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
Mindestlohn-initiative
© economiesuisse Schuldenkrise erfordert Haushaltskonsolidierung Folien zum dossierpolitik Nr. 15,
Finanzmarktkrise: wie lange noch?
Bezirk Frankfurt Bei der Volksabstimmung am 27. März 2011 mit NEIN stimmen ! Schuldenbremse ist Sozialabbau !
Dizhonova Olga, Wirtschaftsstudentin, 4. Studienjahr
% +0,8% -7,9% -9,5% +1,1% +0,6% +1,5% +0,45% -5,5% -17,7% VRG 15-ORF -17,7% % -10,85% -2,4%
Wie groß ist jeder Winkel der Figur ?
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
Express-Zertifikat. Bonus = überdurchschnittlicher Zins Express-Zertifikat = Unterform des Bonus-Zertifikates Oder Bedingung erfüllt Laufzeitende.
Basket-Zertifikat. Korb/Basket Basiswert Aktie AAktie BAktie C z.B. durchschnittliche Entwicklung aller Aktien entscheidend.
Chronik der Finanzkrise
Dr. Gerhard Zahler-Treiber ATTAC Österreich
Forschungsprojekt Statistik 2013 „Jugend zählt“ – Folie 1 Statistik 2013 „Jugend zählt“: Daten zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Einfu ̈ hrung in die Weltwirtschaftspolitik Helmut Wagner ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, Mu ̈ nchen Abbildungsübersicht.
Statistische Analysen zur Situation von Frauen in Österreich
Orientierung im Zahlenraum 100
Gesellschaftliche Bedarfe und ihre Finanzierung DL21 Herbsttagung Dr. Dierk Hirschel Bereichsleiter Wirtschaftspolitik Verdi-Bundesverwaltung.
1. Portrait der deutschen Heizungsindustrie
Folie Einzelauswertung der Gemeindedaten
Introduce yourself and spell your name
Sehen, Hören, Schmecken: wenn uns unsere Sinne täuschen
Armutsgefährdung in Deutschland Kinder 15,7 % (arm) jährige Männer 16 % Frauen 18 % Alleinerziehende 35,2 % Erwerbslose 69,2 % Beschäftigte.
Diskussionsfragen: Wer hat Schuld? Wo hat die Politik versagt in –Griechenland –In der EuroZone/EU? Wer sind die Zocker? Wie könnte man die Zocker zahlen.
Wie funktioniert das eigentlich mit den Staatsanleihen?
 Präsentation transkript:

Die Wirtschaft vor neuen Herausforderungen Dr. Konrad Hummler Gewerbeverband AR, Herisau 6. Mai 2010

2 | 132 | 152 | 142 | 17 Agenda 1.Von Bear Stearns zu Griechenland 2.Ein klassisches Dilemma 3.Too Big To Rescue! 4.Vordringlich: Regeln für Konkurs oder Sanierung 5.Weltanschauliche Frage 6. Und der Anleger?

3 | 13 Von Bear Stearns zu Griechenland Rendite von Griechischen Staatsanleihen (2Y) Herabstufung des Ratings durch Fitch auf BBB+ Explizite Bereitschaft zum Bailout durch Euro-Staaten Griechenland bittet um Aktivierung des Hilfspakets Einigung über Modalitäten des Hilfspakets Expliziter Einbezug des IMF Herabstufung des Ratings durch S&P auf BB+ Quelle: Bloomberg; eigene Darstellung Zusage der Euro-Staaten und des IMF über das 110 Mrd. Hilfspaket

4 | 13 Von Bear Stearns zu Griechenland Griechland = Bear Stearns der Staatenwelt?

5 | 13 Ein klassisches Dilemma CDS auf Staatsanleihen mit 5-jähriger Laufzeit Quelle: Bloomberg; eigene Darstellung

6 | 13 Ein klassisches Dilemma Haircut: ja oder nein? Nennwert (100) Haircut (60) Abschreibungsbedarf (40) Staatsanleihe BankenNotenbankenVersicherungPensionskassen

7 | 13 Ein klassisches Dilemma Ubiquitärer roter Abgrund GriechenlandItalienDeutschland Staatsschuld In % BIP104%123%130%112%127%130%65%82%85% Bemerkung: Zahlen in EUR Milliarden; Graphiken zeigen Verschuldung in % des BIP Quelle: Cecchetti, Mohanty und Zampolli (2010). The Future of Public Debt. BIS Working Paper No 300 Rote: Basisszenario (2011 Niveau), Grün: kleinere Anpassungen, Blau: grobe Anpassungen (Altersbedingte Ausgaben auf 2007 Niveau fixiert)

8 | 13 Too Big To Rescue! TED Spread Bemerkung: 3M US-Libor – 3M US-T-Bill Quelle: Bloomberg; eigene Darstellung

9 | 13 Too Big To Rescue! Die 1 Billion-Euro Frage GriechenlandPortugalIrlandSpanienItalienTotal Schulden In % BIP115%77%64%53%116%90% BIP Hilfspaket Bemerkung: Schulden und BIP beziehen sich auf das Jahr 2009; gesamte Verschuldung der Eurozone 78.7% und der EU- Länder 73.6% Quelle: Eurostat; eigene Berechnungen Erklärung: Griechenland: Rettungspaket entspricht 40% der ausstehenden Schulden (110 Mrd.) bei einer Schuldenquote von 115% Portugal: Rettungspaket entspricht 27% der ausstehenden Schulden (34 Mrd.) bei einer Schuldenquote von 77%

10 | 13 Vordringlich: Regeln für Konkurs oder Sanierung Zwei Denkschulen Systemperfektionierer Schadensminimierer

11 | 13 Vordringlich: Regeln für Konkurs oder Sanierung Drei Gründe gegen Unfallfreiheit 1.Systematische Abdeckung aller künftig möglichen Vorfälle ist nicht möglich 2.Art der Anlagen des Risikofonds im Extremfall ist nicht im vornherein zu bestimmen 3.Verzerrende Verhältnisse durch zu tiefe Risikoprämien bei (angeblicher) Unfallfreiheit Minimierung des Schadens muss ordnungspolitisches Ziel sein – nicht Unfallfreiheit!

12 | 13 Weltanschauliche Frage Ein grundsätzliches Problem Griechenland: 580 gefährliche Jobs mit Anspruch auf Pensionierung mit 50 (Frau)/ 55 (Mann) Anspruchsmentalität

13 | 13 Und der Anleger? Vermeintliche Sicherheit durch explizite Unsicherheit eintauschen Umlaufsvermögen Anlagevermögen Fremdkapital Eigenkapital Bilanz Fixer Anspruch auf Zins und Rückzahlung Kein Mitspracherecht Beteiligung am Unternehmen(serfolg) Mitspracherecht

14 | 13