Tod und Sterben in der tierärztlichen Praxis Tierärztekammer Hannover

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 Präsentation transkript:

Tod und Sterben in der tierärztlichen Praxis Tierärztekammer Hannover 31.05.2008

Trauer und Trauma Trauer: eine der intensivsten und schmerzhaftesten gefühlsmäßigen Belastungen, die durch regelrechte „Trauerarbeit“ überwunden werden muss Trauerphasen: 1. Nicht-wahrhaben-wollen 2. Aufbrechen heftiger Gefühlswallungen 3. Rückzug 4. Wiederannäherung an die Welt

Trauer: was kann man tun, was soll man lassen Nicht versuchen, dem Trauernden die Trauer zu nehmen (ist meist eine egoistische Einflussnahme, um sich selber zu entlasten). Vorsicht bei Betroffenen in jungen Jahren und im höheren Lebensalter (zwei besonders empfindliche Lebensabschnitte mit erhöhter Selbsttötungsgefahr).

Nie mit eigenen Maßstäben messen (es kommt nicht darauf an, was „man“ für ertragbar hält, sondern wie breit die Schultern sind, die den Schicksalsschlag zu ertragen haben). Den Trauerprozess nicht zeitlich begrenzen wollen. Die Entscheidung trifft die Belastungsfähigkeit des Betroffenen selber. Den Trauernden die Möglichkeit geben, ihre Gefühle zeigen zu dürfen: Wer sich „zusammennimmt“, ist bequem für die anderen, aber schädlich für den Genesungsprozess; was aber nicht heißt, dass der Trauernde „gezielt“ auf Kosten seines Umfelds trauern soll (was es gelegentlich auch gibt).

Falsche Ratschläge („Gönnen Sie sich doch wieder einmal ein Vergnügen“), nutzlose Appelle („Sie müssen sich einfach mehr zusammennehmen“) und leere Redensarten vermeiden („Glücklicherweise ist sonst nichts passiert“). Nicht oberflächlich trösten oder den Verlust herunterspielen, sondern eher still-verständnisvoll „mitleiden“: Anwesenheit und stumme Zuwendung bedeuten oft mehr als Worte (die einem ohnehin nach einiger Zeit auszugehen pflegen). Kleine Aufmerksamkeiten signalisieren Verbundenheit in der Not und spenden mehr Trost, als gemeinhin angenommen: Postkarte, Anruf, kurzer Besuch u. a.

Bei plötzlichem, dramatischem oder gewaltsamen Tod mit verlängerter und verstärkter Schockphase rechnen (Vorsicht vor abrupten, unvorhersehbaren Reaktionen, besonders bei ohnehin labiler Wesensart). Selbst bei entstellendem Tod die Möglichkeit nutzen, sich von dem Verstorbenen/Verunfallten persönlich zu verabschieden. Ansonsten können später die unsinnigsten Phantasien auftreten, die sich deshalb auch mit niemand besprechen lassen Und vor allem: Geduld, Geduld und die Gabe, sich nicht anstecken zu lassen

„Haltungen“ im Gespräch Sich hinter den „Patienten“ stellen: Identifizierung Containing Erbarmen Hilfs-Ich Sorge Unterstützung

Sich dem „Patienten“ gegenüber stellen: Spiegelung (eigene Wahrnehmung zur Verfügung stellen; dem Gegenüber sein Bild zurückgeben Antwort (dem Gegenüber die emotionale Resonanz des Arztes sehen lassen) Alterität (das Anders-Sein des Gegenüber betonen) Konfrontation (mit Aspekten der Realität und der eigenen Verantwortung)

Sich neben den „Patienten“ stellen: Geteilte Aufmerksamkeit für die Situation des Gegenüber Zusammen mit dem Gegenüber dessen Situation als Drittes betrachten

Psychohygiene die Praxis und Lehre vom seelischen Gesundheitsschutz ist eine Sammlung präventiver und kurativer Maßnahmen gegen äußere und innere Belastung und Schädigung im Leben von Helfer/innen „Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupte fliegen, kannst du nicht ändern. Aber dass sie Nester in deinem Haar bauen, kannst du verhindern.“

Praktische Psychohygiene Wahrnehmen (Bewusstmachung) eigener seelischer Abläufe Grenzen erkennen (zeitliche, kräftemäßige, finanzielle), sich Rat und Unterstützung holen (Supervision, Intervision, Balintgruppe), sich den Luxus regelmäßiger Weiterbildung nicht versagen, Hobby und Freizeitverhalten pflegen,

klare Struktur für den Tag setzen, kritisch mit dem Geldwunsch (Reflexionen zum Umgang mit Geld) umgehen, Sich Inspiration holen Pflegen Sie Freundschaften! Erkennen Sie die Warnzeichen Richtung burn-out:: chronische Müdigkeit - Zynismus - dauernde Unzufriedenheit - chronischen Ärger Einschränkung/Verlust sexuellen Interesses - vermehrter Alkohol/Medikamentenkonsum.