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Übersicht der Präsentationen SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Übersicht der Präsentationen Internationalisierung Bildungsexpansion Arbeitsorganisation P2 Staatsexpansion P3 Qualifikation P4 P5 Regulierung P6 Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit P7 Sozialstruktur P8 Deprofessionalisierung P9 Wertorientierung P10 (Neo-)Liberalisierung P11 Sozioökonomische Repolarisierung P0 Veranstaltungseinführung & -überblick Neue Karriere- & Strukturorientierung P1 Grundkategorien, -konzepte & -dynamiken

SUZ Hinführung Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Hinführung Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit Die individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit wird als Trend mit Hilfe der empirisch-quantifizierenden, individuumsbezogenen* Arbeitswertforschung behauptbar. KARTE ZU FRAGE IF34 ”Manches in unserem Leben ist uns sehr wichtig, anderes eher unwichtig. Bitte sagen Sie mir, wie wichtig für Sie folgende Lebensbereiche sind.” Sehr wichtig, eher wichtig, eher unwichtig, ganz unwichtig, weiss nicht - Familie/Freunde - Arbeit/Beruf - Bildung - Freizeit - Kultur - Religion/Kirche - Politik - Sport - Gesundheit *Anm.: Ausser Individuen kommen auch Organisationen, soziale Gruppen und gesamte Kulturen als Träger von Wertmustern in Frage; ohne nähere Angabe wird aber unter sozialwissenschaflticher (Arbeits-)Wertforschung zumeist individuumszentrierte Surveyforschung verstanden. P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Allgemeines zu den Arbeitswerten I SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Allgemeines zu den Arbeitswerten I Was ist ein Wert? Talcott Parsons klassische soziologische Definition: "An element of a shared symbolic system which serves as a criterion or standard for selection among the alternatives of orientation which are intrinsically open in a situation may be called a value." (Parsons 1951) Über 200 weitere Wertdefinitionen lassen sich in sozialwissenschaftlichen Quellen finden. Viele neuere Definitionen berücksichtigen die Wandelbarkeit von Wertsystemen (und unter Umständen die Funktionalität dieser Wandelbarkeit) stärker als es Parsons tut. Dessen Systemtheorie hat sich generell stärker mit sozialer Stabilität als sozialem Wandel befasst. P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Allgemeines zu den Arbeitswerten II SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Allgemeines zu den Arbeitswerten II Was ist ein Arbeitswert? Vielfalt und mässige Standardisierung der Arbeitswertforschung erzwingen sehr allgemeine Definition, z.B.: Ein Arbeitswert ist ein Wert, der in besonderem aber nicht notwendig exklusivem Bezug zum Lebensbereich Arbeit steht. Arbeitswerte variieren unter anderem in Bezug darauf ... - ... ob sie ein Subjekt nur auf sich selbst anwendet oder auf Gruppen oder die Gesamtgesellschaft generalisieren möchte - ... ob sie Arbeit an sich, eine Auswahl von Arbeitsaspekten oder nur einen einzelnen Arbeitsaspekt (z.B. Abwechslungsreichtum, physische Aktivität) betreffen P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Allgemeines zu den Arbeitswerten III SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Allgemeines zu den Arbeitswerten III Gründe für häufige Untersuchung: ● Soziologische Kontroverse um gesehene Krise der Arbeitsgesellschaft und gewandelte Arbeitswelt seit den 1980er Jahren; starke Thematisierung anlässlich d. Wertwandels-Schubes der 1960er/70er ● Höchste zugeschriebene Relevanz des Bereichs Arbeit für die Funktionsfähigkeit moderner Gesellschaften nach Emile Durkheim Aufdeckung sozialer Machtverhältnisse nach Karl Marx ● Grosses Interessse von Arbeitgebern an bedarfsgerechten Arbeitswerten, -einstellungen und -motivationen ihrer Belegschaften ● Sorge um wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit der westlichen Welt angesichts hoher Arbeitspensen in aufholenden Gesellschaften ● Arbeitswerte betreffen inhaltlich fast so breites Spektrum wie Werte im Allgemeinen P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Allgemeines zu den Arbeitswerten IV SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Allgemeines zu den Arbeitswerten IV Breite Streuung der Arbeitswerte im Werteraum (Basis: Bewertung von 54 Wert-Items aus 6 Lebens- bereichen durch Arbeiter- und Studentensample mit N=299): (Sagie & Elizur 1996: 581) P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Allgemeines zu den Arbeitswerten V SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Allgemeines zu den Arbeitswerten V Pragmatische Tradition der Arbeitswertforschung: ● oft geringe Anbindung von Arbeitswert-Untersuchungen an allgemeine sozialwissenschaftliche Werttheorie ● Arbeitswert-Konzeptionen der Forscher oft nur über den Item-Bestand ihrer verwendeten Messinstrumente erschliessbar ● Instrumententwickler kümmern sich selten um theoretische Differenzierungen (z.B. "gegenstands- vs. zustandsbezogen", "biologisch vs. sozial bedingt") - etwas häufiger um statistische Gütekriterien (z.B. ausreichende Faktorladungen, hohe interne Konsistenz, Eindimensionalität) ● oft inkonsequente Grenzziehungen zwischen Werten, Überzeugungen, Einstellungen, Erlebensformen, Charakterzügen und anderen benachbarten Konzepten (= häufiger Einsatz von Näherungsmassen) ● Etabliertheit von Konstrukten in grossen Sozialsurveys nicht immer ihrer theoretischen/methodischen Qualität entsprechend P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre I SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre I 3 theoretische Ansätze wurden im deutschsprachigen Raum stark beachtet: 1. Ronald Ingleharts Postmodernisierungsansatz 2. Helmut Klages' Wertsyntheseansatz 3. P. Kmieciaks & E. Noelle-Neumanns Werteverfallsansatz von den 3 Ansätzen stärkste Thematisierung der Arbeitswerte, einschliesslich Präsentation umfangreichen empirischen Materials für Deutschland P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre II SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre II Werteverfallsansatz: beobachtbarer Wertwandel der 1960er/ 70er Jahre wird als "Verfall bürgerlicher Werte" interpretiert. Bürgerliche Werte nach Noelle-Neumann (Noelle-Neumann 1978: 15): ● hoher Wert von Arbeit, von Leistung ● Überzeugung, dass sich Anstrengung lohnt ● Glaube an Aufstieg und Gerechtigkeit des Aufstiegs ● Bejahung von Unterschieden zwischen den Menschen und ihrer Lage ● Bejahung des Wettbewerbs ● Sparsamkeit als Fähigkeit, kurzfristige Befriedigungen zugunster langfristiger zurückzustellen ● Respekt vor Besitz ● Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung und Prestige ● Anerkennung der geltenden Normen von Sitte und Anstand ● Konservatismus, um das Erworbene zu behalten ● in gemässigter Weise: Bildungsstreben P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre III SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre III Werteverfallsansatz: Gesehene Ursachen des Werteverfalls ● beobachtbarer Wandel der 1960er/70er "historisch seit langem vorbereitet" (Bsp. kontinuierliche Reduktion der industriellen Arbeitszeit seit Mitte des 19. Jahrhunderts) (Kmieciak 1976: 462) ● mangelnde Freiräume bei der Arbeit verantwortlich für Rückgang der Arbeitsfreude und -zufriedenheit (trotz Erleichterung der Arbeit und zunehmender materieller Sicherheit der Arbeitenden) (Noelle-Neumann & Strümpel 1985: 66-96) (soziologischer Exkurs:) Folgt daraus, dass bürgerliche Werte zur historischen Selbstaufhebung neigen? Denn: - mangelnde Freiräume bei der Arbeit sind Folge der industriellen Produktionsweise - die industrielle Produktionsweise ist (z.B. nach Max Weber) Folge der bürgerlichen (kapitalistischen) Werte P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre IV SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre IV Werteverfallsansatz: Angenommene Wirkung des Werteverfalls (Kmieciak 1976: 465; Noelle-Neumann nach Hammes 2002: 56) Soziale Destabilisierung, Schwächung der Gesellschaft - da ein Ersatz des bürgerlichen Wertsystems durch ein voll konsolidiertes und institutionalisiertes neues Wertsystem (noch) fehlt - da "Werte wie Fleiss, Disziplin, Pünktlichkeit, Ausdauer und ein positives Verhältnis zur eigenen Nation ... stabilisierende, haltende und kraftgebende Werte [sind]" P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre V SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre V Werteverfallsansatz: zum Ersatz der verfallenden Werte (Kmieciak 1976; Noelle-Neumann 1978) ● Rangreduktion von Berufs- und Leistungsorientierung zu Gunsten privatistisch-hedonistischer Orientierung (= auf unmittelbares Umfeld begrenztes Genussstreben) ● Rückgang kapitalistischer Werte wie Risikobereitschaft, Aufstiegsdenken und Befriedigungsaufschub zugunsten von hochbewerteter sozialer Sicherheit, Gleichheit und unmittelbarer Bedürfnisbefriedigung ● Sich andeutende Ausstrahlung von Freizeiterfahrungen auf andere Lebensbereiche P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre VI SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre VI Werteverfallsansatz: Sozialstrukturelle Hauptmerkmale des Werteverfalls (Kmieciak 1976; Noelle-Neumann 1978) ● Vorreiterrolle der damaligen, insbesondere gebildeten Jugend (wirkungsverstärkt durch hohes Prestige von Jugendlichkeit in westlichen Industriegesellschaften) ● bei Annäherung der Arbeiterschicht an materiellen Standard der Mittelschicht (Schelskys Nivellierung) - Annäherung der Mittelschicht an Wertstrukturen der Arbeiterschicht (vielkritisiertes Reizwort Noelle-Neumanns der "Proletarisierung") ● dennoch alle Schichten (nicht nur Mittelschicht) vom Wertverfall betroffen P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre VII SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre VII Empirie zum 'Werteverfall' > Die nachfolgenden Daten beziehen sich auf Deutschland > Sie stammen - von Erhebungen des Instituts für Demoskopie Allensbach - von EMNID-Umfragen (Bielefeld) P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre VIII SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre VIII Empirie zum Werteverfall: Arbeit (I) (Noelle-Neumann 1978: 60) 'Glauben Sie, es wäre am schönsten zu leben, ohne arbeiten zu müssen?' P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre IX SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre IX Empirie zum 'Werteverfall': Arbeit (II) 'Welche Stunden sind Ihnen ganz allgemein am liebsten: die Stunden während der Arbeit oder die Stunden, während Sie nicht arbeiten, oder mögen Sie beide gern?' (Noelle-Neumann & Strümpel 1985: 42-43) P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre X SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Zum Wertwandelsschub der 1960er/70er Jahre X Empirie zum 'Werteverfall': Arbeit (III) (Noelle-Neuamnn & Strümpel 1985: 10-11) Leben als Aufgabe betrachten vs. Leben geniessen möchten P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Aktuelle SUZ-Forschung: Wandel der CH-Arbeitswerte seit 1989 HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Aktuelle SUZ-Forschung: Wandel der CH-Arbeitswerte seit 1989 Empirische Komponente: Sekundäranalyse von Univox-Daten (Albert: work in progress) Vorzüge der Arbeit mit Univox-Daten: ● eines der CH-Forschungsprogramme mit konstantester Fragestellung (unentbehrliches Kriterium für längsschnittliche Nutzung subjektiver Indikatoren wie den Wertindikatoren) ● keine Beschränkung auf 20jährige oder andere Altersklasse ● Befragungen reichen bis in 1980er Jahre zurück Herausforderung bei der Arbeit mit Univox-Daten: ● Mässige Stichprobengrössen um N=700 beschränken teils die Auswertungstiefe und vergrössern die Vertrauensintervalle ● Einzelne Ebenen der Stichprobenziehungen wurden quotenkontrolliert und bleiben damit inferenzstatistisch suboptimal P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Operationales Konzept: Wichtigkeit v. Arbeit im Leben SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Operationales Konzept: Wichtigkeit v. Arbeit im Leben • generellster unter den häufig abgefragten Arbeitswerten • üblicherweise zusammen mit der Wichtigkeit anderer Lebensbereiche wie Freizeit, Familie, Religion, Kultur und Politik abgefragt • Etabliert in grossen Sozialsurveys wie GSS (USA), ALLBUS (D), UNIVOX (CH) Als besonders genereller Arbeitswert, der ein sehr breites Spektrum individuell tangierten Alltagshandelns einschliessen kann, wird von der 'Wichtigkeit von Arbeit im Leben' eine nur sehr träge und allmähliche Anpassungstendenz an neue Entwicklungen in der Gesellschaft und Arbeitswelt erwartet. Demnach müssten die individuellen Wertzustimmungen in der Periode seit 1989 weiterhin überwiegend fordistische (statt postfordistisch- flexibilisierte) Verhältnisse spiegeln - und damit die bereits vom 'Werteverfallsansatz' beschriebenen Trends tendenziell fortsetzen. P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Einige Beispiele fordistischer und SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Einige Beispiele fordistischer und postfordistischer Trends der Arbeitsgesellschaft Fordistische Trends (dominant bis ca. 1980) ● Ausbau der wohlfahrtsstaatlichen Sicherungssysteme ● Zunahme des Massenwohlstands (typisches jährl. BIP-Wachstum um 4-5%) ● Verkürzung der Normarbeits- zeiten und faktischen Arbeits- zeiten Postfordistische Trends (dominant ab ca. 1980) ● Hierarchienverflachung, verringerte individuelle Aufstiegschancen ● Firmendownsizing, erzwungene Formen der Selbständigkeit von Mitarbeitern ● Etablierung von Teamwork, erschwerte individuelle Profilierung P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben I (Albert: work in progress) SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben I (Albert: work in progress) P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben II SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben II (Albert: work in progress) P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben III SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben III (Albert: work in progress) P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben IV SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben IV (Albert: work in progress) P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben V(Albert: work in progress) SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben V(Albert: work in progress) P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben VI SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben VI (Albert: work in progress) P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit

Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben VII SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Analysen: Wichtigkeit von Arbeit im Leben VII Relative Wichtigkeit von Arbeit & Beruf: 18-64jährige; Lineare Regressionsanalyse (Albert: work in progress) Jahr 1993 1999 2006 Modelle (sämtlich mit p = .000) I II Korrigiertes R2 N .066 571 .149 .062 584 .169 .039 561 .124 Vollerwerbstätigkeit () p .19* .000 .20* .22* .17* .18* Selbständigkeit & Höhere Kaderstellung () .06 .163 .05 .212 .07 .073 .04 .322 .128 Abstand zum 40sten Altersjahr () -.01 .779 .00 .957 .01 .883 .968 -.10* .017 -.11* .008 Säkularer Protestantismus () .16* .08 .092 .289 Absolute Wichtigkeit von Bildung () .02 .613 .13* .001 .12* .004 Absolute Wichtigkeit von Kultur () -.25* -.29* -.24* Absolute Wichtigkeit von Sport () -.21* -.16* -.17*

SUZ HS 2010 / Ernest Albert / Trends der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Quellenhinweise Hammes, Y. (2002). Wertewandel seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland: Auswirkungen des Wandels gesellschaftlicher und politischer Wertorientierungen auf die Demokratie. Frankfurt am Main: Europäischer Verlag der Wissenschaften. Kmieciak, P. (1976). Wertstrukturen und Wertwandel in der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen: Otto Schwartz & Co.. Noelle-Neumann, E. (1978). Werden wir alle Proletarier? Wertewandel in unserer Gesellschaft. Zürich: Edition Interform. Noelle-Neumann, E. & Strümpel, B. (1985). Macht Arbeit krank? Macht Arbeit glücklich? Eine aktuelle Kontroverse. München: Piper. Noelle-Neumann, E. & Köcher, R. (1987). Die verletzte Nation. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt. Parsons, T. (1951). The Social System. Glencoe: The Free Press. Sagie, A. & Elizur, D. (1996). The Structure of Personal Values: A Conical Representation of multiple Life Areas. Journal of Organizational Behavior, Vol. 17, Special Issue: Work Values Worldwide, 573-586. P10: Individuelle Bedeutungsabnahme der Arbeit