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Martha Stark 1999 Modes of therapeutic action Ein-Personen-Psychologie Eineinhalb-Personen-Psychologie Zwei-Personen-Psychologie Jedes Modell beinhaltet Möglichkeiten und Grenzen
Ein-Personen-Psychologie Arbeit am Körper-Selbst (oder am Intrapsychischen) Wissenszuwachs (kognitiv o. Spür-“Wissen“) Rolle des Therapeuten: „Arzt“ (medizinisches Therapiemodell), „Guru“ (idealisiertes Objekt) Beispiele: klassische Psychoanalyse + klassische Bioenergetik Vorteil Bioenergetik: Freiraum für starke emotionale Erfahrungen in dieser Beziehungsmatrix möglich – z. B. tiefes Weinen
Eineinhalb-Personen-Psychologie Arbeit am Selbst bleibt weiterhin wichtig – besonders die Selbst-“Erfahrung“ Die therapeutische Beziehung im Sinne emotional korrigierender Erfahrungen ist genauso wichtig (das Rollenverhältnis ist nicht mehr so asymmetrisch) Rolle des Therapeuten: Begleiter Die Beziehung zum Therapeuten wird überwiegend positiv gehalten Beispiele: Selbstpsychologie, Hakomi, Pesso, neuere Biodynamik
Zwei-Personen-Psychologie „Interaktionelles Modell“ der Beziehung Therapeut ist konkretes Gegenüber – er ermutigt den Patienten zur Projektion positiver und negativer Beziehungsvorstellungen Die positive UND die negative Übertragung werden als wichtig erachtet – Ansteuerung einer Übertragungsneurose – „Dekonstruktion“ der Beziehung Dichterer Arbeitsrahmen erforderlich Therapeut ist in die „Enactments“ verwickelt, und die Analyse konzentriert sich auf die Verwicklung – die sich UNBEWUSST anbahnt Durch die Konzentration auf unbewusste Prozesse ist dem aktiven Anleiten von Interventionen eine Grenze gesetzt
Rolle des Körpers im zwei-personen-psychologischen Modell In einem Zwei-Personen-Modell der therapeutischen Beziehung ist der Körper wesentlich ein interaktioneller Körper Das Miteinander-Handeln ist der Fokus, sei es bewusst geplant oder unbewusst sich spontan inszenierend Unbewusstes Miteinander-Handeln (gemeinsame Inszenierungen) zeigen auf, wie sich die unbewusste Fantasie manifestiert Der Therapeuten-Körper gerät dadurch mehr in das Blickfeld des Patienten (kann belastend sein!)
Arbeit IN und AN der Übertragung Arbeit IN der Übertragung meint das „interaktionelle Vorgehen Die Arbeit IN der negativen Übertragung macht aktive Körperinterventionen seitens des Therapeuten oft unmöglich!! Arbeit AN der Übertragung = punktuelle Beziehungsarbeit (bei Störungen)
Arbeit IN der Übertragung Führt bei entspr. dichtem Setting zur Übertragungsneurose Nachteil: belastend auch für den Therapeuten! Vorteil: die gesamte Symptomentwicklung und Befindlichkeit des Patienten wird ausschließlich „von innen her“ gesteuert (wie in frühester Kindheit!!)