17. Vorlesung Persönlichkeitsstörungen

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 Präsentation transkript:

17. Vorlesung Persönlichkeitsstörungen Prof. László Tringer

Individuelles Verhalten Devianz Szoziales Verhalten Individuelles Verhalten

Der Begriff der Norm Durchschnittsnorm (statistische Norm) Soziale Konvention als Norm Kulturelle Norm Individuelle Norm (Gewissen) Idealnorm Individuell – gemeinschaftlich Gesundheit als Norm Pathologisch – nicht pathologisch

Selbst, Selbstbild und Fremdbild I. Privatsphäre II. Fassade, Rolle III. Blinder Fleck IV. Substanz

Formen der sozialen Devianz Kriminalität Abhängigkeiten Alkoholismus Drogenabhängigkeit Verhaltensabhängigkeiten Suizidalität Sexuelle Devianz (meistens kriminell) Persönlichkeitsstörungen

Religion Medizin Devianz Polizeiwesen

Verschiebung der Wertorientation in Europa im XX. Jh. Individuation Betonung der zum Individuum gebundenen Werte auf Kosten der gemeinschaflichen Werte Sekularisation Verminderung der gesellschaftlichen Rolle der tradizionellen Kirchen Katholische Universität Leuven

Individuelles Verhalten Devianz Szoziales Verhalten Individuelles Verhalten Auswirkung der Wertverschiebung

Geschichte der Persönlichkeitsstörungen Psychopathie: Kurt Schneider: Der Psychopath Lernt nicht Leidet nicht Liebt nicht (Anfang XX. Jh.) Gyula Nyírő Instinkts-, Affektivitäts-, Willens-, Charakterpsychopathien (Mitte XX. Jh.) ICD, DSM: Persönlichkeitsstörungen (Ende XX.Jh.)

Etiopathogenese der Persönlichkeitsstörungen Genetische Faktoren Minimale Gehirnschädigung Psychoanalytische Erklärungen Lerntheorien Sekundäre Entwicklungen Organische Schädigung Toxische Einflüsse Postpsychotische Zustände

Hauptgruppen der Persönlichkeitsstörungen (Clusters) Exzentrische Gruppe Bizarres Verhalten und Aussehen Dramatische Gruppe Auffallendes, theatralisches Verhalten Ängstliche Gruppe Angst, Zurückgezogenheit, vermeidendes Verhalten

Die exzentrische Gruppe (A) Paranoide Persönlichkeit Misstrauen, Feindseligkeit, Verletzbarkeit, Quaerulanz, Fanatism, Eifersucht, rechthaberisches Verhalten Schizoide Persönlichkeit Kein Interesse an sozialen Kontakten, Gleichmut, Einsamkeit Schizotypische Persönlichkeit Bizarres Verhalten, magisches Denken (ICD 10: Subgruppe der Schizophrenien)

Die dramatische Gruppe (B) Antisoziale Persönlichkeit Regelmässige Verletzung der sozialen Normen Fehlen an Schuldgefühl Kriminalität Instabile (borderline) Persönlichkeit Unerwartete Gemütsschwankungen und Ausbrüche, Selbsthass und Verletzung, Fehlen an Langzeitsplänen Histrionische Persönlichkeit Theatralität, Suggestibilität, Auffallssucht Narzistische Persönlichkeit Selbsbewunderer, Ausbeutung anderer, „Spezielle Person”

Die ängstliche Gruppe (C) Vermeidende Persönlichkeit Ständige Angst, Minderwertigkeitskomplex, Furcht vor Kritik Abhängige (dependente) Persönlichkeit Unbehilflich, ratlos, sich unterordnend, sich klammernd Zwanghafte Persönlichkeit Rigide Schemen, Streben nach Vollkommenheit, hundertprozentig, Entscheidungsschwierigkeit, langsam, verspätend Passiv-aggressive Persönlichkeit indirekter passiver Widerstand gegen Anforderungen; Die Aggression drückt sich in Bockigkeit, absichtlich herbeigeführter Ineffizienz und Vergesslichkeit aus.

Diagnose der Persönlichkeitsstörungen Sozialisation Schulung Misserfolg im Beruf, häufige Wechsel, Konflikte Konflikte in der Partnerbeziehungen Ehescheidungen, rasch wechselnde Beziehungen

Ablauf und Therapie Kindheit Schulalter Erwachsenheit Greisenalter Therapeutische Motivation Therapeutische Beziehung Eventuelle Pharmakotherapie