Anatomie der Finanzkrise

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 Präsentation transkript:

Anatomie der Finanzkrise 31.03.2017 Anatomie der Finanzkrise Gustav Horn

Gliederung Drei Thesen zur Lage Was sagt der Mainstream? Die Alternative Fazit 09.02.2009

Drei Thesen I. These: Diese Krise ist das Ergebnis des fatalen Zusammenspiels von außenwirtschaftlichen Ungleichgewichten, Umverteilung und Finanzmarktübersteigerungen. II. These: Diese Krise zeigt, dass deregulierte Märkte inhärent instabil sind. III. These: Die Krise kann nur durch wirtschaftspolitische Intervention überwunden werden 09.02.2009

Gliederung Drei Thesen zur Lage Globale Ungleichgewichte Umverteilung Finanzmarktübersteigerungen Die Krise Was tun ? Fazit 09.02.2009

Finanzmarktkrise i.w.S.: Globale Ungleichgewichte Leistungsbilanzdefizit (USA) Konsumbasiertes Wachstum, Kreditfinanzierung Leistungsbilanzüberschuss (DE, Asien) Exportbasiertes Wachstum, Unterbewertungsstrategie Global wachsende Ungleichgewichte Globales Problem 09.02.2009

Globale Ungleichgewichte Quelle: SVR Gutachten 2008/2009. 09.02.2009

Gliederung Drei Thesen zur Lage Globale Ungleichgewichte Umverteilung Finanzmarktübersteigerungen Die Krise Was tun ? Fazit 09.02.2009

Ungleichheit in Deutschland Quelle : SOEP aus : Grabka, M. / Frick, Joachim: Schrumpfende Mittelschicht – Anzeichen einer dauerhaften Polarisierung de Einkommen ? DIW-Wochenbericht 10/2008. 09.02.2009

Gliederung Drei Thesen zur Lage Globale Ungleichgewichte Umverteilung Finanzmarktübersteigerungen Die Krise Was tun ? Fazit 09.02.2009

Finanzmarktkrise i.e.S.: Auslöser und Verbreitung Subprime Krise Auslöser Verbriefungen Systematischer Risikotransport Vertrauenskrise wg. Kreditfinanzierung Globales Problem 09.02.2009

Verbreitung: Panikwellen am Interbankenmarkt 1. Subprime 2. Kreditfinanz. 3. Bewertung 4. Geldmarkt 5. Insolvenzen Konjunkturrisiken Vertrauenskrise Quelle: Ecowin, Berechnungen des IMK 09.02.2009

USA: Verschuldung gestiegen 09.02.2009 Quelle: FED; Ecowin; Berechnungen des IMK

Gliederung Drei Thesen zur Lage Globale Ungleichgewichte Umverteilung Finanzmarktübersteigerungen Die Krise Was tun ? Fazit 09.02.2009

Finanzkrise verstärkt Konjunkturabschwächung Finanzierung teurer & erschwert Investitionen  Wachstum  Kreditausfälle vorsichtigere Kreditvergabe durch Banken… Wachstum  Kurse Finanzaktiva Wertberichtigungen bei Banken … und umgekehrt!!! 09.02.2009

Die Lage 09.02.2009

Gliederung Drei Thesen zur Lage Globale Ungleichgewichte Umverteilung Finanzmarktübersteigerungen Die Krise Was tun ? Fazit 09.02.2009

Die Notwendigkeiten Re- Regulierung der Finanzmärkte Globaler Keynesianismus Kernpunkt bei Keynes: Umgang mit fundamentaler Unsicherheit Staat muss Erwartungen eine Orientierung geben Diskretionäre Konjunkturprogramme Globale Koordination erforderlich 09.02.2009

Finanzmarkt Kurzfristige Maßnahmen Die bisher beschlossenen Maßnahmen zur Rettung der Banken gehen grundsätzlich in die richtige Richtung. Es besteht jedoch Nachbesserungsbedarf: Die Entscheidung über eine staatliche Rekapitalisierung sollte nicht den Banken überlassen werden, Für den staatlichen Erwerb risikobehafteter Finanzprodukte sind für einzelne Institute Bad Banks einzurichten. Jeder Gewährung staatlicher Hilfe muss eine angemessene Gegenleistung der Bank gegenüberstehen. Für Rekapitalisierungen und den Aufkauf von risikobehafteten Finanzprodukten muss der Staat mit Eigentumstiteln der Bank kompensiert werden, die ihm auch ein Mitspracherecht in der Geschäftspolitik einräumen. 09.02.2009

Finanzmarkt Langfristige Maßnahmen zur Re-Regulierung Auch die von wichtigen EU-Staaten für den G20-Gipfel geforderten Regulierungsmaßnahmen gehen in die richtige Richtung. Folgende Ergänzungen sind jedoch erforderlich: Einführung einer Finanztransaktionssteuer, um spekulative Übertreibungen zu reduzieren. Verhinderung der prozyklischen Wirkungen der Bilanzierungs- und Eigenkapitalvorschriften. Stattdessen sollten antizyklisch wirkende Vorschriften eingeführt werden. Mindesteigenkapitalquoten für alle Finanzinstitutionen. Stärkere Verbörslichung der Finanzprodukte. Höhere Anreize für Langfristorientierung von Unternehmen vor allem durch Stärkung der Mitbestimmungsrechte und Anpassungen im Kapitalmarkt- und Gesellschaftsrecht. 09.02.2009

Konjunkturprogramm % 09.02.2009

Fazit Deregulierte Märkte sind inhärent instabil Globaler Keynesianismus ist die Alternative Globalisierung der Wirtschaftspolitik erforderlich 09.02.2009

Vielen Dank! 09.02.2009