Manfred Thaller, Universität zu Köln Köln 30. Januar 2014

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
8. Termin Teil B: Wiederholung Begriffe Baum
Advertisements

Randomisierte Algorithmen Präfix Suche und Konsistentes Hashing
Programmierung 1 - Repetitorium WS 2002/2003 Programmierung 1 - Repetitorium Andreas Augustin und Marc Wagner Homepage:
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
LS 2 / Informatik Datenstrukturen, Algorithmen und Programmierung 2 (DAP2)
Claudio Moraga; Gisbert Dittrich
LS 2 / Informatik Datenstrukturen, Algorithmen und Programmierung 2 (DAP2)
Vorteile der Online-Produkte
Telefonnummer.
CPCP Institute of Clinical Pharmacology AGAH Annual Meeting, 29. Februar 2004, Berlin, Praktischer Umgang mit den Genehmigungsanträgen gemäß 12. AMG Novelle.
R. Der - Vorlesung Algorithmen und Datenstrukturen (Magister)
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
Manfred Thaller, Universität zu Köln Köln 22. Januar 2009
Einführung in die Informationsverarbeitung Teil Thaller Stunde VI: Wege und warum man sie geht Graphen. Manfred Thaller, Universität zu Köln Köln.
Workshop zur Medienarbeit der katholischen Kirche Aspekte des Religionsmonitors Berlin, 02. April 2008.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
= = = = 47 = 47 = 48 = =
Vorlesung Informatik 2 Algorithmen und Datenstrukturen (17 – Bäume: Grundlagen und natürliche Suchbäume) Prof. Th. Ottmann.
Algorithmen und Datenstrukturen
Kapitel 3 Graphentheorie
© 2006 W. Oberschelp, G. Vossen Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1.
Grundkurs Theoretische Informatik, Folie 2.1 © 2006 G. Vossen,K.-U. Witt Grundkurs Theoretische Informatik Kapitel 2 Gottfried Vossen Kurt-Ulrich Witt.
EINI-I Einführung in die Informatik für Naturwissenschaftler und Ingenieure I Vorlesung 2 SWS WS 99/00 Gisbert Dittrich FBI Unido
EINI-I Einführung in die Informatik für Naturwissenschaftler und Ingenieure I Vorlesung 2 SWS WS 99/00 Gisbert Dittrich FBI Unido
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Klausur „Diskrete Mathematik II“
PKJ 2005/1 Stefan Dissmann Zusammenfassung Bisher im Kurs erarbeitete Konzepte(1): Umgang mit einfachen Datentypen Umgang mit Feldern Umgang mit Referenzen.
Schieferdeckarten Dach.ppt
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 12.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 12.
Distanzbasierte Sprachkommunikation für Peer-to-Peer-Spiele
2 Distanzbasierte Sprachkommunikation für Peer-to-Peer-Spiele.
1. 2 Schreibprojekt Zeitung 3 Überblick 1. Vorstellung ComputerLernWerkstatt 2. Schreibprojekt: Zeitung 2.1 Konzeption des Kurses 2.2 Projektverlauf.
Vortrag über Graphen Von Jörg Hendricks.
Bild 1.1 Copyright © Alfred Mertins | Signaltheorie, 2. Auflage Vieweg+Teubner PLUS Zusatzmaterialien Vieweg+Teubner Verlag | Wiesbaden.
20:00.
Die Geschichte von Rudi
Zusatzfolien zu B-Bäumen
Virtueller Rundgang Casa Mariposa in Playa del Coco.
Effiziente Algorithmen
Institut für Theoretische Informatik
NEU! 1 2. Wo kommt diese Art von Rezeptor im Körper vor?
PROCAM Score Alter (Jahre)
Vorlesung Mai 2000 Konstruktion des Voronoi-Diagramms II
Das ist die Geschichte eines kleinen Jungen aus der Schweiz.
Symmetrische Blockchiffren DES – der Data Encryption Standard
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
Großer Altersunterschied bei Paaren fällt nicht auf!
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
Analyseprodukte numerischer Modelle
Pigmentierte Läsionen der Haut
Informatik Datenstruktur Graph 3.3 Durchlaufen von Graphen
Schutzvermerk nach DIN 34 beachten 20/05/14 Seite 1 Grundlagen XSoft Lösung :Logische Grundschaltung IEC-Grundlagen und logische Verknüpfungen.
Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem 1 Kapitel III: Das Planetensystem.
Vortrag von Rechtsanwältin Verena Nedden, Fachanwältin für Steuerrecht zur Veranstaltung Wege zum bedingungslosen Grundeinkommen der Piratenpartei Rhein-Hessen.
1 Mathematical Programming Nichtlineare Programmierung.
1 Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Rechnernetze und Telematik Prof. Dr. Christian Schindelhauer Informatik III Christian Schindelhauer Wintersemester.
Technische Frage Technische Frage Bitte löse die folgende Gleichung:
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Bildergalerie PRESEASON CAMP Juni 2014 Romanshorn Get ready for the Season!
Es war einmal ein Haus
Analyse der Laufzeit von Algorithmen
Manfred Thaller, Universität zu Köln Köln 11. Dezemberr 2014
Kompetenztraining Jura Martin Zwickel / Eva Julia Lohse / Matthias Schmid ISBN: © 2014 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Abbildungsübersicht.
1 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt Wie.
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – Oktober
Eine kurze Geschichte der Graphentheorie
Einführung in die Informationsverarbeitung Teil Thaller Stunde V: Wege und warum man sie geht Graphen. Köln 14. Januar 2016.
Adiazenzmatrix des Graphen
 Präsentation transkript:

Manfred Thaller, Universität zu Köln Köln 30. Januar 2014 Einführung in die Informationsverarbeitung Teil Thaller Stunde VI: Wege und warum man sie geht ... ... Graphen. Manfred Thaller, Universität zu Köln Köln 30. Januar 2014

I. Einführung Anknüpfungspunkte aus früheren Stunden.

Das Problem

A* Algorithmus: Schluß

A* formell A = Stapel verwendbarer Felder; B Stapel geprüfter Felder (1) Füge den Startknoten in A ein (2) Wiederhole: (2.1) Wähle den Knoten n mit den niedrigsten Kosten F (n) aus A aus und verschiebe ihn in B (2.2) Für jeden an n direkt angrenzenden Knoten m: (2.2.1)Wenn m nicht betretbar (Hindernis, Wasser, etc.) oder bereits in B ist, ignoriere ihn (2.2.2) Füge m in A ein, wenn er noch nicht enthalten ist (2.2.3) Trage die Kosten F (m) und G(m) ein und vermerke als Vorgänger n bzw. aktualisiere sie wenn m schon enthalten war und ein Weg über n mit kleinerem G(m) gefunden wurde (3) Wenn der Zielknoten in A eingefügt wurde, ist ein Weg gefunden worden. Wenn A leer geworden ist, ohne den Zielknoten zu finden, existiert kein Weg

URL Server Wichtig: Art der Suche im WWW (Tiefen v. Breitensuche). Crawler URL Server Startet mit Anfangs URL. Liest weitere URLs aus einem Dokumenten-Index. Schickt URLs an Crawler um Seiten zu holen. Wichtig: Art der Suche im WWW (Tiefen v. Breitensuche). Doc Index

Ausgangspunkt I Möglichkeit möglichst vieler derartiger Probleme auf eine einzige Klasse von Vorgehensweisen zurück zu führen.

Ausgangspunkt II:

Königsberger Brückenproblem Frage: Möglichkeit, alle 7 Brücken hintereinander so zu überqueren, dass jede genau einmal – also nicht mehrmals – überquert wird. Leonhard Euler (1707 bis 1783).

Abstraktion I

Abstraktion II

Abstraktion III A B D C

Abstraktion IV

„Ein Graph“ Knoten (Vertex, Nodes) Kanten (Edges)

Definition des Problems Ein Graph G heißt Eulerscher Graph, falls es einen geschlossenen einfachen Kantenzug gibt, der jede Kante von G enthält. Ein solcher Kantenzug heißt dann Eulerscher Kantenzug.

„Lösung“ des Problems Sei G ein zusammenhängender Graph. Genau dann ist G ein Eulerscher Graph, wenn jeder Knoten von G geraden Grad hat.

Ziele der Graphentheorie in der Informatik (1) Erlaube Aussagen über auf Graphen zurückführbare inhaltliche Probleme.

Ziele der Graphentheorie in der Informatik Kopf: (2) Beschreibe direkt die Eigenschaften von Listen, die wir am Tag 2 als eine der grundlegenden Datenstrukturen kennengelernt haben. Schwanz: Atom 1 Atom 2 Atom 3

Definitionen I Einfacher, ungerichteter Graph. Auch „schlichter Graph“.

Definitionen … Ist G ein Graph, so sagt man allgemein v ist Knoten (bzw. Ecke) von G, wenn v zu V(G) gehört. Ferner sagt man, falls G ungerichteter Graph ohne Mehrfachkanten ist und e zu E(G) gehört, e ist eine ungerichtete Kante von G, gerichteter Graph ohne Mehrfachkanten ist und e zu E(G) gehört, e ist eine gerichtete Kante von G, ungerichteter Graph mit Mehrfachkanten ist und E(G)(e) > 0, e ist eine ungerichtete Kante von G, gerichteter Graph mit Mehrfachkanten ist und E(G)(e) > 0, e ist eine gerichtete Kante von G.

Definitionen II Einfacher, gerichteter Graph. Kanten hier: „gerichtete Kanten“, Bögen oder Dikanten.

Definitionen III Ungerichteter Graph mit Mehrfachkanten, auch „Multigraph“.

Definitionen IV Knotengefärbter Graph.

Definitionen V Kantengefärbter Graph.

Definitionen VI Ein verbundener oder zusammenhängender - Graph.

Definitionen VII Ein unverbundener - oder unzusammenhängender- Graph.

Definitionen VIII Ein Graph mit einer Schleife

Definitionen IX Ein Graph mit einem Zyklus.

Definitionen IX Ein Graph mit einem Zyklus.

Beziehung: Graphen und Matrizen K2 K1 K4 K3

Beziehung: Graphen und Matrizen 1 1 1 0 1 0 2 1 1 2 0 1 0 1 1 0 K2 K1 K4 K3

Konzept Isomorphie I

Konzept Isomorphie II

Konzept Isomorphie III

Konzept Isomorphie IV Zwei Graphen G1 und G2 sind isomorph, wenn es eine umkehrbar eindeutige Beziehung zwischen den Ecken von G2 gibt derart, dass die Anzahl der Verbindungskanten zweier Ecken von G1 gleich der Anzahl von Verbindungskanten der entsprechenden Ecken von G2 ist.

Anwendung Isomorphie Nachteil: Überschneidungen, Diagramm daher potentiell verwirrend.

Anwendung Isomorphie Vorteil: Keine Überschneidungen, Diagramm daher klarer.

Weitere Begriffe Grade: Anzahl der Kanten von und zu einem Knoten / allen Knoten. Eingangsgrade und Ausgangsgrade. Maximale / Minimale Eingangsgrade / Ausgangsgrade.

Weitere Begriffe Verbundenheit: Ein Graph ist n-verbunden, wenn n Kanten entfernt werden können, ohne dass er unzusammenhängend wird.

Beispiel

Weitere Begriffe Durchmesser: Ein Graph hat den Durchmesser n, wenn der längste nicht-zyklische Kantenzug zwischen zwei Knoten n Knoten durchläuft.

Weitere Begriffe Ein ungerichteter, zusammenhängender Graph ohne Zyklen heisst Baum. D.h., die schwarzen Pfeile im nebenstehenden Diagramm definieren Zeiger nach unserer früheren Definition. Die roten Linien repräsentieren die Kanten im repräsentierten Graphen.

Anwendungen … Semantisches Netz

Anwendungen … P2P Netzwerk

Anwendungen … www.stanford.edu/group/toolingup/rplviz/‎

Anwendungen … www.stanford.edu/group/toolingup/rplviz/‎

Anwendungen … http://informationandvisualization.de/blog/graphbased-visualization-topic-shifts

Literatur Im empfohlenen Lehrbuch (Gumm / Sommer, Einführung in die Informatik, Oldenbourg, 82008) Kapitel 4. http://www.mathematik.uni-marburg.de/~gumm/Buch/ Dazu gehörige Programme (Kapitel 4) zum Download.

Vielen Dank!