Marianne Truxa Psychologische Psychotherapeutin

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Liebe Patientinnen und Patienten!
Advertisements

Wünsche der Selbsthilfe an die Suchtprofis
Curriculum komplementäre Augenheilkunde
Aufgaben und Schwerpunkte der Psycho-therapeutischen Studentenberatung (PSB) Entwicklung der letzten Jahre 2. Gemeinsame Veranstaltung.
Psychoonkologie in der MHH Die Mitarbeiterinnen
Dr. med. Thomas Kuhlmann Psychosomatische Klinik Bergisch Gladbach
Qualitätsmanagement, individuelle Behand- lung und Beratung
Arbeitsstelle Rehabilitations- und Präventionsforschung (RPF) Universität Hamburg Leitung: Prof. Dr. Peter Runde Boberger Qualitätsscore Reha-Motivation.
Bildverarbeitung für die Medizin - BVM
Vom Abbau des Engagements bis zum Burnout
Die Entwicklung der Frühförderung in Thüringen -
109. Deutscher Ärztetag, Magdeburg
Medizinische Psychologie
Gesundheitstraining – Rückenschule
Gesundheitstraining „Koronare Herzkrankheit“
Patientenschulung Herzinsuffizienz
Vorlesung Rehabilitation
Klinische Bedeutung somatoformer Störungen
Was trägt aus Psychiatrie- Erfahrenen Sicht zur Genesung bei.
Fachtag der HeGSP 2011 Marite Pleininger-Hoffmann Behandlungsvereinbarungen Gewinn für Psychiatrieerfahrene und Mitarbeiter.
Innovationsidee: Unabhängige Beratung für Nutzer im Gesundheitssystem
HOPE – Standarddokumentation in der Palliativmedizin und Hospizarbeit was kann sie bewirken ? 1999 – 2006 = Patienten.
Guidelines: Was macht Tagesklinik tagesklinisch?
VIT 29 november 2008 Symbiose und Autonomie in der Paarbeziehung Margriet Wentink & Wim Wassink copyright: Interakt.
2. Methoden 3.1 Behavioral 1. Hintergrund 3. Ergebnisse Die Ergebnisse der behavioralen und psychophysiologischen Daten weisen in unterschiedliche Richtungen.
Erfahrungsbericht EX-IN-Praktikum auf einer Beschützten Akutstation
KEDOQ-Schmerz: Theorie und Praxis
Umweltqualität, Lebensqualität und Umweltverhalten
„10 Jahre VIWIH“ Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Versorgung von jüngeren Menschen mit neurologischen Erkrankungen.
Wirksamkeit der NADA-Ohrakupunktur bei Menschen mit psychiatrischen Diagnosen im ambulanten Bereich Euro-NADA Konferenz 2013.
Bevölkerungsstudie – Gesundheitsreform Eine Studie von GfK Austria im Auftrag vom Hauptverband Growth from Knowledge GfK Austria GmbH.
KErnDOkumentation Gemeinsamer Datensatz für die spezialisierte Schmerztherapie Grundlage ist der überarbeitete Deutsche Schmerzfragebogen DSF und Verlaufsfragebogen.
Überlegungen zu einer am Versorgungsbedarf orientierten Psychotherapeutenausbildung Prof. Dr. Rainer Richter DGVT Tagung zur Zukunft der Psychotherapieausbildung.
Klinikabend am Donnerstag, den um Uhr c.t.
DMP Brustkrebs aus Sicht der Krankenkassen
G. Gatterer Geriatriezentrum am Wienerwald
Psychosomatik & Arbeitswelt
Cluster 2 – Psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt
TRENDS IN DER VERSORGUNG VON RÜCKENSCHMERZPATIENTEN 2006 BIS 2010
Ambulante Psychotherapie und weitere psychotherapeutische Ansätze
3. Treffen des Lymphnetzwerkes im Kreis Heinsberg
Paderborner Bündnis gegen Depression – Ideen und Initiativen
(„Aktueller Vortrag“)
Quelle: „Wege aus dem Labyrinth der Demenz“
Steirische Akademie für Allgemeinmedizin Dr. Klaus Gstirner
Psychotherapie bei MS P. Calabrese.
Indikativgruppe Cannabis
Prüfungskonsultation
Referent: Dr. Stefan Wolter
Elternwerkstatt Departement für Psychologie Universität Freiburg/Schweiz (Herbstsemester 2007) Leitung: Prof. Dr. Meinrad Perrez & lic.phil. Fabian Grolimund.
Pilotprojekt PainDETECT 2008 in Österreich Teilnehmer: Patienten der Dres. Bitzan*, Breban*, Prof. Likar, Mittermayer*, Prenn* und Zahornitzky* * Universitätslehrgang.
Hörsysteme: Je früher, desto besser
Kurzvita Prof. Dr. Dieter Frey
Systemische Verhaltenstherapie in der Tagklinik Westend / München
Verhaltensmedizinische Grundlagen chronischer Schmerzen
ÖGB BÜRO CHANCEN NUTZEN
Die neue S3-Leitlinie Depression Antidepressiva Suizidalität
„Was ist Peer-Beratung?“
„Was ist Peer-Beratung?“
Lymphtherapie im Sport
KRISENINTERVENTION IN DER PRÄNATALDIAGNOSTIK Karin Tordy AKH Wien, Univ. Klinik f. Frauenheilkunde Abt. pränatale Diagnostik und Therapie.
Webzubi Ein Web 2.0-Netzwerk zur Gestaltung innovativer Berufsausbildung für gewerblich-technische Auszubildende.
Freiburger Elterntraining für Autismus-Spektrum-Störungen
Neuromuskuläre Analyse
Möglichkeiten und Grenzen der Palliativmedizin Tagung „Aus Mitleid zum Sterben helfen?“ Tutzing Dr. Claudia Bausewein Interdisziplinäre Palliativmedizinische.
Soziale Arbeit in Polen – Organisation und Finanzierung, Chancen und Herausforderungen Prof. Dr. Piotr Błędowski Warsaw School of Economics (SGH) Institute.
Klaus M. Peters Orthopädie und Osteologie, Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik, Nümbrecht Klinisches Schwerpunktzentrum DVO Abschlussveranstaltung, ,
Psychologische und psychotherapeutische Behandlung bei Krebs Birgit Hladschik-Kermer Univ. Ass.,Mag.phil., Dr.rer.nat. Klinische und Gesundheitspsychologin/
KEDOQ-Schmerz-Auswertungen
Prinzipien von KEDOQ – Schmerz
 Präsentation transkript:

Chronische Schmerzen und Entwöhnung von Suchtmitteln - wie geht das zusammen? Marianne Truxa Psychologische Psychotherapeutin Leiterin des Schmerzkonzeptes der AHG Klinik Richelsdorf

Multimodale Schmerztherapie die gleichzeitige, inhaltlich, zeitlich und in der Vorgehensweise aufeinander abgestimmte umfassende Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzsyndromen. Es soll ein unter den Therapeuten abgesprochenes Therapieziel verfolgt werden durch somatische, körperlich übende, psychologisch übende und psychotherapeutische Verfahren. Der Behandlungsverlauf soll regelmäßig in Teambesprechungen beurteilt werden. Die Behandlung sollte in kleinen Gruppen von 8 Patienten erfolgen. (Arnold u.a. 2009, S.1).

Übergeordnetes Behandlungsziel „die Wiederherstellung der objektiven und subjektiven Funktionsfähigkeit“ mit „Steigerung der Kontrollfähigkeit und des Kompetenzgefühls“

Psychoedukative Gruppe Unterschied zwischen akuten und chronischen Schmerzen Erweiterung der subjektiven Schmerztheorie (psycho-soziale Aspekte) Ziele und Möglichkeiten psychologischer Schmerztherapie wie: Schmerzhemmung durch Aufmerksamkeitslenkung (auch Ablenkung) Wichtigkeit von Entspannungsfähigkeiten und entsprechende Übungen Abbau von „fear-avoidance beliefs“ (FAB) und „angstmotiviertem Vermeidungsverhalten“ bzgl. Bewegung Aufbau von vermehrter Aktivität (Bewegung, soziale Kontakte, Hobbys) dabei das Finden des richtigen Maßes Abbau von übertriebenem Durchhalten wie auch übertriebener Schonung Akzeptanz, wenn chronische Schmerzen nicht mehr völlig aufgelöst, sondern nur gelindert werden können

Schmerzteam Arzt/Ärztin zwei Physiotherapeutinnen die beiden Gruppen-, bzw. Bezugstherapeutinnen der spezialisierten Gruppen eine Schwester aus dem Pflegedienst

Informationen aus dem Deutscher Schmerzfragebogen (DSF) Beschreibung und Lokalisierung der Schmerzen und deren unterschiedliche Intensität sensorische und affektive Qualitäten der Schmerzwahrnehmung Ausmaßes der Beeinträchtigung im Alltag etwaige Ausprägungen von Angst- oder Depressionssymptomen Informationen über bisherige Behandlungen und deren Wirksamkeit einschließlich der Erfahrungen mit Schmerzmedikation

Schmerztagebuch von: Datum: Meine Stimmung war heute insgesamt: glücklich und entspannt mittelmäßig (weder ausgeprägt positiv noch negativ) sehr durchwachsen (starke Stimmungswechsel im Laufe des Tages) stressig niedergeschlagen Geben Sie die Intensität Ihrer Schmerzen zu verschiedenen Tageszeiten an. Schätzen Sie die Schmerzintensität auf einer Skala von 10 (unerträglicher Schmerz) bis 0 (kein Schmerz) ein: 6-8h 8-10h 10-12h 12-14h 14-16h 16-18h 18-20h 20-22h 22-24h Tragen Sie stichpunktartig ein, was Sie im Laufe des Tages gemacht haben: 6-8h 8-10h 10-12h 12-14h 14-16h 16-18h 18-20h 20-22h 22-24h Was haben Sie getan, um mit den Schmerzen zurechtzukommen? (gemeint sind sowohl die Medikamenteneinnahmen als auch alternative Techniken wie Bewegung, Ablenkung, Entspannung, Wärme, evtl. bestimmte Übungen) Was hat geholfen? Haben Sie heute sonst noch etwas Gutes für sich getan? Ihre eigenen Anmerkungen und Beobachtungen zum Schmerzgeschehen:

Empfehlungen: DVD: Chronischer Schmerz – Die Chancen psychologischer Therapie, Prof. Dr. Birgit Kröner-Herwig (2003) Universität Göttingen, zu beziehen über: Zentrale Einrichtung MEDIEN Universität Göttingen,Humboldallee 32, 37073 Göttingen www.medien.uni-goettingen.de Nobis, H.-G. u.a. (2012): Schmerz – eine Herausforderung. Informationen für Betroffene und Angehörige. München: Springer Medizin

Literaturliste Arnold, B., Brinkschmidt, T. u.a.(2009): Multimodale Schmerztherapie – Konzepte und Indikation. In: Der Schmerz. Springer Medizin Verlag Böger, A. (2013): Multimodale stationäre Schmerztherapie. In: Hessisches Ärzteblatt 11/2013 Guzman, J., Esmail, R. u.a.( 2002) Multidisciplinar bio-psycho-social rehabilitation for chronic low-back pain. Cochrane Database Syst Rev Issue 1.Art. No. CD000963 (zitiert in: Arnold, B., Brinkschmidt,T. u.a. (2009) Jungnitsch, G. (2003): Rheumatische Erkrankungen. Göttingen Hogrefe Maurischat, C., Härter, M., Bengel, J. (2006): FF-STABS. Freiburger Fragebogen – Stadien der Bewältigung chronischer Schmerzen. Göttingen: Hogrefe Nilges, P., Diezemann, A. (2011): Schmerzanamenese. In: Kröner-Herwig,B. u.a.: Schmerzpsychotherapie. Berlin, Heidelberg: Springer Richter, J. (2011): Schmerzen verlernen. Die erfolgreichen Techniken der psychologischen Schmerzbewältigung – Anleitung und Übungen zur Selbsthilfe.Berlin, Heidelberg: Springer Stenzel, A. (2007): Schmerzen überwinden. 30 psychologische Techniken zur Schmerzkontrolle. CIP-Medien München Waddell, G., Newton, M. u.a. (1993): A fear-avoidance beliefs questionnaire (FABQ) and the role of fear-avoidance beliefs in chronic low back pain and disability. Pain 52 (157-168)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !