Dialog Sokrates-Menon Einleitung Frage nach der Tugend Frage nach Möglich-keit der Erkenntnis Frage nach Lehrbar-keit der Tugend Schluss
Einleitung Sokrates lebte 469-399 v.Chr. Dialoge von Platon überliefert Dialog Menon: Frage des Menon nach Lehrbarkeit der Tugend Problem des Sokrates: Was ist Tugend?
Die Frage nach der Tugend Aufzählung einer Reihe von Tugenden durch Menon Erläuterung der Frage durch Sokrates Erster Definitionsversuch Weitere Erklärung der Frage am Beispiel von Gestalt und Farbe Erste sokratische Definition der Gestalt: Was die Farbe begleitet
Zweite sokratische Definition: Die Grenzen des Körpers Sokr. Definition der Farbe nach Gorgias Zweiter Definitionsversuch des Menon: Tugend ist Streben nach dem Guten Verbesserung der Definition: Tugend ist das Vermögen das Gute herbeizuführen Unmöglichkeit die ganze Tugend durch ihre Teile zu erklären Sokrates als verwirrender Zitterrochen
Frage nach der Möglichkeit von Erkenntnis Einwand des Menon: Kann man suchen was man nicht kennt Überwindung des Einwandes durch die Lehre der Wiedererinnerung Beweis der Lehre der Wiedererinnerung durch befragen eines Sklaven
Geometrische Lösung Verdoppelung des ursprünglichen Quadrats Fragen des Sokrates bis Sklave die Lösung findet
Frage nach der Lehrbarkeit der Tugend Untersuchung mit der hypothetischen Methode Lehrbarkeit der Tugend wenn sie Erkenntnis ist Nützlichkeit der Tugend bei Einsicht Die Guten entstehen nicht von Natur Zweifel ob die Tugend Erkenntnis ist Notwendigkeit zu professionellen Lehrern zu gehen Protest des Antynos gegen Sophisten
Verwunderung des Sokrates über Untauglichkeit der Sophisten Unbekanntschaft des Anytos mit den Sophisten Anytos: Alle Athener erziehen besser als die Sophisten Sind tüchtige Politiker fähig zu lehren? Schluss: Die Tugend ist nicht lehrbar Schwankende Meinung des Menon über Lehrbarkeit der Tugend
Gegensätzliche Aussagen des Theognis über die Lehrbarkeit Wie entstehen gute Menschen? Richtige Vorstellung reicht zum Handeln aus Unterschied der richtigen Vorstellung von der Erkenntnis Zusammenfassung: Tugend ist nicht lehrbar und nicht Erkenntnis Göttlichkeit des vernunftlosen Handelns
Schluss Die Tugend entstände nach bisheriger Untersuchung weder von Natur, noch ist sie lehrbar Die Tugend scheint durch eine göttliche Schickung denen einzuwohnen, denen sie einwohnt
Definitionen der Tugend Tugend ist das beständige Bestreben, das eigene Handeln auf das Sittlich-Gute auszurichten In der Frühantike war die Tugend das von den Eltern auf ihre Kinder zu übertragene Erziehungsideal der Aristokratie Tugend wird von Sokrates als Gesinnung bezeichnet, die auf die Verwirklichung moralischer Werte ausgerichtet ist
Verschiedene Tugenden Kardinaltugenden: Weisheit (Klugheit), Tapferkeit, Besonnenheit und Gerechtigkeit Platon führte zu den Kardinaltugenden die Frömmigkeit als fünfte Tugend an Theoretische Tugenden nach Aristoteles: Vernunft, Wissenschaft, Weisheit, Kunst und Einsicht
Ethische Tugenden nach Aristoteles: Besonnenheit, Gerechtigkeit, Freigebigkeit, Großherzigkeit, Freundschaft, Wahrhaftigkeit, Milde, Gewandtheit und Tapferkeit Zusätzliche theologische Tugenden nach Thomas von Aquin: Glaube, Hoffnung und Liebe Ritterliche Tugend beim Adel: Höflichkeit und standesgemäßes Verhalten bei Hofe
Beziehung zur Jetztzeit Tugend ist lt. Brockhaus ein nur noch selten gebrauchter Begriff für die geistig-seelische Fähigkeit des Menschen, das Gute zu verwirklichen Klugheit wird häufig nur zum Erlangen eigener Vorteile eingesetzt Besonnenheit ist nur noch selten anzutreffen
In Bezug auf Sexualität hat sich der Begriff der Tugend in den gesellschaft-lichen Vorstellungen stark verändert Die Enthaltsamkeit gilt heute nicht mehr als Tugend. Ein Verständnis von Tugend, das im Bereich der Sexualität positive Möglich-keiten eröffnet, könnte z.B. Gewicht auf Toleranz und Einfühlsamkeit legen.
Zukunftsaspekte Wellenbewegungen gab es wie bei der Konjunktur in allen Bereichen immer wieder, deshalb ist auch im Bereich der Tugend wieder eine Aufwärtsbewegung zu erwarten z.B. Einsatz der Klugheit zum Gemeinwohl Weniger sexuelle Freizügigkeit Mehr Besonnenheit bei Gesetzgebung und Vollziehung