Weisses Fleisch für Afrika bitte klicken! Autor: Gerhard Hess ©

peitscht nach Algier der Vendaval her.   WEISSES FLEISCH FÜR AFRIKA Von Gerhard Hess  Als blut‘ger Tropfen aus blutiger Haut stürzt die Sonne des Maghreb ins Meer, Piraten-Schebecken mit Beute gefüllt, peitscht nach Algier der Vendaval her.

zum Gebet, eines Muezzins Ruf. Die schwarzen Segel knattern im Sturm, der Schirocco bestürmt sie von Luf, er führt von der Küste, zerrissen heran, zum Gebet, eines Muezzins Ruf.

und ein leicht verderbliches Gut. Gebete und Tränen verwehen im Nichts, gerad‘ wie Sklaven in Afrikas Glut -; die sind nur lebendiges Lösegeld, und ein leicht verderbliches Gut.

die Schmähung als „ungläub‘ger Hund“. Sie siechen dahin unter Hieben der Hatz, die Körper geschunden und wund, ihre Ehre zudem verspottet durch die Schmähung als „ungläub‘ger Hund“.

mit Leibern von schimmerndem Weiß. Der Bey und der Pascha von Tripolis bieten Gnaden und lohnenden Preis, für Harems-Weiber besonderer Art, mit Leibern von schimmerndem Weiß.

für ihr Jammern sind Kaperer taub. Die Räuber-Flotte kehrt heim ins Nest, gefüllt sind die Planken vom Raub, an Kanonen gefesselt der Weiber Pulk, für ihr Jammern sind Kaperer taub.

und Schwertes und Feuers Biss. Der Maghreb ist ein Korsaren-Reich, Allahs Weihen sind ihm gewiss, schon Mahomed lobte die Räuberei und Schwertes und Feuers Biss.

treibt Sklavenjagten selbst hier. Die Küsten Europas sind in Gefahr, frech greift die arabische Gier nach fernen Stränden bis Island hin, treibt Sklavenjagten selbst hier.

Dann bieten Basare die Weiber feil, für den schwarzäugig gaffenden Tross: Weißhäutiger Nachschub für Afrika, neben Eseln, Kamelen und Ross.

Die von den Barbareskenstaaten ausgehende Piraterie endete erst, nachdem 1827 Frankreich begann, den Hafen von Algier zu blockieren, 1830 Frankreich Algerien eroberte, 1835 das Osmanische Reich, Tunis und Tripolis wieder stärkerer, direkter Verwaltung unterstellt und 1844 Frankreich, auch Marokko, zur Einstellung der Piratenaktivitäten zwang.   Bilder „Sklavenmarkt“ und „Sklavenhändler“ von Otto Pilny (1866-1936) – Otto Pilny war ein Schweizer Maler der sich mit Bildern aus dem Orient einen Namen machte. Er kannte den Orient durch verschiedene Reise, aus eigener Anschauung und er war Hofmaler des Vize-Königs von Ägypten. E N D E hme12@t-online.de