Praxis der Entwicklungspolitik

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Miteinander für Europa 2012
Advertisements

Women in Europe for a Common Future WECF
JUGEND für Europa Deutsche Agentur JUGEND IN AKTION Expertentreffen Strukturierter Dialog Gustav-Stresemann-Institut Bonn.
Wirtschaft - Arbeitsmarkt - Innovation Herzlich Willkommen im Forum 2 beim Zukunftskonvent der NRWSPD.
HINTERGRUND Umweltforschungsprogramm von 1997 umgesetzt (->
Besiegelt? – Perspektiven in der Zertifizierungsdebatte Vortrag im Rahmen der Konferenz Bayerns Wirtschaft in globaler Verantwortung am 21. September 2012.
Klimawandel als Risikofaktor für Kapitalanlagen Finanzmarkt angesichts wachsender Klimarisiken Pressehintergrundgespräch von Germanwatch Wuppertal.
Politische Partizipation im Kontext von Armut und Klimawandel Eine neue Perspektive Vortrag zur Konferenz Klimawandel als Herausforderung für.
Vorstellung des Faches SoBi
14. Österreichische Gesundheitsförderungskonferenz
Nachhaltige Entwicklung
Diversity – Element einer Unternehmensethik?
Parlamentarische Abend, Berlin, 23. Juni 2002 "Klimawandel - eine Herausforderung und Chance für Deutschland im 21. Jahrhundert Naturwissenschaftliche.
Den Armen Gerechtigkeit. © 2008 "Brot für die Welt" I.Die Aktion Brot für die Welt II.Die Ziele III.Maßnahmen und Instrumente.
Syndrome des globalen Wandels
Leitbild „Nachhaltige Entwicklung“– Anspruch und Wirklichkeiten
„The Chance of Diversity – Vielfalt in Betrieben und Schulen“
Nachhaltigkeit und Ernährung
Zurück zur ersten Seite Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit Gemeinsame Schrift des Rates der evangelischen Kirche in Deutschland und der.
German Emissions Trading Association. Zweck : a) die Förderung der aktiven Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Deutschland und weltweit gemäß den.
Betriebliche Suchtprävention und Gesundheitsförderung an Hochschulen und Universitätskliniken Die Gütekriterien für gesundheitsförderliche Hochschulen.
Klimawandel begrenzen Entwicklung ermöglichen
Die Nationale CSR-Strategie der Bundesregierung - „Aktionsplan CSR“ -
Eine Welt-PromotorInnen Programm – für eine moderne Eine Welt-Politik
Schwarzbuch Klimawandel
Cover.
Wofür stehen FREIE WÄHLER ?. Bürger ernst nehmen Erfahrungen aus über 60 Jahren kommunaler Basisarbeit mit Mitgliedern Mensch im Mittelpunkt unserer.
Soziale Verantwortung von Unternehmen in der pharmazeutischen Industrie – Der Weg von Novo Nordisk ….. Lars Rebien Sørensen Präsident und CEO Novo Nordisk.
Erdkunde / Biologie.
Das Überleben der Fischerfamilien sichern. Jede Spende an die Sternsingeraktion ist ein Baustein für eine gerechte Welt. Die Dreikönigsaktion,
Pettenbach – eine Gemeinde zum Wohlfühlen
im Physik-Lehrplan der AHS (Unterstufe und Oberstufe)
Die Erarbeitung der STRATEGIE 2010 der Weltläden wurde im Rahmen einer Open Space Veranstaltung im Februar 2005 in Wien gestartet. Teilgenommen haben.
Weltläden im Klimawandel
Weyregg – eine Pfarre zum Wohlfühlen
Global Unions Ein Überblick: Internationale Branchenverbände II.
Institut für Unternehmensführung Adrian Sidler Grüezi Energie aus Biomasse als Chance für die Region.
Unser Leitbild Wir sind eine Gruppe schwuler Führungskräfte, die mit ihrem Engagement positive Zeichen setzen …
Jahrestagung der Schweizerischen Evaluationsgesellschaft 9
Regionale Treffen Weiterbildung als Faktor für regionale Entwicklung im Burgenland Leitliniendiskussion und Leitlinienentwicklung der burgenländischen.
Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus Von 2007 bis.
Leibniz-Vorhaben Anpassung an den Klimawandel durch räumliche Planung – Grundlagen, Strategien, Instrumente (KLIMAPAKT) Projektpartner Akademie für Raumforschung.
Was will das AGQ? Fünf Thesen.
EU – Klimapolitik nach 2012 Andrea Herbst Karoline Gstinig Michael Schöndorfer Gerald Feichtinger.
Globalisierung und Internationale Verantwortung
Chancen nutzen – Risiken bekämpfen Für eine umfassende und kohärente Migrationspolitik.
ZIELSETZUNG der Lokalen Agenda 21 Gemeinsam die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern und für kommende Generationen abzusichern! Die Gemeinde.
zum Innovationsstandort
Megatrends und deren Anknüpfungspunkte in der Steiermark
Bolivien: Hoffnung für Straßenkinder.
Eine (Fasten-)Aktion weitet sich: 7 Wochen mit… …einander in eine nachhaltige Zukunft
Leben in einer fremden Heimat
„Hamburg ist der Standort für Klimaforschung in Deutschland; hier wurde sie zweimal "erfunden", in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im letzten.
Von Rio zur Lokalen Agenda 21 Die Agenda 21 ist also mehr als nur ein Umweltprogramm Vorstellung der Agenda 21 im PLUSA am Juni 1992.
DEINE STIMME GEGEN ARMUT eine Aktion von. Auf den nächsten Seiten…  VENRO, GCAP, MDG – Wer und was steht hinter der Aktion, welche Ziele werden verfolgt?
Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Brandenburg Dr. Frank Beck.
Vorstellung des Faches GWU
Willkommen! Wir freuen uns, dass Sie dabei sind. Kooperations-Tagung „Zukunft der Hochschulbildung : Wie können aus Gesundheitsberufen Gesundheitsberufe.
Grundzüge der Entwicklungsmodelle
Nordost-Indien: Bildung und Gesundheit fördern.
Drei Teilnehmer der Konferenz „Entwicklungschancen für Entwicklungsländer“ treffen sich … Rombach, angenehm Guten Tag, ich heiße Sommer! Mein Name ist.
Disability Mainstreaming Impuls auf der 4. Sitzung der ressortübergreifenden Arbeitsgruppe „Leitlinien der Berliner Seniorenpolitik am Christine.
Lastenverteilung der Energiewende Interdisziplinäre Tagung „Soziale Ungleichheiten – Herausforderungen für die Umweltpolitik“ Frankfurt am Main,
Themenfeld Bioökonomie Pflanzenöl Status Quo der Projekte in NRW und Belgien Günter Barten P.R.O. e.V. NRW-Biokraftstofftagung November 2015,
Einführung in SPICE³/ Initiative Chemie³ Sebastian Franke, VCI Frankfurt.
Brot für alle – die Entwicklungspolitische Organisation der Evangelischen Kirchen 2 Inhalt 1.Brot für alle 2.Entwicklungszusammen- arbeit und Entwicklungspolitik.
Zukunftsprogramm der steirischen Land- und Forstwirtschaft Rolle einer starken Interessensvertretung der steirischen Bäuerinnen und Bauern Präsident Franz.
Präsentationsvorlage für Unternehmer (Sie können diese PPT verwenden und für Ihre Zwecke verändern) Datum, Autor/in, Thema/Thematik usw. „Herausforderungen.
HEKS Im Kleinen Grosses bewirken Vorname Name, Funktion Ort, Datum.
 Präsentation transkript:

Praxis der Entwicklungspolitik Klimawandel und Gerechtigkeit Klimapolitik als Baustein einer gerechten Globalisierung und nachhaltigen Armutsbekämpfung Praxis der Entwicklungspolitik

Ausgangspunkt des Projekts Klimawandel und globale Armut werden oftmals als zwei getrennte Aspekte der Globalisierung betrachtet. Beide Aspekte sind allerdings eng miteinander verbunden: Die Industriestaaten sind die Hauptverursacher des Klimawandels, die Armen in den Entwicklungsländern werden aber von den Auswirkungen besonders betroffen sein. Gleichzeitig stehen den ärmsten Ländern, Regionen und Menschen weit weniger Mittel zur Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung. Eine nachhaltige Entwicklung verlangt deshalb eine enge Verknüpfung von Klimaschutz und Armutsbekämpfung.

Globale Vermögensverteilung Quelle: Füssel (2007)

Globale Verteilung der CO2-Emissionen Quelle: Füssel (2007)

Kohlenstoffschuld Fazit: Globale Gerechtigkeitslücke hinsichtlich des Verhältnisses von Vermögen und CO2-Emissionen

Globale Gerechtigkeit als Leitfaden Gerechtigkeit als Leitfaden zielt auf eine faire Verteilung der CO2-Emissionen wie auf eine bestmögliche Bekämpfung globaler Armut. Bedarfsgerechtigkeit als Ausgangspunkt: Globale Gerechtigkeit besteht zuerst darin, das Überleben aller Menschen zu sichern. Umfassendes Armutsverständnis: Ursachen wie Folgen von Armut sind vielfältig. Zur Armutsbekämpfung braucht es deshalb ein umfassendes Verständnis von Gerechtigkeit, das auch eine Förderung von Chancen-, Gender- oder Verfahrensgerechtigkeit beinhaltet. Intergenerationelle Perspektive: Gerechtigkeit zwischen den Generationen bedeutet, den zukünftigen Generationen bestmögliche Überlebens- und Gestaltungschancen zu hinterlassen.

Analysefragen des Projekts Interdisziplinäre Analyse und Reflexion von… … Zusammenhängen und Wechselwirkungen zwischen der Vermeidung des globalen Klimawandels und der Bekämpfung weltweiter Armut; … Folgen des Klimawandels für die Entwicklungsländer und im Besonderen für die Armen; … Ernährungssicherung, Energieversorgung und Wasserver-fügbarkeit als zentrale Problempunkte; … ethischen Implikationen von Vermeidungs- und Anpassungsstrategien; … regionalen Besonderheiten und Problemen hinsichtlich der Verschränkung von Klimawandel und Armut.

Vier Partner – vier Expertisen Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V. Hilfswerk der Katholikinnen und Katholiken in Deutschland für die partner- schaftliche Entwicklungszusammenarbeit mit den Ländern des Südens. Seit 1958 wurden in über 100 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas mehr als 94.000 Projekte mit rund 4,5 Milliarden Euro unterstützt. MISEREOR leistet Hilfe zur Selbsthilfe, die vor allem auf die Bekämpfung der Ursachen von Armut und Unterentwicklung abzielt. Münchener Rück Stiftung „Vom Wissen zum Handeln“ Die Münchener Rück beschäftigt sich seit über 125 Jahren mit globalen Risiken und setzt sich mit globalen Herausforderungen auseinander. Wer über viel Wissen verfügt, trägt auch Verantwortung. Mit der Münchener Rück Stiftung wird der global tätige Finanzdienstleister dieser Verpflichtung gerecht. Die Stiftung stellt Wissen über Risiken in den Dienst der Menschen.

Vier Partner – vier Expertisen Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) Im PIK arbeiten Natur- und Sozialwissenschaftler zusammen, um den globalen Klimawandel und seine ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen zu untersuchen. Rund 150 Mitarbeiter erforschen in interdisziplinärer Perspektive die Belastbarkeit des Erdsystems und entwerfen Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklung von Mensch und Natur.   Institut für Gesellschaftspolitik (IGP) Das IGP ist ein Institut des Jesuitenordens, das der ordenseigenen Hochschule für Philosophie in München angegliedert ist. Schwerpunkt sind Grundlagenfragen und Anwendungsfelder der Sozialwissenschaften und Sozialethik, besonders internationale Themen wie Globalisierung, Entwicklungspolitik, nachhaltige Entwicklung oder der Dialog der Religionen.

Fünf Schritte des Projekts Entwicklung eines Vulnerabilitätskonzeptes, das klima- und sozial-bedingte Aspekte verbindet. Erstellung globaler Vulnerabilitätskarten (inkl. ethischer Reflexion auf Indikatoren und Leitplanken). Entwicklung von Zukunftsszenarien mit Auswertung der Anpassungs- und Vermeidungsoptionen für ausgewählte Regionen. Einrichtung von Dialogforen mit Partnern aus ausgewählten Regionen zur gemeinsamen Diskussion der Forschungsergebnisse. Entwicklung politischer Handlungsoptionen in einem öffentlichen Dialog.

Politische Zielrichtung Eine nachhaltige Entwicklung verlangt eine enge Verknüpfung von Klimaschutz und Armutsbekämpfung. Politische Strategien müssen Entwicklungs-, Wirtschafts-, Klima- und Agrarpolitik miteinander verbinden. Es sind politische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmen-bedingungen auf nationaler wie internationaler Ebene zu schaffen, die faire, transparente und verlässliche Verfahren zur Bekämpfung von Klimawandel und Armut ermöglichen. Das Handlungsvermögen der armen Länder und Regionen, v.a. der konkreten Armen, ist zu stärken. Die Menschen vor Ort mit ihren sozio-kulturellen und religiösen Traditionen sind unverzichtbare Partner in der Diskussion um den Klimawandel und seinen Folgen.

Mehrwert des Projekts Zusammenhang von Folgen des Klimawandels und aktuellen globalen Entwicklungen untersuchen Damit wird die Klimafrage in einer integrierten Perspektive in den Kontext der Globalisierung eingebettet (z.B. Global Governance, Welthandel). Ökologische und soziale Frage verbinden mit dem Ziel einer menschengerechten Globalisierung Klimaschutz und Armutsbekämpfung werden dabei als sich wechselseitig bedingende Faktoren globaler Entwicklungen betrachtet. Regional ausdifferenzierte Perspektive eröffnen Insbesondere wird untersucht, welche Lasten und Möglichkeiten einzelne Regionen hinsichtlich der Verknüpfung von Umwelt- und Armutsfrage haben.

Ziel: ► Interdisziplinäre Forschung Mehr als nur ein Buch Die Komplexität der Problemstellung sowie möglicher Lösungsvorschläge soll in einem breit angelegten Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, kirchlichen Akteuren und breiter Öffentlichkeit diskutiert werden (Prozesscharakter des Projekts). Die Dialogforen sollen einen kooperativen Dialog mit unterschiedlichen Partnern in Entwicklungsländern über das Thema ermöglichen. Ziel: ► Interdisziplinäre Forschung ► Entwicklung politischer Strategien ► Gesellschaftlicher Wandel

Informationen über das Projekt und seine Partner www.klima-und-gerechtigkeit.de Projektpartner www.pik-potsdam.de www.hfph.mwn.de/igp www.misereor.de www.munichre-foundation.org