Photovoltaikanlagen auf kirchlichen Gebäuden Seminartag am 14

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Photovoltaikanlagen auf kirchlichen Gebäuden Seminartag am 14 Photovoltaikanlagen auf kirchlichen Gebäuden Seminartag am 14. Juli 2007 Reinhard Benhöfer

Motive für den Bau von Photovoltaikanlagen auf kirchlichen Immobilien Klimawandel – Bewahrung der Schöpfung Einnahmen für kirchliche Haushalte Imagebildung als umweltfreundliche Institution (Glaubwürdigkeit) Umweltbildung: Gemeindeglieder und andere zu umweltfreundlichem Verhalten bewegen

Klimawandel – Bewahrung der Schöpfung Der Klimawandel berührt Kirche und Christen aus zwei Gründen: Verletzung von Gerechtigkeitskriterien Siehe: Der Klimawandel: Brennpunkt globaler, intergenerationeller und ökologischer Gerechtigkeit, Hg: Die deutschen Bischöfe, Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen, Kommission Weltkirche, Nr. 29, 2. Auflage, Bonn 2007 Zerstörung der guten Schöpfung Gottes Siehe: Bischof Wolfgang Huber: Es ist nicht zu spät für eine Antwort auf den Klimawandel, EKD Texte Nr. 89, Hannover 2007

Klimawandel und Gerechtigkeit Umfassende Gefährdung der Lebensgrundlagen - für unsere Generation besonders in armen Ländern für die kommenden Generationen auch in Deutschland für die außermenschliche Natur für die gesamte Schöpfung

Klimawandel – eine Folge menschlichen Handelns 80 % des im vergangenen Jahrhundert freigesetzten CO2 stammt aus dem industrialisiertem Norden. Seit 1960 sind für 90 % des Co2 Anstiegs in der Atmosphäre die Industrie- und Schwellenländer verantwortlich. Die heute festzustellenden Folgen des Klimawandels sind dementsprechend von uns zu verantworten. Jedem Menschen steht das gleiche Nutzungsrecht am Klima zu. Unsere Überbeanspruchung der Ressource Klima ist ungerecht, sie trifft vor allem die Armen.

Folgen des Klimawandels Unsere Übernutzung betrifft in doppelter Weise arme Menschen: Unter dem steigenden Meeresspiegel und unter Klimaveränderungen leiden besonders Mensch und Natur in südlichen Ländern. In diesen Ländern besteht wegen der Armut kaum die Möglichkeit, sich vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Besonders die Armen in armen Gesellschaften sind betroffen.

Folgen des Klimawandels Im Jahr 2050 werden voraussichtlich 150 Mio. Menschen wegen des Klimawandels auf der Flucht sein. 2025 werden zwei Drittel der Menschheit unter Wassermangel leiden. Entweder die Welt investiert jetzt 1 % ihrer Wirtschaftsleistung in Klimaschutz oder sie muss in wenigen Jahrzehnten ca. 20 % ihrer Wirtschaftsleistung für die Folgen des Klimawandels aufbringen.

Folgen des Klimawandels Wir merken noch kaum etwas vom Klimawandel. Wenn er spürbar wird, werden wir uns dank unseres Reichtums teilweise schützen können: Höhere Deiche Stabilere Gebäude Bessere (teurere) Versicherungen Gute medizinische Versorgung bei körperl. Klimastress Funktionierender Katastrophenschutz

Klimawandel Wir sind die Verursacher, Leidtragende sind andere: Menschen in anderen Ländern Menschen der kommenden Generationen Mitgeschöpfe (Flora und Fauna) heute und zukünftig Der Klimawandel ist ein Problem der Gerechtigkeit: Global Intergenerationell ökologisch

Klimaschutz Das Klima ist eine klassische Allmende: Alle profitieren von seinem Schutz, aber jeder Einzelne kann mehr (kurzfristigen) Nutzen daraus ziehen, wenn er auf Klimaschutzmaßnahmen verzichtet oder ihnen zuwider handelt. Im Sinne des Eigennutzes ist es rational, keinen eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Eigennutz und Gerechtigkeit stehen sich hier bislang unvereint gegenüber

Klimaschutz durch Photovoltaik 1000 kWh Solarstrom vermeiden im Vergleich zu 1000 kWh Strom aus fossiler Energie 800 kg CO2 995 g SO2 1050 g NOx und sparen 364 l Heizöl oder 423 kg Steinkohle oder 700 kg Braunkohle

Klimawandel und Theologie „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“

Klimawandel und Theologie Gilt diese Zusage noch, oder müssen wir mit der Möglichkeit rechnen, dass Gott uns die bösen Folgen einer anhaltenden Versündigung an seinen guten Schöpfungsgaben spüren lässt? Es gibt keinen Grund zu bezweifeln, dass - der Klimawandel kommt - die anthropogenen Ursachen wesentlich sind

Klimawandel und Theologie Die Gottesebenbildlichkeit scheint die Vorrangstellung vor aller Natur zu begründen. Der Auftrag, über die Erde zu herrschen, scheint die Rechtfertigung für die rücksichtslose Nutzung aller natürlichen Ressourcen zur Mehrung der eigenen Lebenschancen zu sein.

Klimawandel und Theologie Wir müssen heute die Aussagen zur Gottesebenbildlichkeit anders verstehen: - Der Mensch ist irdisches Organ des Wirkens Gottes in der Schöpfung, er ist nicht selbst Gott.

Klimawandel und Theologie Der Mensch wird als Stellvertreter der kontinuierlichen und fürsorgenden Herrschaft Gottes gesehen. Der Mensch ist also mitverantwortlich für das Wohl der Schöpfung und muss die Nutzung der natürlichen Ressourcen im Rahmen dieser Verantwortung gestalten.

Klimawandel und Theologie In diesem Sinne „herrscht“ der Mensch, indem er sich gegenüber der Schöpfung in den Dienst des Schöpfers stellt. Dieser Dienst ist charakterisiert durch Segensmehrung und lebensdienliches Wohlergehen. Die anmaßende Überschreitung dieses dienenden Auftrages mit den modernen Mitteln der Naturbeherrschung führt zur Heraufbeschwörung der durch die Schöpfung gebannten Chaosmächte.

Klimawandel und Theologie Dass diese Chaosmächte in der Schöpfung auftreten können, veranschaulicht die Sintflutgeschichte. Wie damals die Sintflut kann heute der Klimawandel das Gesicht der Erde verändern oder sogar entstellen

Klimawandel und Theologie Gal. 6,7: Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Jes. 30,13: Weil ihr dies Wort verwerft und verlasst euch auf Frevel und Mutwillen und trotzet darauf, so soll euch diese Sünde sein wie ein Riss, wenn es beginnt zu rieseln an einer hohen Mauer, die plötzlich, unversehens einstürzt.

Klimawandel und Theologie Unser Gott ist Schöpfer und ein Gott des Heils und der Gerechtigkeit. Sowohl die angemessene Rolle innerhalb der Schöpfung als auch die wahrgenommene Ungerechtigkeit kann uns nicht weiter machen lassen wie bisher.

Klimawandel und Kirche Was für jeden Christen gilt, gilt erst recht für die Kirche: Verschwendung von Ressourcen muss nach dem Maßstab unserer Möglichkeiten eingeschränkt werden. Auf dem Hintergrund eigenen vorbildlichen Handelns setzt sich Kirche für umfassenden Umwelt- und Klimaschutz in der Gesellschaft ein.

Die Landessynode im Juni 2007 ...auf Antrag des Synodalen Laemmerhirt folgende Beschlüsse gefasst... 1. Die Synode bittet die Kirchenkreise, gemessen am Basisjahr 2005 ihre CO2-Emmissionen, die durch Heizungen und Stromverbrauch in Gebäuden des Kirchenkreises, der Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen verursacht sind, bis zum Jahr 2015 um 25 % witterungsbereinigt zu senken (durch Energieeinsparung, Steigerung der Energieeffizienz und Nutzung regenerativer Energien). Energiesparmaßnahmen auch in Pfarrhäusern zu fördern die Kompetenzen im Umgang mit Energie in den Gemeinden zu fördern (entsprechende Schulungen und Beratungen von Küsterinnen und Küstern sowie Baubeauftragten) für die Teilnahme von Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen am kirchlichen Umweltmanagementsystem Der Grüne Hahn zu werben. (Das kirchliche Umweltmanagementsystem wird von der Arbeitsstelle Umweltschutz des Hauses kirchlicher Dienste angeboten.)

Kirchliches Umweltmanagement – Vom Reden zum Tun

Der „Grüne Hahn“ ist speziell für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen (Bildungshäuser, Verwaltungen etc.) entwickelt worden Eco Management and Audit Sceme

Auswertung

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