Standortsysteme im Postfordismus

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 Präsentation transkript:

Standortsysteme im Postfordismus 612625 VU © Peter Weichhart 3 Std. Mittwoch 12.15 -14.45; Hs. 5A (NIG), Kapitel 6.12 Modul 03/01 Der Übergang zum Postfordismus: Globale Trends © Peter Weichhart, 2002 SSPF2/03/01/01

Globale Trends - Megakonzentrationen In allen Branchen und Wirtschaftsberei- chen: globaler Trend zur Konzentration und Betriebsvergrößerung: „Mergomanie“ „economies of scale“ Markterweiterung durch „take over“ Ausschaltung von Konkurrenten Erweiterung des Produktbereichs, Einkauf von Technologie Kostensenkung durch Personalreduktion SSPF2/03/01/02

„Hostile Takeover“ Kredite THYSSEN- KONZERN, 60.000 Beschäftigte Aufkauf der Aktien- Mehrheit KRUPP-HOESCH Konzern 30.000 Besch. Insider- Information Kredite Ziele: florierende Betriebs- teile weiter betreiben oder mit Gewinn verkaufen, Be- triebsteile mit schlechten Er- gebnissen schließen, Ar- beitsplätze einsparen. Deutsche Bank, Dresdner Bank SSPF2/03/01/03

Die größten Fusionen bis 1997 SSPF2/03/01/04

Megafusionen I 3 Glaxo und SmithKline fusionierten Anfang 2000 zum weltgrößten Pharmakonzern. Jahresumsatz: 335 Mrd. ÖS; 113.000 Mitarbeiter ein Mitarbeiter erwirtschaftet 2,9 Mill. ÖS/Jahr ÖS 3 2 1 SSPF2/03/01/05

Das Fusionskarussell in der Pharmabranche SSPF2/03/01/06

Pharmamarkt in Europa Pro Jahr werden in Österreich etwa 22,5 Mrd. ÖS für Arzneimittel ausge- gegeben. SSPF2/03/01/07

Mega- Banken Jahresüberschuss nach Fusion: 50,9 Mrd. ÖS Zum Vergleich: Bilanzsumme der Bank- Austria-Gruppe: 130,8 Mrd. Euro Das ist etwas mehr als ein Zehntel des „neuen Riesen“. Jahresüberschuss nach Fusion: 50,9 Mrd. ÖS Bilanzsumme: 17,5 Billionen ÖS (BSP: 2,61 Bill. ÖS) SSPF2/03/01/08

Megafusion in der Medienbranche TIME WARNER: TV-Sender CNN, HBO, TBS, TNT Cartoon Network; das Filmstudio Warner Bros., Warner Music Group, die Print- Magazine Time, Sports Illustrated, Fortune und People AMERICA ON- LINE: AOL, Compu- Serve, Netscape, ICQ, AOL Instant Messenger, AOL MovieFone, Digi- tal City, Spinner, Winamp und AOL.COM Börsenwert 1,13 Bill. ÖS 2,2 Bill. ÖS 364,5 Mrd. ÖS Umsatz 65 Mrd. ÖS SSPF2/03/01/09

Megafusion in der Medienbranche Im ersten Quartal 2002 schrieb der neue Konzern einen Verlust von 61 Mrd. €. Das war der höchste Verlust, den je ein Unternehmen in den USA hin- nehmen musste (entspricht ungefähr dem BSP von Uruguay oder Bulgarien). Neue Bilanzregeln erfordern nämlich, dass die Ent- wicklung der Aktienkurse berücksichtigt werden müs- sen. Nach der Fusion im Jahr 2000 lag der Höchst- stand des Börsenwertes bei ca. 330 Mrd. €, im ersten Quartal 2002 war der Börsenwert auf 97 Mrd. € ge- sunken. Quelle: SN v. 26.4.2002, S. 17 SSPF2/03/01/09b

TV-Fusion CLT-UFA Pearson TV Größter Einzelgesellschafter: Bertelsmann/WAZ-TV-Holding (37%) Geschätzter Börsenwert des neuen Unter- nehmens: 280 Mrd. ÖS 150 Mill. Zuseher täglich, größte Werbe- plattform Europas. SSPF2/03/01/10

Marktanteile im Lebensmitteleinzelhandel in Prozent des Umsatzes (1996, ohne Hofer) SSPF2/03/01/11

Das “Biergeschäft” der BBAG Österreichische Brau-Beteiligungs-AG (BBAG) Konzernholding (börsennotiert) 61% Brau-Union Göss-Reininghaus-Österreichische Brau AG (börsennotiert) ÖST HUN 100% 100% 53% 75% Österr. BrauAG Steirer- brau AG 88% ROM Sopron* Martfü* Gries- kirchner 50,2% * Fusion per 30. 4. 1997 TCH Arbena Brau-Union Österreich AG 68% Brünn Quelle: BBAG (60% Marktanteil) SSPF2/03/01/12

„Hopfen & Malz Holding AG“ EA <10% > 90% Getränke Holding AG Brau Holding AG 74% Mautner-Markhof 26% Brauerei Schwechat AG Fam. Oetker 69% 27% Österr. BBAG 66% Töchter (Pago etc.) Brau Union AG – operatives Biergeschäft 63% SSPF2/03 /01/13 Brau Union ÖST HUN POL TCH ROM INT

Das Gesamt- spektrum der BBAG SSPF2/03/01/14

Alles aus/in einer Hand © Thomas Witzany Quelle: Salzburger Nachrichten, 10. 8. 2000, S. 3 SSPF2/03/01/15

Die „Bank Austria-Story“ Länder- bank Zentral- spar- kasse 1991 BankAustria Bayerische Vereinsbank Hypotheken- und Wech- selbank 1998 HypoVereinsbank 1997 Übernahme der Creditanstalt (CA) 2000 SSPF2/03/01/16

Bank Austria wird „bayrisch“ SSPF2/03/01/17

„Outsourcing“ Unter Outsourcing versteht man die Aus- lagerung unternehmensinterner Dienste und Arbeitsprozesse an dafür speziali- sierte eigenständige Dienstleistungs- Unternehmen. Kosteneinsparung, Effizienzsteigerung Rückzug auf „Kernkompetenz“ SSPF2/03/01/18

Mega bauMax SSPF2/03/01/19

Der Verdrängungswettbewerb im „Do-it-yourself-Markt“ Marktvolumen in Europa ca.1,376 Bill. ÖS Auf der Strecke geblieben sind 1999: KAINDL, HOLZSTEINER, IKERA, BAUPROFI Die bauMax-Gruppe führt zur Zeit 110 Märkte, davon 76 in Österreich. Umsatz 1999: 9,4 Mrd. ÖS SSPF2/03/01/20

Dimensionen des Wettbewerbs Produktpreise haben seit dem EU-Beitritt Österreichs um 23% nachgegeben; die Einkaufs- preise konnten nur um 19,5% verrin- gert werden Betriebsvergrößerung - Umsatzsteigerung Standortoptimierung nur die Betriebe auf den besten Stand- orten überleben Einkaufsgemeinschaften SSPF2/03/01/21

Zentrale Hintergrundmotivation: Kostensenkungsspirale durch Wettbewerbsdruck Entscheidender Parameter: Personalkosten! SSPF2/03/01/22