Infrarotspektroskopie

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
© Schleibinger Geräte, Buchbach Messungen im Grenzbereich flüssig - fest Dipl. Ing. Markus Greim Dipl. Ing. Oliver Teubert Schleibinger Geräte, Buchbach,
Advertisements

FT-Infrarot-Spektroskopie
Green IT für die IT-Infrastruktur eines Universitätsklinikums
Die Lehrveranstaltung „Thermische Analyse von
EDX-Spektrensimulation
Radiochemische Spurenanalytik: Übersicht
Spektrallinien bei Gasentladung
Projekt zur Evaluation, Reaktivierung vorhandener Kenntnisse und Festigung des Arbeitens mit Größen im Mathematikunterricht mit Schülern der 7. Klassen.
Selbstbezogene Implizite Einstellungen - IAT und GNAT im Vergleich Anna-Konstanze Schröder, Kati Dorsch, Kristina Geue, Friederike Lipka, Anja Pörschmann,
Grundlagen der Informatik
Optische Eigenschaften von Werkstoffen
Prof. D. Rafaja, Prof. W. Voigt Lehre  Dokumente für Studenten
Lichtquanten Photonen
Die akustische Analyse von Sprachlauten.
Wärmeleitfähigkeitsmessungen an dünnen Schichten auf Trägersubstraten unter besonderer Berücksichtigung methodischer Aspekte der Messtechnik (entstanden.
ESA/ISO (Feuchtgruber, Helmich, van Dishoeck & Wright)
Was ist Infrarot? Radio Infrarot Sichtbar Ultraviolett Röntgen
Die Nukleon-Nukleon Wechselwirkung
Licht legt den Rückwärtsgang ein
12. Zur Bildung von Zyklen Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff
Test von Prototypen eines TR Detektors für das CBM-Experiment
Linsen und ihre Anwendung
Daten auswerten Boxplots
Überlagerung von harmonischen Schwingungen
Röntgenstrahlung zur Durchleuchtung und zur Strukturanalyse
Startseite Unterrichtsgang Funktionsweise eines Solarkollektors
Physik für Mediziner und Zahnmediziner
Wer ist am schnellsten? Manfred Jeitler Institut für Hochenergiephysik
Referent: Ralf Wollenberg 06/2009
Absorptions- und Transmissions-Spektren
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Wellen zeigen Teilchen Eigenschaft
Dielektrizitätszahl, Brechungsindex und Ausbreitungsgeschwindigkeit
Inhalt Brechungsindex und relative Permittivität (ehemals „Dielekrizitätszahl“) Brechungsindex und Ausbreitungsgeschwindigkeit Das Snellius-Brechungsgesetz.
Lupe, astronomisches Fernrohr, Mikroskop
Röntgenstrahlen Erzeugung in Röntgenröhren
Röntgenröhren für medizinische Anwendung
Röntgenstrahlung zur Strukturanalyse
Überlagerung von Schwingungen
Bohrs Atommodell und Strahlung bei elektronischen Übergängen
Snellius-Brechungsgesetz Die Apertur
Aufbau eines naturwissenschaftlichen Berichts
Computerorientierte Physik Schallinterferenz
Der Hall-Effekt David Fritsche Juli 2011.
Die Natriumlinie und Absorption, Emission, Dispersion, Spektren, Resonanz Fluoreszenz, Lumineszenz.
Sedimentation und Filtration
FERNERKUNDUNG Datenauswertung Quelle: WMO Space Programme / GOS.
Einleitung 1.1 Atome und ihre Spektren Wdh.: Ergebnisse Bohr 10

Ein kleiner Exkurs zur Infrarotspektroskopie
Inhalt Erzwungene Schwingung der Valenz-Elektronen: Kohärente Streuung
Schnelle Pulsformanalyse Neues Konzept zur Pulsformanalyse  Wavelet Transformation  Schnelle Datensuche (Hamming-Abstand)  Ergebnisse bei Einfach- Wechselwirkungen.
Betriebsbelastung WA eines Linearbeschleunigers
Neutronen Reflektometrie
Zusammenwirkung von Licht und Werkstoffen.. Es ist schon bekannt: wird Materie mit Licht bestrahlt, werden Elektronen frei.
Neue Technologien für innovative Produkte
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Fakultät für Technische Wissenschaften Betreuer: Univ.-Prof. DDipl.-Ing. Michael Flach Institut für Konstruktion.
Spektroskopische Methoden
Neutrinos Woher wissen wir eigentlich, dass es mehr als ein Neutrino gibt?
RC-5-Code.
„Wer zielt, der trifft.“ Lehrer: Herr Winter. Jeder Schüler hatte die Möglichkeit ein eigenes Katapult zu bauen Dabei wurden die handwerklichen Kompetenzen.
Untersuchung von Sternenlicht
Programmiersprachen II Fortsetzung Datenstrukturen Balancierte Bäume 3 Prof. Dr. Reiner Güttler Fachbereich GIS HTW.
Kontinuierliche Schichtdickenmessung am Kalottenschliff
Konstruktion des Bildes
P-n-Übergänge Philipps-Universität Marburg FB 13 Physik Seminar zur Experimentalphysik II Leitung: Prof. Heimbrodt Referent: Dirk Winkel Datum:
Licht und Photonen © Dr. Rolf Piffer.
Aw-Wert-1 Ein aus T1, F1 und einer Bauteiltemperatur errechneter Wert. Dieser wird bei der Beurteilung von Schimmelgefahr verwendet. Im Blatt „Analyse“:
Auf der Insel Tortuga ist ein alter Schatz vergraben
Der Food-Scanner beurteilt die Frische in Echtzeit
 Präsentation transkript:

Infrarotspektroskopie Amon J., Jöchlinger H., Konrad S., Mlynek F., Walcher C. Die Übung wurde betreut durch Univ.- Prof. Dr.phil. H. Krenn Institut für Physik, KFU - Graz Einleitung Die Infrarotstrahlung IR liegt in einem Wellenlängenbereich zwischen 0,78 und 1000 µm. Dabei wird die IR Strahlung nochmals in drei Kategorien unterteilt. Das nahe Infrarot (NIR) von 0,78 – 3 µm, das mittlere Infrarot (MIR) von 3 – 50 µm und das ferne Infrarot (FIR) von 50 – 1000 µm. Dabei gibt es für die unterschiedlichen Wellenlängenbereiche zahlreche Anwendungsmöglichkeiten. So ist die Technologie des berührungslosen Messens und Heizens mittels IR Strahlung in zahlreichen Bereichen, sowohl privat, als auch wirtschaftlich, medizinisch, wissenschaftlich oder militärisch nicht mehr wegzudenken. Zu den wirtschaftlichen Anwendungen gehören unter anderem die berührungslose Schichtdickemessung von Folien und Beschichtungen bei der Produktion und die schnelle und zuverlässige Identifikation und Trennung unterschiedlicher Kunststoffsorten zum Beispiel beim PET Recycling. Im Zuge dieser Arbeit, wurden Material, Dicke und Brechungsindices sowohl von Polyethylen (PE) und Polyethylenterephthalat (PET) Folien, als auch von Bleitellurid PbTe und Zink- Mangan-Tellurid ZnMnTe Epitaxieschichten mittels Fourier Transform Infrarotspektroskope FT – IR bestimmt. Methoden und Geräte Die Messungen der Schichtdicke unterschiedlich dicker PE Folien sind in Abbildung 3 überlagert dargestellt. Die beiden Spektren sind ident und unterscheiden sich einzig durch die Anzahl der Maxima. Die Schichtdicke d kann bei bekanntem Brechungsindex np mit Hilfe der Differenz zweier Maxima berechnet werden. Die Messung der Proben wurde mit einem EQUINOX IFS 55 Interferometer (Bruker Corporation Billerica MA, USA) durchgeführt. Als Strahlungsquelle wurde ein Globar , als Detektor ein Stickstoff gekühlter MCT Detektor verwendet. Die Messungen wurden im Bereich 1000 – 5000 cm-1 mit 0,5 mm Apertur durchgeführt. Vor und während den Messungen wurde der Probenraum mit getrockneter Luft gespült. Das Messprinzip der Schichtdickenmessung ist in Abbildung 1 dargestellt. Abbildung 3 Überlagerung der FT – IR Spektren einer 28 um dicken (Gefrierbeutel) und einer 13,4 um dicken (Frischhaltefolie) PE Folie. Abbildung 4 zeigt das FT - IR Spektrum von PbTe. Im Vergleich zu den Kunststofffolien, zeigen die Halbleiterproben keine charakteristischen Banden. Stattsdessen beginnt das Material ab einer bestimmten Wellenlänge, die Strahlung völlig zu absorbieren. Die Energie, bei der eine totale Absorption eintritt entspricht der Bandlücke im Halbleiter. Abbildung 1: Strahlengang des IR Strahls durch die Probe und das daraus resultierende Spektrum. Die Pfeile markieren die Stellen im Spektrum an denen die Maxima zur Schichtdickenbestimmung abgelesen werden können. Der reflektierte Strahl ABCD hat demnach eine um die doppelte Schichtdicke d größere Wellenlänge als der ohne Reflexion durchlaufende Strahl AB. Diese beiden IR-Strahlen überlagern sich zu einer periodisch zu- und abnehmenden Durchlässigkeit des Gesamtstrahls. Die Anzahl der dadurch entstehenden Maxima und Minima im Spektrum ist abhängig von der Schichtdicke der Folie. Abbildung 4 FT - IR Transmissionsspektrum einer 8,8 μm PbTe Epitaxieschicht. Gemessene Proben Probenbezeichnung Material nf df [µm] Melinex 1 PET 1,626 75,0 Melinex 2 27,7 Frischhaltefolie PE 1,5 13,4 Gefrierbeutel 28,0 Epitaxie 1 ZnMnTe (3%Mn) 2,74 4,2 Epitaxie 2 PbTe 6 8,8 Probenbezeichnung Material Bestimmung Melinex 1 PET Brechzahl Melinex 2 Schichtdicke Frischhaltefolie PE Material und Schichtdicke Gefrierbeutel Epitaxie 1 ZnMnTe (3%Mn) Epitaxie 2 PbTe Tabelle 2: Zusammenfassung aller Messergebnisse In Abbildung 3 sind die Messergebnisse aller Messungen zusammengefasst. Der ermittelte Brechungsindex von 1,626 für die PET Folie deckt sich sehr gut mit dem Literaturwert von 1,636 (Elman 1998). Auch die gemessenen Schichtdicken der beiden PE Folien liegen im Rahmen der Herstellerangaben. Der Brechungsindex der ZnMnTe Schicht von 2,74 liegt auch nur knapp über dem Literaturwert von 2,68 (Mandelung 1996). Tabelle 1 Gemessene Proben Ergebnisse In Abbildung 2 sind die FT – IR Transmissions- Spektren von Polyethylen (PE) und Polyethylenterphthalat (PET) überlagert dargestellt. Die Spektren unterscheiden sich deutlich und sind daher für eine Identifizierung beziehungsweis eine Unterscheidung der einzelnen Polymere sehr gut geeignet. Zusammenfassung Die Ergebnisse der durchgeführten Messungen entsprechen sehr gut den aus der Literatur erwarteten Werten. Auch die Identifikation der einzelnen Kunststoffe durch den Vergleich mit Referenzspektren war problemlos und sehr gut reproduzierbar. Quellen Elman J.F., Greener J., Herzinger C.M., and Johs B., Characterization of Biaxially-Stretched Plastic Films by Generalized Ellipsometry, Thin Solid Films, 313/314, (1998): 814-818 Mandelung O., Semiconductors – Basic Data, 2nd revised Edition, Springer (1996) Abbildung 2 Überlagerte FT - IR Spektren der gemessenen PE und PET Folien