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Unternehmen – Zwang zum Wachstum? 10. Veranstaltung Ziele / Themen: Schweizer Unternehmensstatistik Aussagen zu Unternehmenswachstum (2) Wachstumsdynamik in Unternehmen, Wachstumsziele Diseconomies of Scale, Alternative Kenngrössen Argumente wachstumsneutraler Unternehmen Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt… http://www.youtube.com/watch?v=RUdyqJuJOAs Wenn früh am morgen die Werksirene dröhnt Und die Stechuhr beim Stechen lustvoll stöhnt, In der Montagehalle die Neonsonne strahlt Und der Gabelstaplerführer mit der Stapelgabel prahlt. Ja dann wird wieder in die Hände gespuckt, Wir steigern das Bruttosozialprodukt. Ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Die Krankenschwester kriegt 'nen Riesenschreck, Schon wieder ist ein Kranker weg. Sie amputierten ihm sein letztes Bein Und jetzt kniet er sich wieder mächtig rein. Jaaaaa jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, Wir steigern das Bruttosozialprodukt. Ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Wenn sich Opa am Sonntag auf sein Fahrrad schwingt Und heimlich in die Fabrik eindringt, Dann hat Oma Angst, dass er zusammenbricht, Denn Opa macht heute wieder Sonderschicht. Ja jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, Wir steigern das Bruttosozialprodukt. Ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. A-A-An Weihnachten liegen alle rum und sagen pu-uh-uh-uh, Der Abfalleimer geht schon nicht mehr zuuuu. Die Gabentische werden immer bunter Und am Mittwoch kommt die Müllabfuhr und holt den ganzen Plunder. Und sagt: "Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, Wir steigern das Bruttosozialprodukt. Ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt." Wenn früh am morgen die Werksirene dröhnt Und die Stechuhr beim Stechen lustvoll stöhnt, Dann hat einen nach dem ander'n die Arbeitswut gepackt. Und jetzt singen sie zusammen im Arbeitstakt-takt-takt-takt-takt-takt-takt. Ja jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, Wir steigern das Bruttosozialprodukt. Ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Wir steigern das Bruttosozialprodukt. Ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Wir steigern das Bruttosozialprodukt. Ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL

Schweizer Unternehmensstatistik Marktwirtschaftliche Unternehmen und Beschäftigte nach Grössenklassen, 2008 Grössenklassen Unternehmen Beschäftigte nach Vollzeitäquivalenten Anzahl % KMU (bis 249) 311'707 99.6 2'327'802 66.6 Mikrounternehmen (bis 9) 272'346 87.1 869'206 24.9 Kleine Unternehmen (10-49) 33'183 10.6 760'780 21.8 Mittlere Unternehmen (50-249) 6'178 2.0 697'816 20.0 Grosse Unternehmen (250 und mehr) 1'154 0.4 1'166'269 33.4 Total 312'861 100.0 3'494'071 Durchschnittliche Anzahl Beschäftigte pro Unternehmen (marktwirtschaftliche Unternehmen), 2008 Sektor 2 (Industrie) 14.6 Sektor 3 (Dienstleistung) 10.1 Gesamtdurchschnitt 11.2 Quelle: Betriebszählung 2008 Stand der Daten 29.03.2010© Bundesamt für Statistik, Neuchâtel 2014

Aussagen zu Wachstum in Unternehmen H. Ulrich (1984: 27, 257)*: „Jedenfalls hat sich auch in der Wirtschaftspolitik ein wachstumsorientiertes Denken durchgesetzt … Die Grossunternehmen vor allem sind wachstumsorientiert in ihrer Politik… Leider hat die lange und relativ ungestörte Wachstumsphase bewirkt, dass wir uns an stabile Verhältnisse gewöhnt haben; insbesondere hat eine ganze Generation von Führungskräften nichts anderes erlebt.“ * Management

Aussagen zu Wachstum in Unternehmen J. Forrester (2009: 10-11)*: „I think one of the biggest management problems is going to be to undersand how to manage a successful nongrowing company – and how to get out of the frame of mind that success is measured only by growth… You’ve still got to have some way to maintain vitality, to maintain some product progress, but to do it wiehin a fixed demand on the environment. I don’t think I’ve heard of that being taught in management schools“ J. Forrester, *1918; Computerwiss., Be-gründer der System-dyamik (Weltmodell 3 für Grenzen des Wachstums)

Wachstumsdynamik in Unternehmen Wachstumszwang: Entschädigung des Eigen- und Fremdkapital-einsatzes (Risikoentschädigung) Wachstumsdrang wegen Unternehmensverfassung (börsenkotierte AG) Economies of scale (Mengeneffekte) Unternehmenshaftung (Voll~: Personengesellschaft; Teil~: AG, GmBh, Stiftung…) Marktsituation (Wettbewerb, Homogenität, Marktdynamik, Marktgrösse, Nachfragedynamik) Kapitalintensität Unternehmensziele Steueranreize (Abzugsfähigkeit von Schulden, Abschreibung von Investitionen) Challenges pay-as –you-go: face ageing society, stagnant wages, shorter hours Aim of funding principle:

Wachstumsziele/-indikatoren in Unternehmen Umsatz, Marktgrösse, -durchdringung Produktdiversifizierung, -innovation Gewinn Produktionsmenge Wettbewerbsposition Preisreduktion (-führerschaft) Mitarbeitende Shareholder Value (Aktionärswert) Challenges pay-as –you-go: face ageing society, stagnant wages, shorter hours Aim of funding principle:

Diseconomies of Scale Ausufernde Administration Atmosphäre/Einbindung von Mitarbeitenden Bürokratische Isolation Einzelner Leistungslohn mit falschen Anreizen Informationsverfälschung durch Hierarchien und Distanzen Williamson 1975 Challenges pay-as –you-go: face ageing society, stagnant wages, shorter hours Aim of funding principle:

Alternative Kenngrössen in Unternehmen Ökologische Ziele, Ressourcenverbrauch, -effizienz Produkt- und Servicequalität (Ko-Produktion, DL, Funktionen, Gemeingüter) Nischen Regionale Wertschöpfung / Transformation des Umfeldes Arbeits- und Lebensqualität Geringe Lohnspreizung Langfristiger Unternehmensbestand Challenges pay-as –you-go: face ageing society, stagnant wages, shorter hours Aim of funding principle: Liesen, Dietsche / Gebauer 2013

Anzahl marktwirtschaftlicher Unternehmen nach Rechtsform, 2008 Sektor 2 Sektor 3 Total Einzelfirmen 29'993 112'553 142'546 Kollektivgesellschaften 1'731 6'275 8'006 Kommanditgesellschaften 298 1'020 1'318 Aktiengesellschaften 26'612 60'353 86'965 GmbH 13'275 44'742 58'017 Genossenschaften 236 1'585 1'821 Andere 919 13'269 14'188 73'064 239'797 312'861 Quelle: Bundesamt für Statistik, Betriebszählung 2008 Stand der Daten 29.03.2010

Argumente wachstumsneutraler Unternehmen Zweck des Unternehmens: Beitrag für Gesellschaft, Umwelt, Nachhaltigkeit Krisenfestigkeit/Risiko: weniger krisenanfällig, Zyklen vermeiden; Anpassen an künftiges gesamtwirtschaftliches Schrumpfen Qualitätssicherung: Wachstum kann Qualität und Unterneh-mensklima schaden; im Optimum verbleiben; Effizienzpotentiale ausreizen Lebensqualität: Belastung durch grösseres Unternehmen; nicht zur VerwalterIn werden Challenges pay-as –you-go: face ageing society, stagnant wages, shorter hours Aim of funding principle:

Weitere Ansatzpunkte zur Überwindung der Wachstumsabhängigkeit => Andere Unternehmensformen und Kapitalbeschaffung fördern (Genossenschaft, Stiftung) => Abbau von wachstumsfördernden Steueranreizen => Strategien wachstumsneutraler Unternehmen erforschen (Handwerk, (Klein)Gewerbe, Gemeinwohlunternehmen), Kosten und Risiken von Wachstumsstrategien => Thematisieren der gesamtwirtschaftlichen Wachstumsaussichten Challenges pay-as –you-go: face ageing society, stagnant wages, shorter hours Aim of funding principle:

Aufgabe für 10. Veranstaltung Lesen Sie bitte Reuter, N. (2010). Der Arbeitsmarkt im Spannungsfeld von Wachstum, Ökologie und Verteilung, in: Seidl, I./Zahrnt, A. Postwachstumsgesellschaft. Konzepte für die Zukunft, Metropolis-Verlag, Marburg, S. 85-102. Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL