Usenet Von Ingo Schuster.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Internet inter net.
Advertisements

Support.ebsco.com Lernprogramm zum Erstellen einer lokalen Sammlung.
Einer der Dienste im Internet
HS-Projekt Friedrich Junge-Schule, Kl. 9c, 2011 Wie funktionieren Internet-Server? Web-Server auf eigener Domain und Game-Server für Internet-Spiele Teilnehmer:
Nachrichten! Klicken Sie auf Nachrichten und Sie kommen automatisch auf die Startseite von Busy-Com.de.
Die Mailing-Liste der Musterlösung
Basis-Architekturen für Web-Anwendungen
Elektronische Kommunikation & Co. imEnglischunterricht Klaus Metzger Mai 2003.
Lightweight Directory Access Protocol
Netzwerke im Dialogmarketing
Suchmaschine vs. Katalog Such-Robots i.d.R. werden alle Seiten erfasst täglich werden mehrere Mio. Seiten besucht Redaktion relativ wenig Seiten erfasst.
Geschichte und Funktion des Internets.
Internet und seine Dienste
Einführung in die Technik des Internets
„Online-Knigge“ (Robert Schertz)
von Julia Pfander und Katja Holzapfel E 12/2
Seniorkom.at vernetzt Jung & Alt Das Internet ist reif
© Microsoft Schweiz GmbHwww.security4kids.ch Johanna die Schöne Paul aus Zürich © Bing Maps.
Was bedeutet "Internet"? Begriff: Inter net
Heiko Zeyer im März 2004 Version 1.0
Spionage auf dem PC - wie wehre ich mich dagegen
Internet: Funktionsweise und Dienste
Weltweite Kommunikation mit Exchange Server über das Internet
3 Wie funktioniert TCP/IP?
Tutorium Informationsverarbeitung 1 – SS 02
Einführung in das Internet
WAP = Wireless Application Protocol Protokollstack Ein Protokoll ...
Verhaltensregeln für Internetnutzer
Vorteile eines lokalen Netzwerks?
Referat von Lisa Stier und Fabian Lengnick
Client-Server Systeme
Grundlagen: Client-Server-Modell
Allgemeine Technologien I Sitzung am Mailserver
Internet-Protokolle und Sicherheitsaspekte
1 Einführung ins Internet
Internet und SMS Internet und SMS Daniel Rickenbacher Jeremy Deuel.
Viren, Würmer und anderes Ungeziefer
Netzwerke.
Die Netzwerktechnologie und Struktur von Ebay
Kamran Awan & Mohammed Soultana
Rechnersysteme: Halbzeit Marcel Waldvogel. Marcel Waldvogel, IBM Zurich Research Laboratory, Universität Konstanz, , 2 Daten und Information.
HTTP IT-Zertifikat Universität zu Köln Allgemeine Technologien II
Modul 1 Suchumgebung (1): Internet
Push-Technologien 4.6 Was ist Push ? Einsatzgebiete Vor- und Nachteile
Client-Server-Modell
Provider und Dienste im Internet
Provider und Dienste im Internet
Von Antonia & Rieke, Jonas &Lucas Viel Spaß dabei! 
Kommunikationsworkshop oneTUI
->Prinzip ->Systeme ->Peer – to – Peer
Mailserver Protokollen Universität zu Köln WS 2008/09 Allgemeine Technologien I Dozentin: Susanne Kurz M.A. Referentin: Bethzy Gianella.
Technische Infrastruktur
Swai Melissa, Vögele Nelly und Hörner Sabrina Präsentieren
Alexandra Bückins, Nicole Jankowski & Melanie Kleefisch
Internet-Grundtechnologien. Client / Server Client („Kunde“): fordert Information / Datei an im Internet: fordert Internetseite an, z.B.
Web & Communitys. Eine Web Community sind Diskussionsforen, Chats und Social Networks. Eine Web Community sind Diskussionsforen, Chats und Social Networks.
Internet - Grundbegriffe Unterlagen zum Kurs "Wie erstelle ich eine Homepage?"
Web Services Spezielle Methoden der SWT Liste V – WS 2008/2009 Christian Boryczewski.
Kommunikation per Form und Besonderheiten. -Forschung  in der Linguistik seit 1994 Themen:  Vergleich – Brief –Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Problematik der Datenspeicherung  Cookies:  Individuelle Cookies werden vergeben für mit einer eindeutigen Nummer die 30 Jahre gültig ist eindeutigen.
Lisa Huber DHBW Mannheim
M AILSERVER Universität zu Köln IT- Zertifikat Seminarleitung: Susanne Kurz M.A Referentinnen: Saskia Giersch und Lisa Berger.
Mailserver IT-Zertifikat der Phil.-Fak.: Advanced IT Basics
Gerald KieferSchulstiftung Freiburg1 Das Internet als Kommunikationsmedium Internet für Einsteiger Sasbach im Februar 2000.
Mailserver Kira Skrodzki Definition 2 Ein Mail-Server ist ein Server, der Nachrichten und Mitteilungen empfangen, senden, zwischenspeichern.
Mailserver Referat im Rahmen des „Advanced IT-Basics“-Kurses im Sommersemester Juli 2016 Carsten Gerards.
Netzwerke - Protokolle
Geschichte des Internets
Das vielseitigste und interessanteste Netz Der Welt
 Präsentation transkript:

Usenet Von Ingo Schuster

Inhalt Begriffserklärung Struktur der Newsgroups Funktionsweise   Funktionsweise Usenet-Protokoll Usenet-Architektur Benutzung Newsreader Mozilla Thunderbird

Vergleich mit ähnlichen Kommunikationsmitteln Postings und Threads Regeln und Ettikette Netiquette Struktur Hierarchien Major Seven/Big Eight Vergleich mit ähnlichen Kommunikationsmitteln Vergleich mit Mailinglisten Vergleich mit Webforen Heute Archive

Begriffserklärung urspr. Unix User Network riesige Sammlung von Diskussionsforen (Newsgroups) in reiner Textform seit späten 1980er Zu Hochzeiten: 10.000 Newsgroups verteilte täglich 500 MByte Das Usenet ist ein weltweites, elektronisches Netzwerk, das einen eigenen selbstständigen Zweig des Internets neben dem World wide web darstellt. Es entstand lange vor dem World Wide Web. Telfonnetz Es stellt fachliche Diskussionsforen aller Art in reiner Textform zur Verfügung, die Newsgroups, an denen grundsätzlich jeder teilnehmen kann. Der Teilnehmer verwendet dazu üblicherweise einen Newsreader. Es stellt eine bedeutende Wissenssammlung dar, die in die späten 1980er zurückreicht. Daneben gibt es auch die Parallelstruktur des Binary Usenet, das auch Binärdateien als Anhänge mitverteilen kann.

Struktur der Newsgroups hierarchisch aufgebaut einzelne Newsgroup eigner Name englische Namen und Kürzeln auch eine länderspezifische bzw. sprachspezifische Struktur

Funktionsweise vergleichbar mit Schwarzem Brett oder Zeitung es existieren Moderatoren riesige Diskussionsbäume = Threads Moderatoren allerdings im Allgemeinen demokratisch gewählt und an Mehrheitsbeschlüsse gebunden sind. Vorteile des Usenets sind die Geschwindigkeit und die hohe Teilnehmerzahl. Innerhalb weniger Stunden können zu kontroversen Themen riesige Diskussionsbäume (sogenannte Threads) entstehen. unempfindlich gegen Zensur.

Usenet-Protokoll Früher: Unix to Unix Copy Protocol (UUCP) NNTP - Network News Transfer Protocol an SMTP angelehnt Message-ID eindeutige Nummer, nach zwei Jahre neu vergeben Format: <laufende Nummer@News-Server> Path-Header bevor Server Artikel weiterleitet, fügt er Namen hinzu

Kommunikation Client und Server auf Basis von ASCII-Kommandos NNTP-Kommandos Kommunikation Client und Server auf Basis von ASCII-Kommandos LIST der Client fordert vom Server alle verfügbaren Gruppen an QUIT beendet die Verbindung zum NNTP-Server NNTP-Statuscodes jede Antwort bringt drei Stelligen Statuscode mit 200 server ready - posting allowed 411 no such group

Verbreitung von Artikeln (Beispiel) Client C1 schreibt einen neuen Artikel und sendet ihn an News-Server N1. Der vergibt eine eindeutige Message-ID und fügt dem Path-Header seinen Namen hinzu. N1 kennt die N2 und N3 und leitet den Artikel an diese beiden Server weiter. N2 und N3 nehmen den Artikel entgegen und fügen ihren Name dem Path- Header hinzu. N3 hat Kontakt zu N4 und leitet den Artikel weiter. N4 nimmt den Artikel entgegen. Fügt seinen Namen dem Path-Header hinzu und leitet ihn an N5 weiter. N5 nimmt den Artikel entgegen und fügt seinen Namen dem Path-Header hinzu. N5 kennt N3, leitet den Artikel nicht weiter, da N3 sich im Path-Header des Artikels vermerkt hat und demnach den Artikel schon hat. N5 kennt außerdem N2. Er leitet den Artikel dort hin. N2 hat den Artikel allerdings schon und nimmt den Artikel nicht entgegen. Sind die Clients C2, C3 und C4 online, holen sie sich den neuen Artikel von ihren News-Servern ab.

Usenet-Architektur Für jede Usenet-Struktur gibt es einen verantwortlichen Server, auf dem alle Newsgroups eingerichtet sind. An diesen Server werden alle neuen Beiträge weitergeleitet. Dieser sorgt dafür, dass diese neuen Beiträge an andere Server weitergeleitet werden. An einigen Servern holen sich dann die Clients neue Beiträge ab oder schicken neue Beiträge an den Server zurück. Der Server sorgt dann für die Weiterleitung an seinen übergeordneten Server. Bis dann ein Beitrag bei allen Servern angelangt sind, kann es wenige Minuten bis einige Stunden dauern. Manche Server sind so schlecht angebunden, das sie neue Beiträge erst nach ein paar Tagen erhalten. Da es viele tausend Newsgroups gibt, liegt nicht jede Newsgroup auf jedem Server vor. Der Admin eines Servers sucht nur ein paar tausend Newsgroups mit viel nachgefragten Themen aus.

Benutzung Zugang über Newsreader Eingeschränkter Zugang E-Mail (Mail-To-News-Gateway) Webseite (Web-To-News-Gateway) Die Schnittstelle, das Gateway, erhält das E-Mail, passt dieses auf das Usenet-Format an und leitet dann den Artikel in das Usenet. Mail2News-Gateways anonymisieren selbst keine Newsartikel, sondern veröffentlichen sie nahezu unverändert inklusive der empfangenen From: Adresse (Absenderangabe im E-Mail). Die Betreiber von mail2news@anon.lcs.mit.edu weisen außerdem ausdrücklich darauf hin, dass jeder Artikel, der über ihr M2N-Gateway geleitet wird - aber auch vergebliche Versuche - protokolliert wird. Sie sollten davon ausgehen, dass das Protokoll (Logdatei) genügend Informationen enthält, um herauszubekommen, von wem der Artikel geschickt wurde, auch wenn dies nicht im Usenet-Artikel zu ersehen ist. In Verbindung mit Remailer ist natürlich der ursprüngliche Verfasser des E-Mails nicht durch die Logdatei zu ermitteln, sondern nur der Remailer, der das E-Mail an das M2N-Gateway geschickt hat. Ähnlich wie anonyme Remailer, werden auch die Mail2News-Dienste kostenfrei angeboten. Eine Verpflichtung der Betreiber zum kontinuierlichen Betrieb ihrer Dienste besteht nicht. Demzufolge kann jedes bestehende M2N-Gateway ohne vorausgehende Benachrichtigung die Arbeit einstellen.

Newsreader Adresse des zu benutzenden Newsservers vorhandene Newsgroups aufgelistet Newsgroup -> Postingliste Offlinemodus möglich Textmodus als auch Grafikmodus

Mozilla Thunderbird Mozilla Thunderbird ist ein freies Open-Source-E-Mail-Programm und zugleich ein Feedreader, Newsreader sowie XMPP-, IRC- und Twitter-Client des Mozilla-Projekts. Es ist neben Microsoft Outlook eines der am weitesten verbreiteten Programme zum Lesen von News und E-Mails.

Postings und Threads Post aufgebaut wie E-Mail (Betreff und Text) Beitrag an mehrere Newsgroups = Crosspost neues Posting ohne Antwort auf ein altes = neuer Thread

Regeln und Ettikette Das Usenet ist prinzipiell ein recht lustiger Haufen, manchmal ein lustiger Haufen kleinkarierter, besserwissender und arroganter Arschlöcher, aber doch immer irgendwie lustig. (Oliver C. Thornton) Realname angeben Freundlichkeit wird vorausgesetzt richtiges „Quoting“ Themenwiederholungen vermeiden in richtige Gruppe schreiben

Netiquette Verhaltensempfehlungen im Usenet „Vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt!“

Hierarchien Um das Usenet übersichtlich zu gestalten, wird es in einzelne Newsgroups unterteilt. Das sind Gruppen, in denen nur über ein bestimmtes Thema diskutiert wird. Gruppen mit gemeinsamem Namenspräfix gehören zur selben Hierarchie. Hierarchien haben meist eine Gemeinsamkeit, die für alle enthaltenen Gruppen gilt (Ausnahmen sind beispielsweise alt oder free). Manche Hierarchien sind auf vielen Servern weltweit auffindbar, andere sind eingeschränkt auf einen bestimmten Newsserver. Man spricht auch von öffentlichen und privaten Hierarchien, wobei auch bei privaten Hierarchien oft jeder teilnehmen kann, nur die Weiterverbreitung der Artikel auf andere Server ist eingeschränkt oder gänzlich unerwünscht. Grund für die Beschränkung sind u. a. die Vermeidung von Spam oder der Wunsch, nicht in Archiven wie Google Groups aufgenommen zu werden. Für Anfänger (Newbies) empfehlenswert sind die Gruppen der Subhierarchie [de].newusers, in denen regelmäßig aktuelle FAQ gepostet werden und erfahrene Benutzer Fragen beantworten.

Usenet Strukturen Beispiele Beschreibung / Inhalte comp über Netzwerke, Computer und Software sci Wissenschaft und Technik rec Hobby, Literatur

Major Seven/Big Eight comp Themen rund um den Computer (computer) sci Wissenschaft und Technik (science) soc Gesellschaftlichen Themen (social) talk Allgemeine Gespräche über Dies und Das rec Alle Themen rund um Freizeit und Erholung, zum Teil auch Kunst und Kultur (recreational) news In dieser Hierarchie ist das Usenet selbst Gesprächsthema misc Alles, was nicht in einer der oben genannten Newsgroups Thema ist (miscellaneous, ‚Vermischtes‘) humanities Geisteswissenschaften, Kulturelles (seit 1995) Um einen besseren Überblick über die verfügbaren Newsgroups zu haben, wurden diese hierarchisch nach sieben Hauptthemen unterteilt, die Major Seven oder Big Seven. Diese waren – und sind zusammen mit der 1995 geschaffenen achten Hierarchie als Big Eight bzw. Big-8:

Vergleich mit Mailinglisten Maillinglisten ein Server Usenet keine Benutzerübersicht kann parallel genutzt werden

Vergleich mit Webforen Administrator gibt Aussehen der Nachrichten und Funktionen zur Nachrichtendarstellung und - bearbeitung vor Webforen speichern nur auf einem Server Unterschiedliche „Kulturen“

Heute 50.000 - 170.000 Newsgroups 6500 Newsserver seit 2001 rückläufig Usenet II scheiterte

Archive 1995 bis 2001 Deja News Google Groups Usenet-Replayer Auf den meisten Newsservern werden Artikel ab einem gewissen Alter gelöscht. Von 1995 bis 2001 stellte Deja News eine Vielzahl von Artikeln auf einer Website zur Verfügung. Die Datenbestände von Deja News wurden von Google aufgekauft und unter dem Namen Google Groups als weitere Suchdienstleistung angeboten. Google hat dieses Archiv stets auch aus anderen Quellen erweitert, so dass im Google-Archiv auch aus früheren Jahren Artikel zu finden sind. Usenet-Replayer macht einen Teil des binären Usenet in einem durchsuchbaren Archiv frei zugänglich.

Zusammenfassung Usenet = Sammlung von Diskussionsforen Hierarchisch strukturiert (Major Seven/Big Eight) Nutzt NNTP Zugang über Newsreader oder E-Mail und Web ähnelt Schwarzem Brett viele Server Newsreader Text- oder Grafikmodus Offlinemodus möglich

Netiquette = Verhaltensregeln Archive 1995 bis 2001 Deja News Google Groups Usenet-Replayer Newsgroup -> Threads -> Postings

Danke für ihre Aufmerksamkeit