Fritz J. Roethlisberger & William J. Dickson MANAGEMENT AND THE WORKER

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 Präsentation transkript:

Fritz J. Roethlisberger & William J. Dickson MANAGEMENT AND THE WORKER An Account of a Research Program Conducted by the Western Electric Company, Hawthorne Works, Chicago 1939 Referent: Stefan Graf 04.07.2003 Klassiker der empirischen Sozialforschung Dozent: Dr. Wittenberg

Inhaltsübersicht Biographie und Werke: Fritz Jules Roethlisberger Zielsetzungen der Studie Die Hawthorne Studie: 5 Experimente Methodik Zentrale Schlussfolgerungen Kritik Management and the Worker – ein Klassiker?

Biographie Fritz Jules Roethlisberger William John Dickson

Fritz Jules Roethlisberger Geboren am 29. Oktober.1898 in New York Gestorben am 17. Mai 1974 Professor of Human Relations an der Harvard Graduate School of Business Administration Berufen von Prof. Elton Mayo Andere Werke u.a.: The Elusive Phenomena, 1977 Man-in-Organization, 1968 Counseling in an Organization, 1966 Management and Morale, 1941

William John Dickson Geboren 1904 Leiter der Abteilung „Employee Relations Department“ der Western Electric Company Andere Werke: Counseling in an Organization, 1966

2. Zielsetzungen der Studie Gebiet der Organisations- und Industriesoziologie Ursprünglich: Untersuchung des Verhältnisses zwischen Arbeitsbedingungen und Arbeitsproduktivität Später: Untersuchung des Einflusses menschlicher Faktoren auf die Arbeitsproduktivität

3. Die Hawthorne Studie Studie im Auftrag der Western Electric Company Initiiert von Elton Mayo und Roethlisberger 1924-1932 Ort: Hawthorne Werk in Chicago 5 unterschiedliche Phasen bzw. Experimente: Die Illumination Experimente Der Relay-Assembly Testraum Der Mica Splitting Testraum Der Bank Wiring Observationsraum Das Interview Programm

Die Illumination Experimente 1924-1927 Untersuchung unters. Lichtbedingungen auf die Produktivität Ergebnis: Der „Hawthorne-Effekt“ Ein erwarteter Effekt eines Experiments wird erreicht, aber nicht aus dem erwarteten Grund. Der Effekt geschieht nur, weil die Testpersonen wissen, dass sie observiert werden.

Der Relay-Assembly Testraum

Der Relay-Assembly Testraum 04/1927 – 11/1931 Gruppe von 6 Telefonrelais-Montiererinnen Arbeitsbedingungen kontrolliert verändert Länge der Pausen Raumtemperatur und –Feuchtigkeit Arbeitstaglänge, Arbeitswochenlänge Nahrungsaufnahme Leistungsprämien Verhalten des Vorarbeiters Ergebnis: “Informelle Organisation“ und „Social Man“

Der Mica Splitting Testraum 09/1928 – 09/1930 5 Arbeiterinnen wurden neuem Führungsstil ausgesetzt: Partizipation der Arbeiter erhöht Autoritäres Verhalten der Vorgesetzten verringert Ergebnis: Gruppendynamik wichtiger als Leistungszulagen

Der Bank Wiring Observationsraum 11/1931 – 05/1932 Freie Beobachtung einer Gruppe von 14 Verdrahtern Ergebnis: Verhaltensnormen in einer Gruppe haben einen großen Einfluß auf die Produktivität.

Das Interview Programm 09/1928 – Anfang 1931 Ca. 21.000 Arbeiter und Angestellte wurden befragt. Roethlisberger stellte Verhaltenskodex für Interviewer/innen aus. Ziel: Urspr.: Erkundung der Befindlichkeiten der Arbeiter Was ist den Arbeitern wichtig? Welche sind die besten Arbeitsbedingungen? Ergebnis: Beschwerden sind erst dann richtig zu deuten, wenn der persönliche und wirtschaftliche Background beachtet wird.

4. Methodik Methodisch experimentell und anwendungsorientiert psychologisch ausgerichtet Große Methodenvielfalt Experimente mit abhängiger Variable Nicht-beurteilende teilnehmende Beobachtung Befragung Mit der Zeit zunehmend indirekter

5. Kernaussagen Die individuelle Begabung hat keine große Aussagekraft für die Arbeitsleistung. Die informelle Organisation beeinflusst die Produktivität. Es existiert ein Gruppenleben unter den Arbeitern. Die Normen der Arbeitsgruppen beeinflussen die Produktivität. Der Arbeitsplatz ist ein soziales System.

6. Kritik Teilweise nur sehr kleine Gruppe: Validität? Wichtige Faktoren wurden nicht untersucht: z.B. Klassenzugehörigkeit, Rasse, Geschlecht und Bildung, Zeit der großen Depression Gibt es wirklich den „Hawthorne Effekt“?

6. Management and the Worker – ein Klassiker? JA! Pionier eines neuen Paradigmas in der Management-Forschung Hat die Human Relations innerhalb von Organisation über Jahrzehnte dominiert Grundlage für Verständnis des sozialen und psychologischen Verhaltens am Arbeitsplatz Experimentelle Forschungsdesigns + Interviewtechnik werden noch heute verwendet

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und viel Glück bei den Prüfungen!