Grundsicherung und Arbeitsförderung in Deutschland.

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 Präsentation transkript:

Grundsicherung und Arbeitsförderung in Deutschland. Praxisbeispiel: Integration von Hilfebeziehern in Offenbach am Main Tagung: Mindestsicherung und Arbeitsmarktintegration in der Steuermark Graz, März 2008 Matthias Schulze-Böing Stadt Offenbach am Main / MainArbeit GmbH

Gliederung Ziele der Sozialreform "Hartz-4" Trägerschaft und Implemetierung Erfahrungen 2005-2007 Das SGB II im Rahmen einer regionalen Aktivierungspolitik - Praxisbeispiel Zentral, dezentral, kommunal - neue Organisationsdebatte Perspektiven - Versuchs eines Fazits

1. Ziele der Sozialreform Einheitliche Grundsicherung für Arbeitsuchende Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe Wirksamere Anreize zur Arbeitsaufnahme Intensivere Betreuung, effektivere Vermittlung „Fördern und Fordern“ Institutionelle Vereinheitlichung

Gliederung Ziele der Sozialreform "Hartz-4" Trägerschaft und Implemetierung Erfahrungen 2005-2007 Das SGB II im Rahmen einer regionalen Aktivierungspolitik - Praxisbeispiel Zentral, dezentral, kommunal - neue Organisationsdebatte Perspektiven - Versuchs eines Fazits

Trägerschaft Leistungen SGB II BA Kommunale Träger Grundsicherungs-leistungen Alg II Sozialgeld Sozialversiche-rungsbeiträge Kosten der Unterkunft und Heizung Sonstige Leistungen Eingliederungslei-stungen Arbeitsmarkt-politische Instrumente Arbeitsgelegen-heiten Sonstige Eingliederungs-leistungen

Leistungsbezieher Bedarfsgemeinschaften, bestehend aus erwerbsfähigen Hilfebeziehern - arbeitslose eHb - arbeitsuchende eHb (einschl. erwerbstätige eHb) - ratsuchende eHb deren nicht erwerbsfähige Angehörige

Implementierung 350 Arbeitsgemeinschaften gem. § 44b 69 Optierende Kommunen (Experimentierklausel) gem. § 6a 20 Kreise mit getrennter Aufgabenwahrnehmung

Gliederung Ziele der Sozialreform "Hartz-4" Trägerschaft und Implemetierung Erfahrungen 2005-2007 Das SGB II im Rahmen einer regionalen Aktivierungspolitik - Praxisbeispiel Zentral, dezentral, kommunal - neue Organisationsdebatte Perspektiven - Versuchs eines Fazits

3. Erfahrungen 2005 - 2007 Wesentlich mehr Antragsteller und Leistungsbezieher als prognostiziert (+30%) Gravierende Implementationsprobleme, organisatorische Überlastung in der Anfangsphase Stabilisierung ab Mitte 2006 Rückläufige Zahl von Hilfebeziehern, positiver Beitrag zur Reduktion von Arbeitslosigkeit

Gliederung Ziele der Sozialreform "Hartz-4" Trägerschaft und Implemetierung Erfahrungen 2005-2007 Das SGB II im Rahmen einer regionalen Aktivierungspolitik - Praxisbeispiel Zentral, dezentral, kommunal - neue Organisationsdebatte Perspektiven - Versuchs eines Fazits

Kontext Offenbach / Rhein-Main Kernstädte Frankfurt und Offenbach Wachstumsregion Hohe Verflechtung OF: 120.000 Einwohner, 50.000 Beschäftigte, 6300 Arbeitslose, rd. 13.000 eHb in 9.000 Bedarfsgemeinsch. Hoher Migrantenanteil (> 30 Prozent) Tradition aktiver kommunaler Arbeits- und Beschäftigungsförderung Funktionierende lokale Netzwerke

Konstruktion ARGE Offenbach Politische Grundsatzentscheidung Anfang 2004 Treibende Rolle der Kommune Nutzung vorhandener Kooperationsprojekte Starker kommunaler Akzent Rechtsform GmbH Konzeption als "One-Stop-Shop" ("alles an einer Stelle", " vieles aus einer Hand")

Agentur für Arbeit Offenbach MainArbeit GmbH - Arbeitsgemeinschaft in Offenbach am Main Agentur für Arbeit Offenbach Stadt Offenbach Gesellschafter- versammlung Beirat Aufsichtsrat Geschäfts- führung 49% 51%

Integrationspolitik der MainArbeit Grundprinzip „Integration vor Leistungsgewährung“ (Zugangssteuerung, Sofortaktivierung, "Gateway" und "Auftakt") Vielfalt von Eingliederungsmaßnahmen Ganzheitliches Fallmanagement Nutzung lokaler und regionaler Netzwerke Permanente Weiterentwicklung von Maßnahmen

Lokales Netzwerk Stadtent-wicklung Wirtschafts-förderung Schulen Jugendhilfe Agentur für Arbeit Soziale Dienste Kommunal-wirtschaft Freie Wohlfahrts-pflege Unternehmen Kammern

Arbeit im Netzwerk: Übergang Schule-Beruf Jugendhilfe Schulen Träger Kommunales Übergangs- management Vereine Kommune Kammern Ag. f. Arbeit

Arbeit im Netzwerk: Existenzgründungen von Hilfebeziehern Lokaler Mikrofinanz- fonds Gründer- zentrum Existenz- gründung, Existenz-sicherung Wirtschafts- förderung

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, Ende 2007   Insgesamt im Monat 2.907 Arbeitsgelegenheiten 902 Qualifizierung, FbW 935 Vermittlungsbetreuung d. Dritte 640 Sofortaktivierung 54 Produktionsschulen 65 Außerbetriebliche Ausbildung Förderung von erwerbstätigen eHb 211 100

Gliederung Ziele der Sozialreform "Hartz-4" Trägerschaft und Implemetierung Erfahrungen 2005-2007 Das SGB II im Rahmen einer regionalen Aktivierungspolitik - Praxisbeispiel Zentral, dezentral, kommunal - neue Organisationsdebatte Perspektiven - Versuchs eines Fazits

Perspektiven 2008 - 2010 BVG-Urteil 20.12.2007: Arge-Modell nach 2010 nicht fortsetzbar Künftiges Organisationsmodell umstritten Vorschlag Bundesregierung: getrennte Aufgabenwahrnehmung in einem "kooperativen Jobcenter" Vorschlag Landkreise: Kommunalisierung Föderalistische Struktur Deutschlands (?) Herausforderung: Erhaltung der integrierten Förderung aus einer Hand ("one stop shop"), Sicherung lokaler Netzwerke

Gliederung Ziele der Sozialreform "Hartz-4" Trägerschaft und Implemetierung Erfahrungen 2005-2007 Das SGB II im Rahmen einer regionalen Aktivierungspolitik - Praxisbeispiel Zentral, dezentral, kommunal - neue Organisationsdebatte Perspektiven - Versuchs eines Fazits

Fazit Arbeitsmarktreform zeigt Erfolge Erfolgsfaktoren: - Aktivierung durch "Fördern und Fordern" - Hilfen aus einer Hand - Einbeziehung der Kommunen - Lokale Netzwerke - Dezentrale Organisation / begrenzte bundesweite Koordinierung Erfolgreiche Implementation erfordert innovative Organisationsmodelle

Weitere Informationen: Dr. Matthias Schulze-Böing Stadt Offenbach am Main MainArbeit GmbH schulze-boeing@offenbach.de www.mainarbeit-offenbach.de