Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

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 Präsentation transkript:

Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

„Wie Kinder essen lernen“ Begriffsdefinitionen „Wie Kinder essen lernen“ Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014 Definitionen Ernährungsbildung und Ernährungserziehung gehören im engeren Sinne zusammen Ernährungsbildung… … wird als Bemühen angesehen, eine persönlich sinnvolle Ernährungsweise aufzubauen, worin er Unterstützung und Begleitung erfährt… Essen + Trinken = Ernährung Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Motive für die Lebensmittelauswahl Appetit, Hunger, Geschmack Sonderangebote, Werbung Gewohnheiten Kultur, Tradition Sozialen oder zeitlichen Gründen Verträglichkeit … Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Entwicklung unseres Essverhaltens Prägung im Mutterleib und in den ersten Lebensjahren Verbunden mit Wärme, Geborgenheit, Geliebt sein, Akzeptanz Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Hunger- Sättigungsmechanismus Eltern und Bezugspersonen geben viele Antworten auf das Hungergefühl Erste Fehlinterpretationen möglich Kinder essen mal mehr, mal weniger Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014 Geschmacksbildung Pränatale Programmierung Geschmacksvorliebe „süß“ ist angeboren Andere Geschmacksrichtungen müssen die Kinder dazulernen Kinder reagieren zunächst auf Unbekanntes, evtl. intensiv Schmeckendes zunächst ablehnend = angeborene Neophobie Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014 Tipps In der Schwangerschaft und Stillzeit abwechslungsreich essen und trinken Speisen mit Kräutern abschmecken Speisen attraktiv anrichten und dekorieren Den Geschmack der Kinder ernst nehmen und akzeptieren Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Neugier und Aversionen Interesse wecken Phantasienamen verwenden Beteiligung beim Zubereiten wecken die Neugier Durch häufiges Probieren (mindestens acht mal) findet eine Gewöhnung statt, egal in welchem Alter Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Beteiligung bei der Zubereitung Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014 Aversionen Durch einen evolutionsbiologischen Mechanismus entsteht eine Abneigung gegenüber geliebten Speisen Dieser sorgt für eine breite Nahrungsauswahl und sichert die Nährstoffversorgung Gelassen hinnehmen, wenn Kinder über einen längeren Zeitraum nur noch ihre Lieblingsspeise essen möchten, das vergeht von alleine Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014 Aversionen Können aus einer spezifisch-sensorischen Sättigung entstehen Wenn der Verzehr mit einer unangenehmen Erfahrung am Tisch verbunden ist Sich anschließend Übelkeit eingestellt hat Kinder nicht zwingen, etwas zu essen Für eine angenehme, entspannte Atmosphäre sorgen Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Lebensmittel kennen lernen Lebensmittel und Mahlzeiten nicht mit anderen Reizen wie Fernsehen, Kino, Einkaufen gehen koppeln Dem Kind nicht zu viel Aufmerksamkeit widmen und nie auf einen Streit um das Essen einlassen Mit Essen nie belohnen, trösten oder bestrafen Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014 Essen und Emotionen Aufregung, Langeweile, Trauer, Angst, Schmerzen u.a. können bei Kindern Stress auslösen Nicht mit Essen reagieren! Andere Entspannungsmöglichkeiten anbieten Essen und Trinken sind keine „Leistung“, die besonders gelobt werden muss Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Genuss contra Verstand Mit Essen und Trinken wird an erster Stelle ein Genussmotiv verbunden Appelle an die Vernunft haben keine Chance Es kann „nur“ Fachwissen vermittelt werden „Probier mal, das schmeckt echt lecker!“ Kochen und essen Sie selber unter dem Aspekt des Genusses Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014 „Gesund“ Das Wort „Gesund“ ist für die Kinder abstrakt Kinder denken nicht in die Zukunft Drohungen sind nicht nachvollziehbar Eltern verlieren an Glaubwürdigkeit Süßigkeiten gewinnen zunehmend an Reiz Verknappung und Verbote lösen einen besonderen Reiz aus Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014 Fernsehen und Werbung Fernsehen begünstigt Übergewicht, in der Zeit bewegen sich die Kinder nicht Evtl. essen und trinken sie noch dabei Sättigung wird nicht wahr genommen Lebensmittelverbote durch die Eltern werden durch die Werbewirkung erhöht Fernsehzeit konsequent beschränken und dabei nicht essen und trinken Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014 Regeln Bei Wertschätzung kooperieren Kinder gerne Die Bereitschaft neues auszuprobieren ist groß Altersgemäße Einbeziehung bei der Speisenzubereitung Durch Partizipation erwerben sie Sicherheit und Selbständigkeit Kein Zwang, mit allen Sinnen genießen Es ist ein Lernprozess, dass Kinder beim Essen sitzen bleiben Beendet das Kind frühzeitig die Mahlzeit, genügen 1-2 Versuche Keine Extraspeisen oder Ersatz anbieten Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014 Vorbilder So oft wie möglich in der Gemeinschaft das Essen zubereiten und den Tisch decken Gemeinsam essen und trinken Mahlzeiten werden eindeutig begonnen und beendet Gemeinsame Rituale festlegen Es werden kleinere Portionen angeboten Das Kind kann nachfordern, bzw. sich nachnehmen, bis es satt ist Kein Streit und Spielzeug am Familientisch Eltern sind Vorbilder Danach kommen Freunde, Lehrer, Prominente, etc. Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014

„Der Mensch isst anders, als er sich ernähren sollte“ Eigentlich ist es ganz einfach … … und doch ohne Garantie. Eine Garantie, dass sich ein gesundheitsförderndes Essverhalten entwickelt gibt es leider nicht. Anja Häußler, Diätassistentin, 22. Januar 2014