Altersarmut – heute und in der Zukunft

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Was denken die Kinder in Frankfurt und Hessen?
Advertisements

UVB-Jahrespressekonferenz 2013
Der Sozialstaat.
Ergebnisse einer Standortanalyse
Präsentation Rachitis
JUGENDARMUT in Deutschland
Armut im Alter eine Herausforderung auch für uns
Reform der Altersvorsorge 2020 Einschätzung aus Sicht der Gewerkschaften Doris Bianchi, SGB 18. Juni 2013.
risikoabsicherung gegen die finanziellen folgen schwerer erkrankungen
Ungleichheitsfolgen privater Alterssicherung in Europa
1 Die materielle Situation von Arbeitslosen Hauptergebnisse einer IFES-Studie Pressekonferenz am Georg Michenthaler.
Wohnimmobilien zur Altersvorsorge – Worauf muss man achten?
So profitiert Österreich Mit der SPÖ zur Top-5 Wirtschaftsnation – der Entwurf zum neuen Wirtschaftsprogramm Christoph Matznetter, Budget- und Finanzsprecher.
VVO – Jugendstudie zur Finanzbildung
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Hans Dietrich, Berlin, den Zukünftige Qualifikationsbedarfe auf dem Arbeitsmarkt.
Das Wichtigste auf einen Blick
Dr. Matthias Meißner Project Manager – Systems of Social Protection
6. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung
Zur ökonomischen Situation der Frauen in Österreich Gudrun Biffl
Entwicklungsländer und Armut
Sozialpolitik Präsentation für das GPA-djp Seminar am
Caritas Zeichnungswettbewerb
Metalloberflächenveredelung GmbH von Kevin und Daniel.
Zur Zukunftsfestigkeit der Europäischen Sozialstaaten
Diabetes!.
Absolute Armut in der Weltgesellschaft
Dr. Simone Leiber Was leistet die Rentenpolitik in verschiedenen Ländern Europas zur Vermeidung der Alterarmut? Tagung „Zukunft der Alterssicherung – Alterssicherung.
Prof. Dr. Ernst Kistler INIFES, Internationales Institut für
Äquator. Vor ca. 600 [Mio. Jahren] Vor ca. 560 [Mio. Jahren]
Das Recht auf Leben Thema: Kinderarmut The Right to Survive Topic:
Altersarmut und ihre Folgen
Armut in Vorarlberg Um auf die Armut in Vorarlberg aufmerksam zu machen, hat die Caritas am Samstag in Feldkirch und Dornbirn einen Aktionstag veranstaltet.
4-Punkte Programm zur Senkung der Kindersterberate VON... WÜD, HONDL & MINIMI.
Armut.
Maturaprojekt 2013 Valeria Ertelt Alexandra Lenz Armut in ELMikrokrediteHunger Folgen Ursachen Armut Bekämpfung Entwicklungsländer Wege aus der Armut.
Altersarmut und mögliche Auswirkungen auf die Schuldnerberatung
1 Erfolgreich mit der LV im Jahresendgeschäft 2015 Michael Giesler Vertriebsleiter Leben der HanseMerkur Versicherungsgruppe …sich gegenseitig zu unterstützen.
IG Metall Schwäbisch Hall RENTE – Was ist das?. IG Metall Schwäbisch Hall Umlageverfahren Generationenvertrag Arbeitsmarkt Produktivität Demografie 1.
Nachbar Österreich Erfolgschancen für deutsche Unternehmen Friedrich Schmidl, ABA – Invest in Austria Hamburg, 3. Mai 2016.
Armut in unserem Land - Kinder sind besonders betroffen - Martin Fischer, Diakonisches Werk der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers e. V.
Die Kosten einer garantierten, lebenslangen Rente Berlin, 16. März 2016 Herzlich Willkommen Prof. Michael Hauer Institut für Vorsorge und Finanzplanung.
IFES - Institut für empirische Sozialforschung GmbH Teinfaltstraße Wien EURO Mindestlohn und -gehalt Sonderauswertung des Österreichischen.
I. Ziele der Präsentation II. Was ist Mediation? III. Sedes materiae IV. Mediationszeitpunkt V. Beurteilung Marc SchibliNino Hafner2.
Ein Unternehmen der ProSiebenSat.1 Media AGEin Unternehmen der ProSiebenSat.1 Media SE Konjunkturentwicklung & -prognosen Unterföhring, Juni 2016.
. Philipp Iten Stud. Sek. I 06 FHNW Aarau Posterdesign © Maria Spychiger Stephanie Stud.
23. November 2015 „Uni der Generationen“
Für eine Rente mit Niveau! Lebensstandardsichernd und armutsfest! Matthias W. Birkwald (MdB) Rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. 31. August.
Familie ist alles – Alles ist Familie!? Timo Ackermann, Hochschule Neubrandenburg, Fachstelle AlFa, 25. Juni.
Zimmerstraße Hamburg Tel: 040 – Eine Kooperation mit Kulturloge Hamburg e.V.
Anerkennung – (k)ein Problem? Ergebnisse aus der neuen Studierendenbefragung des DAAD 2015 DAAD- Diskussionsforum „Anerkennung – (k)ein Problem?“, 21.
1 verstehen - fühlen – inspirieren Tel: (02632) Fax: (02632) evitare Unternehmensberatung  Organisationsentwicklung  Coaching  Beratung.
Erkenntnisse und Fakten zu Armut bei Kindern und Jugendlichen
betriebliche Interessenvertretungen
Arbeit und Familie der Zukunft
Agenda Klassischer Liberalismus, Wohlfahrtsökonomik, Neue Politische Ökonomie und Ordnungspolitik Einkommens- und Vermögensverteilung Rentenreformen? Steuerreformen?
Identifying the effects of gendered language on economic behavior
Solidarisch und gerecht
Möglichkeiten und Grenzen der pflegerischen Versorgung in einem Krankenhaus der Zukunft PFLEGEFORUM 2014, Erkelenz NRW.
Ökonomische Bedeutung der Kinobranche in Österreich
Inklusionsbarometer 2016 Zahlen & Fakten (beruhend auf dem vierten Inklusionsbarometer der Aktion Mensch (Komplette Studie:
K. Hager, M. Brecht, O. Krause, V. Grosse
MEDIENKONSUM VERBESSERT DIE STIMMUNG – RADIO AM STÄRKSTEN
Richtige und falsche Wege zu einer gerechten Alterssicherung
Die Entwicklung der Pflegeressourcen im Bereich der Altenpflege
Sozialversicherung Faktencheck
Schulinterene Fortbildung der DFE/ Systemische Beratung
Für eine „Neue Grüne Grundsicherung“
Rechenbeispiel Riester
Betriebliche Altersversorgung (bAV)
 Präsentation transkript:

Altersarmut – heute und in der Zukunft empirica-Studie im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge Präsentation der Ergebnisse Berlin, 22. Juni 2017

Was ist Armut? Absolute Armut Relative Armut weniger als 1,90 $ pro Tag (OECD) Bezug staatlicher Grundsicherung Relative Armut weniger als 60% des Medians misst eher Ungleichheit gefühlte oder sozio-kulturelle Armut nicht prognostizierbar Studie soll Beitrag zum Abbau der gefühlten Armut leisten

Armutsrisikoquoten 1973 bis 2013 In anderen Datenquellen sind Senioren seltener arm (SOEP, MZ, EU-SILC). Bezug Grund- sicherung 2015: 8,4% insgesamt 3,4% Senioren Quelle: Altersarmut – heute und in der Zukunft

Wer ist arm? Geringes Risiko: pensioniertes Akademikerpaar im Eigenheim *oder angelernt/Berufsvorbereitung | **oder ähnliches Quelle: Altersarmut – heute und in der Zukunft

Empirisch modelliertes Altersarmutsrisiko 2030 Frage: Was, wenn alle länger/kürzer arbeiten und alle/keiner riestert? . Wie werden sich die Menschen verhalten? Quelle: Altersarmut – heute und in der Zukunft

Problem (empirische Fakten) Arme sind eher Frührentner weniger Beitragspunkte weniger Beitragsjahre Frührentner waren eher arbeitslos noch weniger Beitragspunkte noch weniger Beitragsjahre Frührentner haben seltener Riestervertrag Keine Kompensation des Rentenniveaus . Wie viele werden nicht länger arbeiten und nicht riestern?

Geschätztes Mengengerüst für Verhaltensweisen . Wie hoch ist die Armutsquote bei einzelnen Teilgruppen? Wahrscheinlichkeiten für „länger arbeiten“ – „kürzer arbeiten“ – „riestern“ geschätzt auf Basis SOEP und EVS Quelle: Altersarmut – heute und in der Zukunft

Geschätzte Armutsquoten nach Verhaltensweisen Hier: unterschiedliches Verhalten verschiedener Teilgruppen Armutsrisiko insgesamt nur etwas höher aber für Teilgruppen deutlich höher *Anzahl Senioren wie im Jahr 2013 (16,9 Mio.) **Anzahl Senioren wie im Jahr 2030 (21,8 Mio.) Quelle: Altersarmut – heute und in der Zukunft

Fazit Altersarmut ist meist endgültig Heute: Risiko für Altersarmut gering Künftig: Risiko steigt, wenn Verhalten unverändert Schätzung: 3 von 4 ändern ihr Verhalten Folge: Risiko steigt nur wenig Aber: für 1 von 4 Senioren steigt Risiko erheblich Daher: Erst Ursachen, dann Symptome bekämpfen Mehr Einkommen/Beitragspunkte durch Qualifizierung Mehr Beitragspunkte durch weniger Unterbrechung (Kita) Verbesserte Konditionen und Vereinfachung bei Riester (Einbeziehung Selbständige, Mindestgarantie, Anrechnung Grundsicherung) Mindestlohn oder Zuschussrente problematisch wegen negativer Arbeitsanreize

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! empirica ag Forschung und Beratung Kurfürstendamm 234, D-10719 Berlin Tel.: 030 884795-0 Fax: 030 884795-17 berlin@empirica-institut.de empirica ag Forschung und Beratung Zweigniederlassung Kaiserstr. 29, D-53113 Bonn Tel.: 0228 91489-0 Fax: 0228 217410 bonn@empirica-institut.de komet-empirica gmbh Regionalentwicklung, Stadtentwicklung, Immobilienforschung GmbH Schreberstr. 1, D-04109 Leipzig Tel.: 0341 96008-20 Fax: 0341 96008-30 leipzig@empirica-institut.de www.empirica-institut.de