Tertiärisierung von Wirtschaft und Gesellschaft Auf dem Weg zur Dienstleistungsgesellschaft
Wirtschaftssektoren Tertiärer Sektor: „Dienstleistung“ Sekundärer Sektor: „Rohstoffverarbeitung“ Primärer Sektor: „Rohstoffgewinnung“
Strukturwandel nach J. Fourastié (1954) Entwicklungsphasen: Agrargesellschaft Industriegesellschaft Dienstleistungsgesellschaft
Definition von Dienstleistung und Tertiärisierung Dienstleistungen = Güter immaterieller Art, nicht lagerbar konsum- / personenorientierte DL = DL für jeden Einzelnen, wie Nachrichten, Unterricht, Busfahrt, ärztliche Untersuchung … unternehmensorientierte DL = DL für Firmen, wie Beratung, Ingenieurleistungen, Telekommunikation … Tertiärisierung = Prozess der Umwandlung in eine Dienstleistungsgesellschaft (vgl. Fourastié)
Tertiärisierung am Beispiel DLZ1 Düsseldorf Düsseldorfer Hafen heute Düsseldorfer Hafen um 1920 1 DLZ = Dienstleistungszentrum
Tertiärisierung am Beispiel DLZ Düsseldorf um 1960: Prägung des Stadtbildes durch Industrie (Produktionsstätten, Verwaltung) heute: einer der bedeutendsten DL-Standorte Deutschlands drei wichtige Standbeine: Politik und Administration (Landeshauptstadt, Sitz einer Bezirksregierung) Einzelhandel (Königksalle / „Kö“, Galerien, Einkaufsarkaden) Tourismus (Rhein mit Uferpromenade, Altstadt, Museen)
Tertiärisierung am Beispiel DLZ Düsseldorf sechs Akzente der städtischen Wirtschaftsförderung → alle tertiärer Sektor: Medienhafen Mobile Cluster Düsseldorf (Mobile-Branche = Telekommunikation) Digitale Stadt Düsseldorf (Zusammenschluss von Multimedia-Unternehmen) Messe Düsseldorf Börse Düsseldorf Location Düsseldorf (Etablierung Düsseldorfs als Filmstadt)
Tertiärisierung am Beispiel DLZ Düsseldorf
Tertiärisierung am Beispiel DLZ Düsseldorf
Folgen durch Tertiärisierung soziale Wirkungen: starker Anstieg der absoluten Zahl der Menschen mit geringem Verdienst → Dienstleistungssektor ist stark von Niedriglöhnen geprägt → Teilzeitkräfte, geringfügige Beschäftigung wachsende soziale Ungerechtigkeit
Folgen durch Tertiärisierung räumliche Wirkungen: Akkumulation von DL v.a. in a) bevölkerungsreichen Regionen b) wirtschaftsstarken Regionen räumliche Ungleichverteilung (lokal, national, global)
Standortfragen konsum- / personenorientierte DL: Schwerpunkt in Städten, dort v.a. in der City (= Kundennähe, Zahl der Nachfrager) aber: Konkurrenz durch randstädtische Einkaufszentren (Ergebnis der Suburbanisierung) Unternehmensorientierte DL: i.d.R. ausgezeichnete Verkehrslage → bieten v.a. Großstädte (= urbanization economies) Nähe zu anderen DL → Bildung von Clustern weiche Standortfaktoren entspricht etwa der Hierarchie der Zentralen Orte mit Global Citys an der Spitze
Wdh. Global City … Klett Q; S. 270 / 271 Aufgaben 1 – 3