Sola Scriptura – Allein die Schrift

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 Präsentation transkript:

Sola Scriptura – Allein die Schrift 4.3 Was die Schrift auszeichnet. 4.3.1 Die Klarheit der Schrift (die claritas oder perspicuitas) Die äußere Klarheit der Schrift Die innere Klarheit der Schrift 4.3.2 Die Genügsamkeit der Schrift Sie enthält alles, was zu unserem Heil und zu unserem Leben zu wissen nötig ist. 4.3.3 Die Abgeschlossenheit der Schrift

Sola Scriptura – Allein die Schrift Jesus Christus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ – Joh 14,6. „ Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden.“ – Joh 10,1.9 „Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben. Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer und neben diesem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen.“ (Barmer Erklärung 1934, Art. 1)

Sola Scriptura – Allein die Schrift Soll der Glaube an die Schrift positiv, in sich schlüssig und bleibend sein, dann braucht er ein festes, wohldefiniertes Glaubensbekenntnis. (C.H. Spurgeon) „Auf diese Weise bleibt der Unterschied zwischen der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments und allen anderen Schriften erhalten, und es bleibt allein die Heilige Schrift der einzige Richter und die einzige Regel und Richtschnur (iudex norma et regula), nach der als dem einzigen Prüfstein alle Lehren gemessen und beurteilt werden sollen und müssen . . . Die anderen Symbole aber , , , sind nicht Richter wie die Heilige Schrift, sondern allein Zeugnis und Erklärung des Glaubens, wie in der jeweiligen Zeit die Heilige Schrift in strittigen Artikeln in der Kirche Gottes von den damals Lebenden verstanden und ausgelegt wurde“ (Formula Condordiae)

Sola Scriptura – Allein die Schrift 4.4 Zum Umgang mit und zur Auslegung der Heiligen Schrift 4.4.1 Die Schrift will gelesen werden. 4.4.2 Die Schrift will mit Demut, Ehrfurcht und Geduld gelesen werden. „Anfechtung lehrt aufs Wort achten“ 4.4.3 Die Schrift muss im Zusammenhang gelesen werden. Der Zusammenhang des Textes. Der Ort in der Offenbarungsgeschichte Christus allein ist die Mitte der Schrift.

Sola Scriptura – Allein die Schrift „Wir sind Bettler, das ist wahr.“

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Für Kirche und Theologie ist die Heilige Schrift heute weitgehend nicht mehr „Wort Gottes“. „Seit dem siebzehnten Jahrhundert werden die biblischen Texte historisch-kritisch erforscht. Deshalb können sie nicht mehr so wie zur Zeit der Reformatoren als »Wort Gottes« verstanden werden. Die Reformatoren waren ja grundsätzlich davon ausgegangen, dass die biblischen Texte wirklich von Gott selbst gegeben waren. Angesichts von unterschiedlichen Versionen eines Textabschnitts oder der Entdeckung verschiedener Textschichten lässt sich diese Vorstellung so nicht mehr halten. Damit aber ergibt sich die Frage, ob, wie und warum sola scriptura auch heute gelten kann.“ (Rechtfertigung und Freiheit; 500 Jahre Reformation 2017, Grundlagentext des Rates der EKD 2014, S.83f)

Israel war nie ohne ein geschriebenes Wort Gottes Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Israel war nie ohne ein geschriebenes Wort Gottes Teil I: Ihre Entstehung, ihre Gewissheit, ihre Bedeutung Die Voraussetzung der Bibel: Gott redet (Ps 50; Hb 1,1; Joh 1,1; Jer 1,9; 1Mo 1) 2. Die Entstehung der Bibel 2.1 Das Alte Testament 2.1.1 Die Entstehung der einzelnen Bücher Jedes Buch hat seine eigene Geschichte

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel 2.1.2 Abschluss und Sammlung der hebr. Bibel Esra/Nehemia um 430 Die Griechische Übersetzung (LXX) ab ca. 250 Jesus Sirach um 190 Thora – Gesetz a Nebiim – Propheten Kethubim – Schriften Jesus und das Neue Testament Die Synode von Jamnia um 85 n.Chr.

Entstehung der hebräischen Bibel 1200 – 400 Abschluss der Sammlung Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Entstehung der hebräischen Bibel 1200 – 400 Abschluss der Sammlung Um 300 Das griechische Alte Testament LXX Ca 250 Zu allen Zeiten hat sich Israel um die Pflege dieser Schriften bemüht, nicht als totes Erbe, sondern als Wort Gottes, um dessen Willen das Volk von Gott geschaffen worden war.  

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel 2.2 Das Neue Testament 2.2.1 Die Entstehung Paulusbriefe (48 – 63) Evangelien (ca 60 – 90) Katholische Briefe (Ausnahme Jakobus) und Offenbarung des Johannes (ca 42 – 95)

Forciert durch Auftreten des Markion Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel 2.2.2 Die Sammlung Entstehung der Schriften des Neuen Testaments von ca 42-95 n.Chr. Sammlung der Schriften des Neuen Testaments Anfang schon vor 60 n.Chr. Im vollen Gang ca 90-120 (Polikarpbrief um 120) Forciert durch Auftreten des Markion Abschluss im Kern um 180 n.Chr. (Muratorischer Kanon)  

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Athanasius war der erste, der in einem Osterbrief 367 n. Chr. genau die 27 Bücher des Neuen Testaments als kanonisch bezeichnete, die noch heute als solche angesehen werden. Bis zu seinem 39. Osterfestbrief waren verschiedene Listen kanonischer Bücher im Umlauf. Seine Liste wurde schließlich von einer Reihe von Synoden bestätigt und fand als Kanon des Neuen Testaments allgemeine Anerkennung. Dir verschiedenen „Kanonlisten“ stimmten im Kern zu ca 90% überein; Abweichungen gab es im Blick auf Hebr., Offb. Joh. und 2Ptr. Athanasius schuf nicht den Kanon, sondern stellte nur zusammen, was als Kanon anerkannt war.

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Teil II: Die Gewissheit bzw. die Verlässlichkeit der Bibel Die materiale Gewissheit – Überlieferung der Schriften Die Handschriften des Alten Testaments 1.1.1 Die hebräische Textüberlieferung Unserer modernen hebräischen Bibelausgaben (Biblia Hebraica Stuttgartensia – BHS) orientieren sich an den Text der ältesten vollständigen Handschrift der hebräischen Bibel:   1008 n.Chr. Kodex Leningradensis (Staatsbibliothek St. Petersburg) Dieser Text ist ein sorgfältig hergestellter Musterkodex der berühmten Masoretenfamilie Ben Ascher. Ein Musterkodex war eine Handschrift, die nicht im liturgischen Gebrauch war, sondern als Vorlage für die Abschreiber von Torarollen diente. Andere Texte: Codex Aleppo und Codex Cairensis

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Die biblischen Schriften in Qumran Die Jesajarolle ist die größte, intakte Handschrift. Sie besteht aus 17 aneinandergenähte Blätter aus Leder (a 0,43 m) ergeben eine Rolle von 7,34 m Länge und 26 cm Höhe, auf der in 54 Kolumnen zu je ca 30 Zeilen der vollständige Text des Jesajabuches geschrieben ist.

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Wer waren die Masoreten? Sie betreuten die hebr. Bibeltexte von etwa 400 – 1000 n.Chr.. Sie brachten die Vokalzeichen an, überprüften Abschriften auf Fehler, unterteilten den biblischen Text in Paraschen (Abschnitte) und sorgten so für die gewissenhafte Bewahrung und Weitergabe des hebräischen Bibeltextes.

Das Siegel Baruchs, des Schreibers – aus der Zeit vor 600 v.Chr. Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Das Siegel Baruchs, des Schreibers – aus der Zeit vor 600 v.Chr.

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Die vollständige Inschrift lautet:   Lbrkjhw bnnrjh hspr. Das sind, entsprechend althebräischer Schreibweise, nur die Konsonanten. Zu lesen wäre etwa: li barakjahu = [gehörend] dem …………………….Berachjahu ben nenjahu = Sohn des Nerija hassofer = dem Schreiber (gehörig)

Die bisher älteste Bibelhandschrift Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Die bisher älteste Bibelhandschrift Der älteste bisher gefundene Bibeltext stammt nicht aus Qumran, sondern ist von Archäologen 1979 bei Jerusalem (Ketef Hinnom) gefunden worden: Es handelt sich um ein kleines Silberröllchen, auf dem der Text das Aaronitischen Segens in einer Kurzfassung eingraviert ist. In der Bibel findet sich dieser Segen in Num 6,24-26. Dieser Text könnte aus dem 6.-5. Jh.v.Chr. stammen, käme also der Zeit Jeremias ziemlich nahe.  

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Di Handschriften des Neuen Testaments So haben wir heute ca 4.800 bis 5.000 Handschriften, z.T. auf Papyrus, z.T. auf Ostraka, d.h. Tonscherben (ca 30), z.T. auf Pergament. Etwa 300 sind in Großbuchstaben aus der Zeit bis ca. 450 n.Chr. (sog. Uniziale), davon ca. 200 auf Pergament aus dem 4. – 9. Jh.). Etwa 4.500 sind in Kleinbuchstaben (sog. Minuskale) aus der Zeit von ca 700-1500 n.Chr. Die ältesten und wichtigsten sind die großen Handschriften. Codex Sinaiticus Codex Alexandrinus – 5. Jh. Codex Vaticanus – bes. wertvoll, enthält fast gesamtes AT und NT; Vgl. zeigten, dass er wohl den reinsten Text enthält.

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel Die biblischen Schriften sind besser überliefert als alle vergleichbaren Schriften des Altertums: Näher am Ursprung Besserer Zustand Weitaus größere Zahl Diese Schriften standen im Zentrum der Gemeinde und wurden immer gepflegt. 

Die Verlässlichkeit der Überlieferung und die Handschriften der Bibel

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