Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen

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 Präsentation transkript:

Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen Evangelisch sichtbar in der religiösen Vielfalt Landeskirchlicher Tag der Presbyter(innen) Ev. Kirche von Westfalen 11.2.2017 Dortmund Dr. Kai Funkschmidt Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (Berlin)

Religiöse Vervielfältigung Seit Mitte des 20. Jh.: Dramatische Veränderung der religiösen Landschaft (Deutschland und weltweit)‏ „Religiös sein“ (hieß in D, 1960): ev. oder kath. Christ sein „Religiös“ sein (heißt in D, heute): eine religiöse Orientierung haben (die nicht mehr unbedingt christlich ist)‏ Gründe u.a.: Pluralisierung der religiösen Landschaft (Individualisierung, Einwanderung, Säkularisierung) (Gefühl) „religiöser Dschungel“

Orientierung: So sieht’s aus !

Ziel Orientierung ein paar „Schneisen“ durch den Dschungel ein paar „Hinweisschilder“ Ermutigung Informationsquellen kennen lernen ... aber ... „Orientierung“ ist nie wertfrei zu haben (nie „objektiv“, immer „subjektiv“)‏ Erfahrungsbezug

1. Im Dschungel der modernen Religiosität

Im Dschungel der modernen Religiosität Wer soll sich da zurechtfinden?

Eine erste Erkundung ...

Wer fehlt?

Im Dschungel der modernen Religiosität Alles dasselbe ? riesige Artenvielfalt auf engstem Raum ganz unterschiedliche Lebensräume Spezialisierung auf best. Biotop Alles dasselbe ? viele unterschiedliche religiöse Gemeinschaften auf engstem Raum ganz unterschiedl. gesellsch. Milieus Spezialisierung auf best. Milieus

Im Dschungel der modernen Religiosität Animistische Religiosität Islam Psycho- markt Sog. „Sekten“ Judentum „Atheistischer Huma- nismus“ Christentum Eso- terik Neu- offenbarungs religionen Hinduismus Neu- heiden- tum Neo- hinduis- mus Buddhismus

Im Dschungel der modernen Religiosität Islam Christentum Esoterik

Im „christlichen Dschungel” Christentum Pfingst- bewegung „Unabh. Kirchen“ Charismat. Bewegung Advent. Anglikaner Freikirchen Migranten- gmden. Baptisten. Altorienta- lische K. Herrnhuter. Ev. Landes- kirchen römisch- katholisch Evangeli- kale orthodox GOK ÖP ROK

Im „islamischen Dschungel” Ale- viten Schiiten Ahmadiyya Islam Ismaeliten Hala-fiten Wahabiten Sunniten Schafiiten Salafiten Mali-kiten Hanbaliten

Im „esoterischen Dschungel” Esoterik Neo- schama- nismus Astrologie Okkultis- mus Herme- tik Horoskope Spiritismus Tarot Neue Hexen Frei- maurer Pendeln esoter. Heilungs- markt Anthropo- sophie Magie Rück- führungen Kabbala Channe- ling Theo- sophie

Religion, Sekte, Kult, Spiritualität, Weltanschauung - Was ist was? Unterscheidungen und Kriterien

Was ist was? Differenzierungen und Kriterien sind notwendig, denn ... ... es gibt (mind.) 3 Fallen im Umgang mit religiöser Vielfalt: Vergleichgültigung „Es ist alles gleich ...“ statt eigener Beschäftigung/Sachkenntnis Vereinfachung ev./kath. ↔ Sekte Evangelikale = Fundamentalisten Reduktion von Komplexität Fundamentalisierung Absolutsetzung statt Diskurs religiöse Vielfalt als „Normalfall“/Herausforderung

Alles Sekte oder was? Vorschriften 1 Vorschriften 2 Völliger Gehorsam ggü. Leitung Kein Privatbesitz, bei Eintritt alles abgeben, das künftige Erbe ist zu überschreiben Jeder Sex ist verboten Keine Frauenordination Alle müssen regelmäßig über ihre Verfehlungen (Taten u Gedanken) berichten Privatgespr. untereinander nur abends 1-2 Std.; beim Essen vorlesen der Schriften des Gründers Alle siezen sich Keine gegenseitigen Besuche auf dem Zimmer Verwandtenbesuche nur im Gemeinschaftsbereich unter Aufsicht Heimatbesuche nur bei Todesfall u.ä. Vorschriften 2 Strikte Hierarchie, der oberste Präsident empfängt Gottesoffb. Zahlung des Zehnten empfohlen Junge Männer müssen zwei Jahre Dienst für die Gemeinschaft tun – selbst finanziert Kein Sex vor der Ehe, Homosexualität ist Sünde Frauen gehorchen dem Mann, keine Frauenordination, Keine Bezahlung für Amtsträger Alkohol, Rauchen, Tee, Kaffee verboten Männer müssen eine Familie gründen, um in den Himmel zu kommen Menschen können sich zu Göttern entwickeln Montag ist weltweit “Familienabend”

Leitbegriffe, weltanschaulich: Neue Religiöse Bewegung inhaltlich unbestimmt; am „Alter“ der Gemeinschaft orientiert (< ca. 200 J.)‏ Bsp.: sog. „Synkretistische Neureligionen“ (Mormonen, Universelles Leben ...) .. Sondergemeinschaft früher oft “Sekte” Bsp.: Zeugen Jehovas, Unitarier, Christengemeinschaft ... --- ? Neuap. Kirche ? Weltanschauung neugnostische/esoterische Gruppen u. Strömungen; oft weniger „verfasst“ Bsp.: Anthroposophie, Theosophie, Rosenkreuzer ... Sog. “Psycho-Organisationen” Bsp.: Scientology, Landmark Foundation ...

Zuordnung zu bestimmter Kategorie ... ... ist oft eine Perspektivenfrage ... kann örtlich variabel sein (abh. von konkreten Personen, Situationen)‏ ... ist zeitlich variabel rel. Gemeinschaften verändern sich ständig (Bsp.: „Versektung“ - „Entsektung“) Entwicklung von Kriterien („Was gehört warum wohin?“)‏

Was ist 'christlich'? Kriterien der Zuordung Jesus Christus Bibel (AT, NT)‏ Glaube(nsbekenntnis)‏ dreieiniger Gott Jesus, Gottessohn und Menschenkind Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK), Basisformel (vgl. ACK): "Der ÖRK ist eine Gemeinschaft von Kirchen, die den Herrn Jesus Christus gemäss der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen und darum gemeinsam zu erfüllen trachten, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes."

... und wenn ich mich informieren will/muss? Teil 2: Und wie begegn’ ich dir? Interreligiöse Begegnung jenseits von Relativismus und Überlegenheitsdünkel

Begegnung im Alltag Essen: Sikh Tempel Freiberg/Sachsen: Mormonentempel Dortmund Hoerdecke: Neuapostolische Kirche Hamm:: Sri Kamadchi Ampal Tempel (Hindu) Lünen: Selimiye Moschee

Organisierte Begegnung Konfrontation mit der Wahrheit? Haß? Höflichkeit? Demut? Unterwerfung? “Kehrt um oder brennt” (Luk 13,5) “Gott haßt Schwuchteln”

Mission oder Dialog? Organisierte Begegnung „Eine strategische Islammission oder eine Begegnung mit Muslimen in Konversionsabsicht bedroht den innergesellschaftlichen Frieden und widerspricht dem Geist und Auftrag Jesu Christi und ist entschieden abzulehnen.“ (S.18) Handreichung der EKiR (2016)

Mission oder Dialog? Organisierte Begegnung Zeigen, was ich liebe – mit Muslimen über den christlichen Glauben sprechen Handreichung der VEM und des AMD (2016)

Organisierte Begegnung Mission oder Dialog?

Organisierte Begegnung Mission oder Dialog? „Heute ist an die Stelle der Rede vom „Heidentum“ der Gedanke der interreligiösen Toleranz und des interreligiösen Dialogs getreten. So werden die nichtchristlichen Religionen als Partner bei der Bewältigung der großen Menschheitsprobleme gesehen.“

Toleranz oder Respektlosigkeit (“Heiden”) ? Organisierte Begegnung Mission oder Dialog? „Heute ist an die Stelle der Rede vom „Heidentum“ der Gedanke der interreligiösen Toleranz und des interreligiösen Dialogs getreten. So werden die nichtchristlichen Religionen als Partner bei der Bewältigung der großen Menschheitsprobleme gesehen.“ Toleranz oder Respektlosigkeit (“Heiden”) ?

Toleranz oder Respektlosigkeit (“Heiden”) ? Organisierte Begegnung Mission oder Dialog? „Heute ist an die Stelle der Rede vom „Heidentum“ der Gedanke der interreligiösen Toleranz und des interreligiösen Dialogs getreten. So werden die nichtchristlichen Religionen als Partner bei der Bewältigung der großen Menschheitsprobleme gesehen.“ Toleranz oder Respektlosigkeit (“Heiden”) ?

Toleranz oder Respektlosigkeit? Organisierte Begegnung Dialog oder Mission? Toleranz oder Respektlosigkeit? “Niemand kommt zum Vater außer durch mich.” “Wir glauben doch alle an denselben Gott.” Relativismus oder Absolutheitsanspruch Pluralismus oder Exklusivismus

Toleranz oder Respektlosigkeit? Organisierte Begegnung Dialog oder Mission? Toleranz oder Respektlosigkeit? “Niemand kommt zum Vater außer durch mich.” “Wir glauben doch alle an denselben Gott.” Relativismus oder Absolutheitsanspruch Pluralismus oder Exklusivismus

Dialog oder Mission? Alternativen?!

Martin Luther 1523/24 über andre Glaubensformen: Kurzum: Das Wort Gottes ist konflikthaft „Man lasse die Geister aufeinanderplatzen“ „Man lasse sie nur getrost und frisch predigen, was sie können und gegen wen sie wollen. Denn es müssen Spaltungen sein.“ „Ketzerei kann man nimmermehr Gewalt wehren. … Gottes Wort soll hier streiten; wenns das nicht ausrichtet, so wird’s auch wohl von weltlicher Gewalt unausgerichtet bleiben.“

Interreligiöse Begegnung mit Mormonen

Wie soll ich es bezeugen? Schluß Was ist mir anvertraut? Wie soll ich es bezeugen? Das Wort vom Kreuz ist den Heiden eine Torheit. 1. Kor 1,18-25 Siehe, ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe. Matth. 10,16 Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Matth 10,34 Ich schäme mich des Evangeliums nicht. (Rö 1,16) Ihr seid das auserwählte Geschlecht, … das heilige Volk, Gottes Volk .., dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten des, der euch berufen hat.“ (1. Petr 2,9) Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor allen Menschen, die euch fragen nach der Hoffnung, die in euch ist, . und das mit Sanftmut und Ehrfurcht. (1. Pt 3,15f) 1. Demut 2. Konfliktbereitschaft 3. Mut 4. Erwählungs- und Sendungsbewußtsein

„Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt.“ (Kol 4,6)

Danke

Im „christlichen Dschungel ...“ - Institutionen und Organisationen Was gibt es da? Wen kann ich fragen? Wo mich informieren? Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) - Vereinigung Ev. Freikirchen (VEF)‏ Deutsche Ev. Allianz (DEA)‏ Gemeinschaft Ev. Kirchen in Europa (GEKE)‏ Konferenz Europ. Kirchen (KEK)‏ Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)‏ Missionswerke Bund freikirchl. Pfingstgemd. BfP Interrelig. Räte Ökumenebeauftragte/r im Kirchenkreis Landeskirchl. Weltanschauungsbeauftr. Islambeauftr. / Interrelig. Beauftr. Konfessionskundliches Institut des Evangelischen Bundes, Bensheim (www.ekd.de/ki)‏ Ev. Zentralst. für Weltanschauungs- fragen, Berlin (www.ezw-berlin.de)