Fakultaet fuer Wirtschaftswissenschaften

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Einladung Datum: 5. Juni 2019 Uhrzeit: 10:30 – 15:00 Uhr
 Präsentation transkript:

Fakultaet fuer Wirtschaftswissenschaften Digitalisierung und laendliche Entwicklung: Fallstudie Mobile Money in Ostafrika Vortrag am Fraunhofer Institut für offene Kommunikationssysteme (FOKUS), Berlin Im Rahmen des Zukunftsdialogs »Digitaler Wandel im ländlichen Raum«, 04. Sept. 2014  von Oliver Schmidt (oliver.schmidt1@cimonline.de, +256-758-151467)

Outline Kurzprofil Ostafrikas Ostafrikas Mobile Money-’Revolution’ Exkurs: Was ist ueberhaupt Mobile Money? Auswirkungen von Mobile Money auf ‘das Leben auf dem Lande’ Regionaloekonomisches Fazit Abschlussbetrachtung – Mobile Money im laendliche Uganda Workshop - Arbeitsgruppen

1) Kurzprofil Ostafrikas * Burundi, Kenia, Ruanda, Tansania, Uganda ** Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Polen

Infra-Struktur im Laendlichen Uganda: Markt-Plaetze, Telefon-Agenten, Oeffentlicher Nahverkehr...

Laendlicher Markt in West-Uganda (Bild unten) Typische Hauptstrasse in einem Vorort Kampalas (Bild oben)

2) Ostafrikas Mobile Money-Revolution [1] Afrika suedl. der Sahara: 24,652 registered MM-Konten per 100,000 Nutzer Quelle: GSMA (2013), unter: www.gsma.com/mobilefordevelopment/wp-content/uploads/2014/02/SOTIR_2013.pdf (Zugriff 3. Sept. 2014) 34% aller registrierten MM-Konten

2) Ostafrika’s Mobile Money-Revolution [1] 150 Kenia Ruanda Tansania Uganda Burundi Polen Mobiltelefon-Subscriber und Internet-Nutzer per 100 Einwoh- ner/innen, 2013 71 63 57 56 44 39 25 16 9 4 Zuwachs der Mobiltelefon-Subscriber in %, 2009-2013 45% 148% 40% 52% 150% 28% Quelle: Weltbank – Development indicators

2) Ostafrika’s Mobile Money-Revolution [2] % der Bevoelkerung (>15 Jahre), die ‚Mobile Money‘ benutzen (2011 oder lvJ) % Quelle: Weltbank – Findex

Mobile Finanzdienstleistungen (‚mobile banking‘) 3) Exkurs: Was ist ueberhaupt Mobile Money? Mobile Finanzdienstleistungen (‚mobile banking‘) durch Fahrzeug (‚rollende Filiale‘) Internet Karte (z. B. EC, Kredit) Telefon Mobiltelefon Finanz-dienstleistungen ohne immobile Bankfiliale (‚branchless banking) ‚Mobile Money‘

3) Exkurs: Was ist ueberhaupt Mobile Money? Moegliche Mobile-Money-Dienstleistungen Bareinzahlung (bei Agent oder Filiale) Betrag zum Telefonieren aufladen (‚airtime‘) Betrag an anderes Mobiltelefon senden oder von anderem Mobiltelefon erhalten Betrag auf Bankkonto senden oder von Bankkonto erhalten (Spar, Kredit, Versicherung) Betrag an Unternehmen senden (Schule, Wasser, Strom, Steuern)

3) Exkurs: Was ist ueberhaupt Mobile Money? Beispielhafte Mobile Money Benutzeroberflaeche

4) Auswirkungen von Mobile Money auf ‘das Leben auf dem Lande’ Bank Filiale Theoretische Darstellung einer laendlichen Region mit einem Mittelzentrum und 6 Unter-Zentren Beispiel: Bank Bank Filiale Bank Filiale Bank Nieder-lassung Bank Filiale Bank Filiale Bank Filiale

Detaillierte Darstellungen der unterliegenden raumwirtschaftlichen Theorie z. B.: v. Suntum, U., ‚Regionaloekonomik und Standortwettbewerb‘, in: WiSt 10/1999:532-538. Wiebel., D., ‚Christallers Theorie der zentralen Orte und ihre politisch-administrative Instrumentalisierung‘, Hauptseminar Beitrag, Universitaet Tuebingen (Prof. Schenk), 2001, unter: www.wiebel.de/pdf/christaller.pdf (Zugriff 3. Sept. 2014).

4) Auswirkungen von Mobile Money auf ‘das Leben auf dem Lande’ Bank Filiale Szenario 1: Einfuehrung von Mobile Money in ‚under-banked‘ Region Bank Nieder-lassung Bank Filiale

4) Auswirkungen von Mobile Money auf ‘das Leben auf dem Lande’ Vor Mobile Money Liquiditaetsengpass => teurer Kredit from Geldverleiher => Ueberschuldung Bankkredit => hohe Kosten der Zahlung (Filiale weit weg, Bargeldtransport etc) => Unterfinanzierung Geld in der Tasche => Unnoetige oder unwichtige Ausgabe => ‚Untersparen‘ Sparen ‚unter der Matratze‘ => Verlust => Demotiviert => ;Untersparen‘ Kosten von ‚Money Management‘ sind (zu) hoch Nach Mobile Money Liquiditaetsengpass => Telefonier um Hilfe durch (staedt.) Freunde und Verwandte => die schicken Geld => effiziente Finanzierung Liquiditaetsengpass => fairer Kredit von der Bank durch Mobile Money => effiziente Finanzierung - Bankredit => Aus- und Rueckzahlung durch Mobile Money => effiziente Finanzierung Geld in der Tasche => ‚push‘ ins Bankkonto => effizientes Sparen Kosten von ‚Money Management‘ sind niedrig

4) Auswirkungen von Mobile Money auf ‘das Leben auf dem Lande’ Bank Filiale Bank Filiale Szenario 2: Einfuehrung von Mobile Money in einer Standard-versorgten Region Bank Filiale Bank Filiale Bank Nieder-lassung Bank Filiale Bank Filiale Bank Filiale Bank Filiale

4) Auswirkungen von Mobile Money auf ‘das Leben auf dem Lande’ + Hohe Kosten fuer physische regulierte Finanzdienstleistungen (=Bankfilialen) + Hohe Distanzueberwindungskosten (= Transportkosten) + Wenige Kunden Hohe Money Management Kosten Unternehmen investieren in Verringerung

X 5 Regionaloekonomisches Fazit Anstatt zu fragen ‚Was leistet Digitalisierung (Fallstudie hier: Mobile Money) fuer die laendliche Entwicklung?‘ Sollten wir fragen: (Wie) staerkt Digitalisierung die Zentrierungs- oder Zentrifugalkraefte (einer gegebenen Region)?

6) Abschlussbetrachtung: Mobile Money im laendlichen Raum a) Uganda Staedtische Bevoelkerung Laendliche Bevoelkerung Quelle: FINSCOPE (2013); eigene Darstellung.

48 % aller Mobile-Money-Agenten sind inaktiv (56 countries) 6) Abschlussbetrachtung: Mobile Money im laendlichen Raum b) Niedrigeinkommenslaender 48 % aller Mobile-Money-Agenten sind inaktiv (56 countries) In Afrika suedl. der Sahara ist die Mehrheit der Mobile-Money- Agenten inaktiv. Quelle: GSMA (2013), unter: www.gsma.com/mobilefordevelopment/wp-content/uploads/2014/02/SOTIR_2013.pdf (Zugriff 3. Sept. 2014)

Danke fuer Ihr Interesse; ich freue mich auf anregende Diskussionen Danksagung - Diese Praesentation wurde ermoeglicht durch die Arbeit und Unterstuetzung von: www.mmu.ac.ug http//:mmumf.wordpress.com Agricultural Finance Programm

7) Workshop - Arbeitsgruppen Arbeitsgruppe 1: Risiken von Digitalisierung (Fallstudie: Mobile Money) - Effekte, welche Gegensaetze zwischen Land und Stadt verschaerfen Arbeitsgruppe 2: Chancen von Digitalisierung – Inklusion durch kosten-effiziente Infrastruktur [zusaetzliche Option: Arbeitsgruppe 3: Digitalisierung und Daten-Autonomie] 5 Minuten Einfuehrung 25 Minuten Diskussion; 6 Minuten Vorstellung der Ergebnisse je Arbeitsgruppe 40 Minuten Plenumsdisussion