Fasten – den Raum des Möglichen erweitern

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 Präsentation transkript:

Fasten – den Raum des Möglichen erweitern Fasten ist: Erleben, dass weniger mehr sein kann Wahrnehmen was ich wirklich zum Leben brauche Einüben von innerer Freiheit, etwas zu tun oder zu lassen Im Rahmen der ökumenischen Kampagne von Brot für alle und Fastenopfer wird in vielen Kirchgemeinden das Fasten in Gruppen angeboten. Dabei ist es wie beim Bergsteigen, erst durch das Zusammengehen in der Seilschaft und der Führung durch Menschen, die den Weg bereits kennen wird es zum sicheren Erlebnis. Fasten ist ein waches, aktives Geschehen. Leib und Seele stellen sich darauf ein, die Nahrung für eine bestimmte Zeit nicht von aussen, sondern von innen, aus dem eigenen Depot zu beziehen. Nach anfänglicher Unsicherheit stellt sich bald ein angenehmes Gefühl von Leichtigkeit, Ruhe und tiefer Entspannung ein. Fasten erlaubt den Luxus, einer Alltagsroutine zuwiderlaufenden Praxis zu frönen. Eine Übung, in der Lebenssteigerung in anderer Weise erfahren werden kann, als sie die Normen der Leistungs- und Konsumgesellschaft vorführt. Fasten ist erleben, dass der Raum des Möglichen sich erweitert. Lassen Sie sich ein auf das Einüben von innerer Freiheit, der Fähigkeit etwas zu tun oder zu lassen, wann Sie es als richtig empfinden.

spirituelle Dimension soziale Dimension spirituelle Dimension „Das Gebet und die tätige Nächstenliebe sind die zwei Flügel des Fastens, ohne die es nicht abheben kann“ – so eine Definition in Anlehnung an Augustinus. Es gibt Fastenkulturen, die stark durch religiöse Inhalte geprägt wurden - auch in der jüdisch-christlichen Tradition. Immer wird das Fasten mit dem Beten und Almosen geben verbunden, deshalb diese drei Dimensionen auch im Fasten nach der Buchingermethode. In den Fastengruppen wird nach diesem ganzheitlichen Prinzip gefastet. körperliche Dimension

Die körperliche Dimension Fasten bedeutet nicht Mangel an Nahrung, sondern Umschaltung auf gespeicherte Nahrung. Wenn gefastet wird, geben die Fettzellen die gespeicherten Kalorien direkt ins Blut ab, sodass der gesamte Körper weiter – allerdings von innen – genährt wird. Normalgewichtige Erwachsene haben Reserven für ca. 40 Tage Fasten. Die körperliche Dimension steht für die physiologischen Vorgänge und die medizinisch-therapeutischen Anwendungen. Im Fasten lassen sich drei Phasen unterscheiden: Der Einstieg in den Prozess der „Umschaltung“, das eigentliche Fasten und das Fastenbrechen mit dem Aufbau. Fasten bedeutet Urlaub für den Magendarmtrakt und das Immunsystem. Der Nahrungsabbau hin zum Fasten inkl. Darmentleerung brauchen Achtsamkeit. Die Umschaltung auf die innere Ernährung ist kein mechanischer Vorgang und will gut geplant werden. Das eigentlich Fasten ist die einfachste Phasen, da dürfen Sie sich einfach der dem Körper innewohnenden Intelligenz anvertrauen. Viel trinken ist das Motto, 2 Liter Wasser und kalorienfreie Früchte- und Kräutertees sollten es sein, das verdünnt die Ausscheidungsprodukte und regt die Nierenfunktion an. Am schwierigsten ist die dritte Phase, der Wiederaufbau, oft fehlt dazu die Geduld. Sie sollte aber sehr sorgfältig angegangen werden und gleich lange dauern wie das Fasten selbst, sonst kann sich leicht Müdigkeit, Völlegefühl, schwere Glieder und Arbeitsunlust einstellen.

Die spirituelle Dimension Meine Augen öffneten sich neu für den Reichtum der Farben und Formen. Was die Augen für die äussere Welt sind, ist das Fasten für die innere Welt. Gandhi Die spirituelle Dimension ergibt sich im Fasten durch den natürlichen Zugang zu einem höheren Bewusstseinszustand, der auch in allen grossen Weltreligionen angestrebt wird. Verhaltensmuster werden im Fasten unterbrochen. Die spirituelle Herausforderung besteht darin, diesen freien Raum wachsen zu lassen, oft entsteht eine harmonische Stimmung, hin zu Glücksgefühlen. Fasten wirkt der verbreiteten Hoffnungslosigkeit und Resignation entgegen. Es hat viel mit Hoffnung zu tun, denn es stellt sich mit dem Verzicht der Weisheit der Welt entgegen. Fastende vermögen ansatzweise die neue Schöpfung und ihre Ordnung der Freiheit und des Friedens aus dem „noch nicht“ ins „jetzt schon“ zu erahnen, so eröffnet es ganz neue Möglichkeiten. Im frei gewählten Verzicht liegt eine grosse Freiheit, die – wenn sie nicht der Gefahr der Überheblichkeit erliegt – der Selbsterkenntnis eine Tür öffnet und das Wachsein für die Transzendenz fördert.

Die soziale Dimension Fasten verändert den Blickwinkel. Wir wissen zwar, dass wir nach dem Fasten wieder essen können, dennoch können wir uns leichter vorstellen, wie Hungernde leiden müssen. Verzicht macht offen für die Not des Anderen. Pater Niklaus Brantschen Die tätige Nächstenliebe oder Barmherzigkeit – Almosen geben – beschreibt die erhöhte Fähigkeit von Fastenden, den Mitmenschen wahrzunehmen. Almosen geben meint im wörtlichen Sinn Geld für einen guten Zweck geben, so lehrt es uns das alttestamentlich Weisheitsbuch: „Wenn einer nichts zu geben hat, faste er und bringe seinen Brüdern das, was er an jenem Tag ausgegeben hätte“ Almosen geben bedeutet aber nicht nur, etwas von seinem Überfluss zu verschenken. Menschen, die fasten, neigen dazu, sich gegenseitig zu unterstützen und toleranter miteinander umzugehen. Die Menschen öffnen sich und können freier ins Gespräch kommen. Die Kontrolle über das Essverhalten aufzugeben, um die Versorgung mit Energie auf Autopilot umzuschalten, ist eine Schule des Loslassens.