Definition des Begriffs:

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Definition des Begriffs: Der Absolutismus Der Absolutismus entwickelte sich nach dem Ende des Dreissigjährigen Krieges (1648) in Europa und war bis zur Französischen Revolution (1789) die wichtigste Form der Herrschaft. Definition des Begriffs: Der Absolutismus ist die politische Herrschaftsform, bei der eine einzelne Person vollständig über die Ausübung aller Staatsgewalt verfügt.

Der Absolutismus Er basiert auf der Idee der Herrschaft von Gottes Gnaden. Das ist folgende Auffassung: Die Herrschaft des Königs ist gottgewollt, die Könige sind gewissermassen von Gott eingesetzt worden. Im Absolutismus wurde die Ausübung der Herrschaft des Königs durch den Aufbau von staatlicher Bürokratie, von Verwaltung und des Militärs gefestigt. (Ich komme später darauf zurück.) Der absolutistische Staat ist in Stände gegliedert. Das sind soziale Gruppen, die streng hierarchisch gegliedert sind. Mit der Geburt in einen bestimmten Stand sind die Rechte und Pflichten, die sozialen und beruflichen Möglichkeiten des einzelnen Menschen festgelegt. Wie verhält es sich damit heute?

Die Ständegesellschaft im Absolutismus 1. Stand: Hohe und niedere Geistlichkeit ca. 130.000 Menschen (0,5 %) 18 Erzbischöfe, 139 Bischöfe, 900 Äbte, 10.000 Domherren, 60‘000 Mönche und Nonnen, 60‘000 Pfarrer 2. Stand: Adel ca. 390.000 Menschen (1,5 %) Hofadel, begüterter und verarmter Landadel 3. Stand: Bürgertum und Bauern, ca. 25.500.000 Menschen (98%) Bankiers, Manufakturbesitzer, Kapitalrentner, Finanzberufe, Kaufleute Professoren, Anwälte, Ärzte, Apotheker, Lehrer, Schriftsteller, Künstler Beamte der Reichs- und Finanzverwaltung Militär Matrosen Handwerker, Ladenbesitzer, Arbeiter, Gesellen Hauspersonal Bauern Landarbeiter und Tagelöhner

Die Ständegesellschaft im Absolutismus Die Gliederung der Ständegesellschaft in Frankreich im 18. Jh.:

Die Ständegesellschaft im Absolutismus

Die Rolle des Königs im Absolutismus „Der Staat bin ich.“ Ludwig XIV. (1638 - 1715) zugeschriebener Ausspruch, stammt wahrscheinlich nicht von ihm, gibt aber den Machtanspruch des Königs perfekt wieder. Welches Staatsverständnis steckt dahinter? Der König herrscht absolut - er entscheidet über alles.

Die Rolle des Königs im Absolutismus König Ludwig XIV. (1638 bis 1715) Französischer König von 1643 bis 1715 Gemälde von Hyacinthe Rigaud 1701 (Louvre, Paris) Der „Sonnenkönig“ als absolutistischer Herrscher im üppigem Ornat mit den Lilien des Hauses Bourbon, mit ... (?), ... (?) und ... (?) als seinen Herrschaftszeichen. Das Bild soll keine naturgetreue Darstel-lung sein, sondern ein Bild, wie er gese-hen werden wollte. Anschlussfrage: Wie wohl wollte Ludwig XIV. gesehen werden?

Die Rolle des Königs im Absolutismus Beim Tod seines Vorgängers war König Ludwig XIV. zu jung für die Amtsübernahme. Kardinal Richelieu führte das Amt interimistisch. Bei seinem Amtsantritt sagte der junge Louis XIV: „Meine Herren, ich habe Sie zusammenkommen lassen, um Ihnen zu sagen, dass ich bis jetzt zufrieden war, meine Angelegenheiten durch den (...) Kardinal leiten zu lassen; in Zukunft werde ich selbst mein erster Minister sein. Sie werden mich mit ihren Ratschlägen unterstützen, wenn ich Sie befrage. Sie, Herr Kanzler, ersuche ich, nichts zu siegeln, als was ich Ihnen zu diesem Zweck übergebe. Ihnen, meine Herren, verbiete ich, irgendetwas ohne meinen Befehl zu unterzeichnen, sei es auch nur einen Pass. Sie werden mir jeden Tag persönlich Rechenschaft geben ...“

Die Rolle des Königs im Absolutismus

Die Rolle des Königs im Absolutismus „Als Symbol wählte ich die Sonne. Durch ihre Einzigartigkeit, durch den Glanz, der sie umgibt, durch das Licht, das sie den anderen Sternen verleiht, die sie wie eine Art Hof umgeben, durch die gleiche und ge-rechte Verteilung ihres Lichtes auf die verschiedenen Zonen der Welt, durch die wohltätige Wirkung, die sie überall hin ausübt - allerorts Leben, Freude, Tätigkeit hervorrufend - und durch ihren unveränder-lichen Lauf, bei dem es keine Abweichung und keine Unterbrechung gibt, ist sie das lebendigste und schönste Abbild eines grossen Mo-narchen.“

Die Rolle des Königs im Absolutismus König Ludwig XIV. (1638 bis 1715), französischer König von 1643 bis 1715.

Die Rolle des Königs im Absolutismus „Gott, der den Menschen Könige gab, will, dass man sie achte als seine Stellvertreter: ihm allein steht das Recht zu, die Regierungen der Könige zu prüfen. - Ich bin die Sonne meines Landes, ich bin eine ge-heiligte Person. Die Gottähnlichkeit des Königs von Frankreich muss verehrt werden, dass Gott selbst eifersüchtig auf die erwiesenen Ehrungen sein möchte.“

Die Rolle des Königs im Absolutismus „Ich bin über alles unterrichtet, höre auch meine geringsten Untertanen an, weiss jederzeit über Stärke und Ausbildungsstand meiner Truppen und über den Zustand meiner Festungen Bescheid, gebe unverzüglich meine Befehle zu ihrer Versorgung. (...) Ich regle Einnahmen und Aus-gaben des Staates und lasse mir von denen, die ich mit wichtigen Äm-tern betraue, persönlich Rechnung geben.“

Die Rolle des Königs im Absolutismus „Gott, der die Könige über die Menschen gesetzt hat, hat gewollt, dass man sie als seine Stellvertreter achte; er selbst hat sich das Recht vorbehalten, über ihren Wandel zu urteilen. Es ist sein Wille, dass, wer als Untertan geboren ist, willenlos zu gehorchen hat.“ Zusammenfassung: Der König entscheidet alles selbst. Der König ist wie die Sonne, die allen das Leben ermöglicht. Der König hat seine Macht von Gott erhalten.

Die Rolle des Königs im Absolutismus

Die Organisation des absolutistischen Staates Regierungsgrundsätze Ludwigs XIV.: Zusammenfassung: Alle wichtigen Entscheidungen in der Staatsführung trifft der König persönlich. Er entscheidet über die Höhe der Steuern und die Staatsausgaben. Er entscheidet über die Vergabe der wichtigsten Ämter. Alle Untertanen haben sich seinem Willen zu unterwerfen. Der König ist allein Gott Rechenschaft schuldig.

Wie wird die Herrschaft dem Volk erklärt? Was wird von den Untertanen erwartet? Er muss dem Fürsten dienen, dies ist Tugend und Pflicht. Er muss dem König ohne Murren dienen. Wer dem König nicht dient, befindet sich in einem gottlosen Irrtum. Inwiefern kann man die königliche Gewalt als "schrankenlos" bezeichnen? Die königliche Gewalt ist absolut, also schrankenlos. Der König kann nach Belieben von seiner Macht Gebrauch machen. Der ganze Staat verkörpert sich in der Person des Königs. Der König ist auf Erden niemandem Rechenschaft schuldig, nur Gott.

Welche Machtmittel haben die absolutistischen Könige? König Ludwig XIV. regierte um 1670 etwa 22 Mio. Franzosen und verwaltete einen Haushalt von 400 Mio. Livres an Einnahmen und 450 Mio. Livres an Ausgaben. Dazu braucht er eine Organisation und entsprechende Machtmittel. Mit welchen Mitteln setzen er und seine Nachfolger ihre Regierungs-vorstellungen um?

Welche Machtmittel haben die absolutistischen Könige? - Der König ist Gott ähnlich. - Er ist nur Gott Rechenschaft schuldig. - Er ist über alles informiert. - Er kümmert sich um alles. - Er ist oberster Chef der Verwaltung. - Er regiert vollkommen alleine. Der König Er stützt seine Macht auf ein stehendes Heer Staatsbeamte Steuersystem die Kirche Funktionen: Sicherung der Herrschaft (gegen das eigene Volk), Ausweitung der Macht durch Eroberungen Funktionen: Verwaltung des Landes, Weitergabe und Kontrolle der Befehle des Königs, Steuereintreibung Funktion: Die Kirche erklärt: Gottesgnadentum ist rechtens, wer sich dem König widersetzt, handelt gottlos. 1. Stand (Geistlichkeit), 2. Stand (Adel) Das Volk 3. Stand (Grossbürgertum, Handwerker, Händler, Bauern, Tagelöhner, Diener usw.)

Welche Machtmittel hatten die absolutistischen Könige? Im Einzelnen: schufen sie ein grosses stehendes Heer, das mit ihnen gegenüber zuverlässigen Gefolgsleuten besetzt wird, bauten sie die Polizei und die Justiz aus, organisierten sie einen umfangreichen Beamtenapparat, der mit getreuen Anhängern besetzt war, gaben sie den Anhängern der Monarchie, besonders den Adeligen, ertragreiche und repräsentative Posten, erliessen sie viele Gesetze, die alles genau regelten, keine Spielräume zuliessen.

Welche Machtmittel hatten die absolutistischen Könige? Sie schufen ein stehendes Heer, das mit loyalen Gefolgsleuten besetzt wurde. Das Söldnerheer wie in den Zeiten des Dreissig-jährigen Krieges (1618 - 1648) ist nicht mehr aktuell. Unter Ludwig XIV. gibt es ein stehendes, also ganzjährig und jederzeit verfügbares Heer, das im Sold des Königs steht und dessen Offiziere vom König eingesetzt werden. Die Soldaten sind nun  uniformiert und einheitlich bewaffnet. Die Offiziersstellen sind käuflich, die höheren Ränge bleiben Adeligen vorbehalten.

Welche Machtmittel hatten die absolutistischen Könige? Uniformen der französischen Polizei 1750

Welche Machtmittel hatten die absolutistischen Könige? Sie bauten sich Schlösser als äussere Symbole ihrer Macht (z.B. Versailles durch Ludwig XIV.). Sie verbesserten die Infrastruktur des Landes durch den Neubau von Straßen, Häfen und einer Handelsflotte. Sie arbeiteten eng mit der Kirche zusammen, die in den Kirchen des Landes die Macht des Königs täglich rechtfertigte. Sie betrieben eine Wirtschaftspolitik, die viel Geld für die Krone einbrachte. Die Könige stärkten durch diese Massnahmen ihre Position enorm.

Welche Machtmittel hatten die absolutistischen Könige? Sie bauten Schlösser als äußere Symbole ihrer Macht (z.B. Versailles durch Ludwig XIV.) (Bild: Spiegelsaal)

Welche Machtmittel hatten die absolutistischen Könige? Sie bauten Schlösser als äussere Symbole ihrer Macht (z.B. Versail- les durch Ludwig XIV.) (Bild: Kleiner Teil der Gartenanlage)

Welche Machtmittel hatten die absolutistischen Könige? Mit dieser Politik wird Frankreich in Europa sehr mächtig. Dies zeigt sich auch an folgenden Fakten: Die Hälfte des europäischen Kapitals befand sich in französischem Besitz. Frankreich hatte die besten Strassen und Wasserwege. Die französische Sprache ist in ganz Europa verbreitet. (Die Berner Adeligen beispielsweise pflegten auch Französisch zu sprechen oder, wenn sie Deutsch sprachen, dies mit deutlichem „l“ (Schuel, alli, Bild, ällwäg) und rollendem „r“ zu tun.)

Welche Machtmittel hatten die absolutistischen Könige? Paris wurde zum Mittelpunkt der Luxusgüter-produktion in Europa. Andere europäische Königreiche und Fürstentümer nahmen sich die französische Art zu regieren zum Vorbild. Jedoch: Diese Politik der Könige kostet viel Geld. Herrenanzug, bestehend aus Justeaucorps, Weste und Kniehose um 1770 - 1790