Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Sozialpädagogik Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH ‚Beteiligung leben!‘ Beteiligungs-

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Initiative SCHAU HIN! Was Deine Kinder machen.
Advertisements

des Pestalozzi-Fröbel-Verbandes 2011
Netzwerk JUGEND für Europa.
JUGEND für Europa Deutsche Agentur JUGEND IN AKTION Expertentreffen Strukturierter Dialog Gustav-Stresemann-Institut Bonn.
Aspekte für die Beurteilung von innovativen Fortbildungsprojekten (in Klammern: Innovations-Bereiche, siehe Anlage) Schulinternes Fortbildungsprojekt Förderung.
Täterarbeit- (K)ein Thema für Frauenhäuser?
schriftlichen Vorbereitungen und
(Susanne Fink, Lernen vor Ort, LK OVP) Diskussionsrunde 4
Jugendhilfeplanung Planungsaufgabe eines Jugendamtes
Interkulturelle Kompetenz der Lehr- und Fachkräfte LWL Münster 10./
Evaluation von Gesundheitsförderung im Unterricht und in der Schule
Wie kann betriebliche Gesundheitsförderung einen Beitrag zur Modernisierung des Öffentlichen Dienstes leisten? von Senatsdirektor Dr. Volker Bonorden Senat.
Dr. Hans-Joachim Friedemann, Schulleitertag BBZ Stegen,
Wohnheim für Mädchen Haus St. Marien
Den Grat entlang wandern...
Marion Moos, Elisabeth Schmutz
Berlin, 02. September 2005 Ganztagsschulkongress Berlin Forum 1: Jedes Kind hat Stärken Workshop: Freie Lernorte – Raum für individuelle.
nach dem Konzept „Netzwerke Offener Hilfen (NetOH)“
Jugend für Berlin Jugendarbeit an Schulen Zusammenfassung
Interne/ externe Kooperationen
Konzept der Fort- und Weiterbildung für die SeelsorgerInnen im Bistum Münster Hauptabteilung 500, Seelsorge - Personal Gruppe 512, Fortbildung Hermann.
Aufsuchende Jugendarbeit
Evaluation eines Selbstbehauptungstrainings für Hortmädchen (WENDO-Evaluation) Barbara Klöver, Florian Straus München, 3. Juni 2003.
Neuere Entwicklungen in den Hilfen zur Erziehung- Mehr Hilfen für weniger Geld? Fachbereichstag Soziale Arbeit , Mönchengladbach.
professioneller Akteur
Offensive Bildung macht Schule
Kinder- und Jugenddorf Klinge Qualitätsentwicklung Januar 2005 Auswertung der Fragebögen für die Fachkräfte in den Jugendämtern.
Schule Unterlunkhofen
Dr. Elke Münch Verzahnung von Schule und außerschulischen Kooperationspartnern zur Unterstützung der ganzheitlichen Kompetenzentwicklung Fachtagung Praxistag.
Probleme lösen „hilf mir!“: ich helfe dir beim Suchen deiner Lösung!
Vorgehen und Voraussetzungen
Schulsozialarbeit an der IGS Obere Aar in Taunusstein-Hahn
Individualpädagogik: Beziehung statt Erziehung?
Sexualpädagogik HZA Herzlich willkommen zum Elternabend „Sexualpädagogik“ an der HZA Freienbach!
Grundlagen zur individuellen Potenzialentwicklung –
Vortrag und Praxisbeispiel zum Fachtag: Gesellschaft macht Prävention!
Orientierungsphase, Teil – 22. Oktober 2013
Workshop II Auf dem Weg zu einer inklusiven Grundschule Workshop II Auf dem Weg zu einer inklusiven Grundschule.
Es fährt ein Zug nach ... Dokumentation der Zukunftswerkstatt zur Perspektive der Jugendhilfe im Hamburger Osten Hitzacker, ZKW initiiert.
Seite 1 Evaluationsagentur Saarbrücken, Elternbefragung zur Elternarbeit am Hochwald- Gymnasium Wadern Schuljahr 2010/11 (n299)
Nockherstraße München Dr. Wolfgang Mack Miteinander oder Nebeneinander? Perspektiven der Kooperation von Schule und Jugendhilfe.
VIA-Elterntraining Inhalt Besprechung der Hausaufgabe Abschlussrunde
Soziale Arbeit an Schulen im Landkreis Bad Kreuznach
Ausgangslage Familienzentren sind in der Regel Angebote für Familien mit jüngeren Kindern. bundesweite Entwicklung und Förderung von Familienzentren Profile:
Ziele der Elternmitwirkung Eine gute Schule, in der die Kinder gut lernen und Lehrpersonen gut arbeiten können. Eltern haben Vertrauen in die Schule.
Das GAB-Verfahren zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung
Umfrage zur Schulzufriedenheit und Schulquailität
Qualifizierung von GruppenleiterInnen
Evaluationsprojekt PerSEH Evaluationsprojekt PerSEH Prof. Dr. Albrecht Rohrmann und Dipl. Gerontol. Cordula Barth Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer.
Dagmar Much Empirische Erhebung Bildungsträger und Bildungsplaner.
Evaluation Früher Hilfen und sozialer Frühwarnsysteme in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein Böttcher, W. 1, Ziegler, H. 2, Hensen, G. 1, Bastian,
SysBO an RS 2.VeranstaltungWürzburg 4. März 2015 Systematische Berufsorientierung an Realschulen in Unterfranken Gerhard Waigandt Teamleiter Berufsberatung.
Elternbefragung Hort.
Elternbefragung Kindergarten.
Elternbefragung Krippe.
Evaluation der Großtagespflege im Landkreis Schaumburg Mai 2009 – April 2011 Vortrag am in Oldenburg Prof. Dr. Joachim Romppel Fachhochschule.
© 2011 by Weise. SchuB IV Qualifizierungskonzept Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb 2011/2012 © 2011 by Weise.
Auswertung Befragung JRK zur Klimahelfer-Kampagne 1.
Partizipation im Übergang – gemeinsam gestalten
Wer ist schwer erreichbar – Institutionen oder Eltern? Prof. Dr. Tilman Lutz, Diakon.
Zentrale Elemente der konzeptionellen Weiterentwicklung des Praxistages Inhalte: Prozess der Steuerung im Rahmen der Weiterentwicklung Grundlagen und Aspekte.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe
Kooperatives Lernen.
Seite 1 Abschlussveranstaltung zum Projekt in Münster Rüdiger Bockhorst, Bertelsmann Stiftung.
LERN- UND ÜBUNGSKONTEXTE FÜR ELTERN SCHAFFEN HANDLUNGSANSÄTZE IN AMBULANTEN UND STATIONÄREN HILFEKONTEXTEN Elisabeth Schmutz Institut für Sozialpädagogische.
Befragung Wetzikon 2007 Gemeinde Wetzikon Bevölkerungsbefragung 2007.
Tagung SAGW Generationenfreundliche Gemeinden 6. Mai 2010 Information | Förderung | Politik Partizipation in der Gemeinde - Jugend Mit Wirkung Yvonne Polloni.
Fachtagung anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Kinder- und Jugendschutzdienste in Thüringen am 16. Juni 2009 Kooperation Kinder- und Jugendschutz.
Das neue Konzept Modul 1 Einführung in den Entscheidungsprozess und Standortbestimmung.
Ganztägig bilden – Beratungsforum Salon I – Ganztagsschule im Sozialraum und in der Kommune Berlin 16. Juni 2016 |Bettina Kroh | Schulamt |
 Präsentation transkript:

Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Sozialpädagogik Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH ‚Beteiligung leben!‘ Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren für Kinder und Jugendliche in Einrichtungen der Heimerziehung und sonstigen betreuten Wohnformen Baden-Württembergs Zentrale Befunde und Empfehlungen des Projekts Abschlussveranstaltung,

Gliederung  Zielsetzung des Projekts  Theoretische Grundlagen  Zentrale Befunde zu Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten  aus Perspektive von jungen Menschen  aus Perspektive von Einrichtungsfachkräften  aus Perspektive von Eltern  aus Perspektive von Jugendämtern  Zentrale Empfehlungen 2

Zielsetzung des Projekts  Recherche und Analyse von Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren in Baden-Württemberg  Praxisrelevante Hinweise zur Implementierung von Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren in stationären Hilfen  Fachliche Empfehlungen zur Qualitätsentwicklung Impulse für Weiterentwicklung der stationären Jugendhilfepraxis & Qualifizierung der fachpolitischen Auseinandersetzung mit Heimerziehung 3

Theoretische Grundlagen  Beteiligung, Beschwerde - mehr als nur Projektbegriffe  Beteiligung: fundamentale Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in soziale Interaktionen, kulturelle Grundlagen, Wissens- und Sachzusammenhänge  Beschwerde: Kritik von Kindern und Jugendlichen an deren Zugangs- und Gestaltungsformen, an der Festlegung und Überschreitung von Grenzen, Regeln und Normen 4 Kinder- und Jugendhilfe als Teil der Zivilgesellschaft

Fachpolitik Hilfeplanung Subjekt- und Lebensweltorientierung Kinder, Jugendliche, Eltern Rechte Kinder, Jugendliche, Eltern Kooperation öffentliche/ freie Träger Qualität und Wirkung HaltungKultur Struktur Prozesse Rahmenbedingungen Qualifikation und Kompetenzen Methoden

E 6 begrenzterweitert Teilnahme an Bedingungen geknüpft Bedingunslosigkeit der Teilnahme Warten auf TeilnahmeabsichtenVielfalt an Beteiligungschancen, aktive Ermutigung Formale Verfahren der TeilnahmeKompetenzentwicklung bei Adressaten und Fachkräften Mindestmaß an Ressourcen für Beteiligung Ressourcenentwicklung zur Sicherung der Nachhaltigkeit Begrenzung auf EinzelsituationenVielfalt einer Partizipationskultur Sporadisches Feed-backRegelmäßiges Feed-back Beteiligungsverständnis

E begrenzterweitert Beschwerde an Bedingungen geknüpft Achtsamkeit auf Signale, keine weiteren Schwellen Begrenzungsabsicht auf EinzelfälleNachhaltige Offenheit für Kritik Formales BeschwedeverfahrenKompetenzentwicklung zur Artikulation von Beschwerde Mindestmaß an Ressourcen Ressourcenentwicklung Zufälliges feed-back zum Umgang mit Beschwerde Regelmäßig-systematisches feed- back zum Umgang mit Beschwerde Zufällige Transparenz des Verfahrens Systematische Transparenz des Verfahrens Beschwerdeverständnis

Forschungsdesign  Recherche & Aufarbeitung der Fachdebatten um Beteiligung und Beschwerde sowie des aktuellen Forschungsstandes zu Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren  Fragebogenerhebungen mit Jugendämtern (100%), Einrichtungen (49%), jungen Menschen (313) & Eltern (106)  Fokusgruppen  Beteiligungswerkstätten mit jungen Menschen & Fachkräften  Ergebnistransfer: Arbeitstagung, Abschlusstagung, Publikationen 8

Zentrale Befunde des Projekts 9

Junge Menschen Beteiligung und Wohlfühlen Beteiligung an Hilfeplanung Wissen über Rechte Beschwerden sind personenabhängig Eltern Vielfältige Beteiligungserfahrungen und Zufriedenheit sind eng verknüpft Hohe Bedeutung einer Intensivierung von Elternarbeit Einrichtungen Gruppenbezogene Beteiligungsmöglichkeiten Beteiligung und Beschwerde mit entsprechender Haltung und Kultur Arbeitsprozesse zu Kinderrechten Jugendämter Wissen und Informiertheit als Basis für Beteiligung und Beschwerde Hohe Bedeutung einer beteiligungsorientierten Hilfeplanung Qualität und Wirkung Kooperation zwischen öffentlichen und freien Trägern

Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten aus Perspektive von jungen Menschen 11

Junge Menschen Beteiligung und Wohlfühlen Wissen über Rechte Beschwerden sind personenabhängig Beteiligung an Hilfeplanung Eltern Vielfältige Beteiligungserfahrungen und Zufriedenheit sind eng verknüpft Hohe Bedeutung einer Intensivierung von Elternarbeit Einrichtungen Gruppenbezogene Beteiligungsmöglichkeiten Beteiligung und Beschwerde mit entsprechender Haltung und Kultur Arbeitsprozesse zu Kinderrechten Jugendämter Wissen und Informiertheit als Basis für Beteiligung und Beschwerde Hohe Bedeutung einer beteiligungsorientierten Hilfeplanung Qualität und Wirkung Kooperation zwischen öffentlichen und freien Trägern: eine zentrale Schnittstelle

„Beteiligung? Ja bitte!“  Beteiligung ist den jungen Menschen wichtig  Wohlfühlen und Beteiligung hängen zusammen  Junge Menschen, die ihre Mitbestimmungs- und Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen der Hilfe positiv bewerten, fühlen sich auch wohler in ihrer Einrichtung  Als wichtig beschreiben sie das Verhältnis zu ihren Betreuerinnen und Betreuern und dabei insbesondere  den Fachkräften vertrauen zu können  Zutrauen vonseiten der Fachkräfte zu erfahren  von den Fachkräften ernst genommen zu werden  sich von den Fachkräften verstanden zu fühlen  genügend Zeit gewidmet zu bekommen 13

„Wenn nicht hier, wo dann?“ Beteiligung an der Hilfeplanung  „Da geht‘s um mich, da geht‘s um alles.“  Die Hilfeplanung ist für die jungen Menschen die wichtigste Beteiligungsmöglichkeit, ein Drittel wünscht sich aber auch mehr Beteiligung daran  Die Vorbereitung auf Hilfeplangespräche schätzen ca. 90% der jungen Menschen positiv ein  Junge Menschen, die eine Vorbereitung auf ein Hilfeplan- gespräch erleben, wissen eher was auf sie zukommt und fühlen sich sicherer, Anliegen selbst einzubringen  Ca. ein Drittel der jungen Menschen wünscht sich hingegen eine ausgiebigere Nachbereitung von Hilfeplangesprächen 14

„Na klar kenne ich meine Rechte – oder doch nicht?“  Die Hälfte der jungen Menschen gibt an, über ihre Rechte in der Hilfe und der Einrichtung ausgiebig informiert zu sein  Knapp 40% verfügen über verständliche schriftliche Informationsmaterialien zu diesem Thema  Fühlen sich die befragten jungen Menschen gut über ihre Rechte informiert, fühlen sie sich in ihrem Lebensort „Heim“ wohler 15

Jungen Menschen nachhaltig ihre Rechte vermitteln: ein Projekt, viele Effekte  Eine Auseinandersetzung mit den Rechten von jungen Menschen ist in einem Großteil der befragten Einrichtungen erfolgt, entsprechende Arbeitsprozesse wurden bei 85 % angestoßen  Durch derlei alltagsrelevante Arbeitsprozesse  werden ihre Rechte für junge Menschen verstehbar  das Bewusstsein über Recht und Unrecht nimmt bei den jungen Menschen zu  für Fachkräfte werden die Rechte junger Menschen ebenfalls klarer  das einheitliche Vorgehen im Team wird gestärkt 16

„Um mich zu beschweren, gehe ich zu meinem Beschwerdemanagement“  Die jungen Menschen besprechen Anliegen oder Probleme in aller Regel direkt mit ihnen bekannten Personen aus Gruppe oder Einrichtung  Bei Beschwerden, die über ein entsprechendes Verfahren geklärt werden sollen, fällt es ihnen leichter, diese an ihnen vertraute Personen heranzutragen  Insbesondere bei sehr ernsten Beschwerden ist den jungen Menschen die Ansprechbarkeit von Leitungskräften wichtig 17

Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten aus Perspektive von Einrichtungsfachkräften 18

Junge Menschen Beteiligung und Wohlfühlen Wissen über Rechte Beschwerden sind personenabhängig Beteiligung an Hilfeplanung Eltern Vielfältige Beteiligungserfahrungen und Zufriedenheit sind eng verknüpft Hohe Bedeutung einer Intensivierung von Elternarbeit Einrichtungen Gruppenbezogene Beteiligungsmöglichkeiten Beteiligung und Beschwerde mit entsprechender Haltung und Kultur Arbeitsprozesse zu Kinderrechten Jugendämter Wissen und Informiertheit als Basis für Beteiligung und Beschwerde Hohe Bedeutung einer beteiligungsorientierten Hilfeplanung Qualität und Wirkung Kooperation zwischen öffentlichen und freien Trägern: eine zentrale Schnittstelle

Beteiligung findet im Gruppenalltag statt – oder gar nicht!?  Junge Menschen wünschen sich Beteiligung vor allem bei Aspekten, die ihren Alltag und das Zusammenleben in der Gruppe betreffen, das ist in über 75 % der befragten Einrichtungen umgesetzt  Die Gruppenbesprechung als zentraler Ort für Beteiligung und Selbstwirksamkeitserfahrungen  Beteiligung von jungen Menschen bei eher strukturellen Entscheidungen ist hingegen weniger gegeben 20

Nicht ohne Haltung, Kultur, Fehlerfreundlichkeit!?  Fachkräfte, die die Fehlerfreundlichkeit in ihrer Einrichtung hoch bewerten,  bewerten die Beteiligungsorientierung der Einrichtung positiv  bewerten ihre Beteiligungsmöglichkeiten als Mitarbeitende positiv  geben an, sich im Implementierungsprozess eines Beschwerde- verfahrens einbringen zu können  bewerten die praktische Umsetzung des Beschwerdeverfahrens positiv  Durch entsprechende Haltung und Kultur kann Vorbehalten vonseiten der Fachkräfte gegenüber Beschwerdeverfahren entgegengewirkt werden 21

Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten aus Perspektive der Eltern 22

Junge Menschen Beteiligung und Wohlfühlen Wissen über Rechte Beschwerden sind personenabhängig Beteiligung an Hilfeplanung Eltern Vielfältige Beteiligungserfahrungen und Zufriedenheit sind eng verknüpft Hohe Bedeutung einer Intensivierung von Elternarbeit Einrichtungen Gruppenbezogene Beteiligungsmöglichkeiten Beteiligung und Beschwerde mit entsprechender Haltung und Kultur Arbeitsprozesse zu Kinderrechten Jugendämter Wissen und Informiertheit als Basis für Beteiligung und Beschwerde Hohe Bedeutung einer beteiligungsorientierten Hilfeplanung Qualität und Wirkung Kooperation zwischen öffentlichen und freien Trägern: eine zentrale Schnittstelle

„Nicht ohne Eltern!?“  Mit den verschiedenen Zugängen des Projekts konnten insgesamt nur 106 Elternteile erreicht werden  Erreicht werden konnten fast ausschließlich Eltern,  die mit der Hilfe besonders zufrieden sind (90%)  und die Hilfe anderen Eltern in einer ähnlichen Situation weiterempfehlen würden (96%)  Erkenntnisbeitrag der Elternbefragung:  Was macht diese Eltern besonders zufrieden?  Was erleben diese Eltern im Rahmen der stationären Unterbringung ihres Kindes als so hilfreich, dass sie es anderen Eltern weiterempfehlen würden?  Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für gelingende Hilfeverläufe ziehen? 24

Beteiligte Adressatinnen und Adressaten = zufriedene Eltern? Die befragten Eltern  sehen für sich die Möglichkeit, auf wichtige Entscheidungen im Rahmen der Hilfe Einfluss zu nehmen (76%)  haben das Gefühl, über ihre Beschwerdemöglichkeiten informiert zu sein (in der Einrichtung: 93%, im Jugendamt: 75%)  beschreiben ihre Beziehung zu Fachkräften aus Einrichtung (ca. 95%) und Jugendamt (ca. 75%) als von Vertrauen geprägt  erleben regelmäßige Gesprächstermine (78% ≥ monatlich)  erfahren eine intensive Vor- und Nachbereitung von Hilfeplangesprächen (Vorbereitung: ca. 78%; Nachbereitung ca. 50%)  wissen, mit wem sie Anliegen oder Probleme klären können (95-99%) 25

„Sie setzen sich an einen Tisch, sie reden ordentlich miteinander, sie ziehen an einem Strang, also eigentlich wie in einer Partnerschaft“ Als zentral für einen gelingenden Hilfeverlauf beschreiben die befragten Eltern  ausreichend Informationen über die Hilfe und ihre Rechte in diesem Rahmen: „Erkläre uns die Regeln damit wir sie nachvollziehen und akzeptieren können!“  angemessene Unterstützung durch Fachkräfte  Einbezug in den Alltag der Hilfe „Mit den Eltern, nicht gegen die Eltern!“ 26

Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten aus Perspektive von Jugendämtern 27

Junge Menschen Beteiligung und Wohlfühlen Wissen über Rechte Beschwerden sind personenabhängig Beteiligung an Hilfeplanung Eltern Vielfältige Beteiligungserfahrungen und Zufriedenheit sind eng verknüpft Hohe Bedeutung einer Intensivierung von Elternarbeit Einrichtungen Gruppenbezogene Beteiligungsmöglichkeiten Beteiligung und Beschwerde mit entsprechender Haltung und Kultur Arbeitsprozesse zu Kinderrechten Jugendämter Wissen und Informiertheit als Basis für Beteiligung und Beschwerde Hohe Bedeutung einer beteiligungsorientierten Hilfeplanung Qualität und Wirkung Kooperation zwischen öffentlichen und freien Trägern: eine zentrale Schnittstelle

Die Basis für Beteiligung und Beschwerde: Wer? Wie? Was? Wo? Wann? Warum? …  Nur wer seine Möglichkeiten kennt, kann sich auch beteiligen - Nur wer seine Rechte kennt, kann sich auch beschweren.  Etwa die Hälfte der Jugendämter stellt in umfassender Weise schriftliche Informationen zu Beteiligungs- und Beschwerde- möglichkeiten für junge Menschen und Eltern zur Verfügung  Fachkräfte aus Einrichtungen und Jugendämtern wünschen sich gemeinsame Arbeitsprozesse, in denen für junge Menschen und Eltern verständliches und einheitlich eingesetztes Informationsmaterial entwickelt wird 29

Wer? Wie? Was? Wo? Wann? Warum? - Informations- und Unterstützungsbedarf von Jugendämtern  60% der Jugendämter sehen Informations- und Unterstützungsbedarf bezüglich der Umsetzung von Beteiligungsstrukturen in ihrer alltäglichen Arbeit  50 % der Jugendämter äußern Informations- und Unterstützungsbedarf hinsichtlich der Bearbeitung von Anregungen und Beschwerden 30

„Da geht’s um mich, da geht’s um alles…“ Bedeutung beteiligungsorientierter Hilfeplanung in Jugendämtern angekommen  Die Fachkräfte aus Jugendämtern weisen der Hilfeplanung eine hohe Bedeutung zu  Bezüglich einer beteiligungsorientierten Ausgestaltung von Hilfeplangesprächen sehen sie Weiterentwicklungsbedarfe:  beteiligungsorientierte Gesprächsführung  gemeinsame Zielformulierung 31

Kooperation zwischen öffentlichen und freien Trägern: eine ausbaufähige zentrale Schnittstelle  Ein Drittel der Jugendämter hat gemeinsame Vereinbarungen mit freien Trägern zu Beteiligung getroffen  Ein Viertel der Jugendämter hat gemeinsame Vereinbarungen mit freien Trägern zu Beschwerde getroffen  Fachkräfte aus Einrichtungen und Jugendämtern wünschen sich hierzu einen verstärkten Austausch 32

Junge Menschen Beteiligung und Wohlfühlen Wissen über Rechte Beschwerden sind personenabhängig Beteiligung an Hilfeplanung Eltern Beteiligungserfahrungen beeinflussen die Zufriedenheit Fachliche Standards sind besonders wichtig Einrichtungen Gruppenbezogene Beteiligungsmöglichkeiten Beteiligung und Beschwerde mit entsprechender Haltung und Kultur Arbeitsprozesse zu Kinderrechten Jugendämter Wissen und Informiertheit als Basis für Beteiligung und Beschwerde Hohe Bedeutung einer beteiligungsorientierten Hilfeplanung Qualität und Wirkung Kooperation zwischen öffentlichen und freien Trägern

Zentrale Empfehlungen 34

1.Beteiligung und Beschwerde jugendhilfe- politisch verankern  Regelmäßige Berichterstattung im LJHA und den kommunalen JHA`s zu Stand und Entwicklungsaufgaben  Erarbeitung und Erprobung einer unabhängigen und abgesicherten Ombudschaftenstruktur  Ausarbeitung eines landesweiten Modells mit öffentlichen und freien Trägern  Erprobung, Evaluation und Implementierung in der Regelstruktur  Entwicklung und Erprobung von Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen und Eltern auf Landesebene  Analog Landesheimrat, Beteiligungswerkstätten, projekthafte Formen  Ausweitung auf Pflegekinderhilfe 35

2.Weiterentwicklung der fachlichen Standards zu Beteiligung und Beschwerde  Erarbeitung von Informationsmaterialien zu Beteiligung und Beschwerde mit öffentlichen und freien Trägern sowie jungen Menschen und Eltern verbunden mit einer Transferstrategie  Erarbeitung und Erprobung von Methoden und Praxistipps in regionalen Arbeitszusammenhängen und Transfer in andere Regionen  Weiterentwicklung der Standards für Hilfeplanung von der sozialpädagogischen Diagnose bis zur Dokumentation mit Jugendämtern, Einrichtungen, jungen Menschen und Eltern  Weiterentwicklung der Jugendhilfeplanung mit der Ausrichtung auf Beteiligung und Beschwerde  Erarbeitung eines Modells zur adäquaten Berücksichtigung von Beteiligungs- und Beschwerdestandards in Qualitätsentwicklungsdialogen zwischen öffentlichen und freien Trägern 36

3.Der Blick auf die Eltern in den erzieherischen Hilfen  Erarbeitung, Erprobung und Evaluation von neuen Formen in der Zusammenarbeit mit Eltern  Erarbeitung von Qualitätsstandards für „Elternarbeit“ in Verbindung mit Konzept-, Organisations- und Qualitätsentwicklungsprozessen in Einrichtungen und in Kooperation mit Jugendämtern  Systematische Sammlung und Auswertung von Beispielen guter Praxis zur Elternarbeit und Einbindung von Jugendämtern, Einrichtungen, Eltern und jungen Menschen 37

4.Der Blick auf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in den erzieherischen Hilfen  Systematische Bedarfserhebung – „Was brauchen junge Flüchtlinge“ – Befragung der umF und Evaluation von Hilfeverläufen  Beteiligungswerkstätten mit umF, Konzeptentwicklung 38

5.Transferstrategien erarbeiten und umsetzen  Konkretisierung der Empfehlungen für Fortbildungen  Methodenkoffer, „Homepage“ mit Beispielen guter Praxis  Kooperative Qualitätsentwicklungsprozesse in der Region mit öffentlichen und freien Trägern starten 39

6.Praxisbezogene Forschung zu Beteiligung und Beschwerde vertiefen Insbesondere zu den Fragen:  „Wirkung“ von Hilfe – unter besonderer Berücksichtigung der Perspektive von jungen Menschen und Eltern  Abbrüche und die Ursachen 40

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! Bei weiteren Fragen können Sie uns gerne kontaktieren: Heinz Müller, Rebecca Schmolke, Eva Stengel Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH (ism) Flachsmarktstr Mainz Tel: – Fax: – Prof. Dr. Rainer Treptow, Dr. Sandra Landhäußer, Jan Karolus, Nina Wlassow Eberhard Karls Universität Tübingen Institut für Erziehungswissenschaft, Abt. Sozialpädagogik Münzgasse Tübingen Tel: – Fax: – Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH