Beteiligung leben Mit dem Instrument des Entwicklungszielkreises

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Beteiligung leben Mit dem Instrument des Entwicklungszielkreises -Beteiligung fördern Abschlussveranstaltung am 26.04.2016 des KVJS-Forschungsprojekts „Beteiligung leben“

Beteiligung leben Einführung Teil 1 Vorstellung des Zielkreises Frau Schneider; Amtsleitung; Kreisjugendamt Emmendingen Teil 1 Vorstellung des Zielkreises Frau Zimmermann; stellvertretende Führungsverantwortliche der Gruppe L.; LBZ St. Anton Teil 2 Fallbeispiel für gelungene Hilfe durch Beteiligung - „Klaus“ Frau Kolke-Schmitz; Fachbereichsleitung KSD West

Beteiligung leben Teil 1 Vorstellung des Zielkreises Frau Zimmermann; stellvertretende Führungsverantwortliche der Gruppe L. LBZ St. Anton

Der Entwicklungszielkreis - die Visualisierungshilfe Der Entwicklungszielkreis ist in ein Entwicklungs- und Erziehungsklima (orange) eingebettet. Damit soll verdeutlicht wer-den, dass wir davon aus-gehen, dass Entwicklung sowohl beim Kind/ Jugendlichen wie in der Familie im Kontext der Hilfe erfolgt – sie sich quasi gegenseitig bedingen. Die 5 Klimafaktoren ent-stammen dem Modell „5 Säulen der Erziehung“ von Prof. Sigrid Tschöpe- Scheffler

Der Entwicklungszielkreis - ein Vorgehen in 4 Schritten Betrachtung, was (bereits) gut läuft bei Folgegesprächen auch, was im Blick auf die letzten Ziele erreicht ist Schritt 2 Sammeln a. der nächsten Ziele (Kind) und b. der Erwartungen/ Wünsche (Erw.) Schritt 3 Zielauswahl – das möchte ich konkret erreichen (durch das Kind) Schritt 4 den Erwachsenen wichtige Aspekte im Blick behalten

Der Entwicklungszielkreis - 3 Phasen der Durchführung Vorbereitungsgespräch 2. Hilfeplangespräch  mit Besonderheiten bei Erstgespräch 3. Nachbereitung

Der Entwicklungszielkreis - Der Entwicklungszielkreis - das Vorbereitungs-/ Hilfeplangespräch: „was gut läuft“ Die Vorbereitung des Hilfeplangespräches erfolgt mit dem Entwicklungszielkreis im Rahmen eines Paten- oder Fachgespräches als Kartenabfrage: in dem zuerst mit Kind/ Jugendlichen gesammelt wird, was derzeit gut läuft dann die Erwachsenen (MA aus St. Anton sowie ggf. die Eltern) ihre zeitgleich formulierten Wahrnehmungen zum Thema in Stichworten einbringen hilfsbereit begeisterungsfähig Haus – auf gaben Alle mitspielen lassen der Moderator würdigt das Erreichte und gibt den Beteiligten bewusst Raum, Auffallendes zu benennen

Der Entwicklungszielkreis - Der Entwicklungszielkreis - das Vorbereitungs-/ Hilfeplangespräch: „Ziele und Erwartungen/Wünsche“ Danach erfolgt in Kartenabfrage zuerst mit dem Kind/ Jugendlichen eine Sammlung der Ziele, die es von sich aus in nächster Zeit angehen möchte eine Sammlung der Wünsche/ Erwartungen, die die Erwachsenen (aus St. Anton sowie ggf. die Eltern) zeitgleich für die kommende Hilfeplanphase (HP) formuliert haben hilfsbereit begeisterungsfähig Hauptschul abschluss Sich abgrenzen Lernen ( andere Ausreden lassen) Haus- aufgaben Alle mitspielen lassen Der/ die Jugendliche benennt ein bis zwei Ziele, die für ihn am Wichtigsten sind (Zielauswahl) Die Erwachsenen benennen, was im Blick bleiben soll Mehr Sport machen soll eine eigene Meinung haben

Der Entwicklungszielkreis - das HPG: sonstige Themen u. Vereinbarungen Zusammenarbeit mit der Familie: _________________________________________Vereinbarungen: Kontakt-, Umgangsregelung: Zeitperspektive: Fördernde Hilfen/ Unterstützung: ______________________________________ Begründung der Hilfeform: häufig gilt es noch Themen auf der Erwachse- nenebene zu besprechen; hierfür ist nach der Würdigung der Leistungen und Vorhaben des Kindes/Jugendlichen Raum Es gilt abzuklären, ob eine Teilnahme des Kindes/ Jugendlichen gewünscht od. erforderlich ist Themen der Elternzusammenarbeit oder rund um die Hilfeplanung haben dann ihren Raum  z.B. was braucht es in der Familie …… Die Tabelle auf dem Protokollbogen ermöglicht eine Verschriftlichung in Stichworten Auch der Gesprächsabschluss zwischen den Erwachsenen ist würdigend zu gestalten

Der Entwicklungszielkreis Name: Datum: Teilnehmer: _______________________________ Zusammenarbeit mit der Familie _____________________________________ Vereinbarungen Kontakt , Umgangsregelung: Zeitperspektive: Fördernde Hilfen/ Unterstützung: Begründung der Hilfeform: Name: Datum: Teilnehmer: ICH _______________________________ Zusammenarbeit mit der Familie : : _____________________________________ Vereinbarungen : : Schule Gruppe • • Kontakt - - , Umgangsregelung: • • Zeitperspektive: • • Fördernde Hilfen/ Unterstützung: _____________________________________ Begründung der Hilfeform:

Beteiligung leben Teil 2 Fallbeispiel für gelungene Hilfe durch Beteiligung - „Klaus“ Frau Kolke-Schmitz; Fachbereichsleitung KSD West Kreisjugendamt Emmendingen

Vorstellung gelungener Beteiligung in folgenden Schritten Ein Fallbeispiel „Klaus“ Der Zielkreis im Hilfeplangespräch Klaus entwickelt und benennt überprüfbare Ziele und stellt diese selbst im Zielkreis vor Klaus überwindet Stolpersteine auf dem Weg Klaus zeigt seine Freude über das Gelingen

Klaus *05/1997 und seine Familie 10/2010 erster Umzug der Familie in den LK EM Unzählige Wohnungswechsel; häusliche Gewalt; wechselnde teilweise innerfamiliäre Betreuung in früher Kindheit; alleinerziehende Mutter(BorderlineErkrankung und Hepatitis C) Kein Kontakt mehr zum Vater (Gewalt; Forensik)

Hilfebedarf von Klaus u. seiner Familie Ergebnis der Diagnostik: F 81.0 LRS; F 90.0 Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung F 90.1 hyperkinetische Störung Tagesstruktur Impulskontrolle „Eltern“arbeit Therapeutische Begleitung von Klaus Medikation

Hilfebedarf von Klaus u. seiner Familie Folge: 2006 erste teilstationäre Unterbringung E-Schule mit Tagesgruppe im Dinglinger Haus 2007 vollstationärer Hilfebedarf mit E-Schule im LBZ St. Anton

Resilienzfaktoren von Klaus Klaus ist immer an seiner Umwelt interessiert Klaus ist aufgeschlossen Klaus ist meist sehr freundlich Klaus zeigt sich hilfsbereit, zuverlässig, kreativ Klaus verbringt Wochenendfreizeit und Ferien bei seiner Mutter

Klaus entwickelt eigene Ziele (seine Beteiligung und die der Anderen) Der Zielkreis als Instrument der Hilfeplanung ermöglich maximale Beteiligung der Betroffenen ICH: Wahrnehmung zu seiner Person; seiner angestrebten Persönlichkeitsentwicklung GRUPPE: Wahrnehmungen auf das erlebte Auftreten; Verhalten in der Gruppe; SCHULE: Fortschritte, Ziele; Wünsche; Erwartungen FAMILIE: heimatliches Lebensumfeld

Klaus entwickelt eigene Ziele Explizit erlebt wurde diese Arbeit sowohl als Mittel der Partizipation und Strukturierung im Hilfeplangespräch darüber hinaus als Begleitung im gesamtes Hilfeprozess! Die Würdigung des Gelingenden eröffnet jedes Reflexionsgespräch Die 50+ Regel Maximale Beteiligung (Klaus; KM;LBZ;KSD) Jede Sichtweise hat Bedeutung und bekommt Raum (vgl. Wundersame Wandlung zur Selbstwirksamkeit; S. 300 ff. : 2016)

Der Zielkreis visualisiert die Ziele

Klaus konnte viele seiner Ziele schon erreichen: Klaus fühlte sich auch in krisenhaften Zeiten beteiligt Klaus erlebte in der Schule kleinschrittiges Vorgehen und Förderung beim gezielten Lernen (z.B. Englisch) Klaus erlebte viel Lob, kleine Belohnungen und Motivation zum Arbeiten (z.B. Englisch) Klaus erzählte von der Vorbereitung zum HPG

Durch Beteiligung zur gelingenden HzE §§ 27/34 und §41 SGB VIII Klaus erlebt die Jugendhilfe als Hilfe zur Verselbständigung. Klaus hat seinen Schulabschluss erreicht. Klaus hat seinen Ausbildungsplatz gefunden Klaus gelingt gute Kommunikation. Klaus zeigt Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Klaus erzählt stolz vom Start in der Fahrschule und freut sich auf seinen Führerschein. Klaus ist auf dem Weg in die Selbständigkeit, er sucht aktuell den Weg zu eigenständigem Wohnen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Gelebte Beteiligung Abschlussveranstaltung am 26.04.2016 des KVJS-Forschungsprojekts „Beteiligung leben“