Filme im Deutschunterricht Grunddlagen. Obwohl Filme im gesellschaftlichen Raum eine große Bedeutung besitzen, spielen sie im Unterricht allgemein eine.

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 Präsentation transkript:

Filme im Deutschunterricht Grunddlagen

Obwohl Filme im gesellschaftlichen Raum eine große Bedeutung besitzen, spielen sie im Unterricht allgemein eine untergeordnete Rolle Hauptsächlich werden sie in der Schule zu drei Zwecken verwendet: -Belohnung/ Unterhaltung: letzte Stunden vor den Ferien, nach einem Test, Überbrückung einer Stunde.....(F***k ju Göhte, Ice Age, Türkisch für Anfänger...) - Illustrierung/ Verdeutlichung: im Geschichtsunterricht zu einem historischen Thema, in Geographie zu einem Problemkomplex (Der Untergang, Slumdog Millionaire, Forrest Gump....) -Zum Vergleich mit einer literarischen Vorlage im Literaturunterricht (Kleider machen Leute, Eyes Wide Shut, Im Westen nichts Neues....)

Diese drei Herangehensweisen berücksichtigen dabei aber jeweils nicht, den Film als eigenständiges Kunstwerk Das ist allerdings auch sehr komplex, denn Filme enthalten Elemente aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen (u.a.): -Fotografie/ Bildsprache + Komposition/ Kunst: Es ist wichtig auf die Einzelbilder und-sequenzen zu schauen, Einstellungsgrößen, Kameraperspektiven, Schwenks, Zooms, Bildfilter, Übergänge... spielen eine große Rolle -Ton/ Musik: die verwendeten Geräusche, besonders auch die Verwendung von Musik zu r Untermalung und Stimmungserzeugung -Nachbearbeitung/ Special Effects -Schnitt/ Zusammensetzung -Natürlich auch die literarische Komponente/ erzählte Geschichte

A. Bildgestaltung- Einstellungsgröße- Ordne zu:

A. Bildgestaltung- Einstellungsgröße- Einsatz im Film

A. Bildgestaltung- Kameraperspektive Die Sicht der Kamera ist auch die Sicht des Zuschauers. Meist wird die Außensicht eines objektiven, allwissenden Erzählers eingesetzt, manchmal aber auch die subjektive Sicht eines Protagonisten. Wichtig bei beiden ist die Perspektive der Kamera, der Kamerawinkel

A. Bildgestaltung- Kameraperspektive

A. Bildgestaltung- Mise- en-scène Neben der Einstellung der Kamera und der Bildgröße ist auch die Ausgestaltung eines einzelnen Bildes/ einer Sequenz wichtig. Die Bildgestaltung/ Ausstattung kann bereits genaue Hinweise auf Handlungszusammenhänge und Charaktereigenschaften einer Figur enthalten: Kulisse, Requisite, Kostüme, Maske, Gestik gehören u.a. dazu:

A. Bildgestaltung- Beleuchtung Auch der Einsatz der Beleuchtung beeinflusst maßgeblich das Verständnis einer Szene/ Figur

B. Kamerabewegung Ein Film besteht aber nicht nur aus reinen Einzelbildern, die Kamera selbst ist in Bewegung. Dabei unterscheidet man hauptsächlich drei Bewegungsarten: -Schwenk; Neigung---- Die Kamerabwegung verläuft analog zur Bewegung des Kopfes (normalerweise ohne Schnitt) -Fahrt---- Die Kamerafahrt kann mit der Bewegung des ganzen Körpers verglichen werden, der Zuschauer gewinnt den Eindruck einer Fahrt mit einem Fahrzeug -Zoom---- Die Veränderung der Brennweite des Objektivs sorgt dafür, dass der zu filmende Gegenstand größer bzw. kleiner wird. Die Kamera verlässt dabei nicht ihren Platz

B. Kamerabewegung- Beispiele

C. Schnitt- Montage (Post Production) „Der Schnitt lässt den Film erst entstehen“ -Die Zusammensetzung von einzelnen Takes zu Sequenzen bezeichnet man als „Schneiden“ oder „Schnitt“ (weil früher tatsächlich mit Scheren und Messern an Filmrollen gearbeitet wurde)- aus den einzelnen Elementen entsteht ein „Filmganzes“ -Besonders mit der Digitalisierung des Schneidens (seit etwa 2000) hat sich das filmische Erzählen stark geändert:

Beim Schnitt unterscheidet man verschiedene Typen/ Arten der Monatage: -Kontinuitätsmontage:Dem Zuschauer wird durch die Abfolge der Sequenzen eine zeitliche Kontinuität vermittelt. Bei einer solchen Montage müssen Anschlussfehler vermieden werden (, weil in der Regel eben nicht chronologisch gedreht wird). -Parallelmontage:gleichzeitige Handlungsstränge werden in der Abfolge A-B-A-B... Gezeigt, um dann zusammenzutreffen. -Schuss- Gegenschuss:hauptsächlich bei Dialogen verwendet. Man sieht beide Dialogpartner immer abwechselnd:

Beim Schnitt unterscheidet man verschiedene Typen/ Arten der Monatage: -Ellipse:Die Handlung wird nicht in Realzeit gezeigt, sondern unterschiedlich große Zeiträume werden bewusst übersprungen (nicht aus zeitökonomischen Gründen sondern als künstlerisches Mittel) -Rückblende:zeigt einen Zeitstrang, der zeitlich vor dem vorangegangenen Ereignis liegt. Der chronologische Filmfluss wird aus inhaltlichen- oder Spannungsgründen verändert. Dabei wird diese Sequenz oft optisch herausgestellt -Analytische Montage:Eine Szene wird in Einzeleinstellungen zerlegt, um ein analytisches Bild der Gesamtsituation zu zeigen. -Konstruktivistische Montage: Die Handlung wird nur ausschnitthaft gezeigt, so dass es dem Zuschauer überlassen bleibt, sie zu vervollständigen (er „rekonstruiert“ das Geschehen im Kopf):

- Sehr ähnlich zur konstruktivistischen Montage ist die Kontrastmontage- ein Beispiel dazu kennt ihr:

-Harter Schnitt:zwei Einstellungen, die sich in Einstellungsgröße, Perspektive, Kamerabewegung, Bildinhalt... unterscheiden, werden ohne Übergang aneinander gesetzt. -Weicher Schnitt:zwei ähnliche Einstellungen werden aneinander gefügt -Auf- und Abblende:Aufhellung eines schwarzen Bildes hin zum Film, bzw. Abdunklung einer Sequenz -Überblendung:Kontinuierlicher Übergang von einer Einstellung zu einer anderen (Kombination von Auf- und Abblendung) -Jump Cut:diskontnuierliche Schnittfolge, um die Montage als Kunstformzu betonen

- Match Cut: Herstellung des Übergangs zwischen zwei unterschiedlichen oder gar völlig gegensätzlichen Einstellungen:

D. Geräusche, Ton und Musik Auch die Geräuschkulisse und der Ton sind für eine Filmszene oder den ganzen Film sehr wichtig. Dabei sind die Töne/ Geräusche keineswegs „natürlich“, sie werden nach dem Dreh in der Post Production nachbearbeitet und teilweise neu über den Film gelegt. Aufgabe: Hört beim folgenden Filmausschnitt genau zu und notiert euch Töne und Geräusche

D. Geräusche, Ton und Musik Neben Geräuschen kommt der Musik eine besondere Funktion zu. Sie kann Charaktere einführen, Emotionen verdeutlichen und Stimmungen beim Publikum erzeugen. Beispiele: