Klassik und Romantik Levan Tsagareli. Biedermeier Vorlesung 10.

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 Präsentation transkript:

Klassik und Romantik Levan Tsagareli

Biedermeier Vorlesung 10

Themen: Biedermeier Eduard Mörike – “der Kindlichste, Verträumteste,Verspielteste unter den Großen der deutschen Dichtungsgeschichte” Annette von Droste-Hülshoff – “Deutschlands größte Dichterin” Österreichische Literatur in der 1. Hälfte des 20. Jh. Franz Grillparzer Adalbert Stifter

Biedermeier Heiterkeit + Schwermut Patriarchalische Familie als Idylle (Natur, Mutter, Kind, Großeltern) Sanfte Heiterkeit; leidenschaftslose Liebe; sittliches Gesetz; innerer Friede in der christlichen Religion Malerei, bildende Kunst, Musik Heimat – Lebenserfüllung Widerstand gegen Neuerungen Harmonieprinzip (Gleichberechtigung) Ordnungsgedanke (Hierarchie) Neigung zum Kleinen, Nahen, Konkreten - Landschaftsgebundenheit

Eduard Mörike ( )

Schwäbische Romantik (Ludwig Uhland): Biedermeierliche Geselligkeit, praktische Nüchternheit, Stolz auf die Heimat Pfarrer; “der Kindlichste, Verträumteste,Verspielteste unter den Großen der deutschen Dichtungsgeschichte” Sehnsucht nach der stillen Heiterkeit ↔ unbürgerliches Künstlerleben Der alte Turmhahn: Weg in die Geborgenheit Maler Nolten (1832): therapeutische Kur Naturlyrik: volkssprachliche Stimmungslyrik → objektives Dinggedicht (Antike) Mozart auf der Reise nach Prag (1855)

Annette von Droste-Hülshoff ( )

“Deutschlands größte Dichterin” Ereignisloses Leben; kränklich zart; sehr kurzsichtig; religiös; konservativ Das Geistliche Jahr (72 religiöse Lieder) Naturlyrik: Schuldverstrickung und Vergeltung / Sühne Die göttliche Schöpfung wird von den bösen Mächten überfremdet Verserzählungen und Balladen: Identität, Nachtseite der Natur, westfälischer Volksglaube Die Judenbuche (Novelle) Heidebilder: Wirkliches + Überwirkliches; Hell-Dunkel-Struktur Heide / Moor ↔ Idylle

Das Hirtenfeuer Dunkel, dunkel im Moor, Über der Heide Nacht, Nur das rieselnde Rohr Neben der Mühle wacht, Und an des Rades Speichen Schwellende Tropfen schleichen. Unke kauert im Sumpf, Igel im Grase duckt, In dem modernden Stumpf Schlafend die Kröte zuckt, Und am sandigen Hange Rollt sich fester die Schlange.... Der Weiher Er liegt so still im Morgenlicht, So friedlich, wie ein fromm Gewissen; Wenn Weste seinen Spiegel küssen, Des Ufers Blume fühlt es nicht; Libellen zittern über ihn, Blaugoldne Stäbchen und Karmin, Und auf des Sonnenbildes Glanz Die Wasserspinne führt den Tanz; Schwertlilienkranz am Ufer steht Und horcht des Schilfes Schlummerliede; Ein lindes Säuseln kommt und geht, Als flüstr' es: Friede! Friede! Friede! –

Zensur Gegen Josephinismus (1795) Totale Kontrolle (Metternich Ära) ( ) Unpolitische und biedermeierliche Atmosphäre Franz Grillparzer - Dramatiker Adalbert Stifter - Epiker Österreichische Literatur in der 1. Hälfte des 19. Jh.

Franz Grillparzer ( )

Der zerrissene Zwei-Seelen-Mensch Der arme Spielmann (1848) Thematik von Dramen: Hauptfigur ↔ allgemeine Ordnung Die Ahnfrau (1817) Barocktradition: Anschaulichkeit, komische Elemente, Pathos König Ottokars Glück und Ende (1825) Der Traum ein Leben (1834): Schein vs. Sein, Denken vs. Handeln, Vergänglichkeit vs. Dauer Überzeugung: ‘Weises Zögern’, ‘reines Trachten’ “Der Weg der neueren Bildung / geht von Humanität / Durch Nationalität / Zur Bestialität.”

Adalbert Stifter ( )

Sein Leben (Einsamkeit, Angst, Zweifel, innere Anarchie) ↔ Seine Dichtung (utopische Gegenwelt) Sinn des Schreibens: im chaotischen, von Katastrophen heimgesuchten Dasein einen menschlichen Bereich zu finden ‚sanftes Gesetz‘: stilles Wachsen und langsames Werden, das Kleinste, das Unauffälligste, das Alltäglichste – idealisiertes / utopisches Biedermeier Erzählungen: Der Hochwald, Brigitta, Bergkristall Der Nachsommer (1857) – Bildungsroman, Utopie des glücklichen Lebens, Handlungsarmut, Ich ≈ Welt Witiko ( ) – ‘Epos in ungebundener Rede’, internationale Völkergemeinschaft auf christlicher Grundlage Vorschein der sprachexperimentellen Moderne

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!