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Ludwig Wittgenstein Zum Tractatus logico-philosophicus I.Die Welt ist alles, was der Fall ist. I.IDie Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge. I.IIDie Welt ist durch die Tatsachen bestimmt und dadurch, daß es alle Tatsachen sind. I.I2Denn, die Gesamtheit der Tatsachen bestimmt, was der Fall ist und auch, was alles nicht der Fall ist. I.I3Die Tatsachen im logischen Raum sind die Welt. I.2Die Welt zerfällt in Tatsachen. I.2IEines kann der Fall sein oder nicht der Fall sein und alles übrige gleich bleiben.

Ludwig Wittgenstein Zum Tractatus logico-philosophicus 2 Was der Fall ist, die Tatsache, ist das Bestehen von Sachverhalten. 3 Das logische Bild der Tatsachen ist der Gedanke. 4 Der Gedanke ist der sinnvolle Satz. 5 Der Satz ist eine Wahrheitsfunktion der Elementarsätze. (Der Elementarsatz ist eine Wahrheitsfunktion seiner selbst.) 6 Die allgemeine Form der Wahrheitsfunktion ist: Dies ist die allgemeine Form des Satzes. 7 Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen. (Anmerkung: Dieser lapidare Satz bildet den Schluß der Abhandlung; ihm folgen keine Erläuterungen mehr. Er wird verständlich, wenn man den unmittelbar vorausgehenden Satz hinzunimmt:) 6.54 Meine Sätze erläutern dadurch, daß sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt, wenn er durch sie - auf ihnen - über sie hinausgestiegen ist. (Er muß sozusagen die Leiter wegwerfen, nachdem er auf ihr hinausgestiegen ist.) Er muß diese Sätze überwinden, dann sieht er die Welt richtig.

Ludwig Wittgenstein Zu den Philosophischen Untersuchungen §1: Augustinus-Zitat. „Nannten die Erwachsenen irgend einen Gegenstand und wandten sie sich dabei ihm zu, so nahm ich das wahr und ich begriff, daß der Gegenstand durch die Laute, die sie aussprachen, bezeichnet wurde, da sie auf ihn hinweisen wollten. Dies aber entnahm ich aus ihren Gebärden, der natürlichen Sprache aller Völker, der Sprache, die durch Mienen- und Augenspiel, durch die Bewegungen der Glieder und den Klang der Stimme die Empfindungen der Seele anzeigt, wenn diese irgend etwas begehrt, oder festhält, oder zurückweist, oder flieht. So lernte ich nach und nach verstehen, welche Dinge die Wörter bezeichneten, die ich wieder und wieder, an ihren bestimmten Stellen in verschiedenen Sätzen, aussprechen hörte. Und ich brachte, als nun mein Mund sich an diese Zeichen gewöhnt hatte, durch sie meine Wünsche zum Ausdruck.“ (Dt. Übers. aus: Augustinus, Confessiones I/8)

Ludwig Wittgenstein Zu den Philosophischen Untersuchungen Darstellung/Problematisierung des Augustinus-Zitats: Ein bestimmtes Bild vom Wesen der menschlichen Sprache. Wörter als Bezeichnungen bzw. Benennungen für Gegenstände. „Jedes Wort hat eine Bedeutung. Diese Bedeutung ist dem Wort zugeordnet. Sie ist der Gegenstand, für welchen das Wort steht.“ Aus dieser primitiven Sprache lässt sich jedoch nicht die Vielfalt und die Komplexität differenzierter natürlicher Sprachen ableiten. Wittgenstein spricht davon, dass Augustinus dabei wohl nur an eine bestimmte Wortart, an Substantiva, denkt. Das wäre, so Wittgensteins Beispiel aus dem §3, ungefähr so, als wollte man das Wort »Spielen« nur durch die Regelhaftigkeit bei Brettspielen erläutern. Das sind aber bei weitem nicht alle Spiele. Man schränkt das Verständnis dessen, was Sprache ist, durch ein derartiges Benennungsmodell schon erheblich ein. Im §4 legt Wittgenstein diese (Augustinische) Vorstellung der Sprache auf eine Schrift um. Diese hätte dann nur die Funktion, durch die unterschiedlichen Buchstaben die jeweiligen Laute zu bezeichnen und würden von allen anderen Funktionen der Buchstaben gänzlich abstrahieren. Auch daraus wird ersichtlich, wie beschränkt eine derartige Vorstellung wäre.

Ludwig Wittgenstein Zu den Philosophischen Untersuchungen §23: unzählige Arten der Sätze! [Variabilität der Sprachspiele; entstehen und vergehen…] „Das Wort »Sprachspiel« soll hier hervorheben, daß das Sprechen der Sprache ein Teil ist einer Tätigkeit, oder einer Lebensform. [Aufzählung diverser Ausprägungen von Sprachspielen: Befehlen, Beschreiben, Vermuten, Hypothesen aufstellen, Geschichten erfinden, Theater spielen, Rätsel raten, einen Witz machen, Übersetzen, Bitten, Danken, Fluchen, Grüßen, Beten] Es ist interessant, die Mannigfaltigkeit der Werkzeuge der Sprache und ihrer Verwendungsweise, die Mannigfaltigkeit der Wort- und Satzarten, mit dem zu vergleichen, was Logiker über den Bau der Sprache gesagt haben. (Und auch der Verfasser der Logisch-Philosophischen Abhandlung.)“ §25: „[…] Befehlen, fragen, erzählen, plauschen gehören zu unserer Naturgeschichte so wie gehen, essen, trinken, spielen.“ §27: „[…] Als ob mit dem Akt des Benennens schon das, was wir weiter tun, gegeben wäre. Als ob es nur Eines gäbe, was heißt: »von Dingen reden«. Während wir doch das Verschiedenartigste mit unseren Sätzen tun. […]“ Das Benennen ist nur eine mögliche Sprachspiel-Ausprägung. §28: „[…] die hinweisende Definition kann in jedem Fall so und anders gedeutet werden.“ Vgl. das Zeigen der Sinnlichen Gewissheit.

Ludwig Wittgenstein Zu den Philosophischen Untersuchungen Aus dem bloß „hinweisenden Lehren der Wörter“ (§6) lässt sich die normative Funktion schon jener primitiven Sprache nicht erklären, in welcher das Ausrufen des Wortes »Platte!« so viel heißt wie »Bring mir die Platte!«. §30: „[…] Die hinweisende Definition erklärt den Gebrauch - die Bedeutung - des Wortes, wenn es schon klar ist, welche Rolle das Wort in der Sprache überhaupt spielen soll.“ §31: „[…] Nach der Benennung fragt nur der sinnvoll, der schon etwas mit ihr anzufangen weiß.“ §32: Augustinus beschreibt den Spracherwerb nur in einer Weise, in der man eine fremde Sprache lernt; d.h. paradoxerweise: der Spracherwerb wird unter der Voraussetzung einer schon erworbenen Sprache erklärt!!! §39: Wittgenstein erläutert die Charakteristik des Sinnes, der nicht nach einem starren Rigiditätsmodell dargelegt werden kann, bei welchem der einfache Name einem einfachen Gegenstand entspricht. Beispiel: das Schwert »Nothung«: „Ist aber »Nothung« der Name eines Gegenstandes, so gibt es diesen Gegenstand nicht mehr, wenn Nothung zerschlagen ist; und da dem Namen dann kein Gegenstand entspräche, so hätte er keine Bedeutung.“ §43: „[…] Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache.“

Ludwig Wittgenstein Zu den Philosophischen Untersuchungen §66: Vielfältigkeit des Begriffs »Spiele«. „[…] Und das Ergebnis dieser Betrachtung lautet nun: Wir sehen ein kompliziertes Netz von Ähnlichkeiten, die einander übergreifen und kreuzen. Ähnlichkeiten im Großen und Kleinen.“ Ablehnung des Wesensbegriffes: Damit kann man hier nicht von einem Wesensbegriff sprechen, sondern von dem von Wittgenstein geprägten Begriff der »Familienähnlichkeiten« (§67). Im §67 führt Wittgenstein dazu das Beispiel der »Zahl« an (wobei hier ein Bezug zu Rortys Exemplifizierung des Anti-Essentialismus gegeben ist. Im §68 bemerkt Wittgenstein, dass man freilich den Begriff der Zahl genau definieren könnte. „[…] Denn ich kann so dem Begriff »Zahl« feste Grenzen geben, d.h. das Wort »Zahl« zur Bezeichnung eines fest begrenzten Begriffs gebrauchen, aber ich kann es auch so gebrauchen, dass der Umfang des Begriffs nicht durch eine Grenze abgeschlossen ist.“ Führt das nicht zu völliger Beliebigkeit? „»Aber dann ist ja die Anwendung des Wortes nicht geregelt; das »Spiel«, welches wir mit ihm spielen, ist nicht geregelt.« Es ist nicht überall von Regeln begrenzt; aber es gibt ja auch keine Regel dafür z.B., wie hoch man im Tennis den Ball werfen darf, oder wie stark, aber Tennis ist doch ein Spiel und es hat auch Regeln.“

Ludwig Wittgenstein Film-Präsentation:

Danke für ihre Aufmerksamkeit ! Auf Wiedersehen am Weitere Informationen unter: