Dr. Armin Sandhövel, Head Carbon Risk/Reputational Risk, CRO Office Tutzing 14.11..2005 Emissionshandel – Marktmodell der Zukunft? Sustainability Fund.

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Entwicklung der Chemieproduktion in Deutschland
 Präsentation transkript:

Dr. Armin Sandhövel, Head Carbon Risk/Reputational Risk, CRO Office Tutzing Emissionshandel – Marktmodell der Zukunft? Sustainability Fund Risk Management Emissions Trading Environmental Management

©Dresdner Bank, CRO Office, 14.November 2005, Seite 2 EU beschließt Emissionshandel  Oktober 2003: EU-Emissionshandelsrichtlinie tritt in Kraft  Umfang des Systems: 25 EU Mitgliedsstaaten plus Norwegen, Island und Liechtenstein  Ca CO2-emittierende Anlagen bestimmter Sektoren über bestimmten Kapazitätsgrenzen sind betroffen  Anlagenbetreiber bekommen jährlich CO2-Emissionsrechte vom Staat und müssen am Ende des Jahres Rechte in Höhe ihrer Emissionen abgeben  Individuelle Entscheidung der Anlagenbetreiber, ob Zertifikate gekauft oder Emissionen in den eigenen Anlage gesenkt werden  Januar 2005: Beginn des Handelssystems

©Dresdner Bank, CRO Office, 14.November 2005, Seite 3 EU- Emissionshandel betrifft weite Teile der Industrie In Deutschland werden ca. 98% der Emissionen aus der Energieerzeugung und mehr als 60% der Emissionen der Industrie erfasst! (503 Mio. t/in EU Mio. t) Energieumwandlung und -umformung  Feuerungsanlagen mit einer Feuerungswärmeleistung über 20 MW  Mineralölraffinerien  Kokereien Eisenmetallerzeugung und -verarbeitung  Röst- und Sinteranlagen für Metallerz  Anlagen für die Herstellung von Roheisen oder Stahl über 2,5 Tonnen pro Stunde Mineralverarbeitende Industrie  Anlagen zur Herstellung von Zementklinker (über 500 t/Tag)  Anlagen zur Herstellung von Glas mit einer Schmelzkapazität über 20 t/Tag  Anlagen zur Herstellung von keramischen Erzeugnissen über 75 t/Tag Sonstige Industriezweige  Industrieanlagen zur Herstellung von Zellstoff aus Holz und anderen Faserstoffen  Papier und Pappe mit einer Produktionskapazität über 20 Tonnen pro Tag

©Dresdner Bank, CRO Office, 14.November 2005, Seite 4 Deutschland setzt den Emissionshandel um Grundlagen:  Gesetz über den Handel mit Berechtigungen zur Emission von Treibhausgasen (Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz. TEHG) Nationale Umsetzung der EU-Richtlinie; Regelt die grundlegenden Strukturen des Emissionshandels; Ermächtigt zum Erlass von konkretisierenden RV; Grundlage für den Erlass des NAP  Gesetz über den nationalen Zuteilungsplan für Treibhausgas-Emissionsberechtigungen in der Zuteilungsperiode 2005 bis 2007 (Zuteilungsgesetz 2007 – ZuG 2007) Definiert die deutschen Emissionsziele und die zuteilungsfähige Gesamtmenge an Berechtigungen sowie die Regeln der Zuteilung  Zuständige Behörde ist die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) beim Umweltbundesamt

©Dresdner Bank, CRO Office, 14.November 2005, Seite 5 So funktioniert der Emissionshandel CO 2 -Verursacher wie Kraftwerksbetreiber, Raffinerien, Zement-, Stahl- und Glasproduzenten erhalten anteilig nach ihren früheren Emissionsmengen Erlaubnisscheine (In Deutschland vom Umweltbundesamt) Ein Erlaubnisschein entspricht einer Tonne CO 2 -Emissionen Am Handelsplatz bestimmen – wie bei jeder Börse – Angebot und Nachfrage die Notierung. Eine Tonne CO 2 - Emissionsrecht (Ausstoß 2005) kostete am 14.September 22,25 € Die Unternehmen können einen Teil ihrer Verschmutzungsrechte verkaufen, wenn sie, etwa durch Investitionen in eigene Anlagen, Emissionen einsparen oder stattdessen klimaschonende Maßnahmen ergreifen (Aufforstungen, Investitionen in Entwicklungsländern) Andere Unternehmen erwerben Erlaubnisscheine, wenn der Kauf günstiger ist als Investitionen in eigene Anlagen. Wer weder den eigenen CO 2 -Ausstoß senkt noch Scheine aufkauft, soll am Ende für einen Emissionsüberschuss Strafe zahlen

©Dresdner Bank, CRO Office, 14.November 2005, Seite 6 Der Markt ist kompliziert: Was wird eigentlich gehandelt? EUA EU - Allowance Staatlich ausgegeben CER certifed emission reduction aus Projekten in Entwicklungsländern ERU emissions reduction unit aus Projekten in Transformationsländern RMU removal unit aus Senkenprojekten VER verified emission reduction aus nationalen Projekten ComplianceNicht - Compliance LCER longterm CER tCER temporary CER AAU assigned amount unit nur für Staaten relevant Derivate auf Emissionsberechtigungen

©Dresdner Bank, CRO Office, 14.November 2005, Seite 7 Entwicklung des Kyoto-Protokolls: >Ratifizierung des Kyoto-Protokolls durch USA, Australien >Integration von Schwellenländern in Annex B des Kyoto-Protokolls (China, Indien, etc.) >Anerkennung von „hot air“, Senkenprojekten, etc. >Rigidität der Rahmenbedingungen von CDM/JI-Projekten >Entwicklung der Reduktionsziele durch Fortentwicklung des Kyoto-Protokolls Entwicklung Emissionshandel: >Allokation im EU-Emissionshandel >Möglichkeiten von CDM/JI im EU-Emissionshandel Sonstige Faktoren: >Weltwirtschaftliche Entwicklung (BSP, etc.) >Entwicklung Energiepreise (Kohle, Gas, Öl, etc.) >Wetter Preise werden vielfältig beeinflusst

©Dresdner Bank, CRO Office, 14.November 2005, Seite 8 Der Markt entwickelt sich

©Dresdner Bank, CRO Office, 14.November 2005, Seite 9 Der Markt hat Potential  Point Carbon schätzt das Volumen des internationalen CO2-Markts 2010 bis zu 200 Mrd. €  Für 2005 liegen die Vorhersagen bei 2,5 Mrd. €  Seit Schaffung des EUA Spotmarkts sind verschiedene Banken auf diesem Markt tätig geworden und sorgen für zusätzliche Liquidität  Im Bereich Projektfinanzierung bieten JI/CDM interessante Möglichkeiten die Projektrenditen zu verbessern

©Dresdner Bank, CRO Office, 14.November 2005, Seite 10 Der Markt braucht klare Rahmenbedingungen und neue Impulse  Klare, transparente und anspruchsvolle CO2 Minderungsziele über 2012 hinaus  Ausweitung des Marktes auf weitere Branchen: –Logistik, Chemische Industrie, Luftfahrt, Automobilindustrie  Verknüpfung der weltweiten Handelsysteme (EU, Japan, Kanada etc.)  Integration der USA in den Markt  Integration der wichtigsten Schwellenländer (China, Indien, Brasilien, Tiger-Staaten) in den Markt

©Dresdner Bank, CRO Office, 14.November 2005, Seite 11 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Kontakt: Dr. Armin Sandhövel Leiter Corporate Sustainability/Reputational Risk CRO Office Tel: +49 (0) 69 /