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© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.1 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3Physiologie der menschlichen Informationsverarbeitung 3.1Modelle menschlicher Informationsverarbeitung  Der Mensch als informationsverarbeitendes System  Das Rasmussen-Modell 3.2Reizübertragung und Speicherung  Verarbeitung von Sinnesreizen  Gedächtnis und Prozessoren 3.3Sinne des Menschen  Visuelles System  Auditives System  Haptik  Weitere Sinne und ihre Relevanz für die MCI

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.2 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.1.1Der Mensch als informationsverarbeitendes System (1) Wissen Inneres Modell der Außenwelt Gedächtnis (Speicher) Bewusstsein Handlung Exekutivsystem Motorik Symbolische Gegenstände Äußere Weltmodelle Externe Speicher Wahrnehmung Mensch Umwelt Organismus: Zustand, Emotionen, Bewertungen, Antriebs- und Bedürfnislagen Physische Veränderung des Gehirns durch Lernen

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.3 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.1.1Der Mensch als informationsverarbeitendes System (2)  Die Computer-Metapher  Physisches Geschehen  Hardware  Psychisches Geschehen  Software  aus „Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe“ wird „Wahrnehmung – Bewusstsein – Motorik“  aus „Speicher“ wird „Gedächtnis (Wissensspeicher)“  Suchen im Gedächtnis, Einprägen im Gedächtnis als aktive Handlungen  Gewahrwerden einer Erinnerung wirkt wie Wahrnehmung  körperliche und geistige Faktoren beeinflussen die Informationsverarbeitung  gleicher Input bei gleicher Person führt nicht immer zum gleichen Resultat

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.4 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.1.2Das Rasmussen-Modell (1) Inkongr.- Entdecker Langzeit- Gedächtnis Dynamisches Weltmodell Motorische Koordination Wahr- nehmung Senso- rischer Input Hand- lung Output Kurzzeit- Speicher Sequentieller Prozessor Selektive Aufmerksam- keit Handlungssteuerung Input-Information Ziele Emotionen Ziel- und Aufmerk- samkeitssteuerung Bewusstseinsschwelle

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.5 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.1.2Das Rasmussen-Modell (2)  automatisiert ablaufende Handlungen unterhalb der Bewusstseinsschwelle  Orientierung und Koordination beim Gehen  Greifen und Bewegen beim Öffnen einer Tür  Kuppeln und Schalten beim Autofahren  unbewusster Abgleich des Wahrgenommenen mit einem dynamischen Modell der Welt  selektive Aufmerksamkeit = „achten auf...“  Extrahieren der für die bewusste Handlungssteuerung benötigten Information  Inkongruenz-Entdecker = „stutzen über...“  unbewusst bemerkte Unstimmigkeiten bewusst machen  Umschalten von Automatik auf bewusste Verarbeitung

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.6 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.2.1Verarbeitung von Sinnesreizen (1)  Nervenzelle Quelle:

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.7 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.2.1Verarbeitung von Sinnesreizen (2)  Nerven  Bündel aus 10 bis Axonen  Axon einer Nervenzelle 1 bis 15 µm dick, bis zu 1 m lang  Reizweiterleitung  Zustand der Nervenzelle binär (Ruhe- / Aktionspotential)  Aktionspotential breitet sich mit 1 bis 100 m/sec aus  Signalparameter = Frequenz der Aktionspotentiale  keine Unterschiede nach Sinnen  Nervenzellen bilden Netzwerke  Axone spalten sich auf in Äste mit Synapsen (Kontaktstellen)  Weiterleitung entsprechend Größe der Synapsen  Speicherung durch Ausbildung der Synapsen  etwa Synapsen

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.8 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.2.2Gedächtnis und Prozessoren Langzeitgedächtnis Arbeitsgedächtnis D = 15s (5-226) K = 3 Chunks (2,5-4,1) K* = 7 Chunks (5-9) C = auditiv oder visuell D = unbegrenzt K = unbegrenzt C = semantisch Ikonisches Gedächtnis D = 200ms ( ) K = 12 Chunks(7-17) C = physisch? Echoisches Gedächtnis D = 1,5s (0,9-5) K = 5 Chunks(4,4-6,2) C = physisch? D Dauer K Kapazität C Code T Zykluszeit Perzeptueller Prozessor T = 100ms (50-200) Kognitiver Prozessor T = 70ms (25-170) Motorischer Prozessor T = 70ms (30-170) AugeOhrMuskulatur nach: Card S, Moran T, Newell A (1983) The psychology of human-computer interaction. Lawrence Erlbaum Ass., Hillsdale, NJ

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.9 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.1Visuelles System (1)  Aufbau des Auges Quelle: Gelber Fleck (Fovea) Regenbogenhaut (Iris) Pupille Hornhaut Linse Seh- achse Optische Achse Seh- nerv Netzhaut Ring- muskel Blinder Fleck

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.10 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.1Visuelles System (2)  Sehzellen  insgesamt ca. 120 Mio.  Stäbchen für Helligkeit  Zapfen für Farben  Zapfen blau, grün, gelb (S-, M- und L-Typ)  nur ca. 7 Mio. Zapfen  ungleiche Verteilung im Zentrum gelb / grün blau weiter außen ganz außen nur hell /dunkel Quelle:

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.11 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.1Visuelles System (3)  Wahrnehmung elektromagnetischer Wellen  Frequenz von 10 4 bis Hz  Wellenlänge von 10 km bis 0,1 Å  Sichtbares Licht nur von 0,7 µm bis 0,4 µm Quelle:

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.12 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.1Visuelles System (4)  Lichtwellen  Länge 400 – 700 nm 1 nm = m  Frequenz 750 – 430 THz 1 THz = Hz  Farben violett blau grün gelb orange rot  Reizparameter und Sinneseindrücke  Intensität ->Helligkeit  Frequenz ->Farbe  Frequenzgemisch->Sättigung

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.13 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.1Visuelles System (5)  Schwelle  Tagsehen ca W  Nachtsehen ca W  Unterscheidbarkeit absolut  3 bis 7 Intensitäten  12 bis 13 Frequenzen (Farben)  Farbfehlsichtigkeit  genetische Störung der Zapfen  bei ca. 8% der Männer, bei ca. 0,4% der Frauen  Blau-Gelb-Schwäche  Rot-Grün-Schwäche  Farbenblindheit  Überprüfung durch pseudoisochromatische Tafeln

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.14 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.1Visuelles System (6)  Pseudoisochromatische Tafeln (1) 8 = Rot-Grün-Schwäche 12 = Blau-Gelb-Schwäche 182 = angeblich korrekt Quelle:

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.15 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.1Visuelles System (7)  Pseudoisochromatische Tafeln (2) B6 = nicht voll farbtüchtig B5 = angeblich korrekt Quelle:

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.16 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.1Visuelles System (8)  Pseudoisochromatische Tafeln (3) 31 = nicht gut CH = angeblich korrekt Quelle:

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.17 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.1Visuelles System (9)  Regelung  Akkomodation Nahpunkt bei 50jährigen ca. 50 cm Problem der chromatischen Aberration  Pupille dunkel-hell: in 1 s von 8 auf 4,5 mm; 1 s von 4,5 auf 4 mm  Vergenz auch willentlich einstellbar (Autostereogramme)  Adaptation dunkel-hell 1 s (max. 15 bis 60 s) hell-dunkel max. 30 – 45 min

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.18 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.1Visuelles System (10)  Gesichtsfeld: liegende Ellipse  horizontal -100° bis +100° Wahrnehmung -60° bis +60° Farbsehen -30° bis +30° Erkennen von Symbolen -10° bis +10° Lesen von Wörtern  vertikal -55° bis +80° Wahrnehmung -30° bis +40° Farbsehen Sehlinie bei +10 bis +15° (unterhalb der Horizontalen) Quelle: M. Herczeg, Software-Ergonomie – Grundlagen der Mensch- Computer-Kommunikation. Addison-Wesley, Bonn 1994.

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© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.20 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.1Visuelles System (12)  Augenbewegung  Sakkade (50 ms): Sprung, nicht wahrgenommen  Fixation (250 – 1000 ms) zwischen den Sakkaden  Eindruck kontinuierlichen Gleitens beim Suchen  Flimmern  Flimmerverschmelzungsfrequenz bei Dunkeladaptation ca. 20 Hz bei Helladaptation ca. 70 Hz  in der Peripherie höher  steigt mit Helligkeit, Kontrast, Fläche  steigt mit Müdigkeit

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.21 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.2Auditives System (1) Quelle:

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.22 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.2Auditives System (2)  Funktionsprinzip  Wahrnehmung von Luftbewegungen (mechanische Wellen)  Ohrmuschel fängt Schallwellen auf, leitet diese an Mittelohr weiter  Im Mittelohr werden Schallwellen in Vibrationen des Trommelfells umgewandelt  Schwingungen des Trommelfeldes werden über die Gehörknöchelchen (Amboss, Hammer und Steigbügel) an die Schnecke übertragen  Schnecke wandelt die mechanische Energie in elektrische Energie um  Weiterleitung als elektrischer Nervenimpuls über den Hörnerv an das Gehirn

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.23 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.2Auditives System (3)  Wahrnehmung mechanischer Wellen  Länge 0,02 – 20 m  Frequenz 18 –0,016 kHz  Reizparameter und Sinneseindrücke  Intensität ->Lautstärke  Frequenz ->Tonhöhe  Frequenzgemisch ->Klang(farbe)  Regelung  geringe Adaptation

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.24 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.2Auditives System (4)  Schwelle  ca W/cm²  Auflösung  räumlich mehrere Grad  zeitlich 2 bis 3 ms  Unterscheidbarkeit absolut  3 bis 7 Intensitäten  4 bis 9 Frequenzen

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.25 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.3Haptik  Definition: Haptik oder haptische Wahrnehmung  die sensorische und/oder motorische Aktivität, die in der Haut, in den Muskeln, in Gelenken und Sehnen begründet ist  zwei Teile  Tastsinn (in der Haut, kutan) Berührungen (taktil) Wärmeempfinden  Kinästhese kinästhetische Empfindungen kinästhetische Handlungen Gleichgewichtssinn

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.26 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.3Tastsinn (1)  Funktionsprinzip  Rezeptoren in der Haut  Je mehr Rezeptoren, um so empfindlicher (Hand, Lippen, Zunge) Mechanorezeptoren  Berührung und Druck Thermorezeptoren  Temperatur Nocizeptoren  Schmerz  Übertragung des elektrischen Impulses in den sensorischen Cortex  Reize  mechanisch  thermisch  chemisch  elektrisch

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.27 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.3Tastsinn (2)  Wahrnehmungen  Formen Rundheit Scharfkantigkeit  Oberflächen Glätte Rauheit  Profile Höhenunterschiede  Ausgaben für den Tastsinn ► Kapitel 6.2.6

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.28 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.3Kinästhese (1)  Kinästhetische Empfindungen und Handlungen  Rezeptoren in / an Muskeln, Sehnen und Gelenken  passives Empfinden z.B. von Gelenkwinkeln  aktives Empfinden z.B. von ausgeübter Kraft  Reize  Kraft  Drehmoment  Bewegung  Position  Verlagerung  Gelenkwinkel

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.29 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.3Kinästhese (2)  Wahrnehmungen  Elastizität / Härte von Oberflächen  Einwirkung von Kräften / Drehmomenten  Ausgaben für kinästhetische Wahrnehmung ► Kapitel

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.30 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester Gleichgewichtssinn  Funktionsprinzip  Haarzellen im Innenohr ermitteln Flüssigkeitsbewegungen in den Bogengängen  kombiniert mit anderen kinästhetischen Wahrnehmungen  Wahrnehmungen  lineare Beschleunigungen  Drehbeschleunigungen  Ausgaben für den Gleichgewichtssinn  bewegte Plattformen in Simulationsanwendungen  kann durch optische Reize ersetzt werden

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.31 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.4Weitere Sinne und ihre Relevanz für die MCI (1)  Geruchssinn  Funktionsprinzip Rezeptoren im direkten Kontakt mit der Außenwelt Eingeatmete Luft und damit aufgenommene Moleküle stimulieren die Fortsätze der Riechzellen (Zilien) in der Riechschleimhaut (Riechepithel) Reaktion der Zilien mit den Molekülen bewirkt elektrischen Impuls Weiterleitung an das limbische System im Gehirn  Nutzung in der MCI bisher nur Prototypen

© Prof. Dr. Andreas M. Heinecke, WHS Gelsenkirchen. Wissen. Was praktisch zählt. Stand: Folie 3.32 Mensch-Computer-Interaktion WS 2015/2016 – Alle Bachelor-Studiengänge der Informatik – 1. Semester 3.3.4Weitere Sinne und ihre Relevanz für die MCI (2)  Geschmackssinn  Funktionsprinzip Wahrnehmung über Geschmacksrezeptoren auf der Zunge Chemische Reaktionen im Mund bei Nahrungsaufnahme Reaktion der Rezeptoren bewirkt elektrische Impulse Weiterleitung an den sensorischen Cortex im Gehirn über Thalamus fünf Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, bitter, umami (herzhaft) möglicherweise weitere: Fett, Kalzium  Nutzung in der MCI bisher keine Vorstellungen