Energieeffizienz im regionalen Bauwesen. Ziele der LVA Rezeption der regionalen Tradition als Basis für Innovationen Sensibilisierung für energieeffiziente.

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 Präsentation transkript:

Energieeffizienz im regionalen Bauwesen

Ziele der LVA Rezeption der regionalen Tradition als Basis für Innovationen Sensibilisierung für energieeffiziente Sanierungen Lösungen abseits des Main-streams Mitreden Zwischenfragen erwünscht Unterlagen: downloads/lehrewww.idam.at Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013

Themenübersicht Energiesparprodukte - Transportenergie lokaler Baustoff vs. Industrieprodukt Lebenszyklus cradle to grave Regeltechnik vs. selbstregulierende Baustoffe Holz Lehm Stein Kalk Potential Regionalität - Praxisbeispiele Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013

Persönlicher Zugang zum Themenfeld Energieefizienz→ Architekturstudium Bauphysikvorlesung

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013

Bauphysikalische Werte Wärmeleitung Wärmespeicherung Dampfdiffusion Feuchtespeicherung Passive Kühlung Wohnklima

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Bauphysikalische Problemstellungen nachträglich aufgebrachter Außendämmungen auf poröser Bausubstanz Die Grundidee der "Vollwärmeschutz-Fassaden" besteht darin, Gebäude - Außenflächen in sogenannte Dämmstoffe einzuhüllen. Diese Dämmstoffe besitzen u. a. eine schlechte Wärmeleitfähigkeit, sodass in der kalten Jahreszeit weniger Energie durch die gedämmten Außenwände geleitet wird. Die Wärmeleitfähigkeit von Baustoffen wird mit dem sogenannten λ-Wert angegeben.

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Dabei wird aber fast immer übersehen, dass parallel zu den Wärmeströmen immer auch Wasserdampfströme durch die Bauteile erfolgen. Dieser Vorgang wird als Dampfdiffusion bezeichnet. Wird dieser Dampf hinreichend abgekühlt entsteht Kondensat, sog. Schwitzwasser, welches auch an kalten Bauteil-Oberflächen beobachtet werden kann.

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Kondensat entsteht aber auch dann, wenn der Wasserdampf bestimmte Bauteile nicht durchdringen kann. Man unterscheidet zwischen Baustoffen welche "diffusionsoffen" und solchen welche "diffusionsdicht" sind. Angegeben wird diese Eigenschaft mit dem sogenannten μ-Wert. Zum Beispiel ist Polystyrol (μ = 30-70) um ca. das fünffache diffusionsdichter als Kalkmörtel (μ = 10) und Ziegel (μ = 9).

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Da auch das Temperaturgefälle von innen nach außen abnimmt, tritt in der Wandkonstruktion Kondensatbildung auf. In Folge davon werden die Bauteile sukzessive durchfeuchtet, eine Abtrocknung an der Außenseite wird durch den "Vollwärmeschutz" behindert. Feuchte Bauteile leiten die Wärme deutlich besser als trockene Bauteile. „Nasse Socken“

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 WÄRMEDURCHGANGSKOEFFIZIENT U (U-Wert, früher k- Wert) Der U Wert gibt an, welche Wärmeleistung durch 1m² eines Bauteiles hindurchgeht, wenn der Temperaturunterschied zwischen der Luft auf beiden Seiten 1 K beträgt. Je kleiner der Wärmedurchgangskoeffizient U, desto größer die Wärmedämmung eines Bauteiles.

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Bauphysik c spezifische Wärmekapazität  Dichte ϑ Wärmefluss t Zeit Wärmeleitkoeffizient

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Energieausweis Es wird nicht berücksichtigt: Bauteilmasse Speicherfähigkeit Feuchtigkeit

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Weiternutzung bestehender Substanz In jedem gebrannten Vollziegel ist nachhaltig Energie gespeichert, das Brachliegen oder gar der Abbruch dieser Substanz stellt einen unnötigen Energieverbrauch dar. Der jährliche Anfall von Bauschutt in Österreich beträgt etwa 6 Millionen Tonnen. Als Primärenergie für diese Masse wurden einmal etwa 4500 Mill. kWh eingesetzt. Bauliche Altsubstanz macht, wenn sie saniert und umgenutzt wird, in vielen Fällen Neubauten und den damit verbundenen Energieeinsatz überflüssig.

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Praxisbeispiel Fensterreparatur Wegwerfgesellschaft - Reparaturgesellschaft

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Praxisbeispiel Fensterreparatur

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Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Praxisbeispiel Baum-Rindenverwertung

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013

Mooslechner, W. (1999): Winterholz. Anton Pustet, Salzburg, S. 37

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Praxisbeispiel Baum-Rindenverwertung Dämmplatten aus Baumrinde

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Dämmplatten aus Baumrinde  Knappe Ressourcen in der Holzwirtschaft  Neue Rohstoffquellen bzw. innovative Produktentwicklung  Globaler industrieller jährlicher Rindenanfall 160 Mill. m³, Östereich 2 Mill. m³  Rinde = Grenzschicht eines Baumes  Interessante Eigenschaften

Temperaturleitfähigkeit Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013

Zeit 0,1 hZeit 1,0 h Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013

Praxisbeispiel Ausbau eines historischen Dachbodens Bauteilkonditionierung

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Praxisbeispiel Wasserbauten aus Stein historisch: aus anstehenden Felsmaterial rezent: Helikoptertransporte

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Praxisbeispiel Wasserbauten aus Stein

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Praxisbeispiel Wasserbauten aus Stein

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Ausblick Vorgestellten Beispiele - basieren auf lokalem, historischen Erfahrungswissen. Mit naturwissenschaftlichen Methoden wird kritisch hinterfragt und validiert. Forschungsziel ist es ein möglichst umfangreiches, fundiertes Wissen um das Verhalten traditioneller Baustoffe und deren Potential zur Selbstregulation bei real gegebenen instationären Klimasituationen zu erarbeiten.

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Ausblick Durch Qualitätssteigerung in technischer und funktionaler aber auch in gestalterischer Hinsicht, wird die Dauer der Produktzyklen vervielfacht und damit die Energieeffizienz signifikant erhöht.

Energieeffizienz - Sommeruniversität Lungau 2013 Danke für Ihr Interesse!