Reizfrei Stillen Pressekonferenz BÖG Dr. Christine Walser, IBCLC 28. Mai 2015
Tatsachen Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt 6 Monate ausschließliches Stillen und anschließend weiterstillen ins 2. Lebensjahr und darüber hinaus, wie Mutter und Kind das möchten Stillen in Österreich 93,2 % der Frauen nach der Geburt 60 % nach 3 Monaten voll/ 12% zum Teil 10% nach 6 Monaten voll/ 55 % zum Teil 16 % zum Teil nach einem Jahr (Säuglingsernährung heute, BMG 2006).
Bedeutung des Stillens Gesundheitsförderung von Mutter und Kind Ressourcenschonung – finanziell und Umwelt
Mammakarzinom -Häufigste Krebserkrankung der Frau -Im Alter von Jahren häufigste Todesursache von Frauen -Jede 8. Frau erkrankt in Österreich -Ca Neuerkrankungen/Jahr in Österreich - In EU alle 2 1/2 Minuten Diagnose, alle 6 ½ Minuten Todesfall
Kostenersparnis durch Investition in Stillberatung Aus Mary J. Renfrew et al :Preventing disease and saving resources: the potential contribution of increasing breastfeeding rates in the UK, October 2012
Gründe vorzeitigen Zufütterns und Abstillens Stillkrisen in den ersten 3 Monaten - 40% der Mütter –Zu wenig Milch 51% –Wunde Brustwarzen 16% –Unruhiges Kind 13% –Mutter krank 13% –Mastitis 12% –Kind verweigert Brust 5% –Kind krank 5% Reaktion auf Stillkrisen in den ersten 3 Monaten –Häufigeres Anlegen 40% –Zufüttern 24% –Abstillen 24%
Kostenersparnis durch Investition in Stillberatung There are social, educational, family and wider economic costs to low breastfeeding rates that are not considered in this report. However the findings signal a need for society to debate infant feeding more widely; its economic consequences, its role in child health, child development, maternal health, family life and relationships. There is a consistent indication that increasing the prevalence of breastfeeding would lead to substantial reductions in health service costs in high income countries
Mastitis puerperalis Prävalenz von 2-50% in der Stillzeit (WHO 2000). Unterschiedliche Definition in internationaler wissenschaftlicher Literatur Definition Deutsche Leitlinien Mastitis (WHO 2000): –Mastitis puerperalis ist eine in der Stillzeit auftretende Entzündung in der Brustdrüse, die durch Behinderung des effektiven Milchflusses verursacht wird oder infektionsbedingt auftritt. Symptome bei Mastitis puerperalis –örtlich begrenzte gerötete, überwärmte und geschwollenen Bereiche der Brust –lokale starke Schmerzen in der Brust –systemische Reaktionen wie Unwohlsein und Fieber (>38,4°C) –lokale Symptome meist unilateral, in selteneren Fällen bilateral
Mastitis puerperalis Mikrobiologische Untersuchung der Milch –Erregeridentifizierung –Leukozytenbestimmung DD:infektionsbedingte nicht-infektionsbedingter Mastitis Leukozyten: > 106 /ml Milch, Keimzahl: Nicht-Infektion: ≤103 CFU/ml Infektion: > 103 CFU/ml aus Lawrence und Lawrence, 2011; Thomsen et al.,1984
Mastitis puerperalis Ursachen: - Stilltechnik - Stillfrequenz - wunde Brustwarzen - verstärkte initiale Brustdrüsenschwellung - mechanische Blockierung des Milchflusses - verstärkter Milchfluss - traumatische Läsionen - fehlender Milchspendereflex (Stress, Schlafentzug) - psychische Faktoren - Mangelnde Hygiene
Mastitis puerperalis suffiziente Brustentleerung zur Entlastung des Drüsengewebes Antiphlogistika Lokalmaßnahmen ( Wärme und Kühlen ) Schonung Antibiose über Tage Mittel der ersten Wahl: –Cephalosporine der ersten und zweiten Generation –Betalaktamase-Inhibitor-geschützte Penicilline –bei Allergie: Clindamycin CAVE:erhöhtes Rezidivrisiko bei zu kurzer Therapiedauer <10 Tagen Feminella hereditum (ABM, 2008; Lawrence und Lawrence, 2011)
Feminella hereditum
Danke für die Aufmerksamkeit !!