In vielen Gegenden der Welt ist das täglich Brot gar kein Brot, sondern etwas anderes: zum Beispiel Maniokmehl.

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 Präsentation transkript:

In vielen Gegenden der Welt ist das täglich Brot gar kein Brot, sondern etwas anderes: zum Beispiel Maniokmehl.

Ein solcher Ort ist auch das Indianerdorf „Morada Nova“ in Brasilien am Hochufer des Flüsschens, das in der Sprache der Deni „Marahi“ und im Portugiesischen „Cujubim“ heißt.

Was auch immer über den Feuerstellen der offenen Stelzenhäuser als Essen gezaubert wird, in irgendeiner Form ist Maniokmehl immer dabei.

Und wenn die Männer mit mehreren Booten zum Fischfang aufbrechen,...

... ist immer eine Schüssel mit Maniokmehl an Bord: pur, mit Flusswasser gemischt oder wie hier, mit Fischbrühe und Fischen.

Gegessen wird das Maniokmehl einfach mit der Hand vom Teller oder aus einem Gemeinschaftstopf.

Was ist also dieses „Maniok“, das als „täglich Brot der Deni“ bezeichnet wird? Ein Wolfsmilchgewächs, dessen Wurzelknolle erst mit viel Arbeit zum gelblich-körnigen Mehl wird.

Biruvi hat uns auf sein neues Feld mitgenommen, um uns zu zeigen, wie Maniok gepflanzt wird. Die Brandrodung geschieht auf kleinen Feldern, die nach drei Jahren nicht mehr bearbeitet werden und nach 20 Jahren wieder bestellt werden können.

Hier haben sich im September mehrere Familien gemeinsam ein neues Feld gerodet. An manchen Stellen wachsen schon junge Maniokpflanzen. Der Beginn der Regenzeit im Oktober ist eine gute Zeit zum Pflanzen.

Unterwegs hat Biruvi sich von einem älteren Feld mehrere Maniokstängel geholt und teilt sie jetzt mit seiner Machete in kleinere Stücke.

Jedes dieser Stöckchen hat ein Paar „Augen“ und dient als Saatgut für eine neue Maniokpflanze.

Vor dem Pflanzen muss Biruvi noch den Boden vorbereiten und Pflanzlöcher graben.

Gepflanzt wird geschickt mit dem Fuß. Die üppige tropische Vegetation täuscht darüber hinweg, dass im Amazonasgebiet die Humusschicht über dem Sand sehr dünn ist.

Jetzt muss die Pflanze ein Jahr lang in Ruhe wachsen. Mindestens einmal muss schnell wachsendes Unkraut um sie herum entfernt werden, damit sie gut gedeiht.

Nach einem Jahr hat sich das Feld zu einem undurchdringlichen Dickicht entwickelt.

Paru Kuniva, der an der Deni-Schule als Hilfslehrer arbeitet, zeigt nun, wie Maniok geerntet wird.

So sieht eine erntereife Maniokknolle aus. Aber sofort essen darf man sie nicht. Im rohen Zustand ist Maniok giftig.

Erst einmal müssen die Knollen mehrere Tage lang im Wasser gelagert werden, damit sich die Blausäure verflüchtigt.

Dann werden die Knollen in großen Körben ins Dorf getragen und von Frauen geschält.

Der geschälte Maniok kommt in eine große Presse, wo die Knollen zu einer weichen Masse zerdrückt werden.

Diese Masse kommt in ein geflochtenes Sieb oder in eine Reibe, wo Frauen sie mit großem Fleiß zerkleinern.

Auch junge Mädchen sind in diese Arbeit voll eingebunden.

Es ist kaum zu glauben, dass die Deni erst seit einigen Jahren Maniok auf diese Weise selbst bearbeiten. Früher haben sie das Maniokmehl von Gummizapfern gekauft.

Eine überdachte „Maniokküche“ gehört zu jeder Häusergruppe eines Familienverbandes. Insgesamt gibt es im Dorf Morada Nova ein Dutzend davon.

Dort wird der geriebene Maniok in riesigen Pfannen gewirbelt und gerührt,...

... bis die feuchte, weiche Maniokmasse zum trockenen und haltbaren Maniokmehl wird.

Wenn das Mehl anschließend in eine solche Veredelungstrommel kommt, kann man einen Sack davon für 70 statt 40 Reais verkaufen.

Nachdem die Fischer am Nachmittag ins Dorf zurückkehren, gibt es Essen. Üblich ist bei den Deni nur eine große Mahlzeit am Tag. Dabei darf der Maniok nicht fehlen. Guten Appetit!

Das größte Fest der Deni, das sie im Juli oder August jedes Jahr feiern, ist eine Art Erntedankfest und dauert mehrere Tage. Sein Name „Imaamushinaha“ bedeutet: „Die gute Nachricht, die sich verbreitet“.

Im Maniokmehl steckt genauso viel Arbeit wie in unserem täglich Brot. Seit die Deni das Mehl nicht mehr kaufen müssen, sondern selber so viel herstellen, dass sie es sogar in der Stadt verkaufen können, ist der Hunger aus ihren Dörfern verbannt.

Das Spendenkonto Mit dem Stichwort Sass/Deni Landeskirchliche Kredit-Genossenschaft Sachsen eG-LKG BLZ: Konto: Wir danken für ihre Aufmerksamkeit und würden uns über ein Spende freuen. Gustav-Adolf-Werk e.V. © Fotos: Pauska, Sass, Schmidt