Das Böse. Zusammenhang? ZUSAMMENHANG?ZUSAMMENHANG?

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Das Böse

Zusammenhang? ZUSAMMENHANG?ZUSAMMENHANG?

Unterscheidung und Zusammenhang Malum morale (das Böse) Malum physicum / naturale (das Übel) Ich bin müde (malum naturale), darum leicht gereizt: schon reagiere ich unfreundlich (malum morale). Das malum naturale als Strafe/Konsequenz für das malum morale?

Das sogenannte Böse (1963) malum morale als malum naturale Konrad Lorenz ( ) österreichischer Zoologe und Ethologe

Franz M. Wuketits (*1955) Zoologie, Paläontologie, Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Universität Wien Dr. phil Habilitation Schwerpunkte: Philosophie der Biowissenschaften, Evolutionstheorie, Evolutionäre Ethik, Evolutionäre Erkenntnistheorie und Soziobiologie stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Konrad Lorenz Instituts für Evolutions- und Kognitionsforschung in Altenberg (Niederösterreich).

Ohne malum kein bonum! Wuketits: „Was wäre das Gute ohne das Böse? Die Abwesenheit oder die Nicht-Existenz des Bösen gäbe dem Menschen gar keinen Grund, gut sein zu wollen. Sein Wille zum Guten – was auch immer konkret darunter verstanden wird – bebürdet den Menschen nicht nur mit dem ständigen Kampf gegen das Böse, sondern veranlaßt ihn auch dazu, das Böse zu pflegen, damit sich der Kampf nicht im luftleeren Raum abspielt. Der Mensch scheint also des Bösen dringend zu bedürfen, er liefert ihm die Motivation für seine Moral- und Rechtssysteme.“ (40)

Richard Dawkins (*1941) 1976: The Selfish Gene – Das egoistische Gen Gene steuern das Verhalten; sie benutzen den Körper als „Überlebensmaschine“

Evil in Modern Thought: An Alternative History of Philosophy (2002) Susan Neiman (* 1955 in Atlanta, Georgia) Studium der Philosophie in Harvard (Schülerin von John Rawls) Promotion 1986 Deutschlandaufenthalt an der Freien Universität Berlin Professorin an der Yale University 1989–96 Universität von Tel Aviv 1996–2000 Direktorin am Einstein Forum in Potsdam.

2004 in dt. Übersetzung

Inhalt

1. Kapitel: Sinngestalt hinter und in den Erscheinungen Gottfried Wilhelm Leibniz ( ), Theodizee (1710): unsere Welt ist die beste aller möglichen. Alexander Pope ( ): luzide Welt als Gottesbeweis „alles ist gut“ – trotz aller Übel. Nature and nature's laws lay hid in night; God said "Let Newton be!" and all was light. Jean-Jacques Rousseau ( ): „Der Mensch ist frei geboren, und liegt überall in Ketten.“ Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (1755): Eigentum als „untheologischer Sündenfall“: als Entfremdung des Menschen – dennoch: Vorsehung Gottes: Tugend und Glück gehören zusammen.

1. Kapitel: Sinngestalt hinter und in den Erscheinungen Immanuel Kant ( ): Zusammenhang Tugend – Glück vorausgesetzt; erlittenes Missverhältnis als Problem. Dennoch keine Theodizee: die Berechenbarkeit des Zusammenhangs von Tugend und Glück würde die Moral aufheben. Nur eine undurchschaubare Vorsehung Gottes rettet die Moral. Thesen vom radikal Bösen und Fortschritt im Guten. G.W.F. Hegel ( ): Die Struktur des Bösen – Selbstunterscheidung, Differenz - als Moment der Endlichkeit und des Geistes – des Guten; der Sinn des Bösen liegt im Absoluten und seiner geschichtlichen Entfaltung. Problematische Identifikation von Gott und Ich. Karl Marx ( ): dialektische Entwicklung der Geschichte durch Klassengegensätze (Böse) hindurch. Der Mensch als Protagonist der Geschichte.

Inhalt

2. Kapitel: Erscheinungen als Tatsachen Pierre Bayle ( ): Dictionnaire historique et critique (2 Bde. 1695/96, 4 Bde. 1702): Widerspruch zw. Glauben und Vernunft: der Gott der Vernunft ist ein Ungeheuer. Plausibilität des Manichäismus. Voltaire ( ): Kritik jeder Theodizee; Candide oder die beste aller Welten (1759): „Il faut cultiver notre jardin“

2. Kapitel: Erscheinungen als Tatsachen David Hume ( ): Kritik der natürlichen Religion und ihrer Theodizee: Übel zerstören Harmonieargument Marquis de Sade ( ): Absurdität des Zusammenhangs von Tugend und Glück: Justine und Juliette Arthur Schopenhauer ( ): Leben als Leiden. Leben ist Schuld – deshalb Leiden. Die Welt ist die schlechteste der möglichen.

Inhalt

3. Kap. weder Sinngestalt, noch bloße Erscheinung Friedrich Nietzsche ( ): Das Problem des Bösen ist, dass es ein Problem sein soll – durch Ideale. Ästhetik. Sigmund Freud ( ): Vorsehung als Infantilismus. Kategorienfehler: Natur und Freiheit/Moral aufeinander zu beziehen.

Inhalt

4. Obdachlos Lissabon (1755): Menschheit verliert den Glauben an die Welt Auschwitz ( ): Menschheit verliert ihren Glauben an sich selbst Verlust der Theodizeen, Verzagen der Vernunft Absichtsvolles Böses – Banalität des Bösen (Adolf Eichmann, Hannah Arendt) Zureichender Grund – Sinnstiftungen gegen das Böse: Glauben durch Handeln.

Peter Koslowski (Hrsg.): Ursprung und Überwindung des Bösen und des Leidens in den Weltreligionen Peter Koslowski