Rostock, 16. Juni 2011 Europa neu justieren - Wachstum fördern, Beschäftigung sichern, Europe stabilisieren- DGB Region Rostock-Schwerin, Betriebs- und.

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 Präsentation transkript:

Rostock, 16. Juni 2011 Europa neu justieren - Wachstum fördern, Beschäftigung sichern, Europe stabilisieren- DGB Region Rostock-Schwerin, Betriebs- und Personalrätekonferenz Dr. Mehrdad Payandeh, DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Verlauf der Krise Wirtschaftskrise Finanzkrise Schuldenkrise Staatsanleihenkrise

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Rekordstände maßgeblich durch Krise verursacht

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Ehemalige Überschussländer werden zu Defizitsündern

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Ehemalige Überschussländer werden zu Defizitsündern

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Schuldenfinanziertes Wirtschaftswachstum in Griechenland

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Unterschiedlich teure Finanzierung Verzinsung von 10jährigen Staatsanleihen iDE Deutschland 3% iDE + RPLUX, NL, AU, FR etc. (noch) stabile Euroländer 3,5% bis ca. 4% iDE + RPIRL, POR, ES, GR, ITA Gefährdete Euroländer 4% bis 16% Fiskalische Folgen: Wirtschaftlich schwache Länder müssen mehr Zinsen zahlen als wirtschaftlich stärkere Länder Ökonomische Folgen: Divergierende Entwicklung zwischen den Regionen

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Was muss gemacht werden? Was wird gemacht! Wachstum und Beschäftigung fördern Lastenausgleich durch Steuer- gerechtigkeit Finanzmärkte regulieren Staatsfinanzen stabilisieren Wettbewerbsfähigke it fördern durch: Produktivitäts- orientierte Lohnpolitik Anpassung des Renteneintrittsalters an nationale Lebenserwartung Asymmetrischer Abbau von Ungleichgewichten Steuerpolitische Harmonisierung prüfen FTT bis Herbst prüfen Überwachung als Regulierung (Ratingagentuen, AIFM, ESMA, CDS, Leerverkäufe, Derivaten) Günstige Kredite aus dem Rettungsfonds von 750 Mrd. Euro (60 Mrd. Kommission, 440 Mrd. Euro Mitgliedstaaten (EFSF), 250 Mrd. IMF) Ab 2013 ESM: 500 Mrd. € Kreditkapazität, 200 Mrd. Übersicherung der Kredite (80 Mrd. € bar, 620 Mrd. € Garantien: Deutschland: 21,7 (168,3 Mrd. €) & Italien 14,3 (111,1 Mrd. €) Strenge Konsolidierung (Ausgabenkürzungen) Nationale Schulden- bremsen (Halbierung der Neuverschuldung bis 2013, Null- Neuverschuldung bis 2016)

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Europa auf dem Holzweg Folgen für die Euroländer  Wachstum wird in den Krisenländern abgewürgt (Wachstum der Eurozone ohne Deutschland 0,6%)  Halbierung der Neuverschuldung bedeutet 300 Mrd. Euro weniger staatliche Ausgaben  Arbeitslosigkeit (vor allem Jugendarbeitslosigkeit) steigt  Ohne Wachstum und Beschäftigung keine Steuereinnahmen. Ohne Steuereinnahmen keine Haushaltskonsolidierung und mehr Ausgaben. D.h. Schuldenfalle trotz Sparens  Krisenstaaten werden dauerhaft von den EFSF- bzw. ab 2013 ESM-Krediten abhängig  Eurozone wird zum Spielball der Finanzmärkte  Ein Zusammenbruch der Eurozone ist dann nicht auszuschließen

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Besserung der Finanzierungssituation nicht in Sicht Rettungsschirm reicht nicht aus

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Was muss gemacht werden? Alternativen zur Austeritätspolitik Wachstum und Beschäftigung fördern Lastenausgleich durch Steuer- gerechtigkeit Finanzmärkte regulieren Staatsfinanzen stabilisieren Europäisches Investitions- und Entwicklungsprogra mm auflegen (1%-3% des BIP der Eurozone) evtl. Marshallplan für schwache Euroländer ausarbeiten Symmetrischer Abbau der Ungleichgewichte Steuerpolitische Harmonisierung Steueroasen austrocknen Finanzausgleichmechanismen einführen FTT und Bankenabgabe einführen AIF(M) zurückdrängen, Ratingagenturen entmachten, CDS austrocknen, Leerverkäufe verbieten, Derivate regulieren Rettungsfonds erweitern, füreinander haften Einführung von Eurobonds Staatsverschuldung von Finanzmärkten entkoppeln → Ankauf von Staatsanleihen durch die „Europäische Bank für öffentliche Anleihen“ Mit Steuergerechtigkeit Staatseinnahmen verbessern

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Konsolidierung durch Wachstum Beispiel Deutschland

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik  Folgen für Wachstum und Beschäftigung: Staatsfinanzen werden stabilisiert Wachstum und Beschäftigung werden gefördert Ungleichgewichte werden solidarisch abgebaut Auseinanderdriften der Lohnstückkosten der Mitgliedsstaaten werden verhindert Finanzmärkte reguliert Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik koordiniert Europas Antwort braucht Kurswechsel

Rostock, 16. Juni 2011DGB, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik Vielen Dank für die Aufmerksamkeit