Beifuss Eine unscheinbare Pflanze mit großer Heilwirkung.

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Beifuss Eine unscheinbare Pflanze mit großer Heilwirkung

Pflanzenbeschreibung Der Beifuß ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch. Er gedeiht auf kargen Böden und wächst häufig an Wegrändern, Bahndämmen, Böschungen und anderen verwilderten Stellen. Der Beifuß ist eine mehrjährige Pflanze, die meistens von Jahr zu Jahr größer wird. Er wird bis zu 2 m hoch und hat einen harten Stengel mit vielen Seitenausläufern. Der Stengel ist meistens braun bis rötlich. Seine doppelt gefiederten Blätter sind auf der Oberseite dunkelgrün und auf der Unterseite weißlich und filzig. Die unauffälligen Blüten sind klein und grau-gelb. Überhaupt ist die ganze Pflanze trotz ihrer Größe sehr unauffällig. Dabei war das Beifusskraut früher eine der wichtigsten und heiligsten Heilpflanzen. Der Beifuss ähnelt auch seinem Bruder, dem Wermut, ist aber lange nicht so bitter

Beifuss - Namen Artemisia vulgaris Familie: Korbblütler = Asteraceae volkstümlicher Name: Beinweichkraut, Besenkraut, Bibiskraut, Buckell, Dianakraut, Fliegenkraut, Jungfernkraut, Gänsekraut, Gemeiner Beifuß, Gewürzbeifuß, Gürtelkraut, Johannisgürtelkraut, Jungfernkraut, Machtwurz, Mugwurz, Sonnwendgürtel, Sonnenwendkraut, Stabkraut, Thorwurz, Weiberkraut, Werzwisch, Wilder Wermut, Wisch

Beifuss -Geschichte Im alten Ägypten war der Beifuß der Isis geweiht und wurde als Ritualpflanze bei Umzügen verwendet. In Persien wurde er um 400 v. Chr. von der Königin Artemisia verwendet. Diese Königin ist eine von zwei möglichen Namengeberinnen des Beifußes (Artemisia vulgaris). Auch die Göttin Artemis kommt als Namensgeberin des Beifußes in Frage. Der Beifuß war ihr geweiht. Im Altertum, insbesondere in Griechenland wurde der Beifuß vor allem zur Unterstützung bei Geburten verwendet, weil er wehenfördernd wirkt und die Geburt erleichtert. Die Römer nannten den Beifuß Diania. Er war der Götting Diana geweiht und wurde wie bei den Griechen zur Geburtsförderung verwendet.

Beifuss - Geschichte Der Beifuß wird in der Antike von vielen Kräuterkundigen als Frauenheilmittel empfohlen, beispielsweise von Dioskurides, Galen, Hippokrates und Plinius. Auch im Mittelalter war der Beifuß eine äußerst beliebte Frauenheilpflanze. Er wurde unter anderem von Hildegard von Bingen, Paracelsus, Tabernaemontanus, Culpeper und Leonhart Fuchs empfohlen. Die mittelalterlichen Kräuterkundigen verwendeten den Beifuß nicht nur als Frauenpflanze, sondern auch gegen Epilepsie. Im Rahmen der Christianisierung wurde der Beifuß in den Kräuterstrauß aufgenommen, der Maria geweiht war und zu Maria Himmelfahrt gesegnet wird. Heutzutage führt der Beifuß ein Schattendasein als Unkraut. In der offiziellen Phytotherapie wird er nicht verwendet, weil sein bitterer Bruder, der Wermut, stärkere Wirkungen hat. Doch ist es gerade die milde Bitterwirkung, die den Beifuß zu einer wertvollen Heilpflanze macht.

Beifuss Verwendete Pflanzenteile: das ganze Kraut, Wurzel Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, z.B. Sesquiterpenlactone, Flavonolglykoside, Inulin, Vitamine, äther. Öl mit: Cineol, Kampfer, Thujon Sammelzeit: Kraut: Juli / September, Wurzel: Spätherbst

Der Beifuß wächst an vielen Wegrändern und Geröllplätzen und wird meistens gar nicht als wertvolle Heilpflanze wahrgenommen, obwohl er sich bis zu 2 m emporreckt. Seine dunkle Blattfarbe und unauffälligen Blüten führen zu dieser allgemeinen Ignoranz. Wenn man diese wärmeverbreitende Heilpflanze jedoch erstmal kennengelernt hat, möchte man sie nicht mehr missen. In früheren Jahrhunderten galt der Beifuß als Mutter aller Kräuter. Er wurde gegen zahlreiche Frauenbeschwerden und Verdauungsprobleme eingesetzt und sollte außerdem auf magische Weise stärken und schützen.

Beifuss Haupt-Anwendungen: Appetitlosigkeit, Heilwirkung: antibakteriell, antimykotisch, appetitanregend, beruhigend, durchblutungsfördernd, galletreibend, krampflösend, menstruationsfördernd, stärkend, verdauungsfördernd, wehenfördernd, Anwendungsbereiche: Blähungen, Blasenentzündung, Chronische Eierstockentzündung, Durchblutungsstörungen, Durchfall (chronisch), Frauenheilkunde, Gallenschwäche, Gebärmutterkrämpfe, Geburt, Hämorrhoiden, Kalte Füße, Kalte Hände, Menstruationsbeschwerden, Mundgeruch, Muskelkater, Müde Beine, Nervenanspannung, Neuralgien, Periodenschmerzen, Schlafstörungen, Übelkeit, Unruhe, Verdauungsschwäche, Wechseljahrsbeschwerden

Beifussanwendungen Stärkt müde Füße Entspannt das Nervensystem Sorgt für gute Träume Verstärkt die Regelblutung Cave: nicht bei frühen Schwangerschaften verwenden führt zu Abortus Verdauungsfördernd und stärkt die Bauchspeicheldrüse

Beifussanwendungen Beifuß-Tee Der Beifuß wird als normaler Aufguss zubereitet und nur kurz ziehen gelassen. Dazu übergießt man einen TL Beifuß-Blätter mit 1/4 l kochendem Wasser. Diesen Tee lässt man etwa 2-3 Minuten ziehen. Dann seiht man ihn ab. Den fertigen Tee trinkt man in kleinen Schlucken, am besten ungesüßt. Vom Beifuß-Tee trinkt man je nach Bedarf 1 bis 3 Tassen täglich. Da der Beifuß eine stark wirkende Heilpflanze ist, sollte man ihn nicht zu lange regelmäßig trinken. Nach maximal 6 Wochen Dauergebrauch sollte man mindestens eine 3 wöchige Pause einlegen.

Beifussanwendungen Beifuß in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Beifuß-Blätter werden in der chinesischen Medizin zur Moxibustion verwendet. Dazu werden Beifußblätter zu kleinen Kegeln gerollt. Diese Beifuß-Kegel werden angezündet, sodass sie glimmen und sich erhitzen. Die glimmenden Moxa-Kegel werden auf die Haut an bestimmte Akupunkturpunkte gelegt. Dort erzeugen sie Hitze und wirken auf die Akupunkturpunkte ein. Bevor es auf der Haut zu heiß wird, werden die Moxakegel wieder entfernt. Sicherheitsheitshalber werden von einigen Behandlern Scheiben aus Ingwer oder Knoblauch unter die Moxakegel gelegt, damit es nicht zu Verbrennungen kommt

Die Blätter des Beifußes sind ein hilfreiches Gewürz bei fetten Mahlzeiten aller Art. Der sanft bittere Geschmack des Beifußes fördert den Appetit und die Verdauungsvorgänge. Die Magensäfte fließen reichlich genug und der Gallensaft zur Fettverdauung wird ausgeschüttet. So können fette und schwere Speisen optimal verdaut werden. Insbesondere bei Gänsebraten ist der Beifuß sehr beliebt und wird traditionell gerne verwendet. Aber der Beifuß passt auch sehr gut zu Suppen, beispielsweise Gemüsesuppe, Bohnensuppe oder Kartoffelsuppe. Auch deftige Gerichte mit Fleisch, Fisch, Käse oder Pilzen profitieren vom Beifuß, sei es direkt als Gewürz bei Fleisch oder in Form einer begleitenden Soße, die mit Beifuß gewürzt wurde.

Gefahren von Beifuss Schwangerschaftsabbruch im frühen Stadium Allergische Reaktionen möglich, Asthma Vor allem Pollenflug

Beifuss - Magie Magische Anwendung Der germanische Gott Thor besaß einen Gürtel aus Beifuß, genannt Megingjardr, der seine Kräfte verstärken sollte. Auch sterbliche Menschen sollten durch Beifuß-Gürtel gestärkt werden. Solch ein Gürtel muss zur Sommersonnenwende (21.6.) geflochten werden, um seine volle Kraft entfalten zu können. Häufig wurde solch ein Sonnenwendgürtel am Schluss des Sonnenwendfestes im Feuer verbrannt. Dadurch sollte alles Schlechte verbrannt werden.

Beifuss Magie Die Wurzel des Beifußes wurde als Amulett getragen, um die Kraft zu verstärken.

An Maria Himmelfahrt wurden in Süddeutschland die Ställe mit Beifuß geräuchtert, um das Vieh gesund zu erhalten. Ein mit Beifuß gefülltes Kissen soll zu Wahrträumen verhelfen. Selbst bei Astralreisen soll Beifuß Unterstützung bieten. Als Räuchermittel soll Beifuß bei Weissagungen helfen. In Form von Tee, Räucherungen oder aufgehängten Sträußen galt der Beifuß in vielen Gegenden der Welt als Schutzmittel gegen Krankheiten, wilde Tiere oder schädliche magische Einflüsse. Im chinesichen I-Ging werden Beifuß-Stengel verwendet, um das aktuelle Hexagramm für das jeweilige Orakel zu ermitteln. Verbindung mit den Ahnen

Schon seit dem Altertum wird der Beifuß auch gegen müde Füße und Beine verwendet, vor allem bei langen Wanderungen. Dazu bindet man sich den Beifuß ans Bein oder legt ihn in die Schuhe. Diese Wirkung ist es auch, die dem Beifuß seinen deutschen Namen verliehen hat.

Sammeltipps Das blühende Beifuß-Kraut wird zwischen Juli und September eine gute Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Die Beifußpflanze kann man anschließend kopfüber an einer trockenen, geschützten Stelle zum Trocknen aufhängen. Nach dem Trocknen entfernt man die Blätter, Blüten und dünnen Stengel vom Hauptstamm und bewahrt sie kühl und trocken auf. Im Herbst kann man auch die Wurzel des Beifußes ernten. Man trocknet die kleingeschnittene Wurzel an einem warmen, luftigen Platz oder im Backofen bei unter 50°C.

Anbautipps Der Beifuß ist sehr anspruchslos. Er kommt auch mit steinigen und trockenen Böden relativ gut klar. In vielen Gärten siedelt er sich von selber an, wenn ihm die dortigen Bedingungen zusagen. Da der Beifuß als Unkraut gilt, findet man kaum Beifuß-Pflanzen im Handel. Man kann jedoch kleine Beifuß-Pflanzen in der Natur ausgraben und im eigenen Garten anpflanzen. Dabei sollte man jedoch beachten, ob der Besitzer des Grundstücks, dem man den Beifuß entnimmt, damit einverstanden ist. Man kann auch Stecklinge vom Beifuß machen oder Teile der Wurzel ausgraben und im Garten einpflanzen. Falls man Samen erhält, kann man diese im Frühling oder Herbst ansäen.

Nun zum praktischen Teil