Kälberkrankheiten am Rindermastbetrieb. Zielsetzungen bei Kälberkrankheiten 2 1. Durch Vorbeuge (Prophylaxe)  Krankheiten verhindern  Krankheitshäufigkeit.

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 Präsentation transkript:

Kälberkrankheiten am Rindermastbetrieb

Zielsetzungen bei Kälberkrankheiten 2 1. Durch Vorbeuge (Prophylaxe)  Krankheiten verhindern  Krankheitshäufigkeit senken  Schwere der Erkrankung mildern 2. Durch Früherkennung  Schäden am Tier verringern  Behandlungsmöglichkeiten verbessern 3. Durch gezielte Behandlung  Gesundheit und Leistungsfähigkeit wiederherstellen

Rindermast Relevante Krankheitsbilder 3  Durchfallerkrankungen  Kokzidiose  Rinder-Virus-Durchfall (BVD_MD)  Rindergrippe  Pansen-Blähung  Sonstiges  Erkrankungen der Haut  Verletzungen, Schwanznekrose, Epiphylitis  Harnröhrenverstopfung

4 Erreger: EIMERIA bovis oder zuerni Krankheitsbild  Parasiten führen in der Schleimhaut des Darmes zu Blutungen  blutiger Durchfall mit Kotdrang bis zum Mastdarmvorfall  aufgezogener Bauch, gekrümmter Rücken, blutig verschmierter Analbereich, in fortgeschrittenem Stadium Blutarmut (Anämie)  Überleben Tiere unbehandelt die Krankheit, bleiben sie „Kümmerer“ und werden zu Dauerausscheidern Infektionskette  Kokzidien bilden Oozysten, die mit dem Kot ausgeschieden werden und besonders lange in feuchtwarmer Umgebung überleben  Erste Ausscheidung ab 6 Tagen nach der Infektion  Übertragung erfolgt über den Kot Kokzidiose der Kälber  „ROTE RUHR“

Aufgekrümmter Rücken, ausgeprägter Kotdrang, abstehender Schweif, Kotfarbe braun mit (frischem) Blut durchmischt. 5

Starker Kotdrang – mitunter Analprolaps 6

Kokzidienkot 7

8 Behandlung „BEIKOX“ und „VEKOXAN“ zugelassen  von 100%-iger Wirkung kann nicht ausgegangen werden  Impfstoff ist nicht in Sicht. Hygienemaßnahmen  im Vordergrund der Vorbeugung  integrierter Bestandteil einer erfolgreichen Bestandssanierung  Behandlung erkrankte Tiere (Gruppenbehandlung)  Beseitigung des mit Oozysten kontaminierten Kotes  Desinfektion der Kotflächen (kokzidienwirksam!)  Desinfektion der Freß- und Tränkeeinrichtungen  Trink- und Freßeinrichtungen dürfen nicht mit Kot in Kontakt kommen  Gefährdete Betriebe  regelmäßige parasitologische Überwachung. Behandlung und Vorbeuge

9  Abkalbeboxen regelmäßig reinigen und desinfizieren.  Kommt die Infektion von der Kuh > Kalb sofort absondern.  Aufzucht der Kälber in den ersten 3 Monaten allein in Boxen.  Aufstallung von Kälbergruppen nach Rein-Raus-Verfahren.  Sorgfältige Reinigung von Boxen und Buchten mit Dampfstrahler(130 bar) anschließend trocknen lassen und möglichst 3 Wochen nicht belegen.  Erkrankte Kälber sofort separieren und mit eigenen Tränkegeschirren versorgen.  Immer zuerst die gesunden Tiere betreuen.  Tägliche Reinigung und Desinfektion der für die Fütterung und Betreuung benötigten Geräte (bei Kokzidien geeignete Desinfektionsmittel = Kresole). Stallhygienische Maßnahmen

BVD-MD 10 B ovine V irus D iarrhoe Rinder Virus Durchfall M ucosal D isease Schleimhaut Erkrankung Erreger: Virus mit 2 Biotypen  Zellzerstörend (zp) und nicht zellzerstörend (nzp) Übertragung  Virus außerhalb des Wirtstieres sehr instabil und gegenüber UV-Licht und allen Desinfektionsmitteln sehr empfindlich.  Übertragung braucht fast immer DIREKTEN KONTAKT der Tiere  Hygiene ist trotzdem wichtig!!  Nach Virusaufnahme Bildung von Abwehrstoffen (Antikörper)  neutralisieren und beseitigen das Virus.  Ausnahme: Föten in der ersten Trächtigkeitshälfte.

Entstehung des Krankeitskomplexes 11 Für den Verlauf von Bedeutung  Infektionszeitpunkt  Lebensalter des Tieres (Kalb, Jungtier, erwachsene Rinder)  Immunstatus des Tieres  Je nach Immunstatus verschiedene Krankheitsbilder  Jüngere Tiere stärker betroffen Symptome:  Durchfall (wäßrig bis fibrinös – blutig)  Atemwegserkrankungen, wie bei Rindergrippe  Virusbedingte Reduktion der weißen Blutkörperchen  anfällig für Sekundärinfektionen  wiederkehrende Krankheiten und Leistungsabfall.

Entstehung des Krankheits- komplexes MD (Mucosal Disease) 12 Tritt nur bei PI-Tieren (Virämiker) auf und führt IMMER zu Tod Ursache:  Ein nzp-Virus mutiert zum zP-Virus  tritt bei 80 % der Tiere in den ersten 2 Jahren auf  oder zusätzliche Infektion mit einem zp-Virus (Superinfektion) Akute Form: Hohes Fieber, Erosionen an den Nasen- und Maul-Schleimhäuten, wäßriger bis fibrinös-blutiger Durchfall, starke Austrocknung  Tod nach 1-2 Wochen Chronische Form: Gleiche Veränderungen mit leichterem Verlauf, im Vordergrund steht „Kümmern“  Tod innerhalb von 5 bis 6 Monaten.

BVD - Bekämpfung 13 Beseitigung von „persistent infizierten Tieren“ Zukauf nur aus Betrieben, die eine BVD – Freiheit nach- weisen können. (Ansonsten 2 – malige Untersuchung im Abstand von 3 Wochen) In gefährdeten Betrieben (Mastbetriebe) kann bei ent- sprechender Notwendigkeit ein Impfprogramm sinnvoll sein (Lebend-, Totimpfstoffe) Die BVD-Freiheit eines untersuchten Betriebes wird dann zertifiziert, wenn alle 7 Monate eine Tank- milchprobe erfolgt ist und 2 – 3 malig ein negatives Ergebnis erbracht wurde.

Rindergrippe 14 Atemwegserkrankungen sind nach den Durchfallerkrankungen die häufigsten Ursachen für Kälberverluste. Saisonale Form: gehäuft in der kalten Jahreszeit und in den Übergangszeiten  Betroffen vor allem AUFZUCHTKÄLBER  in diesen Zeiten schwierig, ein akzeptables Stallklima zu gewährleisten. Crowding assoziierte Form:  Unabhängig von der Jahreszeit  wenn Tiere aus verschiedenen Betrieben zugekauft werden  vor allem in Mastbetrieben

Rindergrippe - Faktorenerkrankung Zusammenwirken von äußeren und inneren Faktoren

Rindergrippe 16 Ursachen:  Für einen Seuchenausbruch zeichnen eine ganze Reihe von Erregern verantwortlich, die kombiniert mit nicht optimalen Haltungs- und Fütterungsbedingungen zu einer Schwächung der körpereigenen Abwehr führen. (VIRALE VORSTUFE)  Typische BAKTERIEN besiedeln dann zuerst die Bronchien, später die Lunge und führen zu einem Ausbruch der Rindergrippe.  Die RINDERGRIPPE ist eine typische FAKTORENER- KRANKUNG, wobei ein Faktor alleine in der Regel keine schwere Erkrankung bedingt, das Zusammenspiel mehrerer Faktoren aber zu schwersten Erkrankungen führen kann.

Rindergrippe Verlauf 17 Rindergrippe Unbelebte Faktoren: Transport Umstallung Futterwechsel Stallklima Zugluft Luftfeuchtigkeit Schadgase Luftwechsel Temperatur Belebte Faktoren: VIREN BRS-Viren Parainfluenza 3 Adeno BHV (IBR) BVD – Virus Mykoplasmen Schwächung der Körperabwehr Schädigung im Bereich der Atemwege Bakterielle Se- kundärinfektion Pasteurellen, Haemophilus, Actinomyces......

Rindergrippe Verlauf 18 Verlauf  BAKTERIEN  SCHWERE und VERLAUF der Erkrankung. PASTEURELLEN  wichtigste Sekundärerreger  Bakterien bilden GEWEBSGIFTE (Toxine)  zerstören betroffene Lungengebiete  Atmung und Sauerstofftransport fallen in diesen Bereichen aus  ABSZESSE: bilden sich im abgestorbenen Lungengewebe  Heilungsaussichten sehr gering. Symptome  Fieber  Husten  Eitriger Nasenausfluss  Beschleunigte Atmung  Fressunlust

19 Hochgradige Atemnot

20 Akute Pneumonie Chronische Pneumonie

Behandlungsprinzipien 21 Frühzeitige Behandlung:  SOFORT nach Auftreten der ersten Krankheitssymptome (Fieber, Husten..) Achtung: Zu KRANKHEITSBEGINN fressen die Tiere noch und haben lediglich FIEBER.  TÄGLICHE TEMPERATURKONTROLLE bei zugekauften oder umgestallten Tieren  Verordnung geeigneter Medikamente durch den Tierarzt Vollständige Ausheilung:  Behandlung 2-3 Tage über den ersten fieberfreien Tag hinaus  Ansonsten Rückfälle und Kümmern der Tiere Stallklimaverbesserung:  Frischluft verbessert die Heilung wesentlich

Neue Ansätze zur Einstellbehandlung Ganze Tiergruppe wird auf Grund der Umstände als „Infektiöse Einheit“ mit hohem Erkrankungspotential betrachtet  Behandlung mit einem Langzeitantibiotikum (länger als eine Woche wirksam)  Intranasale Impfung um eine rasche Schleimhautimmunität in der Lunge zu erreichen oder in Kombination mit einer intramuskulären Impfung Kampf gegen Rindergrippe auf zwei Ebenen!

Pansenblähung – 2 Formen  Unnatürlich große Gas- menge im Vormagen  Kotdrang  Atem- und Kreislauf- beschwer- den Auftreibung des Bauches 1.Pansenblähung mit Vergrößerung der Gasblase (= rezidierende Tympanie) – Typ I 2.Pansenblähung mit schaumiger Durchmischung

24 Pansenblähung Typ I  mit Vergrößerung der Gasblase Weitaus häufigste Form bei Kälbern und Jungrindern Ursachen  Indiviuell (erblich???)  Schädigung des Pansennervs (Vagus) infolge von Krankheiten  Lungen- bzw. Brustfellentzündungen, Toxine, Pansentrinken,...  Kompression des Schlundes durch Schwellungen  Lymphknoten, Lunge (Emphysem) Rezidivierende Tympanie

25  Mangelhafte Entwicklung der Vormägen  zu große Milchmengen in den ersten Lebenswochen  zu spätes Anbieten von Kälberkorn (Starter), Heu und Wasser  zu einseitige Rationen (zu viel Heu und Stroh)  Entwicklung eines Heubauches  bei Kraftfuttergabe Blähungen  plötzliche Futterwechsel  chronische Entzündung der Pansenschleimhaut  Folge von Pansentrinken  Manche Kälber blähen unmittelbar nach dem Tränken auf  gleichzeitiges Luftabschlucken oder Vergären von Milch im Pansen?? Rezidivierende Tympanie

26 Krankheitsbild  Unterschiedliche Auftreibung des Bauches besonders der linken Hungergrube  Kümmern, langes, struppiges Haarkleid, schlecht zerkleinerter Kot  Viele Tiere haben „Heubauch“  durch schlechtes Heu und Stroh  Nach Ablassen durch die Bauchwand hindurch der meist harte und völlig eingetrocknete Panseninhalt spürbar  Oftmals noch andere nicht ausgeheilte Erkrankungen zu beobachten (Lungen-, Nabel-, Bauchfellentzündungen...) Rezidivierende Tympanie

27 Behandlung  Ablassen des überschüssigen Gases mit einer geeigneten Maul- oder Nasenschlundsonde  Eingeben von Verdauungshilfen, Leinsamenschleim und frischem Pansensaft  Einsetzen eines Schraubtrokars in der linken Hungergrube über den das Gas ungehindert jederzeit entweichen kann  wenn andere Maßnahmen nicht greifen  Nach 3 Wochen wird der Trokar zugestöpselt  wenn keine erneute Blähung auftritt, wird er entfernt.  Die Verfütterung einer für Kälber dieses Alters angepassten Futterration ist auf jeden Fall Bestandteil der Therapie. Rezidivierende Tympanie

Schraubtrokar nach Buff 28

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31  gleichmäßige Verteilung der Gasbläschen  Keine Pansenschichtung! Ursachen: Übermäßige Fütterung von Klee, jungem Wiesengras, gefrorenem Raps... Symptome: meist akuter Verlauf  linke Vorwölbung der Bauchwand, dann rechte Seite  Durch Vorwölbung des Zwerchfells mitunter hgr. Atemnot Behandlung:  Eingeben eines Blähmittels mit Flasche oder Sonde  Ablassen des Gases  notfalls Pansen eröffnen Pansenblähung Typ II Schaumige Durchmischung

Erkrankungen der Haut 32 Symptome  HAARAUSFALL (Leitsymptom)  trockene, schuppige Haut  nässende, eitrige Ekzeme Ursachen:  PILZE: Trichophytie (Glatzflechte) = ZOONOSE vor allem in Zukaufbetrieben  schlechte Klimaverhältnisse, Vitamin A-Mangel  PARASITEN: Räudemilben, Läuse (Blutsauger), Haarlinge (Lästlinge)  Faktorenerkrankung bei hoher Besatzdichte, schlechtem Stallklima, als Folge anderer Erkrankungen  MANGELZUSTÄNDE: Zink, Vitamin-B  unzureichende Vormagenentwicklung

Behandlung 33 Pilzerkrankungen:  Waschpräparate: bei vereinzelten Läsionen  Impfstoffe: vor allem bei Kälbergruppen vorziehen. (mind. 2 x) Ektoparasiten: Antiparasitika als Injektions- oder Pour-on Lösung  Wasch- oder Sprühbehandlungen mindestens 2-malig  Bei Gruppen Bestandsbehandlung! Mangelzustände:  Falls bekannt beseitigen  ansonsten Vitamin-, Mineral- und Spurenelementkonzentrate zufüttern  allfällige Grundkrankheiten beseitigen (Durchfälle, Pansentrinken,...)

Ringflechte (Trichophytie)  auch auf Menschen übertragbar  Multifaktorielle Erkrankung Behandlung  Impfprogramm  lokale und Ganzkörperbehandlung  UV Licht  optimale Vitaminversorgung Stallhygiene  Reinigung  Desinfektion

35 Trichophytie - Glatzflechte

36 Trichophytie - Glatzflechte

Parasiten  verursachen Unruhe und Wachstumsreduktion  kommen als Krankheitsüberträger in Frage Maßnahmen  Kontrolle auf Fliegen, Mücken, Läuse, Räudemilben, Zecken,……  Behandlungsstrategie am Tier und Umgebung

38 Haarlingsbefall

39 Räudemilben- befall Haarausfall infolge Durchfall

Entzündung der Wachstumsfuge = Epiphysitis  meistens über dem Fesselgelenk an den Hinterextremitäten Ursache :  genetische Veranlagung  schnelles Wachstum  mechanische Belastung ( Umstallung von Weide auf Spaltenböden)  rutschige Böden (Fütterung von Grassilage – schmieriger Kot) Behandlung:  bei frühzeitigem Erkennen (geringgradige Lahmheit/Schwellung)  Verbringen in Kranken- bzw. Strohbox  Ausheilung möglich  Längerandauernde nichtinfektiöse (traumatische) Entzündung  es entsteht eitrige Entzündung  nicht mehr behandelbar

Verletzungen  Knochenbrüche (Frakturen) offene Brüche  sind nicht zu behandeln  Schulterverletzungen durch Aufspringen  Rippenverletzungen (Raufhandel)  Enthornen  Festliegen durch Wirbel- und Beckenverletzungen (schwer zu diagnostizieren)  Klauenverletzungen durch Schäden am Spaltenboden oder zu rauhe Böden bei Erstaufstallung  Betonrauigkeit mit Sägemehl „abdecken“

Schwanzspitzennekrose Ursache:  Boxenüberbelegung  Rangkämpfe  Rutschiger Boden Behandlung :  Amputation im Frühstadium  Bei bereits verdicktem Schwanzansatz und/oder Lahmheit in der Hinterhand aufgrund der aufsteigenden Infektion im Wirbelkanal  von Behandlung abzuraten  Vorbeugende Amputation bei Kälber  aus Tierschutzgründen nicht erlaubt (Insektenabwehr)

Harnröhrenverstopfung Ursache:  Verletzung am Penis oder Präputium  Ausfall von Kristallen (Carbonat- Silikatsteine) in der Harnröhre mit Entzündung und anschließender Harnabflussstörung  Falsche Mineralstoff- und schlechte Wasserversorgung Diagnose:  Harndrang  Unruhe  vergrößerter Bauch  Harnkristalle an den Pinselhaaren Behandlung:  bei vorzeitiger Diagnose Harnröhren OP Bei Schlachtung Verwertung nicht möglich

Urolithiasis Prophylaxe  Analyse der Harnkristalle  Ausreichendes Wasserangebot  Wannen  Verhältnis Calzium-Phosphor in der Ration  1,8:1  Einmischen von Kochsalz (Viehsalz) ins Kraftfutter  bis zu 5%  Einmischen von Ammoniumchlorid  Ansäuern des Urins

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 45