Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten.

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Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 1 Demografischer Wandel Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte - Präsentation zum Arbeitspapier - Arbeitsgruppe „Demografischer Wandel“ der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung mit Unterstützung des Arbeitskreises „Stadtforschung, Statistik und Wahlen“, Köln/Berlin 2006

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 2 Anlass, Grundlagen und Ziel des Arbeitspapiers : Angesichts der weit reichenden Folgen des demografischen Wandels sind gerade die Städte dazu aufgefordert, für ihre Situation passende Handlungsstrategien und konkrete Gestaltungslösungen zu entwickeln. Daher enthält das Arbeitspapier  eine umfassende Aufarbeitung von Daten und Prognosen  eine Behandlung der kommunalen Handlungsfelder  eine ausführlichen Darstellung des strategischen Vorgehens  eine umfangreiche Darstellung von „Guten Beispielen“ Damit wird eine themenorientierte Analyse der Probleme vor Ort unterstützt und ein strategischer Handlungsleitfaden allen Kommunen zur Verfügung gestellt.

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 3 Die empirische Basis : Datenabfragen bei den Städten mit dem Schwerpunkt Bevölkerungsentwicklung, aber auch zu strukturellen Daten von Wirtschaft und Arbeitsmarkt, zum Wohnungsleerstand usw. Umfragen - zum Problembewußtsein, zu den Einschätzungen von Bedeutung und Handlungsmöglichkeiten im Hinblick auf den demografischen Wandel - zur praktischen Bearbeitung und zu den organisatorischen Veränderungen in der Verwaltung

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 4 Auszüge aus den Ergebnissen : Stadt Braunschweig: Demografischer und struktureller Wandel deutscher Großstädte Im zweiten Halbjahr 2005 wurden 59 Mitgliedsstädte des Deutschen Städtetags befragt: - Bereits im Zeitraum von sind für viele Städte sinkende Bevölkerungszahlen festzustellen: in 41 von 49 befragten westdeutschen Städten und in allen 10 befragten ostdeutschen Städten - Zwei Drittel der Städte erwarten bis 2020 Bevölkerungsverluste, im Durchschnitt von 6,5 %

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 5 Auszüge aus den Ergebnissen : Zum Beispiel: In der Altersgruppen der 0-16-Jährigen gibt es von deutliche Unterschiede zwischen Ost -und Westdeutschland:. Im Westen sinkt die Einwohnerzahl in dieser Altersgruppe um durchschnittlich 12% Im Osten steigt diese Zahl um 14% an- Hintergrund ist der starke Rückgang in den frühen Neunziger Jahren und die nun eingetretene Erholung der Geburtenzahlen

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 6 Auszüge aus den Ergebnissen : Stadt Augsburg: Städteabfrage zur Problemsicht über den demografischen Wandel in den Städten Im Juni/Juli 2005 wurde bei 59 deutschen Städten eine weitere Umfrage durchgeführt. Es sollte ermittelt werden, - ob sich die Städte mit dem demografischen Wandel schon befasst haben - welche guten Erfahrungen sie nennen können, - welche Bedeutung sie den Problemen beimessen - wie sie die Handlungsmöglichkeiten ihrer Stadt zur Beeinflussung dieser Entwicklung einschätzen. Der Vergleich der Einschätzungen der Bedeutung und der Handlungsmöglichkeiten für die Städte zeigt, dass die Bedeutung der Bereiche vielfach höher bewertet wird als die Handlungsmöglichkeiten. Besonders betrifft dies den Bereich Familienpolitik, aber u.a. auch die Wohnpolitik. (siehe nächste Folie).

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 7 Auszüge aus den Ergebnissen :

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 8 Auszüge aus den Ergebnissen : Stadt Heidelberg: Kommunale Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen des „Demografischen Wandels“: Eine weitere Umfrage hatte Anfang 2006 den strategischen Umgang mit dem demografischen Wandel zum Gegenstand und fragte nach - gewandelten Anforderungen an die kommunale Planungspraxis, - Änderungen der Organisations- struktur sowie der - Beteiligungskultur

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 9 Auszüge aus den Ergebnissen : Ergebnis der Umfrage ist u.a. :Es gibt einen deutlichen Unterschied in der analytischen Erkenntnis und in der Umsetzung.  Acht von zehn Städten liegen spezifische Analysen zur erwarteten demografischen Alterung und zur Geburtenentwicklung vor;  bei sieben von 10 sind die räumlichen Auswirkungen bekannt. Nur etwas mehr die Hälfte der befragten Kommunen verfügt über Analysen zur Singularisierung und Heterogenisierung in Folge des demografischen Wandels.  Nur jede zweite Stadt hat bereits umsetzungsfähige Konzepte zum Umgang mit dem Einwohnerrückgang, mit der Alterung oder den räumlichen Auswirkungen vorliegen.  Weniger als ein Drittel kann sie für die Singularisierung, Heterogenisierung und Beeinflussung der Geburtenentwicklung aufweisen.

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 10 Der demografische Wandel betrifft alle: Der demografische Wandel ist kein Phänomen, das isoliert betrachtet und behandelt werden kann, sondern Teil eines umfassenden sozialen Strukturwandels. Die strukturellen Trends: Alterung, Heterogenisierung und Vereinzelung betreffen alle Städte – aber in unterschiedlichem Maße und wesentlich abhängig von ihrer wirtschaftlichen Dynamik. Dabei handelt es sich um längerfristige Prozesse: auch Städte und Stadtteile, die heute noch keinen Handlungsbedarf erkennen lassen, können in wenigen Jahren davon betroffen sein.

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 11 Der demografische Wandel betrifft alle: Die sozialen Polarisierungstendenzen und die räumliche Segregation werden sich im Zeichen der weiterhin anhaltenden Globalisierung nicht abschwächen. Der intelligente Umgang mit ethnischer und kultureller Differenz (Management of Diversity) wird zu einer Voraussetzung der Zukunftsbewältigung in den Städten. Im Arbeitspapier werden die Auswirkungen des demografischen Wandels auf wichtige kommunalen Handlungsfelder in jeweils kurzen Skizzen vorgestellt Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Bildung und Qualifizierung, Öffentliche Finanzen, Infrastrukturanpassung, Wohnungsmarkt, Familienpolitik, die regionale Ebene

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 12 Handlungsempfehlungen für die Kommunen: Strategien, Handlungsansätze und Kooperationspartner Integrierte Stadtentwicklungsplanung als Schlüsselstrategie: Eine integrierte Stadtentwicklungsplanung ist notwendig, - um die unterschiedlichen quantitativen, qualitativen und teilräumlichen Aspekte des demografischen Wandels zusammenzuführen - und zu einer konsistenten kommunalen Strategie zu bündeln. Nur so kann bei den knappen kommunalen Ressourcen eine effektive Prioritätensetzung auch für zukunftsfähige und demografiefeste Ziele und Projekte der Stadtentwicklung gewährleistet werden.

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 13 Handlungsempfehlungen für die Kommunen: Strategien, Handlungsansätze und Kooperationspartner 1. Demografiebericht als Basis: Detaillierte soziodemografischen Bestandsanalyse mit differenzierten Aussagen über die kleinräumige Bevölkerungsentwicklung. Dabei sind die Verflechtungen der Stadt mit dem Umland zu berücksichtigen. 2. Eindeutiges Stadtprofil mit Leitorientierungen: Zielformulierungen für die unterschiedlichen interdisziplinären kommunalen Handlungsfelder und die Ableitung von Leitprojekten für die künftige Stadtentwicklung. Bereits auf dieser Ebene breite Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Vereine, Verbände usw. unerläßlich.

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 14 Handlungsempfehlungen für die Kommunen: Strategien, Handlungsansätze und Kooperationspartner 3.Leitbild für die demografische Entwicklung der Stadt: Dieses liefert den Handlungs- und Entscheidungsrahmen für die zukünftigen Angebote der Daseinsvorsorge sowie der technischen und sozialen Infrastrukturbereitstellung und damit für die Fokussierung auf Leitprojekte 4.Handlungsprogramm ‚Demografischer Wandel’ Es fasst die interdisziplinären Handlungskonzepte und konkreten Maßnahmen zusammenfassen. Auch hier ist die Einbeziehung möglichst aller an der Umsetzung von Maßnahmen und der Durchführung von Projekten beteiligten Akteure mit ihren Interessen und Ressourcen Voraussetzung für den Erfolg.

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 15 Handlungsempfehlungen für die Kommunen: Strategien, Handlungsansätze und Kooperationspartner 5. Aufbau eines Monitoring-Systems: Es ist eine soziodemografische und indikatorengestützte Raumbeobachtung aufzubauen, die gesamtstädtisch als auch kleinräumig bis auf Quartiersebene (Quartiersprofile) ein Monitoring leistet. Die kommunalstatistischen Stellen und Abteilungen der Städte sollten als Basismodul dazu ein integriertes Monitoring System beisteuern (Die wichtigsten Kenngrößen für die Analyse der demografischen Situation und zur Ermittlung der kommunalpolitischen Handlungsbedarfe sind dem Arbeitspapier als Anlage 1 beigefügt). 6. Evaluation Die systematische Evaluation ist notwendig, um die formulierte Zielerreichung abbilden und bewerten zu können und ggf. Konzepte und Maßnahmen anzupassen.

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 16 Handlungsempfehlungen für die Kommunen: Strategien, Handlungsansätze und Kooperationspartner

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 17 Handlungsempfehlungen für die Kommunen: Strategien, Handlungsansätze und Kooperationspartner Das Arbeitspapier wird ergänzt durch zahlreiche “Gute Beispiele” aus der kommunalen Praxis, jeweils mit Hinweise auf Ansprechpartenr und ggf. weiterführende Informationen im Internet ein Quellenverzeichnis und ausgewählte Literaturhinweise sowie durch die Hinweise auf Internetportale zum demografischen Wandel und zu Sammlungen guter Beispiele Es ist vorgesehen, die Sammlung “Guter Beispiele” weiter fortzuschreiben.

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 18 Zum Arbeitspapier: Das Arbeitspapier “Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte” wurde von der Arbeitsgruppe “Demografischer Wandel” der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags mit Unterstützung des Arbeitskreises “Stadtforschung, Statistik und Wahlen” ausgearbeitet. In der Arbeitsgruppe “Demografischer Wandel” wirkten unter der Leitung von Dr. Barbara Reinhardt(†), Dresden und Hans-Hermann Bode, Schwerin mit: Rainer Dietrich, Bremen; Dr. Britta Dollinger, Wiesbaden; Herbert Folda, München; Hermann Klein, Braunschweig; Dr. Helga Kreft-Kettermann, Münster; Wolfgang Mahnkopf, Augsburg; Dr. Petra Morschheuser, Nürnberg; Dieter Noth, Köln; Bruno Schmaus, Heidelberg; Franz Schulte-Römer, Mannhein; Manfred Thebes, Hannover; Hartmut Thielen, HGSt Deutscher Städtetag, Köln; Prof. Klaus Wermker, Essen; Reinhard Wölpert, Leipzig. Das Arbeitspapier und weitere Arbeitsgrundlagen sind auf den Internetseiten des Deutschen Städtetags veröffentlicht:

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 19 Die wichtigsten Kenngrößen 1. Analyse der demografischen Situation und der Perspektiven einer Stadt  Bevölkerungsentwicklung , differenziert nach Altersjahrgängen und nach Deutschen/Ausländern  Anzahl/Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund* 2005 *) Personen im Melderegister mit erster und/oder zweiter Staatsangehörigkeit Nicht-Deutsch  Stark wachsende und stark schrumpfende Stadtteile / Wohnquartiere  Stadtteile / Wohnquartiere mit stark ansteigender Altenbevölkerung bzw. stark sinkenden Kinder- und Jugendlichenzahlen  Haushaltsstruktur 2005: - Anzahl/Anteil der 1-Personenhaushalte - Anzahl/Anteil der 2-Personenhaushalte - Anzahl/Anteil der 3- und Mehrpersonenhaushalte - Anzahl/Anteil der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren  Bevölkerungsprognose bis 2020, differenziert nach Altersjahrgängen und nach Deutschen/Aus­ländern  Altersstrukturelle Veränderungen zwischen 2005 und 2020: - Anzahl der unter 18-Jährigen darunter 0- bis unter 6-Jährige 6- bis unter 10-Jährige 10- bis unter 18-Jährige - Anzahl der 18- bis 55-Jährigen - Anzahl der 55- bis 65-Jährigen - Anzahl der 65- bis 75-Jährigen - Anzahl der über 75-Jährigen  Bevölkerungsentwicklung der Umlandkreise  Bevölkerungsprognose der Umlandkreise bis 2020

Arbeitspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags, August 2006 Demografischer Wandel: Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten für die Städte Folie 20 Die wichtigsten Kenngrößen 2. Ermittlung kommunalpolitischer Handlungsbedarfe bis 2020  Familienwanderung (Wanderungssaldo der unter 18-Jährigen und der 30- bis unter 50- Jährigen)  Bildungswanderung (Wanderungssaldo der 18- bis unter 25-Jährigen)  Seniorenwanderung (Wanderungssaldo der über 65-Jährigen  Kinderbetreuung/Vereinbarkeit von Familie und Beruf: - Betreuungsquote der 0- bis unter 3-Jährigen - Betreuungsquote der 3- bis unter 6-Jährigen - Betreuungsquote der 6- bis unter 10-Jährigen  Anzahl/Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss, differenziert nach Deutschen/Ausländern  Anzahl/Anteil der Schulabgänger mit Hochschulreife, differenziert n. Deutschen/Ausländern  Gesamtzahl/Quote der Arbeitslosen, differenziert nach Deutschen/Ausländern  Zahl/Quote der Jugendarbeitslosen, differenziert nach Deutschen/Ausländern  Zahl/Quote der Langzeitarbeitslosen, differenziert nach Deutschen/Ausländern  Zahl/Quote der ALG II-Empfänger  Arbeitsplatzentwicklung 1998 – 2005  Aktuelle Erwerbstätigenquote  Anzahl/Anteil der 55- bis unter 65-jährigen Erwerbstätigen Entwicklung der Anzahl und Struktur der 18- bis 65-jährigen Personen im erwerbsfähigen Alter bis 2020 (wie viele zusätzliche Arbeitsplätze müssen – ohne Berücksichtigung der Erhöhung des Renteneintrittsalters und der erhöhten Frauenerwerbsbeteiligungsquote – vor Ort/in der Region geschaffen werden, damit die Arbeitslosigkeit nicht steigt bzw. reduziert werden kann?)