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Vizerektorin KUG Renate Bozic: „Technische Musiker – musische Techniker: Anmerkungen zu einer bemerkenswerten Konstellation“ In der Geschichte unserer.

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1 Vizerektorin KUG Renate Bozic: „Technische Musiker – musische Techniker: Anmerkungen zu einer bemerkenswerten Konstellation“ In der Geschichte unserer Kultur stehen Technik und Musik in beziehungs- reicher Verbindung Wie so oft, zwingt uns die Sprache kategoriale Trennungen auf: technisches Denken ist gleichbedeutend mit rationalem, logischem Denken, während musikalisches Denken mit Intuition und Emotion in Verbindung steht. Die Untersuchungen über die Temperaturen der Stimmungen füllten die Lehrbücher des Mittelalters. Auch die Lehre der Mechanik ist eine alte Wissenschaft in der Musik, die besonders schöne Ergebnisse bei den Instrumenten wie z.B. im Geigenbau gezeitigt hat. Mit besonderem Eifer wurden im Mittelalter die Beziehungen zwischen Mathematik und Musik gepflegt. Mathematik und Musik gehörten zum gleichen Zweig der wissenschaftlichen Disziplinen. Man kannte den Begriff einer mathematischen Klanglehre.

2 Albert Einstein Man ist versucht, aus der gesamtheitlichen Sicht der Phänomene verallge- meinernde Schlüsse auf eventuelle Gemeinsamkeiten der technisch naturwissenschaftlichen und musikalischen Begabung zu ziehen. Die Annahme einer solchen Gemeinsamkeit findet ihre eindruckvollste Bestätigung in der Person Albert Einsteins. In einem Brief an Heinrich Zangger im Frühjahr 1918 begründet Einstein den Entschluss, seinem ursprünglichen Berufswunsch eines Technikers nicht zu folgen, damit, dass er seine Erfindungs- kraft nicht auf Dinge zur Erleichterung des täglichen Lebens „mit dem Ziel öder Kapitalschinderei“ verwenden wolle, sondern auf „Das Denken um seiner selbst willen, wie die Musik“.

3 Albert Einstein Einstein maß der formalen Gestaltung einer Komposition, ihrer Architektur, besondere Bedeutung bei, wobei sich ihm diese Form aber intuitiv erschließen musste: „Nie gefällt mir ein Werk, dessen innere Einheit ich nicht gefühlsmäßig erfassen kann“. Es ist bemerkenswert, dass ein Mann wie Einstein Gefühl, Intuition, Eingebung als Parameter der Erkenntnis so selbstverständlich gelten lässt. Die Frage, inwieweit es Parallelen im Leben und Schaffen von Mozart und Einstein gibt, hat sowohl philosophische als auch psychologische Studien angeregt.

4 Josef und Eduard Strauß
Im Kontext dieser Betrachtungen zur technischen und musikalischen Begabung bekannter Persönlichkeiten, kommt der Familie des Walzer- königs Johann Strauß eine besondere Bedeutung zu. Johann Strauß Sohn ließ sich - gegen den Willen des Vaters - zum Musiker ausbilden Anders hingegen die Lebensläufe der beiden anderen Söhne: Josef und Eduard Strauß. Josef strebte keine musikalische Karriere an, sondern absolvierte zunächst – wie sein Bruder auch - ein Studium am Wiener Polytechnikum, der heuti- gen Technischen Universität. Als Johann Strauß Sohn im Spätherbst 1852 einen gesundheitlichen Zusammenbruch erlitt, musste Josef seine Erfolg versprechende Laufbahn als Techniker und Erfinder auf Drängen seiner Familie aufgeben und wurde, zunächst gegen seinen Willen, Musiker. Sein Bruder Eduard leitete von da an die Strauß-Kapelle mit weltweitem Erfolg.

5 Architektur und Musik Die Vorstellung von einer inneren Verwandtschaft zwischen Musik und Architektur lässt sich seit der Antike verfolgen. Am prägnantesten formu- lierte sie Friedrich Wilhelm Josef von Schelling in dem Satz „Architektur ist erstarrte Musik“ oder Arthur Schopenhauer, der Architektur als „gefrorene Musik“ bezeichnete. Mannigfaltige Beispiele des Ineinandergreifens von musikalischen und architektonischen Konzepten. Intervallverhältnisse finden sich zum einen in kunstvollen Proportionsgefügen der Fassaden florentinischer Renaissance- paläste wieder, architektonische Besonderheiten, etwa die des Markusdoms zu Venedig sind unmittelbarer Anstoß für die Ausprägung musikalischer Strukturen, wie jene der vokalen und instrumentalen Mehrchörigkeit. Raumkonzepte spielen auch in der Neuen Musik eine wichtige Rolle. Der Architekt Renzo Piano und der Komponist Luigi Nono präsentierten gemeinsam mit dem Toningenieur Peter Haller das Projekt „Il Prometeo“. Dazu wurde in einer venezianischen Renaissance-Kirche ein hölzerner Klangkörper eingebaut, der Auditorium und Musikinstrument zugleich war.

6 Iannis Xenakis Der griechische Komponist und Architekt Iannis Xenakis entwarf für die Weltausstellung 1958 in Brüssel den Philips-Pavillon. Der Pavillon war die architektonische Umsetzung seines Orchesterwerkes Xenakis’ Musik ist stark von seinem Interesse an mathematischen und akustischen Gesetzmäßigkeiten geprägt. Den Philips-Pavillon der Brüsseler Weltausstellung 1958 entwarf er nach hyperbolischen Lineaturen, mit denen er zur gleichen Zeit schon seine erste Komposition „Metastaseis“ für einundsechzig Instrumente geschrieben hatte. Das Gesamtkunstwerk Philips-Pavillon/poème elèctonique für die Expo Brüssel 1958 von Xenakis, Le Corbusier und Edgar Varése hat sich nachhaltig auf die Entwicklung der Klangkunst ausgewirkt. Xenakis erhielt 1999 den inoffiziellen Nobelpreis für Musik, den Polar Music Prize.

7 Technik und Musik als Geschwister
Der kleine Exkurs zum Thema ist nur ein winziges Schlaglicht auf die Tatsache, dass musikalische und technische Begabung sich nicht ausschließen, sondern in wechselseitiger Befruchtung sehr nahe zusammentreten können. Die kreative Phantasie und mit ihr das Verlangen, bestehende Grenzen und vermeintlich unumstößliche Normen zu durch- brechen, ist vielleicht die verbindende Kraft der beiden Begabungen. Das Kunstwerk und auch das Werk der Technik weisen der Menschheit neue Wege und sind in die Zukunft gerichtet. Die Vision des Technikers nimmt vielfach konkrete Gestalt an, fasst Fuß in der realen Welt und hilft diese annehmlicher zu machen. Aber auch dem flüchtigen Wesen der Musik gelingt es, der menschlichen Existenz Positives hinzuzufügen. Trotz mancher Unterschiede: Auf der Ebene der Imagination und der Kreativität sind Technik und Musik Geschwister.


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