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Emotionale Gesundheit von HIV-positiven Frauen

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Präsentation zum Thema: "Emotionale Gesundheit von HIV-positiven Frauen"—  Präsentation transkript:

1 Emotionale Gesundheit von HIV-positiven Frauen
Diese PowerPoint-Präsentation wurde im Rahmen der Initiative Women for Positive Action (WFPA) erstellt. WFPA hat es sich zum Ziel gemacht, HIV-positiven Frauen und dem behandelnden medizinischen Personal mehr Eigenständigkeit zu ermöglichen, sie zu informieren und zu unterstützen. Die einzelnen Folien geben einen Überblick über die Gewichtung einzelner Bereiche, die für das emotionale Wohlempfinden und die mentale Gesundheit von Frauen mit HIV-Infektion von Bedeutung sind. Die Informationsmaterialien von WFPA sind für den Einsatz durch medizinische Fachkräfte, Gemeindevertreter sowie Patienten gedacht, die Informationsveranstaltungen zur Verbesserung der Versorgung von HIV-positiven Frauen ins Leben rufen oder an ihnen teilnehmen möchten. Sollten Sie Fragen zu WFPA oder der Trägerschaft haben, wenden Sie sich bitte an das Sekretariat unter Diese Informationsmaterialien enthalten eine PowerPoint-Präsentation und eine Lernanleitung als Word-Dokument für den Einsatz in einem nicht-kommerziellen Umfeld. Die Unterlagen werden von der Initiative WFPA zur Verfügung gestellt. Mit Ihrer Anfrage für die Materialien bestätigen Sie, diese entsprechend oben genannter Angaben zu nutzen. Sollten Sie sich entschließen, die Folien umfassend zu verändern oder zu ergänzen, die Bedeutung oder den Kontext der Informationen abzuändern oder sie zu einem anderen Zweck als dem oben angegebenen einzusetzen, übernehmen Sie die Verantwortung für den Inhalt der Präsentation und stimmen zu, eine andere Folienvorlage zu verwenden. Richtigkeit der Angaben und rechtliche Hinweise Wir sind bemüht, sicherzustellen, dass die in den Materialien und der Präsentation enthaltenen Informationen entsprechend dem Stand vom 8. Juli 2009 richtig sind. Sollten Ihnen ungenaue oder falsche Informationen auffallen, teilen Sie uns dies bitte mit. Wir werden uns bemühen, diese möglichst zeitnah zu korrigieren. Wir stellen diese Materialien unentgeltlich und unter dem Einvernehmen zur Verfügung, dass wir keinerlei Verantwortung für deren Nutzung übernehmen. Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt. Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

2 Inhalt Einführung und Evidenzbasis Emotionale Belastungen und Auslöser
Depression Selbstmordgefährdung, Traumata, PTBS Stigmatisierung Psychosexuelle Gesundheit Elternschaft, Schwangerschaft und Menopause Behandlung Fallstudien Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt 2

3 Einführung und Evidenzbasis
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

4 Einleitung Eine HIV-Infektion kann sowohl
chronisch als auch akut und lebensbedrohlich sein HIV bedeutet eine starke Belastung für die emotionale Gesundheit Diagnose und Bewältigung Umgang mit der Behandlung und Leben mit HIV Pflege und Beziehungen Abhängig von dem Zugang zu einer effektiven antiretroviralen Therapie (ART) und der jeweiligen Entwicklung der Krankheit beim Patienten kann HIV sowohl eine chronische als auch eine akute und lebensbedrohliche Erkrankung darstellen. Alle Patienten mit HIV-Infektion stehen akuten Belastungen ihrer emotionalen Gesundheit gegenüber. Dazu gehören: Diagnosestellung Bewältigung und Umsetzen eines Lebens mit dem Virus Gewöhnung an die Behandlung Pflege Beziehungen Die Bezeichnung „Mentale Gesundheit“ ist stark stigmatisiert, weshalb der Begriff „emotionale Gesundheit“ zu bevorzugen ist. Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

5 Soziale und kulturbedingte Einflüsse auf den Umgang mit einer HIV-Infektion
Eingeschränkter Einfluss auf Häufigkeit und Art sexueller Kontakte Eingeschränkte Kontrolle über Sexualverhalten mit geringem Risiko Erfahrungen mit psychischer und physischer Gewalt Isolation Fehlende soziale Unterstützung Mangelnde Sprach-kenntnisse Unterschiede im Krankheitsverständnis Koordination von Therapie, Arbeit, Familie, anderen medizinischen und psychosozialen Problemen Einige psychosoziale Faktoren verstärken die Gefahr einer HIV-Infektion von Frauen: Eingeschränkte Kontrolle der Mittel für Sexualpraktiken mit niedrigem Risiko, beispielsweise Kondome Sozialer Stand und Unfähigkeit der Einflussnahme auf Häufigkeit und Art sexueller Kontakte Gewalt kann die Schutzlosigkeit einer Frau gegenüber HIV verstärken, denn: Risswunden aufgrund von gewaltsamem Geschlechtsverkehr können die Übertragung des Virus begünstigen Gewalt kann Frauen daran hindern, auf sicheren Geschlechtsverkehr zu bestehen und ihnen den Zugang zu einer Behandlung unmöglich machen Die Angst vor Gewalt kann Frauen von einem HIV-Test abhalten oder dazu führen, dass sie ihre HIV-Infektion vor Anderen geheim halten Referenzliste WHO. Gender inequalities in HIV. Verfügbar unter: Letzter Zugriff: Januar 2008 Stratton SE and Watstein SB. The encyclopedia of HIV and AIDS. 2nd ed. New York: Facts on File. 2003 Pan American Health Organization. Gender and HIV. Women, Health and Development Program Fact Sheets Verfügbar unter: Letzter Zugriff: Januar 2008 Einfluss religiöser oder kultureller Überzeugungen Eingeschränkter Zugang zu Gesund-heitsversorgung, Bildung und wirtschaftlichen Ressourcen Leben in „schwer zu erreichenden“ Gemeinschaften 5 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt 5

6 Positive Wirkungen emotionaler Gesundheit
Emotionale Gesundheit und das Annehmen der Krankheit unterstützen den Umgang mit der Diagnose/der HIV-Infektion die Anpassung des Lebensstils an die Anforderungen der Behandlung die Widerstandskraft gegen Stigmatisierung/die Krankheit beratende und kognitiv-verhaltenstherapeutische Maßnahmen (in Gruppen- und Einzelgesprächen) tragen zu einem Rückgang der Belastung und einer Steigerung der Lebensqualität insgesamt bei1 Beratungen unterstützen wirksam die emotionale Gesundheit und bewirken einen Rückgang des Risikoverhaltens für HIV2 Gegenseitige Unterstützung und Beratung hilft vielen Frauen, vor allem bei erschwertem Zugang zu medizinischem und psychosozialen Beratungssystem Referenzliste Lechner SC, Antoni MH, Lydston D, LaPerriere A, Ishii M, Devieux J, Stanley H, Ironson G, Schneiderman N, Brondolo E, Tobin JN, Weiss J (2003) Cognitive-behavioral interventions improve quality of life in women with AIDS. Journal of Psychosomatic Research 54: Klein J, Elifson KW, and Sterk CE (2008) Depression and HIV risk behavior practices among at risk women. Women Health 48(2): Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

7 Forschungsergebnisse zu Frauen und HIV
Weltweit sind etwa 50 % der HIV-Infizierten weiblich ungenügende Datenlage zu den Auswirkungen einer HIV-Infektion auf Frauen vor allem: Auswirkungen auf psychosoziale Bereiche/emotionale Gesundheit Forschung konzentrierte sich in der Vergangenheit auf: Männer, insbesondere homosexuelle Männer i.v. Drogen gebrauchende Menschen Eine begrenzte Zahl an Studien und Umfragen hat einige interessante Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufgezeigt1 Weltweit machen Frauen etwa 50 % der HIV-Infizierten aus. Im Allgemeinen sind Frauen häufiger emotionalen Belastungen und Stimmungsschwankungen ausgesetzt und es ist wahrscheinlicher, dass sie eine Belastung in ihrer Rolle als Mutter und Betreuungsperson empfinden. HIV-positive Frauen sind zudem benachteiligt, da es weniger Studien zu den Auswirkungen der Krankheit auf Frauen im Allgemeinen und auf ihre emotionale Gesundheit im Besonderen gibt. Bisher konzentrierten sich Studien zu emotionaler Gesundheit und psychosozialen Problemen meist auf: Homosexuelle Männer i.v. Drogen gebrauchende Menschen Einige wenige Studien zum psychosozialen und emotionalen Einfluss von HIV auf Frauen und Männer haben interessante Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufgezeigt. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter Patientinnen (n = 35) in Großbritannien, Frankreich, Italien und Argentinien untersuchte die Probleme, denen HIV-positive Frauen gegenüber stehen. Die Befragung wurde unter Patientinnen mit und ohne Migrationshintergrund durchgeführt. Insgesamt waren zudem 20 männliche und weibliche Ärzte an der Studie beteiligt. Zentrale Erkenntnisse der Umfrage ergaben, dass laut Patientinnen und Ärzten die psychologischen Einflüsse und Auswirkungen einer Schwangerschaft und Geburt den zentralen Unterschied in der Entwicklung der Patienten zwischen Männern und Frauen darstellen. Hinzu kommt, dass sich Frauen tendenziell mehr für eine HIV-Infektion schämen oder sich schuldig fühlen. Referenzliste 1.The Planning Shop International Women Research, July Daten liegen Abbott International vor. Erstellt: September 2008, AXKAL Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

8 Studien zur Auswirkung einer HIV-Infektion auf die emotionale Gesundheit von Frauen
Autor Studien-population Ergebnisse Campos et al. 2008 219 Männer, 167 Frauen in Brasilien Frauen erreichten in allen Kategorien zur Lebensqualität (Quality of Life – QoL) niedrigere Scores und zeigten mehr Symptome von Depressionen/Angstzuständen als Männer. Chandra et al. 2009 109 HIV-positive Erwachsene Frauen wiesen weniger QoL-Aspekte hinsichtlich positiver Gefühle, sexueller Aktivität und finanzieller Ressourcen auf. Wisniewski et al. 2005 61 Erwachsene mit und ohne HIV-Infektion Frauen wiesen gegenüber Männern mehr Symptome einer Depression und insgesamt eine niedrigere QoL auf. Joseph et al. 2004 30 HIV-positive Frauen Die meisten waren primäre Betreuungspersonen. Sie haben Probleme mit Finanzen, Kinderversorgung und Unterstützung, Hilfesuche, sexuellen Beziehungen, erleben geschlechtsspezifische Diskriminierung und erhalten keine ausreichende Pflege. Summers et al. 2004 93 HIV-positive Erwachsene Hinterbliebene Frauen reagierten stärker auf ihren Verlust und wiesen häufiger generalisierte Angstzustände sowie ausgeprägte Suizidgedanken auf. Te Vaarwerk et al. 2001 78 europäische HIV-positive Frauen Ausgeprägte Verzweiflung und niedrige gesundheitsbezo-gene Lebensqualität, insbesondere bei Drogenabhängigen Chandra et al. untersuchten die Lebensqualität (Quality of Life – QoL) von HIV-positiven Erwachsenen in Südindien. Es wurde festgestellt, dass Frauen im Vergleich zu Männern niedrigere Scores in Bereichen wie positive Gefühle, sexuelle Aktivität und finanzielle Ressourcen erreichten.1 Beim Vergleich zwischen 31 Männern und 30 Frauen stellte man fest, dass Frauen mehr Symptome einer Depression und eine niedrigere QOL aufweisen, was besonders für HIV-positive Frauen gilt.2 Eine Umfrage unter 30 HIV-positiven Ehefrauen von seropositiven Männern in Indien ergab, dass sich die Frauen mehreren psychosozialen Problemen gegenüber sahen. Die Frauen hatten Probleme in den Bereichen Finanzen, Sexualleben und Kinderversorgung, nahmen seltener Hilfe in Anspruch, erfuhren geschlechtsspezifische Diskriminierung und erhielten keine ausreichende Pflege.3 Im Vergleich zwischen 31 hinterbliebenen HIV-positiven Frauen und 62 fallkontrollierten HIV-positiven Männern zeigten die Frauen eine intensivierte Reaktion auf ihren Verlust, was durch psychische Erkrankungen und Suizidgedanken noch verkompliziert wurde.4 Eine Studie an 78 HIV-infizierten Europäerinnen ergab ebenfalls ausgeprägte psychische Beschwerden und eine niedrige gesundheitsbezogene Lebensqualität.5 Referenzliste Chandra PS et al. Do men and women with HIV differ in their quality of life: A study from South India. AIDS Behav 2009; 13(1): Wisniewski A et al. Depressive symptoms, quality of life, and neuropsychological performance in HIV/AIDS: the impact of gender and injection drug use. J Neurovirol 2005; 11(2): Joseph EB et al. Psychosocial problems and coping patterns of HIV seropositive wives of men with HIV-AIDS. Soc Work Health Care 2004; 39(1-2): 29-47 Summers J et al. Gender, AIDS and bereavement: a comparison of women and men living with HIV. Death Stud 2004; 28(3): Te Vaarwerk MJ et al. Psychological distress and quality of life in drug-using and non-drug-using HIV-infected women. Eur J Public Health 2001; 11(1): Campos LN and Guimarães MDC. Gender differences in quality of life among HIV-infected patients prior to initiating antiretroviral treatment in Brazil. AIDS XVII International AIDS Conference: Abstract no THPE0809 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

9 Emotionale Belastungen
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

10 Herausforderungen im Leben HIV-positiver Frauen
Beziehungen, Unabhängig-keit, Gewalt Elternschaft, Schwanger-schaft, Kinder, Verantwortung als Betreuerin Lebensqualität (QoL) Diagnose-bezogene Traumata Bewältigung, Anpassung und Ansprechen auf die Behandlung Stigmatisie-rungsbedingte Belastung, Angst, Geheimhaltung Belastung durch Bekanntwerden der Infektion Altern und Menopause Vom Zeitpunkt der Diagnose an sehen sich Frauen in ihrer Krankheitsentwicklung emotionalen Belastungen und Unsicherheiten gegenüber. Dies kann sich auch auf die Familie und von der Betroffenen abhängige Personen aus ihrem Umfeld auswirken. Die Belastungen können sein: Mit der HIV-Diagnose verbundene Traumata abhängig vom Zeitpunkt der Diagnosestellung, von der Art des HIV-Tests, den die Betroffene durchführen musste, von psychosexuellen Anpassungsschwierigkeiten und zu treffenden Entscheidungen hinsichtlich zusammenhängender Themen wie Elternschaft, Schwangerschaft, Verantwortung als Betreuer und Offenlegung gegenüber der Familie. Frauen können außerdem beeinflusst werden durch die familiären und gesellschaftlichen Erwartungen/den Druck ihrer Verantwortung. Oft wirkt sich dies auch auf Beziehungen aus, beispielsweise hat die Frau ggf. Angst, ihren Partner zu verlieren oder befürchtet, keinen neuen Partner zu finden, was sowohl psychosoziale als auch ökonomische Konsequenzen haben kann, insbesondere bei Migrationshintergrund oder binationalen Beziehungen. Bei vielen Frauen spielt zudem häusliche Gewalt eine Rolle. Stigmatisierungsbedingte Belastungen wie Angst und Geheimhaltung können sein: Angst vor Bekanntwerden der Infektion und vor der Reaktion Dritter Angst vor Misshandlung Angst vor Übertragung Angstzustände und emotionale Belastungen können sich in Depressionen und Selbstmordgedanken oder -versuchen äußern Trauer, Verlust und Schuldgefühle – insbesondere bei Übertragung auf Kinder Risikoverhalten und Erleiden sexueller Dysfunktion sowie Probleme mit der Körperwahrnehmung Altern bei HIV-positiven Frauen, sprich altersbedingte Begleiterkrankungen, Menopause, neurokognitive Erkrankungen Umgang mit und Anpassung an die Entwicklung der Erkrankung. Die sich hier äußernden Belastungen können sein: Suche nach Unterstützung Reaktion auf die Infektion innerhalb der Familie Widerstandskraft Ansprechen auf die Behandlung, d. h. Umgang mit den Nebenwirkungen und Änderung der Lebensgewohnheiten Therapietreue Umgang mit Krankheit Viele dieser Belastungen weisen eine ausgeprägte psychosoziale Komponente auf und erhöhen das Risiko für andere emotionale Belastungen, Stimmungsschwankungen und Verhaltensstörungen. Diese Problematik kann sich auch negativ auf das Bemühen um Behandlung, die Lebensqualität, die Therapietreue und die klinischen Outcomes auswirken. Referenzliste Keegan A et al. Sex and relationships for HIV-positive women since HAART: A qualitative study. AIDS Patient Care STDs 2005;19: Depression, Suizidgedanken/-versuche Risikoverhalten in sexuellen Beziehungen Trauer, Verlust und Schuld Negative Körperwahr-nehmung Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt 10

11 Phasenmodell der Krankheitsbewältigung von Frauen
+ Annehmen/ hinter sich lassen Behandlungs-beginn Coming Out (oft vermieden) Schwangerschaft, Verlust der Arbeit, negative Ereig-nisse im Leben (zu jedem Zeitpunkt) emotionalen Gesundheit Verbesserung der Neben-wirkungen Bei Zurück-weisung durch Nahe-stehende Bei Zurück-weisung durch den Partner Leugnen Depression (kann weiter bestehen) Die Patientenentwicklung einer HIV-positiven Frau wird durch viele emotionale Höhen und Tiefen bestimmt, die von Frau zu Frau variieren können, und entspricht dem klassischen Trauermodell. Auch wenn sie hier linear dargestellt ist, kann die Patientenentwicklung in der Realität zyklisch verlaufen, wenn Beziehungen auseinander gehen, der Arbeitsplatz verloren geht, gesundheitliche Probleme auftreten, der Partner verstirbt oder andere Verluste auftreten. Die mit einer HIV-Infizierung einhergehende Stigmatisierung ist sehr ausgeprägt. Sie kann direkt erlebt werden oder sich auf der Angst der Frau begründen, dass bei der Offenlegung ihrer Infektion solche Diskriminierungen und negativen Einstellungen folgen würden. Die benötigte Zeit, um die Krankheit anzunehmen und sich mit ihr zu arrangieren, kann sich verlängern und mit Langzeitdepressionen einhergehen. Frauen, die eine HIV-Diagnose erhalten, fühlen sich gegebenenfalls sehr schuldig und fürchten eine Zurückweisung durch Personen, die ihnen nahe stehen. Wenn die Patientin sich immer mehr verschließt und zurückzieht, während sie sich mit ihrer Infektion auseinandersetzt, sinkt gegebenenfalls die Wahrscheinlichkeit, dass sie anderen von ihrer Infektion erzählt. Das kann wiederum zu einer geringen Motivation führen, mit der Behandlung anzufangen/sich an sie zu halten. Patienten können im Umgang mit ihrer Krankheit Unterstützung durch Selbsthilfegruppen, stabile Beziehungen, Teilen der Krankheitsbelastung mit Anderen, Ausdrücken von Emotionen, Beratung sowie psychologische Intervention/Behandlung erhalten. Im Zuge der Patientenentwicklung müssen sich Betroffene mit verschiedenen Dingen auseinandersetzen, u. a.: Die Auswirkung der HIV-Infektion auf Ausbildung, Karriere, Arbeitsverhältnis, Familienplanung, Alter, Aussehen und Körperwahrnehmung sowie Beziehungen Ehemann/Partner, der die Patientin verlässt Umgang mit dem Gefühl des Betrugs durch den ehemaligen Partner/Ehemann, der sie wissentlich infiziert hat Probleme mit Kriminalität und damit verbundene Traumata (z. B. Gerichtsverfahren, Kindesentzug, Zugang zum Rechtswesen, Privatsphäre) Referenzliste Abbott. The Planning Shop International Women Research, July Daten liegen vor. Erstellt: September 2008, AXKAL Mahajan AP et al. Stigma in the HIV/AIDS epidemic: a review of the literature and recommendations for the way forward. AIDS 2008, 22 (suppl 2): 6-9 Ickovics JR et al. Mortality, CD4 cell count decline, and depressive symptoms among HIV-seropositive women. JAMA 2001; 285: Diagnose - Optimaler Verlauf Emotionale Störungen, Depressionen Die Krankheitsbewältigung durchläuft viele emotionale Höhen und Tiefen und variiert von Frau zu Frau. Sie entspricht dem klassischen Trauermodell. The Planning Shop International Women Research, Juli 2008 11 11

12 Auslöser für emotionale Belastungen bei Frauen mit HIV 1
Gründe für emotionalen Stress HIV und Folgeerkrankungen Symptome der HIV-Infektion Kognitive Störungen und/oder HIV-Demenz (in fortgeschrittenerem HIV-Stadium) Auswirkung der Infektion auf das Leben der Patientin, Anpassung an die Krankheit Angst vor dem Tod, ungewisse Zukunft, Beziehungsprobleme Andere Erkrankungen ART und Nebenwirkungen Belastung durch Behandlung Nebenwirkungen wie Fettumverteilung, Gewicht, Erscheinungsbild und ZNS-Symptome können Stimmung und Psyche beeinflussen, insbesondere in Bezug auf Schwangerschaftsplanung, Selbstbewusstsein und Körperwahrnehmung Konsum von Alkohol und anderen Suchtmitteln Beides steht unabhängig voneinander mit HIV und psychosozialen Belastungen in Verbindung Nebenwirkungen, die das ZNS betreffen, z. B. Dysphorie und Albträume, sollten vor Therapiebeginn mit bestimmten ART-Medikationen mit der Patientin besprochen werden2 Referenzliste Kalichman SC et al. Emotional adjustment in survivors of sexual assault living with HIV-AIDS. J Trauma Stress 2002; 15: Gazzard BJ on behalf of the BHIVA Treatment Guidelines Writing Group. British HIV Association guidelines for the treatment of HIV-1-infected adults with antiretroviral therapy HIV Medicine 2008:9; 12 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt 12

13 Auslöser für emotionale Belastungen bei Frauen mit HIV 2
Gründe für emotionalen Stress Soziale Probleme Stigmata und Diskriminierung Probleme im Umfeld, z. B. Unterkunft, Armut, religiöse Überzeugung, Sprache und Kultur Auswirkung von HIV auf die Beziehung Arbeitslosigkeit/wirtschaftliche Probleme, Angst vor Bekanntwerden am Arbeitsplatz Diagnose Verzögerte Diagnosestellung Gleichzeitige Diagnose des Kindes, Schwangerschaft, Krankheitsausbruch/Tod des Partners Folgen von Migration und/oder Traumatisierung Traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit Anpassung an eine neue Kultur Isolation z. B. mangelnde Unterstützung aus dem Umfeld z. B. Stigmata von HIV Zusammenhang mit häuslicher Gewalt Wechselwirkung von Störungen Angst vor Stigmatisierung – Geheimhaltung – Verlust von Unterstützung – Depression Bestimmte Auslöser für emotionale Störungen bei HIV-positiven Frauen beinhalten: Diagnosestellung, insbesondere verzögerte Diagnose Zu Problemen für anfällige Bevölkerungsschichten und Migrantinnen zählen u. a. traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit, Vergewaltigung, Folter, Krieg sowie Anpassung an eine neue Kultur Kalichman et al. untersuchten  HIV-positive Patienten in den USA und gaben an, dass es bei 45 % der Teilnehmer (68 % Frauen und 35 % Männer) ≥ 15 Jahren zu einem sexuellen Übergriff gekommen war1 Isolation und mangelnde Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld Referenzliste Kalichman SC et al. Emotional adjustment in survivors of sexual assault living with HIV-AIDS. J Trauma Stress 2002; 15: Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt 13

14 Mit HIV assoziierte Probleme im Bereich der emotionalen Gesundheit
Depression Angstzustände Probleme beim Umgang mit der Krankheit Selbstmordgedanken und -versuche Trauma Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) Neurokognitive Störungen Angst vor Stigmatisierung/ Diskriminierung Psychosexuelle Probleme Beziehungsprobleme Schwangerschaft Menopause Körperwahrnehmung Selbstvertrauen Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

15 Depression Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

16 Anfälligkeit HIV-positiver Frauen für depressive Symptome
30-60 % der HIV-positiven Frauen in Versorgungs- und Hilfseinrichtungen berichten von einer Depression1 Gegenüber Männern besteht bei Frauen eine 17 % höhere Wahrscheinlichkeit für eine akute Belastungsstörung2 Bei 34 % der Frauen gegenüber 29 % der Männer wurde eine Depression diagnostiziert3 Bei Frauen mit Symptomen einer chronischen Depression war bei Frauen mit keinen bzw. wenigen Symptomen die HIV-bedingte Sterberate 54 % höher1 HIV-positive Frauen sind besonders anfällig für eine depressive Symptomatik, Depressionen treten bei mit dem HI-Virus infizierten Frauen häufiger auf als bei Männern.1 Eine durch Israelski et al. durchgeführte Studie an 210 Patienten, die in einer HIV-Ambulanz auf psychiatrische Symptome untersucht wurden, ergab, dass Frauen häufiger die symptomatischen Kriterien einer akuten Belastungsstörung erfüllten als Männer (55 % gegenüber 38 %).2 Turner et al. berichteten, dass die Diagnoserate für Depressionen bei weiblichen Drogenabhängigen (n = 1827) unter Behandlung mit ART als Kombinationstherapie signifikant höher war als bei den männlichen Patienten (n = 3246) (34 % gegenüber 29 %, p = 0,001).3 Bei 30-60 % der HIV-positiven Frauen in Versorgungs- und Hilfseinrichtungen wurden klinische Depressionen beobachtet.1 In einer Studie an 765 HIV-seropositiven Frauen zwischen 16-55 Jahren wurde die Symptomatik einer chronischen Depression mit einem signifikanten höheren Rückgang der CD4-Zellzahl in Verbindung gebracht, wenn andere Variablen, wie klinische Daten, Suchtmittelmissbrauch sowie soziodemographische Merkmale, geregelt worden waren.1 Referenzliste Ickovics JR et al. Mortality, CD4 cell count decline, and depressive symptoms among HIV-seropositive women. JAMA 2001; 285: Israelski DM et al. Psychiatric co-morbidity in vulnerable populations receiving primary care for HIV/AIDS. AIDS Care 2007; 19: 220–225 Turner BJ et al. Relationship of gender, depression and health care delivery with antiretroviral adherence in HIV-infected drug users. J Gen Intern Med 2003; 18: Marcellin F, Moh R, Carrieri MP, Daniel C, Protopopescu C, Gabillard D, Spire B, Anglaret X. Effect of intermittent versus continuous exposure to efavirenz on depressive symptoms in HIV-infected adults in West Africa (Trivacan ANRS 1269 trial). AIDS 2008, XVII International AIDS Conference: Abstract no THPE0187 Einige antiretrovirale Substanzen und Behandlungs-schemata werden mit einem erhöhten Auftreten einer depressiven Symptomatik in Verbindung gebracht4 16 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt 16

17 Rückgang der Therapietreue unter HIV-Therapie bei Depression
30 25 25 20 18 Therapietreue in % 15 10 5 Im Rahmen einer Studie von Turner et al. wurden 1827 weibliche und 3246 männliche Drogenabhängige unter ≥ 2 Monate bestehender antiretroviraler Kombinationstherapie untersucht, um Zusammenhänge zwischen Geschlecht, Depression sowie medizinischer und emotionaler Gesundheitsversorgung und der Medikamentenadhärenz festzustellen.1 Es wurde ein Arzneimittel-basierter Messwert für die Adhärenz angewandt. Die Ergebnisse ergaben, dass unter einer Depression leidende Frauen eine signifikant geringere Therapietreue aufwiesen als Männer (18 % gegenüber 25 %, p = 0,001). Die Studie ergab zudem, dass Frauen unter psychiatrischer Behandlung bei begleitender Therapie mit Antidepressiva im Vergleich zu depressiven Frauen ohne Behandlung eine zweifach höhere angepasste Wahrscheinlichkeit für Adhärenz aufwiesen. Referenzliste Turner BJ et al. Relationship of gender, depression and health care delivery with antiretroviral adherence in HIV-infected drug users. J Gen Intern Med 2003; 18: HIV bei Frauen HIV bei Männern HIV-positive Frauen mit Depression weisen eine signifikant niedrigere Therapietreue auf als HIV-positive Männer Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt Turner BJ et al. (2003) J Gen Intern Med

18 Verbesserte Überlebensrate im Zusammenhang mit Therapietreue
Lima et al. untersuchten die Auswirkung einer depressiven Symptomatik auf die Sterblichkeit unter HIV/AIDS-Patienten bei erstmaliger Einleitung von HAART (n = 563 [91 % männlich]).1 Die Auswertung der depressiven Symptomatik erfolgte anhand der CES-D-Skala (Center for Epidemiologic Studies Depression Scale) Primärer Endpunkt war die Dauer bis zur ursachenunabhängigen Mortalität Insgesamt wiesen 51 % der Teilnehmerinnen eine depressive Symptomatik zu Studienbeginn auf; 23 % wiesen eine Therapietreue von < 95 % im ersten Jahr der Nachbeobachtung auf. Sowohl depressive Symptomatik als auch Adhärenz wurden mit einer kürzeren Überlebensrate in Verbindung gebracht. Bei der Untersuchung ausschließlich adhärenter Patienten fiel die Sterberate bei Patienten mit und ohne depressiver Symptomatik ähnlich aus. Bei Analyse der Patienten mit mangelnder Therapietreue fiel die Sterberate hingegen signifikant höher für Patienten mit depressiver Symptomatik aus (p < 0,001). Referenzliste Lima VD et al. The effect of adherence on the association between depressive symptoms and mortality among HIV-infected individuals first initiating HAART. AIDS 2007; 21: Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt Lima VD et al (2007) AIDS

19 Rückgang des Risikoverhaltens nach Beratung
Rückgang neu diagnostizierter STD in % –30 –25 –20 –15 –10 –5 6 Monate 12 Monate -20 %* -30 %* Die von Kamb et al. durchgeführte Studie umfasste 5758 heterosexuelle HIV-negative Patienten ≥14 Jahren.1 Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit einer Beratung zur Unterbindung von Risikoverhalten und einer Ansteckung mit dem HI-Virus oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (sexually transmitted diseases – STD) zu untersuchen. Die Studienteilnehmer wurden zu einer von drei individuellen persönlichen Befragungen aufgeteilt: Ausgedehnte Beratung mit 4 auf interaktiver Theorie aufbauenden Sitzungen Kurze Beratung mit 2 interaktiven Sitzungen zur Minderung des Risikoverhaltens 2 kurze Botschaften, typisch für die derzeitige Versorgung Die Nachbeobachtung der 3 Gruppen erfolgte in Form von Tests auf STD nach 6 und 12 Monaten. Das Auftreten von STD war in den Beratungsarmen konsistent niedriger als in dem Studienarm mit aufklärenden Botschaften; der Rückgang von STD fiel bei männlichen und weiblichen Studienteilnehmern ähnlich aus. Die Nachbeobachtung nach 6 Monaten ergab, dass es im Vergleich zu dem Studienarm mit aufklärenden Botschaften (10,4 %) bei 30 % weniger Patienten der Studienarme ausgedehnte Beratung (7,2 %, p = 0,002) und kurze Beratung (7,3 %, p = 0,005) zu neuen STD gekommen war. Am Ende der 12-monatigen Nachbeobachtungsphase zeigten gegenüber dem Studienarm mit aufklärenden Botschaften 20 % weniger Patienten der beiden beratenden Studienarme neue STD (p = 0,008). Eine Nachfolgestudie (RESPECT-2) ergab, dass eine verstärkte Beratung 6 Monate nach dem HIV-Test und damit verbundener Beratung das beobachtete sexuelle Risikoverhalten reduzierte.2 Referenzliste Kamb ML et al. Efficacy of risk-reduction counselling to prevent human immunodeficiency virus and sexually transmitted diseases. JAMA 1998; 280: Metcalf CA et al. Efficacy of a booster counseling session 6 months after HIV testing and counseling: a randomized, controlled trial (RESPECT-2) Sex Transm Dis 2005; 32: Beratung kann Risikoverhalten eindämmen *p < 0,05 Beratung gegenüber aufklärenden Botschaften Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt Kamb ML et al. (1998) JAMA

20 Suizidalität, Traumata und Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

21 Selbstmordgedanken bei HIV-positiven Frauen
Selbstmordgedanken und -versuche können auftreten in Zusammenhang mit: der HIV-Diagnose anderen Symptomen psychischer Erkrankungen örperlicher Gewalt/sexuellem Missbrauch bekanntem Drogen-/Alkoholmissbrauch Isolation Menschen, die sich mit Selbstmordgedanken tragen oder einen Selbstmordversuch unternehmen, suchen oft nicht den Tod, sondern wollen nicht so weiterleben wie bisher Frauen, die einen Selbstmordversuch unternehmen, suchen nicht zwangsläufig den Tod. Sie wissen eventuell einfach nicht, wie sie sich ihrem Leben stellen sollen. Daher ist eine Intervention notwendig, damit sie lernen, mit ihrem Leben umzugehen und wieder Pläne für die Zukunft zu schmieden. Es gibt verschiedene Hinweise auf Selbstmordgedanken und -versuche. Referenzliste Cooperman NA et al. Suicidal ideation and attempted suicide among women living with HIV/AIDS. J Behav Med 2005; 28: Sherr L et al. Suicidal ideation in UK HIV clinic attenders. AIDS 2008; 22: Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

22 Strategien zur Vermeidung von Selbstmordversuchen
sofort nach Diagnosestellung anzuwenden: Reagieren auf Selbstmordgedanken/-äußerungen Zugang zu Beratungsstellen und unterstützenden Organisationen wie z. B. Krisenzentren bereitstellen Animieren der Frauen, Pläne für die Zukunft zu schmieden Behandlung von Depressionen und Alkohol-/Suchtmittel-missbrauch Familie und Freunde auffordern, Zugang zu üblichen Selbstmordmethoden und Situationen mit hoher Selbstmordgefahr zu verhindern Lehren kognitiver Strategien zum Umgang mit der Situation Förderung einer spirituellen Komponente Referenzliste Cooperman NA et al. Suicidal ideation and attempted suicide among women living with HIV/AIDS. J Behav Med 2005; 28: Sherr L et al. Suicidal ideation in UK HIV clinic attenders. AIDS 2008; 22: 3. WHO. Suicide prevention. Verfügbar unter: Letzter Zugriff: Januar 2009 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

23 Verbindung zwischen HIV und Traumata
HIV-Patienten berichten häufig von traumatischen Erlebnissen, z. B. früheren sexuellen Übergriffen oder Missbrauch1 Schwerwiegende traumatische Ereignisse sind u. a.:2 Körperlicher oder seelischer Missbrauch Vernachlässigung durch die Eltern Tod eines Partners Traumata und Missbrauch sind eng verbunden mit:1 Ungeschütztem Geschlechtsverkehr und anderem Verhalten mit hohem Risiko Geringer Therapietreue Ausgeprägten psychischen Erkrankungen Viele HIV-Patienten berichten von traumatischen Erlebnissen, z. B. frühere sexuelle Übergriffe oder Missbrauch.1 Im Rahmen der Kohortenstudie „Coping with HIV/AIDS in the Southeast“ (CHASE), die 611 HIV-positive Patienten in den USA umfasste (31 % weiblich), berichtete die Mehrheit der Befragten (> 90 %) von mindestens einem schweren traumatischen Erlebnis in ihrem Leben, wie z. B. Missbrauch, Vernachlässigung durch die Eltern oder Tod des Partners.2 33 % der Frauen der CHASE-Studie erfuhren zudem nach Diagnosestellung eine noch stärkere Misshandlung (körperliche und sexuelle Übergriffe).2 Es konnte gezeigt werden, dass Traumata und Missbrauch in Zusammenhang mit geringer Therapietreue und HIV-Risikoverhalten stehen.1 Referenzliste Whetten K et al. Trauma, mental health, distrust and stigma among HIV-positive persons: Implications for effective care. Psychosom Med 2008; 70: 531–538 Pence B et al. Minorities, the poor, and survivors of abuse: HIV-infected patients in the US Deep South. South Med J 2007; 110: Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

24 Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) bei HIV-positiven Frauen
16-54 % der HIV-Patienten leiden unter PTBS1 Weibliches Geschlecht ist ein begünstigender Faktor für PTBS2 Frauen mit erhöhtem Risiko für PTBS weisen häufig traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit auf3, z. B.: Sexueller Missbrauch in der Kindheit1,3 Schwere körperliche Misshandlung1,3 Depression und PTBS treten oft gemeinsam auf4 PTBS wird in Verbindung gebracht mit1: Geringerer Adhärenz mit der medikamentösen Therapie HIV-Risikoverhalten Träger des HI-Virus weisen gegenüber der Allgemeinbevölkerung eine höhere Prävalenz für PTBS auf (16-54 %).1 Weibliches Geschlecht und sexueller sowie schwerer körperlicher Missbrauch in der Kindheit sind begünstigende Faktoren für PTBS.2,3 Die Erfahrung von sexueller und körperlicher Gewalt sowie anderer Traumata kann sich ein Leben lang auf die Gesundheit und das Verhalten von Frauen auswirken. Sexuelle und körperliche Gewalt werden mit stärker ausgeprägten psychischen Erkrankungen in Verbindung gebracht, beispielsweise: Angstzustände und PTBS Depression Symptomatik einer Borderline-Persönlichkeitsstörung All diese Belastungen emotionaler Gesundheit tragen zu einer geringeren Lebensqualität der HIV-Patienten bei. Referenzliste Whetten K et al. Trauma, mental health, distrust and stigma among HIV-positive persons: Implications for effective care. Psychosom Med 2008; 70: Olley BO et al. Post-traumatic stress disorder among recently diagnosed patients with HIV/AIDS in South Africa. AIDS Care 2005; 15: Martinez A et al. Posttraumatic stress disorder in women attending human immunodeficiency virus outpatient clinics. AIDS Patient Care STDs 2002;16: Boarts JM et al. The differential impacts of PTSD and depression on HIV disease markers and adherence to HAART among people living with HIV. AIDS Behav 2006; 10: Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

25 Stigmatisierung Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

26 Stigmatisierung bei HIV
Stigma wird definiert als: „Eigenschaft einer Person, die in den Augen der Gesellschaft nicht wünschenswert oder diskreditierend ist, und daher den gesellschaftlichen Status der betroffenen Person mindert.“ Erlebte Stimatisierung Empfundene Stigmatisierung Verbindung zu Depression, PTBS, erhöhtem Risikoverhalten Zusammenhang mit geringer Adhärenz Stigmatisierung verhindert Offenlegung der Infektion und blockiert soziale Unterstützung. Soziale Unterstützung ist ein prädiktiver Faktor für ein Umgehen mit der Infektion. Stigmata werden entweder direkt erlebt oder aufgrund von Angst vor möglicher Diskriminierung bei Offenlegung der Infektion vom Betroffenen empfunden. Mit HIV verbundene Stigmata können eine Frau davon abhalten, ihrer Familie und ihren Freunden von ihrer Infektion zu erzählen. Stigmatisierung steht mit Depression, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), geringer Adhärenz mit der medikamentösen Therapie und erhöhtem Risikoverhalten in Verbindung. Referenzliste Whetten K et al. Trauma, mental health, distrust and stigma among HIV-positive persons: Implications for effective care. Psychosom Med 2008; 70: Mahajan AP et al. Stigma in the HIV/AIDS epidemic: a review of the literature and recommendations for the way forward. AIDS 2008, 22 (suppl 2): 6-9 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

27 HIV-bezogene Stigmata bei Frauen
In vielen Ländern werden HIV-positive Frauen anders als HIV-positive Männer behandelt Auswirkungen HIV-bezogener Stigmata können sein: Verlust des Einkommens und Möglichkeiten der Versorgung Ende der Ehe, der Partnerschaft und von Möglichkeiten der Familienplanung Schlechte Versorgung durch Gesundheitssystem Zurückweisung durch Familie/Freunde (soziale Zurückweisung) Hoffnungslosigkeit und Empfindung von Wertlosigkeit Ansehensverlust Ausschluss aus religiösen/kulturellen Kreisen Gewalt In einigen wirtschaftlich, kulturell oder sozial benachteiligten Bevölkerungen kann es vorkommen, dass HIV-positive Frauen anders als HIV-positive Männer behandelt werden. Dieses Stigma kann gravierende Auswirkungen haben, u. a.: Verlust des Einkommens und von Möglichkeiten der Versorgung Ende der Ehe und der Möglichkeit der Familienplanung Schlechte Versorgung durch Gesundheitssystem Soziale Zurückweisung durch Familie und Freunde Hoffnungslosigkeit und Empfindung von Wertlosigkeit Ansehensverlust Ausschluss aus religiösen/kulturellen Kreisen Gewalt gegen Frauen Einige der Auswirkungen, die HIV-positive Frauen erleben können, gründen sich auf einer inneren Stigmatisierung, aufgrund derer sie glauben, dass Mitglieder der Gesellschaft sie ablehnen. Referenzliste 1. International centre for Research on Women (ICRW). HIV-related stigma across contexts: common at its core. 2005 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

28 Psychosexuelle Gesundheit
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29 Auswirkungen einer HIV-Infektion auf die psychosexuelle Gesundheit
Geschlechts- verkehr Geschützter Geschlechtsverkehr Beziehungen Interesse an Geschlechts- verkehr Sexueller Genuss Veränderung des Sexualverhaltens Praktizieren von geschütztem Geschlechtsverkehr Verpflichtung zur Nutzung von Kondomen Geschlechtsverkehr ohne Penetration Kontrolle Offenlegung, Zurückweisung und Akzeptanz Konkordanz/ Uneinigkeiten Beziehungs- planung Ein Rückgang des Sexualtriebs, geringe sexuelle Befriedigung sowie sexuelle Inaktivität sind unter HIV-Positiven keine Ausnahme. Hierfür gibt es verschieden Gründe, u. a. Angst vor der Übertragung der Infektion, eingeschränkte Freiheit während des Geschlechtsverkehrs, Angst vor emotionalen Belastungen und gehemmte Wahrnehmung der eigenen sexuellen Attraktivität.1 Allerdings kann der Wunsch nach einer Schwangerschaft einige Frauen zum Geschlechtsverkehr bewegen. Keegan et al. führten eine qualitative Querschnittsstudie zu Sexualität und Beziehungen mit 21 HIV-positiven Frauen zwischen 22 und 54 Jahren durch.2 Die Frauen wurden in HIV-Ambulanzen rekrutiert und die Durchführung der Studie erfolgte in Form eines Fragebogens, der einmal wöchentlich im Krankenhaus ausgegeben wurde. Der Fragebogen beschäftigte sich mit wichtigen Aspekten der Herausforderungen und ausgeprägten Problematik, der sich HIV-positive Frauen im Hinblick auf Geschlechtsverkehr und Beziehungen gegenüber sehen. Herausforderungen zu Sexualität und sexuellem Genuss von HIV-positiven Frauen können unter drei übergreifenden Kategorien zusammengefasst werden: Geschlechtsverkehr, geschützter Geschlechtsverkehr und Beziehungen. Es wurden eine Reihe dominierender Thematiken identifiziert, u. a.: Schwierigkeiten mit Sexualfunktionen (verminderte Libido und reduzierte Intimität) Geschützter Geschlechtsverkehr (persönliche Ablehnung von Kondomen, keine geeigneten Alternativen und Konflikt zwischen dem Wunsch, Geschlechtsverkehr geschützt zu praktizieren und der Angst, von dem potentiellen Partner zurückgewiesen zu werden) Hemmungen, neue Beziehungen einzugehen (Angst vor Offenlegung der HIV-Infektion sowie davor, den Partner zu infizieren) Strategien zur Vermeidung der Problematik, z. B. Meiden von Beziehungen und häufig wechselnde Partner, um eine Offenlegung zu vermeiden Referenzliste Siegel K et al. Diminished sexual activity, interest, and feelings of attractiveness among HIV-infected women in two eras of the AIDS epidemic. Arch Sex Behav 2006; 35(4): Keegan A et al. Sex and relationships for HIV-positive women since HAART: A qualitative study. AIDS Patient Care STDs 2005;19: Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

30 Häufig von HIV-positiven Frauen berichtete psychosexuelle Probleme
% der HIV-positiven Frauen Die Diagnose einer HIV-Infektion wirkt sich stark auf die psychosexuelle Gesundheit von Frauen aus. Daten zu 70 HIV-positiven und 59 HIV-negativen Frauen ergaben, das 50 % der Patientinnen Gefühle von Schuld, Scham und Angst entwickeln und dass ein Drittel vollständig auf sexuelle Kontakte verzichtet. Obwohl sich die sexuelle Gesundheit innerhalb der Gruppe im Laufe der Zeit verbesserte, blieb ein Einfluss dennoch bestehen. Obwohl beide Gruppen eine vergleichbare Unzufriedenheit mit ihrer Sexualität insgesamt aufwiesen (Studienpopulation 37 %, Kontrollgruppe 39 %), berichteten HIV-positive Frauen häufiger von Problemen mit Sexualtrieb, Erregung und Lubrikation. Etwa ein Drittel der Frauen in beiden Gruppen waren unzufrieden mit ihrem Körper und etwa ein Viertel fühlte sich weniger attraktiv. In der Kontrollgruppe schien die Beziehung stärker durch sexuelle Dysfunktion beeinflusst zu werden als in der Studiengruppe. 24 % der Studiengruppe gaben an, dass sich Nebenwirkungen der Behandlung negativ auf ihre sexuelle Gesundheit auswirkten. Die psychologischen und physischen Symptome waren breit gefächert und betrafen einen großen Anteil der HIV-positiven Frauen. Referenzliste Sonnenberg-Schwan U, Kästner R, Müller M, Gingelmaier A, Friese K. Sexual dysfunctions in HIV-positive women. Abstract und Poster, PE 10.2 / 2, 10. EACS Konferenz, November 2005, Dublin, Irland Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt Sonnenberg-Schwan U, 10. EACS Konferenz 2011

31 Faktoren, die zu sexueller Dysfunktion bei HIV-positiven Frauen beitragen
Psychogene Faktoren Physische Faktoren Angstzustände Fruchtbarkeits- störungen Beziehungs- probleme Nebenwirkungen der ART Ökonomisch Verlust des Partners Kardiovaskuläre Erkrankung Lipodystrophie/ Körperwahrnehmung Depression Suchtmittel- missbrauch Neurologische Schäden Schuldgefühle/ Scham Trauer- verhalten Endokrine Erkrankung Schwanger- schaft Angst, andere zu infizieren Sexuelle Dysfunktionen bei HIV-positiven Frauen können durch eine Vielzahl an Faktoren ausgelöst werden. Psychogene Faktoren: Angstzustände und Depression Schuld- oder Schamgefühl Suchtmittelmissbrauch Trauerverhalten Soziokulturelle und ökonomische Probleme Sexueller und körperlicher Missbrauch Beziehungsprobleme und stigmatisierungsbedingte Angst, Andere zu infizieren Sexuelle Probleme Fruchtbarkeitsstörungen Körperwahrnehmung Besorgnis in Bezug auf Schwangerschaft Lipodystrophie (Veränderung des Aussehens) Physische Faktoren: Neurologisch bedingt, d. h. kortikal, spinal, Zusammenhang mit vegetativem und sensorischem Nervensystem Endokrin bedingt, d. h. Zusammenhang mit Östrogen, Testosteron, Funktion der Schilddrüse Kardiovaskuläre Erkrankung, z. B. Arteriosklerose, Bluthochdruck, Dyslipidämie Behandlungsbezogen, z. B. HAART, Antidepressiva, andere Medikamente Infektiöse Ursachen, z. B. HIV in fortgeschrittenem Stadium, Genitalherpes, Candidose Referenzliste Bell C et al. HIV-associated female sexual dysfunction–clinical experience and literature review. Int J STD AIDS 2006; 17: Andere Einflüsse wie Operationen, Strahlentherapie Soziokulturell Sexueller/ körperlicher Missbrauch Infektiöse Ursachen Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

32 Elternschaft, Schwangerschaft und Menopause
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33 Auswirkungen einer HIV-Infektion auf Mütter
Probleme von HIV-infizierten Müttern Offenlegung der Infektion gegenüber den Kindern Vertraulichkeit Schuld-/Schamgefühl Angst, das Virus auf die Kinder zu übertragen Betreuung von Kindern mit HIV Einhaltung komplexer Behandlungsschemata Logistische Probleme, medizinische Termine wahrzunehmen Versorgung der Kinder während gesundheitlich schlechter Phasen "Nachbetreuung" der Kinder bei Todesfall Migration Krankheitsfälle innerhalb der Familie und andere Versorgungspflichten HIV als Tabuthema Probleme von HIV-infizierten Müttern sind u. a.: Offenlegung der Infektion gegenüber den Kindern1 Vertraulichkeit1 Schuld-/Schamgefühl1 Angst, das Virus auf die Kinder zu übertragen1 Betreuung eines Kindes, das bereits mit dem HI-Virus infiziert ist und Koordinierung des Familienlebens bei HIV-positiven Kindern mit unterschiedlichem Krankheitsstatus Einhaltung komplexer Behandlungsschemata1 Logistische Herausforderungen, medizinische Termine wahrzunehmen1 Versorgung der Kinder während gesundheitlich schlechter Phasen1 Wer kümmert sich um die Kinder im Todesfall Migration2 Krankheitsfälle innerhalb der Familie2 und andere Versorgungspflichten HIV als Tabuthema 2 Referenzliste Murphy DA. HIV-positive mothers’ disclosure of their serostatus to their young children: a review. Clin Child Psychol Psychiatry, 2008; 13(1): Noestlinger C, Jonckheer T, de Belder E et al. Families affected by HIV: parents’ and children’s characteristics and disclosure to the children. AIDS Care, July 2004, Vol. 16, No. 5, Quelle Raquel Silverio (2003):To disclose or not to disclose: the dilemma confronting families living with HIV/AIDS Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

34 Offenlegung der Infektion gegenüber den Kindern
Der Entscheidungsprozess, seinen Kindern seine HIV-Infektion mitzuteilen, ist sehr komplex 30-66 % der Betroffenen teilen ihre Infektion ihren Kindern mit möglicher Hinderungsgrund: man möchte dem Kind keine Angst machen/ihm eine unbeschwerte Kindheit ermöglichen Vorteile einer Offenlegung können sein: Möglichkeit, die Diagnose und alle Fragen des Kindes gemeinsam zu erörtern und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen Das Kind erhält Zeit, zu trauern Die Mutter hat die Möglichkeit, Trost von ihrem Kind zu empfangen Die Offenlegung der Infektion gegenüber den eigenen Kindern ist ein komplexer Prozess  % HIV-positiver Mütter treilen ihre Infektion ihren Kindern mit.1 Gründe für die Offenlegung können sein:1 Der Wunsch, dass das Kind die Diagnose von seiner Mutter direkt erfährt Die Ansicht, dass das Kind ein Recht auf das Wissen hat Der Wunsch, das Kind zu beruhigen Gründe gegen die Offenlegung können sein:1 Der Wunsch, dass das Kind eine unbeschwerte Kindheit erlebt Der Widerwillen, dem Kind Sorgen zu bereiten Der Widerwillen, das Kind zu verängstigen oder zu verunsichern Referenzliste Delaney RO, Serovich JM, Lim J-Y. Reasons for and against maternal HIV disclosure to children and perceived child reaction. AIDS Care 2008; 20(7): Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt Delaney RO et al (2008) AIDS Care

35 Konflikte und Sorgen in der Schwangerschaft
HIV-Diagnose während der Schwangerschaft Entwicklung schwerwiegender depressiver/ somatischer Erkrankung Notwendigkeit einer raschen Entscheidungsfindung Umgang mit Freude über Schwangerschaft und Handhaben der Diagnose Diagnose-bezogene Erfahrungen Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs? HIV-Diagnose während der Schwangerschaft Notwendigkeit einer Fertilitätsbehandlung? Uneinigkeit mit dem Partner HIV-Status des Kindes Auswirkung der Behandlung Geburt Füttern des Säuglings HIV-Diagnose vor der Schwangerschaft HIV-positive Patientinnen, die ihre Diagnose während einer Schwangerschaft erhalten, weisen häufiger Probleme bezüglich ihrer emotionalen Gesundheit auf (u. a. postpartale Depression) als Betroffene, die die Diagnose vor einer Schwangerschaft erhielten. Probleme der emotionalen Gesundheit umfassen u. a. schwere Depression und somatische Erkrankungen. Es kann zu einem Konflikt zwischen der Freude über die Schwangerschaft und der Bestürzung wegen der HIV-Diagnose kommen. Die Art, wie die Diagnose kommuniziert wird, kann wichtig sein. HIV-positive Frauen, die ihre Diagnose vor einer Schwangerschaft erhalten haben, beschäftigen Fragen zur Empfängnis, Geburt und dem HIV-Status ihres Kindes. Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

36 Umgang mit Depression während der Schwangerschaft
Modifizierbare Faktoren pränataler Depression sollten identifiziert werden Routinemäßiges Screening sollte in die pränatale HIV-Versorgung integriert werden Verbesserte Aufklärung/Beratung, um das Auftreten von Depressionen zu verringern Verringert empfundene Belastung und soziale Isolation Fördert positive Unterstützung durch den Partner Mindert die Angst vor der Wirkung der Behandlung und Bedenken zur Adhärenz Zugang zu Netzwerken HIV-positiver Menschen unterstützen Die Auseinandersetzung mit Depression und emotionaler Gesundheit während der Schwangerschaft ist ein wichtiger Teil der Behandlung einer HIV-Infektion bei Frauen. Während der Schwangerschaft sind Probleme mit der emotionalen Gesundheit am besten im Rahmen der ambulanten Behandlung zu adressieren. Es ist wichtig, dass dem medizinischen Personal die nötigen Hilfsmittel zur Verfügung stehen, um Probleme der emotionalen Gesundheit bei HIV-positiven Frauen genau zu erfassen. Leitlinien müssen unterstützende Maßnahmen, Beratung vor der Empfängnis, Beratung HIV-positiver Frauen hinsichtlich Fortpflanzungsoptionen und Beratung hinsichtlich der emotionalen Auswirkungen von Schwangerschaft und Geburt beinhalten. Sämtliche möglicherweise modifizierbaren Faktoren in Zusammenhang mit pränataler Depression müssen genau identifiziert werden. Empfundene Belastungen, soziale Isolation und der Umgang mit emotionaler Distanz werden mit einer höheren Inzidenz von Depressionen in Verbindung gebracht, während positive Unterstützung durch den Partner mit einer niedrigeren Inzidenz assoziiert ist. Ein routinemäßiges Screening auf depressive Betroffene oder solche mit Risiko für eine Depression sollte fester Bestandteil in der pränatalen HIV-Versorgung sein, um Problemstellungen mit hohem Bedarf für Intervention zu begegnen. Referenzliste Blaney NT et al. Psychosocial and behavioural correlates of depression among HIV-infected pregnant women. AIDS Patient Care STDs 2004; 18: Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

37 HIV-positive Frauen in der Menopause
Aufgrund der verbesserten Behandlungsmöglichkeiten erleben viele HIV-positive Frauen auch die Menopause.1 Die Wahrscheinlichkeit, dass während der Menopause von HIV-Patientinnen Symptome auftreten, ist um 24-65 % erhöht.2,3 Häufig beobachtete Symptome sind u. a.: Depression Verringerte Libido2,3 Eine geringere CD4-Zellzahl steht häufig mit Hitzewallungen/Nachtschweiß in Zusammenhang.4 Dank der Fortschritte in der Gesundheitsversorgung und der Etablierung von HAART erleben immer mehr HIV-positive Frauen ihre Menopause und damit auch die entsprechenden gesundheitlichen Veränderungen.1 Eine Querschnittsstudie von Miller et al. untersuchte die Prävalenz klimakterischer Symptome bei 289 HIV-positiven und 247 HIV-negativen Frauen mittleren Alters, die keine Hormon-Ersatz-Therapie (HET) anwandten. Die beobachteten Symptome umfassten Reizbarkeit, Depression, verringerte Libido, emotionale Labilität und Konzentrationsschwäche. Das Risiko für klimakterische Symptome war bei HIV-Patientinnen um 24 % erhöht.2 Ferreira et al. untersuchten im Rahmen einer Querschnittsstudie in Brasilien 96 HIV-positive und 155 HIV-negative Frauen mittleren Alters, die keine HET anwandten. HIV wurde unabhängig mit klimakterischen Symptomen in Verbindung gebracht und erhöhte die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens um 65 %. Am häufigsten wurden psychologische Symptome beobachtet, die Prävalenz betrug 98 %.3 Clark et al. berichteten von einem signifikanten Zusammenhang zwischen CD4-Zellzahl und Hitzewallungen (p < 0,03). Insgesamt berichteten je 23 % und 54 % der HIV-positiven Frauen mit einer CD4-Zellzahl < 200 Zellen/mm3 und > 500 Zellen/mm3 von Hitzewallungen.4 Referenzliste Conde DM et al. HIV, reproductive aging, and health implications in women: a literature review. Menopause 2008; DOI: /gme.0b013e c Miller SA et al. Menopause symptoms in HIV-infected and drug-using women. Menopause 2005; 12: Ferreira CE et al. Menopause symptoms in women infected with HIV: prevalence and associated factors. Gynecol Endocrinol 2007: 23: Clark RA et al. Perimenopausal symptomatology among HIV-infected women at least 40 years of age. J Acquir Immune Defic Syndr 2000; 23: Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

38 Hormon-Ersatz-Therapie (HET), HIV und ART
Es gibt nur wenige Studien zu den Zusammenhängen zwischen HIV, ART und klimakterischen Symptomen Das Alter für den Eintritt des Klimakteriums wird nicht von ART beeinflusst1 Es liegen keine Daten zur Unterstützung des Sicherheitsprofils von HET bei HIV-Patienten vor Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit von HET bei HIV-positiven Frauen sollten mögliche Wechselwirkungen mit ART berücksichtigen In der Fachliteratur liegen nur wenige Informationen zum Einfluss von ART auf klimakterische Symptome bei HIV-positiven Frauen vor. Berichten zufolge hat ART keinen Einfluss auf den Zeitpunkt des Eintretens des Klimakteriums bei HIV-positiven Frauen. Hinzu kommt, dass keine Daten zu der Sicherheit von HET bei HIV-positiven Patientinnen vorliegen. Empfehlungen für die künftige Forschung beinhalten, dass Studien zu der Wirkung von HET bei HIV-positiven Frauen auch mögliche pharmakokinetische Wechselwirkungen mit ART berücksichtigen sollten. Referenzliste Conde DM et al. HIV, reproductive aging, and health implications in women: a literature review. Menopause 2008; DOI: /gme.0b013e Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

39 Behandlung Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

40 Behandlung von Problemen der emotionalen Gesundheit zur Verbesserung der Outcomes
Aufklärung der Patientin und Unterstützung durch Betroffene Verbesserung der Adhärenz Minderung des Risikoverhaltens Bessere soziale Unterstützung Verminderung der Stigmatisierung Verminderung des Misstrauens Fortbildung von ExpertInnen Rückgang der Behandlungskosten Verbesserte QoL Verbesserter Zugang zu psychologischer Betreuung Maßnahmen für emotionale Gesundheit Bei HIV-Patienten, die Maßnahmen zur Verbesserung der emotionalen Gesundheit erhielten, wurden eine Verbesserung der Outcomes und ein Rückgang der Behandlungskosten beobachtet. Psychologische Ressourcen können einen Schutz vor HIV-bedingter Mortalität und der Schwächung des Immunsystems bedeuten. In jüngster Zeit werden Rufe gegen die Stigmatisierung auf nationaler und internationaler Ebene laut, allerdings herrscht neben der Bereitstellung von HIV-Aufklärung kaum Konsens über die zu ergreifenden Maßnahmen. Um die HIV-Versorgung und -Betreuung zu verbessern, sind innovative Herangehensweisen bei Stigmatisierung und Misstrauen unter HIV-positiven Frauen sowohl unter dem medizinischen Fachpersonal als auch auf politischer Ebene notwendig. Eine Verbesserung der QoL und ein Verstehen der psychosozialen Komponenten, die die Therapietreue und das Risikoverhalten von Frauen beeinflussen, spielen eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Morbiditäts- und Übertragungsrate von HIV der Patientinnen. Referenzliste Whetten K et al. Trauma, mental health, distrust and stigma among HIV-positive persons: Implications for effective care. Psychosom Med 2008; 70: Ickovics J et al. Psychological resources protect health. 5-year survival and immune function among HIV-infected women from four US cities. AIDS 2006, 20(14): Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

41 Individualisierte Behandlung
Soziale und wirtschaftliche Schicht Alter Familienprobleme Sexuelle Probleme Anamnese Schwangerschaft Die Behandlung sollte die individuellen Bedürfnisse und Umstände der Patientin berücksichtigen . . . Unterstützung Stadium der HIV-Patienten- geschichte Migrations- hintergrund Gebärfähiges Alter Gewalt oder sexueller Missbrauch Begleiterkrankungen (z. B. Alkoholismus, Suchtmittelmissbrauch, Depression) Die Methode und Herangehensweise zur Behandlung von Problemen der emotionalen und mentalen Gesundheit von Patientinnen unterscheidet sich von Fall zu Fall, je nach persönlichen Bedürfnissen und Umständen.1 Religiöse und spirituelle Überzeugungen können einen maßgeblichen Unterschied für das Empfinden der HIV-Infektion der Patientin ausmachen und entsprechend besondere Herausforderungen für die Behandlung darstellen. Beispielsweise können Fastenzeiten einen Einfluss darauf haben, ob die Patientin ihre Medikation korrekt einnehmen kann. Ebenso können Sprachbarrieren und kulturelle Hindernisse bei Frauen mit Migrationshintergrund die Kommunikation und Behandlung erschweren, was diese Gruppe anfälliger macht.2 Referenzliste Myers T et al. HIV testing and counselling: test providers’ experiences of best practices. AIDS Educ Prevention 2003; 15(4): 309–319 Kreps GL, Sparks L. Meeting the health literacy needs of immigrant populations. Patient Educ Couns 2008; 71(3): 328–332 Annehmen der Diagnose Kultureller und religiöser Hintergrund Sprach- und Verständnisprobleme Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

42 Individualisierte Behandlung
. . . soll die Frau in ihrem sozialen Umfeld wahrnehmen, d. h. als Mutter, Partnerin, Tochter oder Betreuerin. Verschreibungen für Patientinnen müssen immer die sozialen Aufgaben der Frau berücksichtigen. Beispielsweise ist auf Folgendes zu achten: Eine zukünftig geplante oder mögliche Schwangerschaft Die Auswirkungen der Nebenwirkungen hinsichtlich der Fähigkeit, Familienmitglieder zu versorgen, u. a. auch HIV-positive Kinder Die Umsetzbarkeit von Behandlungsschemata vor dem Hintergrund des Tagesablaufs Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

43 Fallstudien Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

44 Fallbeispiel 1: Eine HIV-positive Mutter im Umgang mit der Diagnose
Eine HIV-positive Mutter, die die Diagnose während der Schwangerschaft erhielt und ihre Infektion keinem Familienmitglied mitgeteilt hat. Der Kindsvater verließ die Patientin kurz nach der Geburt des Kindes. Die Mutter zeigt Anzeichen einer Depression und Stimmungsschwankungen. Sie gibt an, keine Suizidgedanken zu haben, erwähnt aber, dass sie „sich in Luft auflösen“ möchte und dass das Leben „keinen Sinn“ mache. Was sollte neben dem Umgang mit der Diagnose und der Beobachtung der Gesundheit des Kindes noch beachtet werden? 44 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt 44

45 Zu beachtende Faktoren
Mentale Gesundheit und emotionales Wohlempfinden Bei Frauen werden häufiger Probleme mit der mentalen Gesundheit und dem emotionalen Wohlempfinden diagnostiziert als bei Männern. Eine Schwangerschaft erhöht das Risiko für emotionale und familiäre Probleme bei HIV-positiven Frauen zusätzlich. Eine HIV-Diagnosestellung während der Schwangerschaft wird mit einer höheren Inzidenz von Problemen der emotionalen Gesundheit (z. B. postpartale Depression) in Verbindung gebracht, als eine Diagnose, wenn die Patientin nicht schwanger ist.1 Nicht alle HIV-Kliniken haben Zugang zu einer perinatalen psychologischen Betreuung. Allgemein gilt, dass Frauen häufiger als Männer Anzeichen von mentalen oder emotionalen Problemen zeigen oder Erkrankungen in diesen Bereichen diagnostiziert werden. Die Inzidenz mentaler oder emotionaler Probleme ist bei HIV-positiven Frauen, während einer Schwangerschaft und bei Frauen mit Suchtmittelmissbrauch erhöht. Frauen, die ihre Diagnose während einer Schwangerschaft erhalten, weisen häufiger Probleme ihrer mentalen Gesundheit auf (u. a. postpartale Depression) als Betroffene, die die Diagnose vor einer Schwangerschaft erhielten. Einige, aber nicht alle HIV-Kliniken haben Zugang zu einer perinatalen psychologischen Betreuung. Referenzliste Levine AB, Aaron EZ, Criniti SM. Screening for depression in pregnant women with HIV infection. J Reprod Med May;53(5):352-6. 45 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt 45

46 Zu beachtende Faktoren
Offenlegung Eine Offenlegung der Infektion gegenüber dem Partner sollte ermutigt werden. Eine Schwangerschaft stellt einen wichtigen Zeitpunkt für eine Offenlegung der Infektion dar. Die Wahrscheinlichkeit einer Offenlegung der Infektion ist bei einer Frau während der Schwangerschaft erhöht. Ansonsten ist es wahrscheinlich, dass sie ihre Infektion nach der Geburt mitteilt. Die Offenlegung der Infektion gegenüber dem Partner sollte grundsätzlich ermutigt werden. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Prozess dorthin einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Eine Schwangerschaft stellt einen wichtigen Zeitpunkt für eine Offenlegung der Infektion dar. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Offenlegung der Infektion bei einer Frau während der Schwangerschaft erhöht ist. Ansonsten ist es wahrscheinlich, dass sie ihre Infektion nach der Geburt mitteilt. Die Zusicherung der vertraulichen Behandlung ist ausgesprochen wichtig, ganz besonders im Hinblick auf Familienmitglieder und Freunde, die die Diagnose nicht kennen, aber stark in die Schwangerschaft eingebunden sind. 46 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt 46

47 Fallbeispiel 2: Umgang mit der HIV-Diagnose des Kindes
HIV-positive Mutter mit Migrationshintergrund unter stabiler Behandlung Ein älterer HIV-positiver Sohn und eine jüngere, HIV-negative Tochter, die in der neuen Heimat geboren wurde. Die Eltern sind verzweifelt – ein Teil des Zorns des Vaters hinsichtlich der Infektion des Sohnes richtet sich gegen die Mutter. Die Mutter fühlt sich „abgestumpft“, verletzt sich selbst und hat gewaltgeprägte Albträume. Sie erklärt: „Ich möchte nur sehen, ob ich noch etwas empfinden kann. Wenn ich noch Schmerz empfinden kann, weiß ich, dass ich lebe.“ Welche Unterstützung, weitere Fragestellung und Informationen sind angezeigt? 47 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt 47

48 Zu beachtende Faktoren
Posttraumatische Belastungsstörung HIV-positive Frauen können unter einer PTBS leiden, die durch sexuelle Gewalt und körperliche Misshandlung hervorgerufen wird. Eine PTBS und Depression treten häufig gemeinsam auf. Die Störung wird mit einer geringeren Therapietreue und einem erhöhten HIV-Risikoverhalten in Verbindung gebracht. Traumatisierung Bei HIV-positiven Frauen kommen verstärkt Traumata in der Anamnese vor. Traumata und Missbrauch werden mit einer geringeren Therapietreue, einem erhöhten HIV-Risikoverhalten und einer höheren Inzidenz emotionaler Erkrankungen in Verbindung gebracht. 48 Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt 48

49 Schlussfolgerungen Das Stigma einer mentalen Erkrankung kann in Kombination mit einer HIV-Diagnose zu einer kombinierten Belastung führen. Die Belastung durch eine emotionale Störung wird bei HIV-positiven Frauen grundsätzlich unterschätzt und nicht ausreichend behandelt. Für viele HIV-positive Frauen besteht nur ein eingeschränkter Zugang zu psychologischer Betreuung. Die Therapietreue wird von mentalen Erkrankungen und emotionaler Gesundheit beeinflusst. Die Einführung von Leitlinien zur Unterstützung grundlegender Standards wird dringend benötigt. Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

50 Schlussfolgerungen Die Unterstützung durch das Umfeld und Mitbetroffene kann sehr hilfreich sein. Es ist wichtig, die zunehmende Belastung durch Trauer, Verlust und Veränderung mit fortschreitender HIV-Patientengeschichte innerhalb der Familie im Blick zu behalten. Eine weniger stigmatisierende Terminologie wie „emotionale Gesundheit“, trägt zu offenerer Diskussion mit Betroffenen über Belastungen bei Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt

51 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Haben Sie noch Fragen? Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt


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