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Condrobs-Leitungsveranstaltung

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Präsentation zum Thema: "Condrobs-Leitungsveranstaltung"—  Präsentation transkript:

1 Condrobs-Leitungsveranstaltung
Veränderung der Klientel? Ingo Kipke Zuerst möchte ich mich ganz herzlich für die Einladung bedanken. Mein Name ist Ingo Kipke, ich bin Psychologe und arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD). Die Aufgabe der DBDD besteht darin über die Drogensituation in Deutschland zu berichten und sowohl als Ansprechpartner im Inland als auch als nationaler Knotenpunkt im Reitoxnetzwerk der EMCDDA alle relevanten Informationen zugänglich zu machen. München, Veränderung der Klientel?

2 Veränderung der Klientel?
Übersicht Konsumprävalenzen Drogenbezogene Probleme Behandlungsdaten Fazit und Ausblick Im ersten Teil werde ich ein paar Prävalenzdaten vorstellen. Im zweiten Abschnitt gibt es epidemiologische Daten zu den mit dem Drogenkonsum verbundenen Problemen, da die Klienten Behandlungseinrichtungen aufsuchen, um die mit dem Konsum assoziierten Probleme zu bekämpfen und nicht den Konsum. In diesem Zusammenhang ist auch zu bedenken, durch wen die Klienten zur Behandlung vermittelt wurden. München, Veränderung der Klientel?

3 ESA – Lebenszeitprävalenz 18-24 Jahre
Kurze Beschreibung ESA… (18-64 Jahre ca Interviewte) Die LTP ist grundsätzlich kein besonders guter Indikator, da der größte Teil, wie wir später noch sehen werden, nur Probierkonsumenten sind. Es fällt allerdings auf, dass seit 1990 die LTP von Cannabis bis 2003 kontinuierlich gestiegen ist und von 2003 bis 2006 erstmals zurückging. Die LTP der anderen illegalen Drogen ist dagegen relativ konstant. Kraus, L., Pfeiffer-Gerschel, T. & Pabst, A. (2007). Cannabis und andere illegale Drogen: Prävalenz, Konsummuster und Trends. Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurveys Sucht, 54 (Sonderheft 1), S16-S25. München, Veränderung der Klientel?

4 ESA – 12-Monatsprävalenz 18-24 Jahre
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der 12-Monatsprävalenz Kraus et al. (2007) München, Veränderung der Klientel?

5 Veränderung der Klientel?
ESA 2006 – 30-Tage-Prävalenz Ein recht guter Indikator für aktuellen Konsum ist die 30-Tage-Prävalenz. Hier sieht man sehr deutlich, dass es sich beim Konsum illegaler Drogen vor allem um Cannabiskonsum handelt. Kraus et al. (2007) München, Veränderung der Klientel?

6 Veränderung der Klientel?
ESPAD 2003 vs (LTP) ESPAD 2003 ESPAD 2007 Gesamt Jungen Mädchen alle illegalen 32,7 36,1 29,5 27,8* 33,2* 23,0* illegale außer Cannabis 10,0 9,9 10,1 10,2 12,5* 8,2 Cannabis 30,6 34,3 27,2 25,3* 30,4* 20,7* Amphetamine 5,0 4,7 5,3 5,8* 7,0* 4,6 Ecstasy 4,3 4,1 3,6 3,0* LSD 3,4 3,7 3,1 3,2 3,9 2,5 Kokain 2,8 2,7 3,5* 4,0* Crack 2,1 2,4 1,9 2,3 1,7 Heroin 1,0 1,1 0,9 1,3 GHB 0,3 0,4 0,1 2,2* 2,6* 1,9* Pilze 4,9 6,4 3,5 6,3 3,0 Kurze Beschreibung ESPAD Rote Kreise (Ellipsen) sind eine signifikante Zunahme Grüne Kreise sind eine signifikante Abnahme Alle illegalen sind konfundiert durch Cannabis GHB war 2003 noch ziemlich unbekannt Jungs nehmen offensichtlich mehr aufputschende Substanzen und beeinflussen damit den Wert für alle illegale außer Cannabis * = p<.05 für Veränderung gegenüber 2003 Kraus, L., Steiner, S. & Pabst, A. (2008). Die Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen (ESPAD): Befragung von Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klasse in Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Thüringen. IFT-Berichte Bd München: IFT Institut für Therapieforschung München, Veränderung der Klientel?

7 Veränderung der Klientel?
ESPAD 2003 vs (12-Mon, 30-Tage) 30-T-Prävalenz Vergleich 2003 vs 2007 liegt leider nur für XTC und Cannabis vor Ähnliches Bild wie vorherige Folien * = p<.05 für Veränderung gegenüber 2003 Kraus et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

8 ESPAD 2007 – Cannabiskonsum Lebenszeitfrequenz
Gesamt: 11% haben mehr als 5x konsumiert; 6% mehr als 20x Konsum von Mädchen und Gymnasiasten liegt unter dem von Jungen bzw. dem Durchschnitt Kraus et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

9 ESPAD 2007 – Cannabiskonsum 12-Monatsfrequenz
Das gleiche gilt für die 12-Monatsfrequenz Höchste Werte haben die Gesamtschüler (Woran könnte das denn liegen?) Kraus et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

10 ESPAD 2007 – Cannabiskonsum 30-Tage-Frequenz
Jetzt kommen wir den wirklich gefährdeten aktuellen Vielkonsumenten auf die Spur (gesamt ca. 3%; M:4,4%; F: 1,6%) Kraus et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

11 ESPAD 2007 – Cannabiskonsum Lebenszeitfrequenz (nur Konsumenten)
Auch hier sieht man, dass der größte Teil zu den Probierkonsumenten zählt Kraus et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

12 ESPAD 2007 – Drogenkonsum Lebenszeitfrequenz (nur Konsumenten)
Das gilt noch viel mehr bei anderen illegalen Drogen Kraus et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

13 Veränderung der Klientel?
Übersicht Konsumprävalenzen Drogenbezogene Probleme Behandlungsdaten Fazit und Ausblick Im ersten Teil werde ich ein paar Prävalenzdaten vorstellen. Im zweiten Abschnitt gibt es epidemiologische Daten zu den mit dem Drogenkonsum verbundenen Problemen, da die Klienten Behandlungseinrichtungen aufsuchen, um die mit dem Konsum assoziierten Probleme zu bekämpfen und nicht den Konsum. In diesem Zusammenhang ist auch zu bedenken, durch wen die Klienten zur Behandlung vermittelt wurden. München, Veränderung der Klientel?

14 ESA - Missbrauch/Abhängigkeit (18-59 Jahre)
Gesamt Männer Frauen Missbrauch 0,7 (ca ) 1,2 0,3 Abhängigkeit 0,4 (ca ) 0,6 DSM IV gesamt 1,1 (ca ) Anderes Kriterium: SDS >2: 1,4% (ca ) (vergleichbar mit DSM-IV Abhängigkeit + Missbrauch) Zu den grundsätzlichen methodischen Problemen, die mit Prävalenzschätzungen aus Bevölkerungsbefragungen verbunden sind, vgl. Groves, 1989 Valide Schätzungen liegen v.a. für Drogen vor, die weit verbreitet sind und von den Konsumenten als „Alltagsdrogen“ eingeschätzt werden – v.a. Cannabis Schwierigkeit der Schätzungen von DSM-Kriterien SDS= Severity of Dependence Scale Kraus et al. (2007) München, Veränderung der Klientel?

15 ESA – Missbrauch/Abhängigkeit
Schätzung cannabisbezogene Störungen: , 95% KI Im 10-Jahres-Vergleich ein signifikanter Anstieg des Missbrauchs Severity of dependence Scale: 2003 (Ges.: 1,4%; M: 2,2%; F: 0,6%) und 2006 (Ges.: 1,6%, M: 2,2%; F: 0,8%) Kraus et al. (2007) München, Veränderung der Klientel?

16 ESPAD 2007 – Cannabismissbrauch
Cannabis Abuse Screening Test (CAST): nie (0), selten (1), von Zeit zu Zeit (2), ziemlich oft (3), sehr oft (4) Items a, b, c, d: ja: >0 Items e, f: ja: >1 Cannabismissbrauch: ∑≥4 Kraus et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

17 ESPAD 2007 – Cannabismissbrauch
Missbrauchsverhalten für Cannabis von Jungen ist 4x höher als das von Mädchen Gesamtschüler sind 1. Kraus et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

18 ESPAD – Probleme durch illegale Drogen
Die einzigen Daten zu Gewalt, Delinquenz etc. Trotz gleicher oder rückläufiger Prävalenzen sind die wahrgenommenen Probleme z.T. drastisch gestiegen (v.a. bei Jungen, aber auch Kampf und verletzung bei Mädchen) Kraus et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

19 ESPAD – Probleme durch illegale Drogen
Auf einzelne Items eingehen Kraus et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

20 Veränderung der Klientel?
ESA und ESPAD Insgesamt hat die Lebenszeitprävalenz illegaler Drogen bei den 18- bis 39-Jährigen seit 1990 kontinuierlich von 15,5% auf 30,9% zugenommen, dagegen blieben die 12-Monatsprävalenzwerte seit 1995 relativ konstant Dieser Anstieg ist zum allergrößten Teil dem von Cannabis geschuldet (von 14,7% auf 30,4% im selben Zeitraum) Die Prävalenzen des Konsums anderer illegaler Drogen als Cannabis haben sich im Zeitraum 1995 bis 2006 kaum verändert ESPAD 2003 vs. 2007: Rückgang LTP Cannabis, Anstieg LTP Jungen und Gymnasiasten bei anderen illegalen Drogen außer Cannabis München, Veränderung der Klientel?

21 Problematischer Opiatkonsum
Klienten mit Kokain- und Amphetaminproblemen mit einbezogen, ergibt sich auf Basis der Behandlungsdaten eine Prävalenz von Dies entspricht einer Prävalenz von 3,1-3,6 (pro Einwohner). Insgesamt leichter Rückgang mit Ausnahme des DRD-Schätzers Schätzung cannabisbezogene Störungen: (s. Folie 15) DBDD, spezielle Berechnungen (2008) München, Veränderung der Klientel?

22 Veränderung der Klientel?
Übersicht Konsumprävalenzen Drogenbezogene Probleme Behandlungsdaten Fazit und Ausblick Im ersten Teil werde ich ein paar Prävalenzdaten vorstellen. Im zweiten Abschnitt gibt es epidemiologische Daten zu den mit dem Drogenkonsum verbundenen Problemen, da die Klienten Behandlungseinrichtungen aufsuchen, um die mit dem Konsum assoziierten Probleme zu bekämpfen und nicht den Konsum. In diesem Zusammenhang ist auch zu bedenken, durch wen die Klienten zur Behandlung vermittelt wurden. München, Veränderung der Klientel?

23 Ambulante Behandlung - Hauptdiagnose
Rot eingekreist sind Stimulantien und Cannabis, da sie bei den Erstbehandelten einen deutlich größeren Anteil haben als bei allen Zugängen. Umgekahrt ist es bei Opioiden. Sonntag et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

24 Ambulante Betreuung - Neuzugänge
Dauer der Behandlung und Zahl der Kontakte ausweiden Sonntag et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

25 Zugänge zu ambulanter Behandlung - Trend
Behandlungsnachfrage nach Cannabis, Stimulantien und Kokain hat deutlich zugenommen. Gibt es in den Condrobs-Einrichtungen eigentlich ein spezielles Kokainistenprogramm? Sonntag et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

26 Stationäre Suchtbehandlung in KKH
Insgesamt kontinuierlicher Anstieg, auch bei Opioiden Statistisches Bundesamt 2008a München, Veränderung der Klientel?

27 Stationäre Behandlung - Hauptdiagnose
Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV), 2007; Sonntag et al., 2008; Statistisches Bundesamt, 2008 München, Veränderung der Klientel?

28 Behandlungsnachfrage (ambulant) und Prävalenz
Behandlungsnachfrage für Simulantien und Cannabis ist deutlicher gestiegen als die Prävalenz Kraus et al. (2007) Sonntag et al. (2007) München, Veränderung der Klientel?

29 Ambulante Behandlung – soziodemographische Daten
Zahlen durchgehen Sonntag et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

30 Ambulante Betreuung – soziale Situation
Niedrigschwellige Einrichtungen nur N=20 Den Klienten geht es grundsätzlich noch schlechter Sonntag et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

31 Hauptdiagnose und gerichtliche Auflagen (ambulante Betreuung)
Überraschung: Vielleicht Politikwechsel? Sonntag et al. (2008) München, Veränderung der Klientel?

32 Ambulante Behandlung im Gefängnis
Keine Behandlung von Frauen mit Cannabisproblematik Sonntag et al. (2008) Zahl der Einrichtungen N=7 München, Veränderung der Klientel?

33 Haupt-/Einzeldiagnose (Erstbehandelte)
Cannabisproblematik tritt selten allein auf Sonntag, Bauer & Hellwich (2007) München, Veränderung der Klientel?

34 Psychiatrische Komorbidität (Erstbehandelte)
Sehr niedrige Werte im Gegensatz zu einschlägigen Studien Sonntag et al. (2007) München, Veränderung der Klientel?

35 Psychische Komorbidität
Bei 6% der Drogentodesfälle handelt es sich um Suizide (BKA, 2008) 28% der Opiatklienten haben mindestens 1 Suizidversuch hinter sich (BADO, 2006) >20% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Substanzabhängigkeit haben auch andere psychische Erkrankungen (Sack et al., 2005) München, Veränderung der Klientel?

36 Psychische Komorbidität
Im Rahmen einer Studie zu primären cannabisbezogenen Störungen (CARED) haben Simon und Kraus (2007) bei ca. 75% der Klienten in ambulanter Suchtberatung in der Validierungsdiagnose eine klinisch relevante Cannabisstörung festgestellt Bei 2/3 handelt es sich um eine Monodiagnose Bei ca. 25% konnte neben der Cannabisstörung eine weitere Diagnose vergeben werden (v.a. alkoholbezogene Störungen) Bei Klienten mit Cannabisproblematik ist eine Behandlung multipler Problemlagen erforderlich und daher insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Suchthilfe, Psychiatrie und anderen Hilfestrukturen (z.B. Jugendhilfe) großer von Bedeutung München, Veränderung der Klientel?

37 Veränderung der Klientel?
Übersicht Konsumprävalenzen Drogenbezogene Probleme Behandlungsdaten Fazit und Ausblick Im ersten Teil werde ich ein paar Prävalenzdaten vorstellen. Im zweiten Abschnitt gibt es epidemiologische Daten zu den mit dem Drogenkonsum verbundenen Problemen, da die Klienten Behandlungseinrichtungen aufsuchen, um die mit dem Konsum assoziierten Probleme zu bekämpfen und nicht den Konsum. In diesem Zusammenhang ist auch zu bedenken, durch wen die Klienten zur Behandlung vermittelt wurden. München, Veränderung der Klientel?

38 Veränderung der Klientel?
Fazit Die 12-Monats- und die 30-Tage-Prävalenz von Cannabis ist zurückgegangen Der Konsum anderer illegaler Drogen ist relativ konstant Die Opiatklientel ist deutlich älter Cannabiskonsumenten machen den größten Anteil der Erstbehandelten (ambulant) aus Psychische Komorbidität wird tendenziell unterschätzt Punkt 3: DRDs werden auch immer älter (von 31 Jahre (1997) bis 35 Jahre (2006) München, Veränderung der Klientel?

39 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Ingo Kipke DBDD c/o IFT München Parzivalstraße 25 D München Tel.: +49.(0) /-42 München, Veränderung der Klientel?


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