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Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs

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Präsentation zum Thema: "Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs"—  Präsentation transkript:

1 Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs
Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck

2 „Wenn Du arm bist, musst Du früher sterben.“
Gilt das auch heute noch?

3 Gliederung Was ist soziale Ungleichheit?
Soziale Ungleichheit in Deutschland Soziale Ungleichheit und Gesundheit ( )

4 Verortung im Gegenstandskatalog
„Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie“ 1.2.5 Soziologische Modelle von Gesundheit und Krankheit Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs

5 1. Was ist soziale Ungleichheit?
Soziale Ungleichheit bedeutet, dass Menschen aufgrund ihrer Stellung im gesellschaftlichen Beziehungsgefüge von begehrten materiellen und/oder immateriellen Gütern regelmäßig mehr oder weniger erhalten als andere. Der Begriff der ‘individuellen Ungleichheit’ hingegen bezieht sich auf Differenzierungen durch “naturgegebene” Merkmale (z.B. aufgrund der genetischen Ausstattung) oder individuell erworbene Merkmale (z.B. bestimmte Fertigkeiten).

6 1. Was ist soziale Ungleichheit?
Soziale Ungleichheit ist eine Erscheinung, die in allen bekannten Gesellschaften zu beobachten ist und bestimmte gesellschaftliche Funktionen erfüllt. Ziele der Beschäftigung mit sozialer Ungleichheit sind u.a. die Identifikation der Merkmale, die soziale Ungleichheit zum Ausdruck bringen, die Erforschung der Folgen sozialer Ungleichheit für Gesellschaft und Individuum (hier vor allem Gesundheit, Krankheit, Lebenserwartung).

7 1. Was ist soziale Ungleichheit?
Sozialer Status: Personen nehmen einen bestimmten, gesellschaftlich bewerteten Ort ein, über den sie an zentralen gesellschaftlichen Verteilungsprozessen teilnehmen. Sozialer Status wird „zugeschrieben“ (vererbt) in traditionellen Gesellschaften oder „erworben“ in modernen Gesellschaften beschreibende (nicht unmittelbar sichtbare) Kennzeichen eines sozialen Ranges: Statusmerkmale (z.B. Bildung, Beruf, Einkommen) präsentierte (unmittelbar sichtbare) Kennzeichen eines sozialen Ranges: Statussymbole (z.B. Kleidung, Wohnungsausstattung)

8 1. Was ist soziale Ungleichheit?
Konzepte sozialer Differenzierung: Stände Klassen Schichten

9 Stände gesellschaftliche Stellung wurde in vorindustriellen Gesellschaften durch familiäre Herkunft festgelegt zentral: Zuweisung von Rechten, Pflichten, Lebensweisen durch Recht, Gesetz, nicht hinterfragbare Tradition

10 Klassen allgemein: gesellschaftliche Gruppe, deren Angehörige sich durch ein Statusmerkmal von Angehörigen einer anderen Gruppe unterscheiden (dichotomer Gesellschaftsaufbau) bei Karl Marx: in industrialisierten Gesellschaften entscheidet die Verfügungsgewalt über Produktionsmittel über Klassenzugehörigkeit, Position im politischen Herrschaftsgefüge, objektive Lebens- bedingungen und subjektives Bewusstsein („das Sein bestimmt das Bewusstsein“). zentral: ökonomisch orientiert, Bezug zu Herrschaft

11 Soziale Schichten: Bevölkerungsgruppen, deren Angehörige
sich hinsichtlich prägnanter sozio-ökonomischer Merkmale in einer vergleichbaren Lage befinden, die auf einem Kontinuum von „oben“ und „unten“ (vertikal) innerhalb des Gesellschaftsaufbaus verortet werden kann, und die ähnliche Lebenschancen und -risiken aufweisen (hier vor allem Gesundheitschancen und Krankheitsrisiken). Abgrenzung zu den Konzepten ‚Stand‘ und ‚Klasse‘: Stand: Normierung der Standeszugehörigkeit und der damit verbundenen Lebensweise (nicht der Fall bei Schicht) Klasse nach Marx: eindimensional (Verfügungsgewalt über Produktionsmittel), Fokus auf Erklärung von Herrschaftsverhältnissen und gesellschaftlichen Konflikten (nicht der Fall bei Schicht: eher deskriptive Ausrichtung)

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13 1. Was ist soziale Ungleichheit?
Moderne westliche Gesellschaften: keine Standesgesellschaften; Klassenkonzept von Karl Marx nicht sinnvoll anwendbar (Herrschaftsverhältnisse sind zu einem großen Teil unabhängig von der Verfügungsgewalt über Produktionsmittel)  Soziale Schichten als wesentliches Konzept der Analyse sozialer Ungleichheit

14 Zentrale Statusmerkmale in modernen westlichen
Gesellschaften nach Auffassung der Schichtungs-forschung: Bildung, Berufliche Stellung, Berufsprestige, Einkommen, Vermögen, Besitz (‚meritokratische Triade‘)

15 Zusammenhänge zwischen den Hauptdimensionen des sozialen Status
eigener sozialer Status sozialer Status der Eltern soziale Herkunfts- schicht Bildung Berufs- position Einkommen

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18 1. Was ist soziale Ungleichheit?
Kritikpunkte am herkömmlichen Modell sozialer Schichtung zunehmende Statusinkonsistenz (unterschiedliche Ausprägungen bzgl. der einzelnen Statusmerkmale, z.B. der promovierte Taxifahrer) einseitige Ausrichtung auf Berufstätigkeit (eingeschränkter Geltungsbereich der Indikatoren) These: Wachsender Wohlstand und Individualisierung von Lebenslagen führen dazu, dass vertikale soziale Ungleichheiten an Bedeutung verlieren.

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20 2. Soziale Ungleichheit in Deutschland:
- Bildung - Beruf - Einkommen

21 Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse im Schuljahr
2002/2003

22 Entwicklung der Gymnasialquote 1950 bis 2000

23 Routine- dienst-leistungen un-/ angelernte Arbeiter
Soziale Ungleichheit und Bildung: PISA 2000 (Deutschland) Besuch der Bildungsgänge Haupt-/Berufsschule und Gymnasium bei 15-Jährigen nach sozialem Status der Eltern (in %) obere Dienst- klasse untere Dienst- klasse Routine- dienst-leistungen un-/ angelernte Arbeiter Fach- arbeiter

24 Soziale Ungleichheit und Bildung (Forts.): PISA 2000 (OECD)
Lesekompetenz und soziale Herkunft in der PISA-Studie: Differenz zwischen Kindern aus oberen (25%) und unteren (25%) sozialen Schichten

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26 Bildung und Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenquote ist unter Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung etwa dreimal höher als unter allen Qualifizierten, und mehr als siebenmal höher als unter Hoch- und Fachhochschulabsolventen.

27 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen

28 Erwerbstätige nach Stellung im Beruf im früheren Bundesgebiet (%)
1950 2003 Arbeiter 48,8 29,4 Angestellte 16,5 52,3 Beamte 4,1 6,5 Selbständige 15,6 10,6 Mithelfende Angehörige 14,9 1,2

29 Einkommensverteilung im April 2002: Monatliches
Haushaltsnettoeinkommen in Euro

30 Durchschnitt = 100 Selbst. ab 10 Mitarb. Freie Berufe
Höhere Dienst-leister Selbst. bis 9 Mitarb. mittlereDienst-leister Arbeiter-elite Fach-arbeiter Ausführ-ende Dienstl. Un-,Ange-lernte Landwirte

31 Die Anteile der Bevölkerungsfünftel am Gesamteinkommen (%)
1962 West 39,1 21,4 16,7 13,4 9,4 1998 36,5 22,5 17,6 13,9 9,5 Ost 33,0 22,2 18,4 15,2 11,2

32 West Ost

33 Schutz vor Armut Durchschnitt Risikogruppen

34 Klassenzugehörigkeit und Mortalität auf der Titanic (%)
Ausblick auf 3.: Soziale Ungleichheit und Gesundheit Klassenzugehörigkeit und Mortalität auf der Titanic (%)

35 04.11.05 Gespräch und Anamnese (Trojan)
Nächste Vorlesungstermine: Gespräch und Anamnese (Trojan) Soziologische Modelle der Krankheits entstehung (Fortsetzung der heutigen Vorlesung)


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